Anzeige

Korg Mini Kaoss Pad 2S Test

Das Mini Kaoss Pad 2S ist ein handliches, batteriebetriebenes Effektgerät im Westentaschenformat, das über einen integrierten Sampler und MP3-Player verfügt. Es stammt aus der legendären „Kaoss“-Familie der Firma Korg, kostet 178 Euro (UVP) und bietet stolze 100 Effektprogramme, darunter Filter, Delays, Reverbs und auch Synthesizer-Sounds. Wie der Rest seiner „chaotischen“ Geschwister, ist die kompakte Effektschleuder mit dem bewährten XY-Touchpad zur Parametersteuerung ausgestattet. Seinem Vorläufer gleicht unser Protegé äußerlich fast aufs Haar, daher gibt es hier auch wieder den multifunktionalen Touch-Slider, das Organic-Elektroluminiszenz-Display (OEL) und den microSD(HC)-Einschub zur Speicherung von Audiodaten.

Korg_mini-kaoss-pad-2S_09


Neben seinen Eigenschaften als Klangverbieger und MP3-Player ist das vielseitige DJ-Tool zudem in der Lage, Sound-Futter über das interne Mikrofon oder den Stereo-Line-Input aufzuzeichnen. Kontakt zum Mixer oder Kopfhörer nimmt es über eine Miniklinkenbuchse auf. Ein interner Lautsprecher ist ebenfalls mit an Bord. Für ein gerade mal handflächengroßes Gerät ist dies eine stattliche Feature-Liste, wie ich finde. Ob Korg auch diesmal wieder am Puls der Zeit ist und in der Revision eine Schippe drauflegen kann, bringt der bonedo.de-Test ans Licht.

Details

In der flachen, teilweise transparenten Verpackung finde ich neben dem Kaoss Pad noch zwei 1,5 V AA-Batterien und zwei Bedienungsanleitungen (Faltblätter), von denen eine in deutscher Sprache verfasst ist. Die eigentliche Anleitung beschränkt sich auf drei DIN-A4 Seiten und ist dank seiner hilfreichen Abbildungen auch für den Laien gut verständlich.   Obwohl das Gehäuse des Mini Kaoss Pad 2S komplett aus Kunststoff gefertigt ist, wirkt es auf mich hinreichend robust. Im „Eifer des Gefechts“ können ja immer mal wieder unvorhergesehene Dinge passieren, beispielsweise ein leichter Sturz der kostbaren Gerätschaft, doch das sollte unser kleiner Freund ohne ernsthafte Beschädigungen wegstecken. Außerdem sorgen vier Gummifüße auf der Unterseite selbst auf glatten Glasunterlagen dafür, dass der „Kaot“ nicht so schnell auf Wanderschaft geht und an seinem angestammten Platz bleibt. Das Display, das XY-Pad, die griffigen Tasten mit ihrem angenehmen Druckwiderstand und die fest sitzenden Anschlussbuchsen machen ebenfalls eine gute Figur. Ein rundum gelungener Ersteindruck.

Fotostrecke: 2 Bilder Korg Mini Kaoss Pad 2S: Zum Lieferumfang gehört unter anderem eine deutschsprachige Anleitung.

Anschlüsse

Die wenigen Anschlüsse sind am Kopfende platziert: Über den Line-Input (Stereo-Miniklinke) oder das interne Mikrofon im oberen Teil des Pads lässt sich das Gerät mit Audiomaterial speisen. Der einzige Audioausgang liegt als 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse vor. Der dritte Steckkontakt ist für ein optional erhältliches Netzteil vorgesehen.

