Korg Kaossilator 2 Test

Als 2007Korgs Phrase-Synthesizer Kaossilator auf den Markt kam, fand sich dank seiner intuitiven Bedienbarkeit schnell eine feste Fangemeinde zusammen. Mit dem Kaossilator Pro und dem iKaossilator fürs Iphone wurde die Produktpalette im Jahre 2010 um weitere sehr erfolgreiche Geräte erweitert. Mit dem neusten Familienmitglied Kaossilator 2 wollte der Hersteller die Stärken der Vorgänger aufgreifen und weiterentwickeln. Genau wie seine älteren Geschwister wurde auch unser Testkandidat mit dem bewährten Korg-typischen Touch-Sensor ausgestattet.  

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Im Gepäck hat der neue „Kaot“ einen Klangerzeuger mit zahlreichen Synthesizer- und Drum-Sounds, 50 verschiedene Arpeggiator-Presets, einen Loop-Recorder mit Overdub-Funktion und vieles mehr. Mit dieser Art von mobilen Klangerzeugern und Loop-Recordern ist Korg auf dem Markt quasi konkurrenzlos. Wir haben herausgearbeitet, ob dem Hersteller mit dem Kossilator 2 wirklich eine Weiterentwicklung gelungen ist und ob der Anschaffungspreis von 185 € UVP gerechtfertigt ist.

DETAILS

Lieferumfang
Im Gepäck des Koassilator 2 ist außer dem Gerät selbst, nur eine deutschsprachige Bedienungsanleitung zu finden, mehr nicht. Das Manual in Form eines Faltblattes ist zwar recht knappgehalten, liefert aber alle relevanten Informationen. Da sich unser Testkandidat zudem nahezu von selbst erklärt, konnte ich dem Gerät schon nach kürzester Zeit die ersten Klänge entlocken.  
Mit seinen sehr kompakten Maßen von 76 mm x 128 mm x 25 mm (B x T x H) findet das Tool komfortabel in der Handfläche des Anwenders Platz. Auch das geringe Gewicht von lediglich 105 Gramm (ohne Batterien) erhöht den Mobilitätsfaktor. Das Kunststoffgehäuse mag auf den ersten Blick vielleicht nicht so robust erscheinen, spätestens beim zweiten Blick wird aber klar, dass es doch ziemlich stabil ist und wohl den einen oder anderen Sturz unbeschadet überstehen wird. Alle Tasten, Schalter, Anschlussbuchsen, sowie die beiden Touch-Sensoren sind ebenso stabil und fest in das Gehäuse integriert. Vier Gummifüße sorgen für einen relativ guten Grip auch auf glatten Oberflächen. Ein absolut positiver erster Eindruck also!   Anschlüsse Auf dem Backpanel findet man drei Anschlüsse. Los geht es mit dem Line- bzw. Kopfhörerausgang und einer Buchse für externe analoge Klangquellen (Mikrofon oder Line). Beide Anschlüsse sind in Form von Miniklinkenbuchsen (3,5 mm/ Stereo) ausgeführt. Eine weitere Buchse dient dem Anschluss eines optional erhältlichen Netzteils (4,5 V/ DC). Alternativ dazu kann man das Gerät mit zwei Mignon-Batterien (Size AA) betreiben. Das Batteriefach findet sich unter dem „Bodenblech“, das sich einfach und ohne Fummelei lösen lässt. Ebenfalls auf der Unterseite befindet sich ein Slot für eine Micro SD-Speicherkarte (nicht im Lieferumfang enthalten), auf der sich u. a. Loops abspeichern lassen.