Features

Rein äußerlich sieht unser Testkandidat seinem Vorläufer nicht nur zum Verwechseln ähnlich, er hat auch die gleichen Maße, nämlich 76 x 128 x 25 Millimeter und wiegt ohne Batterien nur 100 Gramm. Ein Druck auf die rote Taste am Fußende löst den Gehäuseboden vom Gerät und gibt den Blick auf das Batteriefach (2x AA, 1,5V) und den microSD(HC) Card Slot frei. Das visuelle Redesign beschränkt sich im Wesentlichen auf eine veränderte Oberseiten-Textur. Statt des gepunkteten Musters legt „S2“ nun eine mattschwarze Kunststoff-Optik an den Tag.
Die Steuerung der Effektparameter erfolgt wie gehabt mit dem XY-Pad. Auch der Touch-Slider zur Auswahl der Effektprogramme und zur Steuerung diverser anderer Parameter ist erhalten geblieben. Ebenso das kleine OEL-Display, um das sich sechs, teilweise mit Status-LEDs bestückte Funktionstaster versammeln. Darüber sitzt das Mikrofon. Ich könnte mir jetzt sicherlich die Finger wund schreiben und sämtliche Effekte und Funktionen detailliert auseinandernehmen, aber das ist eigentlich nicht nötig, denn ein Blick in die Anleitung verrät, dass die meisten Features schon beim Vorgänger zugegen waren. Wer es also ganz genau wissen möchte, dem empfehle ich den Test zum Mini Kaoss Pad 2 meines Kollegen Peter Westermeier.
Wir stürzen uns stattdessen auf die Neuerungen mit der einleitenden Frage: Was ist am Mini Kaoss Pad 2S denn nun wirklich anderes als beim Vorgänger? Nun, es ist der Sampler, erkennbar an dem ehemaligen MP3-Button, der sich nun „smp“ nennt – und das hat Folgen:

Fotostrecke: 2 Bilder Alle Anschüsse des Gerätes befinden sich am Kopfende.

Audioplayer/Sampler

Die Smp-Taste macht den Audioplayer startklar und öffnet den Browser für den internen oder externen Speicher. Zum Abfeuern von Samples stehen insgesamt drei Wiedergabe-Modi zur Auswahl. Im Modus „One Shot“ wird das Sample oder der Song durch Betätigen der Play-Taste eingestartet und läuft, auch wenn ich die Taste bereits losgelassen habe, einmal durch. Beim erneuten Betätigen wird das Sample jedoch wieder von seinem Startpunkt aus getriggert. „Gate“ lässt mein Sample nur so lange erklingen, wie der Play-Button gedrückt bleibt. Des Weiteren gibt es eine Loop-Option, um das gewählte Material in eine Wiederholschleife zu schicken. Der Audioplayer/Sampler verfügt über eine Zeitanzeige in Stunden, Minuten und Sekunden, um die bereits abgespielte Zeit des Audiofiles auszuweisen. Er zeigt zudem zwar die Dateinamen der Files im Display an, aber leider keine ID3-Tags.
Schon beim Kaoss Pad Mini 2 gab es die Möglichkeit, mithilfe des Touch-Sliders einen Cue-Punkt zu setzen und diesen zu triggern. Die manuelle Suche nach dem Cuepoint via Touch-Slider ist jedoch ein etwas fummeliges und ungenaues Unterfangen. Besser funktioniert das Ganze, wenn man den Marker „on the fly“ erstellt. Mit ein wenig Übung kommt man so leichter zum gewünschten Ergebnis.
Der Pitch-Mode zur Tempomanipulation verfügt über einen erfreulich großen Regelbereich von +/-30 Prozent und obendrein über eine sehr feine Abstufung von 0,1 Prozent. Und natürlich darf auch der Pitch-Bend zum „Anschubsen“ oder „Abbremsen“ des Tracks um +/-5 Prozent nicht fehlen. Doch das akkurate Justieren der Abspielgeschwindigkeit erweist sich aufgrund des verhältnismäßig kurzen Ribbons und den resultierenden Wertesprüngen als eine recht nervige und ungenaue Angelegenheit, obschon es dabei aus klanglichem Betrachtungswinkel nichts zu beanstanden gibt. 

Fotostrecke: 2 Bilder Korg Mini Kaoss Pad 2S: Das OEL-Display zeigt alle wichtigen Parameter an.
Anzeige

Praxis

Ich schalte das Gerät ein und sofort beginnt die Taste Tap-BPM im „Takt“ des aktuell eingestellten Geschwindigkeitswertes zu blinken. Dann folgt das OEL-Display und schon nach wenigen Sekunden ist die Effektschleuder startklar. Die Firmware Version 1.03 ist zum Testzeitpunkt noch „up to date“, also kann ich mir ein Update, was im Übrigen über die microSD-Karte eingespielt wird, schenken. Zunächst einmal nehme ich das Gerät ohne Speicherkarte in Betrieb und drücke auf Play, woraufhin auch schon einer der Loops aus dem internen Speicher des Gerätes erklingt. Insgesamt befinden sich sechs verschiedene Musikschleifen aus unterschiedlichen Stilrichtungen im nichtflüchtigen Speicher und ich kann sofort loslegen, ohne das Gerät vorher mit Sounds füttern zu müssen. Thumbs up! Der interne Lautsprecher klingt allerdings eher nach „Blechdose“ und ist außerdem auch bei „Volllast“ nicht sonderlich laut. Okay, das Ganze ist wohl eher als provisorische Abhöre gedacht, wenn zufällig kein Kopfhörer zur Hand ist. Als Bonedo-Tester habe natürlich einen Kopfhörer griffbereit und zwar den neuen HDJ-C70 von Pioneer. Aufziehen und Abfahrt!

Das Korg Mini Kaoss Pad 2S ist innerhalb weniger Sekunden nach dem Einschalten einsatzbereit.
Das Korg Mini Kaoss Pad 2S ist innerhalb weniger Sekunden nach dem Einschalten einsatzbereit.

Effekt-Presets

Der Korgsche Kaoss-Zwerg hat von Werk aus stattliche 100 Effekt-Presets unter der Haube, verteilt auf acht Kategorien. Und diese Klangmanipulatoren sind durchgehend von guter Qualität. Die intuitive Bedienung mit XY-Pad und Touch-Slider macht Spaß und weckt sofort den „Spieltrieb“ in mir. An den sechs Audioschleifen habe ich mich aber schnell satt gehört und nehme mir daher lieber mein eigenes Klangmaterial zum „verwursten“ vor. Meine frisch erworbene 8-GB-Speicherkarte formatiere ich wie vom Hersteller empfohlen schnurstracks im Gerät selbst und auf dem Medium befinden sich nun die Ordner Import, Record, Sample und System.

Sechs Loops befinden sich bereits im nichtflüchtigen Speicher des Korg Mini Kaoss Pad 2S.
Sechs Loops befinden sich bereits im nichtflüchtigen Speicher des Korg Mini Kaoss Pad 2S.

Zum Laden meiner Audiofiles entnehme ich die SD-Karte zunächst wieder aus dem Kaoss Pad und stecke sie in ein Kartenlesegerät, welches ich wiederum an meinen Laptop anschließe. Der Ordner „Import“ ist für meine eigenen Audiofiles vorgesehen, beispielsweise für komplette Songs oder selbst erstelle Samples, die in den nachstehenden Formaten vorliegen dürfen. Ich habe das Mini Kaoss Pad 2S mit verschiedensten WAV- und MP3-Dateien getestet und bei keinem der Files gab es Abspiel- oder Ladeprobleme – da gibt es nichts zu meckern!
Wav, 16 Bit / 24 Bit, 44,1 kHz / 48 kHz, stereo
MP3, 44,1 kHz mit 128, 192, 256 oder 320 kbps, stereo, VBR wird unterstützt
Im Ordner „Record“ legt das Gerät Dateien ab, die mit dem Master-Recorder aufgezeichnet wurden. Die so entstandenen Aufnahmen sind WAV-Files mit einer Auflösung von 24 Bit bei 48 kHz Samplingfrequenz und werden einfach automatisch „durchnummeriert“. Hier ist ein gutes Merkvermögen gefragt, denn einen zusätzlichen Monitor-Ausgang oder eine entsprechende Vorhörfunktion gibt es nicht. Das Editieren der Dateibezeichnungen oder sonstige Bearbeitungen sind mit dem Kaoss Pad leider nicht möglich. Klangfutter, das mit dem Sample-Recorder „eingefangen“ wird, landet im Verzeichnis „Sample“. In „System“ lassen sich Dateien für Firmware-Updates über das Utility-Menü unterbringen.