Features
Durch längeres Drücken der „Power“-Taste haucht man dem Tool Leben ein. Es erscheint der Schriftzug „Koassilator 2“ auf dem einfarbigen Display und kurz darauf ist schon der erste Sound spielbereit. Die nur 25 mm x 13 mm (B x H) kleine Anzeigefläche, liefert alle nötigen Informationen bezüglich der Preset-Namen, Songgeschwindigkeit, des Master-Recorders und vieles mehr. Vier Tasten führen mithilfe des Eingabereglers durch das Menü. Der längliche Touch-Sensor ist 52 mm breit und 9 mm hoch. Er dient u. a. zur Anwahl diverser Menü-Optionen sowie zur Änderung von Zahlenwerten (BPM, Swing, etc.). Die 150 verschiedenen Klänge und Presets lassen sich mit der „snd“-Taste aufrufen. Aus den verschiedensten Dancemusic-Stilen stehen diverse Synthesizer-Sounds, Percussion-Klänge, Drum-Loops, Drum-Kits und Soundeffekte bereit. Die „arp“-Taste dient zum (De)aktivieren des Arpeggiators. Der entsprechende Status wird über eine rote LED angezeigt, welche auf der linken Seite des „Kaoten“ Platz gefunden hat.
Durch das Hauptmenü navigiert man mit der „fnc“-Taste. Hiermit lassen sich die wichtigsten Parameter aufrufen. Die Songgeschwindigkeit wird mithilfe des Eingabereglers oder durch Tap-Eingabe auf diesen festgelegt. Eine rote LED visualisiert durch Blinken das gewählte Tempo. Der Menüpunkt „Key“ legt den Grundton der Performance fest. Welche Töne der Tastatur auf dem großen Touch-Sensor anliegen, bzw. gespielt werden können, lässt sich unter der Option „Scale“ einstellen. Insgesamt hat man 35 verschiedene Tonleitern zur Auswahl. Von einer stufenlosen Änderung der Tonhöhe (Scale off), über chromatische Abfolgen, Major Blues, arabische Skalen bis zu Tonsprüngen im Oktaven-Abstand ist alles drin. Über den Tastatur-Umfang bestimmt die „Note Range“-Funktion. Er kann zwischen einer oder vier Oktaven betragen. Auch die gesamte Bandbreite der Töne (Max Range) ist möglich. Die Zusatzoption namens „Program“ optimiert den maximalen Tastaturumfang für das jeweilige Preset.  
Die Art des Arpeggios lässt sich im Punkt „Arp Pattern“ einstellen. 50 verschiedene Rhythmus-Muster stehen hier zur Verfügung. Die Länge der Noten wird im Menüpunkt „Notenlänge Arp“ bestimmt. Diese kann zwischen – 100 % und + 100 % variieren. Zusätzlich lässt sich der Arpeggiator in Schwingung versetzen. Unter „Arp Swing“ kann der Swing-Anteil zwischen 50 % (Swing off) und 75 % (Full Swing) verändert werden.  
Man hat die Möglichkeit Loops aufzuzeichnen und abzuspielen. Hierbei sind zwei große farbig beleuchtete Tasten behilflich. Leuchten diese rot, befindet sich der „Kaot“ im Recording-Modus. Werden die Schleifen bloß wiedergegeben, so ist die angezeigte Farbe grün. Die Aufzeichnung einer entsprechenden Performance, erfolgt auf zwei separaten Spuren. Auf diese können Drum-, Synthesizer- oder Effekt-Sounds aufgezeichnet werden. Auch Audioaufnahmen über den External-In sind möglich. Die Länge der beiden Loops kann unabhängig voneinander in acht Stufen voreingestellt werden. Mögliche Längen sind eine 1/16 Note bis hin zu acht Beats, sprich zwei ganze Takte. Der Loop-Fader bestimmt über das Lautstärke-Verhältnis der beiden Schleifen.  
Der Master Recorder bietet die Option, eine Perfomance als Wav-Datei mit 16 Bit & 44,1 kHz aufzuzeichnen. Dies ist allerdings nur möglich, wenn in dem dafür vorgesehenen Slot auch eine entsprechende Micro-SD-Karte steckt. Die so aufgenommenen Clips oder auch externe Audio-Files können vom Gerät mit dem Audio-Player wiedergegeben werden.  
Das Herzstück der Koassilators ist der große berührungsempfindliche Touch-Sensor, welcher 55 mm x 45 mm (B x H) mißt. Er steuert auf den beiden Achsen (X und Y) diverse Parameter simultan. Hierzu zählen unter anderem die Tonhöhe, Filterresonanz, Filtergrenzfrequenz, Velocity-Werte, u. v. m. Außerdem sind die Einzelsounds im Falle eines Drumkits auf die verschiedenen Matrixabschnitte des Sensors verteilt.  
Über dem Display befindet sich das integrierte Mikrofon. Dieses lässt sich durch Drücken der „mic on/ off“- Taste aktivieren. Der Eingangspegel (welchen das Display anzeigt), wird dabei mit dem Volume Wipp-Schalter justiert. Ist die Eingangsbuchse des Gerätes frei, wird zur Aufnahme automatisch das interne Mikrofon aktiviert. Hat man allerdings eine externe Quelle angeschlossen, so ist das interne Mikrofon abgeschaltet. Der User hat hinsichtlich der Eingangsempfindlichkeit die Wahl zwischen Mikrofon- und Line-Pegel. Zudem kann im Hauptmenü ausgewählt werden, ob die Aufnahme im Mono- oder im Stereo-Modus erfolgen soll. Das Gerät verfügt außerdem über einen eingebauten Lautsprecher, welcher automatisch ausgeschaltet wird, sobald man ein Kabel an den Ausgang anschließt. Bleibt zu erwähnen, dass das Hauptmenü des Gerätes die Möglichkeit bietet, die Firmware (zum Testzeitpunkt Version 1.06), über eine entsprechende Micro-SD-Karte upzudaten.

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