Fotostrecke: 2 Bilder Korg Mini Kaoss Pad 2S: Der Volume-Button des Gerätes ist für alle veränderbaren Pegel zuständig.

Die „Klangverbieger“

Die Auswahl der gewünschten Effekte funktioniert kinderleicht, nämlich entweder schrittweise über die Plus/Minus-Tasten oder durch Bewegung mit dem Finger über Touch-Slider. Das XY-Pad steuert, wie es der Name schon erahnen lässt, zwei Parameter gleichzeitig. Im Falle eines Lowpass-Filters liegt beispielsweise auf der X-Achse der „Cutoff“, während der Y-Parameter die Resonanz steuert. In beide Richtungen beträgt die Auflösung jeweils 16 Schritte. Das geht für ein solch kompaktes Produkt meiner Meinung nach völlig in Ordnung. Der ausgewählte Effekt ist immer nur solange aktiv, wie der Finger das Pad berührt. Hebe ich den Finger ab, ertönt wieder der Original-Sound. Der Hold-Button friert aktuelle Parameterwerte ein, sobald ich das Pad loslasse und der Touch-Sensor reagiert wirklich gut auf Berührungen und ist gleichzeitig nicht zu empfindlich. Genau richtig also! Das Mischungsverhältnis zwischen Input und Player wird mit dem Touch-Slider reguliert. Die Arbeit mit dem „virtuellen Crossfader“ geht gut von der Hand, denn der Ribbon ist bei den meisten Funktionen (außer beim Pitch) erfreulich präzise. Gut gefällt mir auch, dass ich meine drei Lieblingseffekte auf den Touch-Fader legen kann, da so ein langes Durchsuchen der gesamten Effekt-Palette entfällt. Top! Die einzelnen Effekte genau zu beschreiben, würde den Rahmen dieses Artikels natürlich sprengen. Stattdessen folgt hier eine Liste der Effektprogramme mit der Effekt-Anzahl der jeweiligen Kategorie in Klammern.

  • Filter (15)
  • Modulation (15)
  • LFO (20)
  • Delay (10)
  • Reverb (5)
  • Looper (20)
  • Vocoder (5)
  • Synthesizer (10)
Fotostrecke: 2 Bilder Die Auswahl der Effekte erfolgt beim Korg Mini Kaoss Pad 2S über den Touch-Slider.

FX-Release-Funktion

Dieses praktische Feature sorgt für einen eleganteren Ausklang der Effekte, wenn man den Finger vom XY-Pad nimmt. Realisiert wird dies durch ein abschwellendes Delay, was nicht bei allen Effekten gleich gut klingt, aber dennoch für einen Hauch mehr musikalischer Eleganz sorgt. Dadurch erscheint beinahe alles, was man mit dem XY-Pad gezielt oder improvisiert veranstaltet, stimmig. Und das erhöht den Spaß-Faktor immens! Die nachfolgenden Sound-Proben wurden mit den Audioschleifen des nichtflüchtigen Gerätespeichers erstellt:

Audio Samples
0:00
Filter-FX LFO-FX Loop-FX Modulation-FX Reverb Delay-FX Vocoder Synth-FX

In the Club

Das Gerät lässt sich am besten auf einem Tisch oder einer sonstigen glatten Unterlage betreiben. Selbstredend kann man es auch in der Hand halten, doch dabei muss man auf die Kabel achten, da die Miniklinkenbuchsen nicht die kontaktsichersten Steckverbindungen und ohnehin nicht gerade das gängige Format im Profi-DJ-Bereich sind. Wer das Mini Kaoss Pad also in Profi-Setups einsetzt, sollte immer mit einer gewissen Achtsamkeit agieren und unterwegs zudem stets entsprechende Adapter mitführen.

Das Mikrofon

Das integrierte Mikrofon weist leider nicht die beste Klangqualität auf, denn es produziert beim Aufnehmen ein leichtes Rauschen. Zum schnellen Einfangen von Sprachfetzen, Raps, Gesangseinlagen oder Ideen reicht es in meinen Augen zwar völlig aus, nur „professionell“ klingt schon anders. Sicherlich sollte man von einem DJ-Tool dieser Preisklasse nicht zu viel verlangen, dennoch ist das Mikrofon ein Schwachpunkt des Mini Kaoss Pads 2S.

Audio Samples
0:00
Mikrofonaufnahme

Beatcounter

Die Tempoanzeige ist für Geschwindigkeiten von 60 bis 160 BPM gedacht. Der Auto-Beatcounter stellte sich im Test allerdings als ziemlich ungenau heraus, da man sich nur bei wirklich „straighten“ Beats auf seine Einschätzung verlassen kann. Viel besser fährt man mit der Beat-Tap-Funktion als Synchronisationsgrundlage. Alternativ lässt sich das Tempo auch manuell mit dem Slider einstellen. Mein Fall ist das nicht, aber andere kommen damit vielleicht gut zurecht, denn „jeder Jeck ist anders“, wie wir in Köln zu sagen pflegen.

Sampler-Funktionen

Bei der neue Sampler-Sektion des Mini Kaoss Pads 2S handelt es sich ja lediglich um eine Erweiterung des regulären Audioplayers um drei  Modi zum Abfeuern von Klangfetzen und Audioschleifen: „One-Shot“, „Gate“ und „Loop“. Grundsätzlich funktioniert das mit der Play-Taste auch wirklich gut, doch leider entstehen beim Triggern der Sounds trotz akkurat gesetzter Cue-Punkte minimale Verzögerungen im Abspielvorgang. Diese liegen zwar in einem noch tolerierbaren Bereich, doch wahrnehmbar sind sie in jedem Fall. Besonders ist das im folgenden Soundbeispiel gut zu hören, bei dem ich im One-Shot-Mode ein Sample immer wieder angetriggert habe.

Audio Samples
0:00
Sample One-Shot Mode Sample Gate-Mode LFO

Gegenüber dem Master-Recorder hat der Sample-Recorder den „einzigen Vorteil“, dass die entstandenen Audiofiles nicht im Record-, sondern im separaten Sample-Verzeichnis landen. Positiv hervorheben möchte ich hier den Umgang mit importierten Audioschleifen. Aus einem selbst produzierten Club-Track habe ich mir ein Teilstück von exakt zwei Takten herausgeschnitten und aus meiner DAW auf die verwendete Speicherkarte exportiert. Ich habe dazu den Ordner „Sample“ verwendet. Die Schleife hat das Format WAV und eine Auflösung von 16 Bit bei 44,1 kHz. Also ab in den Sample-Player damit und den Loop-Modus aktiviert. Das Kaoss Pad gibt mein Audiofile perfekt und ohne Aussetzer in einem Endlos-Loop wieder. Zu Testzwecken ändere ich den Pitch der Schleife und auch hier vernehme ich weder Aussetzer noch sonstige Störungen. Der Loop folgt zielstrebig der Geschwindigkeitsänderung. So soll es sein.

Audio Samples
0:00
Selfmade Loop gepitched Selfmade Loop mit FX

Recording

Mit nur einer multifunktionalen Volume-Taste auf der rechten Geräteseite lassen sich per Tastenkombination der Ausgangspegel, der Mikrofonpegel oder die Lautstärke des Audio/Sample-Players regulieren. Das ist vielleicht etwas umständlich, aber es funktioniert. Beim Master- und Sample-Recorder gibt es praktischerweise eine Clipping-Anzeige im Display, die vor Übersteuerungen warnt. Aufnehmen lässt sich mit dem Gerät allerdings nur, wenn die Batterien noch ausreichend „Saft“ haben. Das haben sie in meinem Fall und daher drücke ich die Mic-On-Taste auf der linken Geräteseite, um testweise ein paar Raps und Geräusche aufzeichnen. Die Qualität des Mikrofons ist wie bereits erwähnt als „ausbaufähig“ einzustufen, aber praktischerweise deaktiviert das Gerät zur Vermeidung von Feedbacks immerhin den Lautsprecher automatisch. Der Master- und Sample-Recorder zeichnen den Audio/Sample-Player, den Line-Input sowie FX-Bearbeitungen als WAV-Datei (24 Bit / 48 kHz) auf.   Was ich bei unseren Testkandidaten leider total vermisse, ist die Möglichkeit, meine Aufzeichnungen ins Loop-Format für den perfekten Overdub schneiden zu dürfen. Dann könnte man mit Effekten behandelte und im Gerät aufgezeichnete Musik erneut in den Sample-Player laden, als Endlosschleife abfeuern und nochmals verwursten. Doch Pustekuchen. Bis auf den einstellbaren Cue-Punkt und den Pitch gibt es leider keine internen Bearbeitungsmöglichkeiten für die Samples. Schade. Da bleiben leider eine Menge kreativer Möglichkeiten auf der Strecke!

Klang

Die 24 Bit / 48 kHz Wandler des Gerätes liefern einen erstaunlich transparenten, druckvollen Sound und das Ausgangssignal ist darüber hinaus noch erfreulich rauscharm. Das hätte ich nicht erwartet. Ich bin positiv überrascht! In den nachfolgenden Klangbeispielen hört ihr ein 16 Bit / 44,1 kHz Original WAV-File sowie den aufgezeichneten Ausgang des Gerätes.

Korg Mini Kaoss Pad 2S: Ein Druck auf den Button am Fußende löst den Geräteboden vom übrigen Chassis.
Korg Mini Kaoss Pad 2S: Ein Druck auf den Button am Fußende löst den Geräteboden vom übrigen Chassis.
Audio Samples
0:00
Original Wav-File Playout Wav-File
Anzeige

Fazit

Mit dem Mini Kaoss Pad 2S hat Korg „das Rad nicht neu erfunden“, sondern dem beliebten Effektgerät eine Erweiterung in Form eines Sample-Player/Recorders spendiert. Somit ist und bleibt der „Kaot“ ein wirklich vielseitiges und handliches DJ-Tool mit einer umfangreichen Palette hochwertig klingender Effekte und einer intuitiven Bedienbarkeit, die einfach Spaß bereitet! Die internen Wandler sorgen für einen transparenten und druckvollen Klang, den man von einem derartigen Gerät eigentlich nicht erwarten würde. Das neue Sampler-Feature, der interne Audioplayer, der Line-Input und das eingebaute Mikrofon sorgen für Flexibilität im „Daily-Work“, sei es als Effektgerät im Signalweg eines Zuspielers, als externer Effekt im Send/Return-Mode, als zusätzliches Abspielgerät oder zum Aufzeichnen von DJ-Sets. Erlaubt ist, was gefällt. Für 178 Euro (UVP) darf man selbstverständlich keine eierlegende Wollmilchsau erwarten und so fehlt dem Gerät ein Monitorausgang, es kommt beim Triggern der Samples zu leichten, hörbaren Verzögerungen und der Auto-Beatcounter arbeitet etwas ungenau. Dennoch ist das Gebotene und das Preis-Leistungs-Verhältnis unterm Strich sehr stimmig. Wer auf der Suche nach einem handlichen, vielseitigen, intuitiv bedienbaren DJ-Effektgerät ist, der ist beim „kleinen Kaoten“ von Korg genau an der richtigen Adresse!

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Robuste und dennoch leichte Bauweise
  • Wandler mit guter Klangqualität
  • Große Anzahl hochwertiger Effekt-Presets
  • Hoher Spaßfaktor durch intuitive Bedienbarkeit
  • Präzises XY-Pad zur Steuerung der FX-Parameter
  • Drei speicherbare User-Presets
  • Praktische FX-Release-Funktion
  • Reibungslose Loop-Wiedergabe
  • Praktischer Performance-Recorder
Contra
  • Mikrofon rauscht leicht und klingt blechern
  • Minimale Verzögerungen beim Triggern der Samples
  • Kein Monitor-Ausgang
  • Auto-Beatcounter arbeitet etwas ungenau
Artikelbild
Korg Mini Kaoss Pad 2S Test
Für 116,00€ bei
Korg Mini Kaoss Pad 2S, Effekt-Pad mit Sampler
Korg Mini Kaoss Pad 2S, Effekt-Pad mit Sampler
Technische Spezifikationen
  • Programme: 100
  • Programmkategorien
  • 15 x Filter
  • 15 x Modulation
  • 20 x LFO
  • 10 x Delay
  • 5 x Reverb
  • 20 x Looper
  • 5 x Vocoder
  • 10 x Synthesizer
  • Audio Demo Samples
  • 6x Preset Loops (House, Hip-Hop, Electro, Breaks, Dubstep, D&B)
  • Samplingfrequenz: 48 kHz
  • AD/DA-Wandlung: 24 Bit linear
  • Line-Eingang (Stereo-Miniklinkenbuchse)
  • Kopfhörerausgang (Stereo-Miniklinkenbuchse)
  • Datenspeicherung: microSD Card (512 MB – 2 GB), microSDHC Card (bis 16 GB)
  • SDXC Cards sind nicht verwendbar.
  • Spannungsversorgung: 2x AA-Batterien (alkalische Batterie oder Nickel-Metallhydrid-Batterie)
  • Optionaler AC-Adapter (DC 4,5 V – von KORG erhältlich)
  • Abmessungen (B x T x H): 76 mm x 128 mm x 25 mm
  • Gewicht: 100 g (ohne Batterien)
  • UVP: 178,- Euro
Kommentieren
Profilbild von FiBa

FiBa sagt:

#1 - 19.11.2014 um 10:37 Uhr

0

Der einzige Bericht, der wirklich erklärt, was es mit der Samplerfunktion auf sich hat!
Die drei Sample-Wiedergabemodi One-Shot, Gate und Loop sind also eigentlich die einzigen Erneuerungen... Dafür ist das KP mini 2 jetzt neu nur noch 59,- Euro wert, d.h. gebraucht wird einem keiner mehr als 25-40€ geben wollen. Das klingt für mich nach geschicktem Marketing, denn diese Abspielmodi sind sicher nicht mehr als ein Firmwareupdate. Aber ein "neues" Produkt verkauft sich besser, als ein Firmwareupdate, welches ein vorhandenes Gerät erweitert. Ich habe deswegen mein KP mini 2 behalten und setze es als Wave-Recorder ein. 24bit / 48kHz Aufnahmen sind ein sehr guter Wert ;) Würde jedem empfehlen, lieber für ein paar Euro das KP mini 2 zu kaufen, da die Loopfunktion eines MP3- oder Wavesamples in der Praxis eher selten benutzt wird. Genau wie das Pitchen von MP3-Dateien auf der SD Karte, was für mich als DJ wie ein Traum klang, hat sich in der Praxis als recht fummelig und unspaßig erwiesen. D.h. am besten nutzt man es sowieso als das, für was es gedacht ist: Ein Effektgerät mit praktischem X-Y Touchpad. LG =)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.