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Korg Drumlogue Test Preview

Praxis

Preview Disclaimer

Der Korg Drumlogue hat sich in meiner kurzen Testzeit – ohne Handbuch und als Vorserien-Modell – bereits jetzt als sehr fähig erwiesen. Einziger echter Kritikpunkt: Das Display und die vier Encoder haben nicht dieselbe Breite, wodurch gelegentlich nicht ganz klar ist, welcher Encoder gerade mit dem Parameter korrespondiert. Vor allem dann, wenn nur ein Parameter im Display angezeigt wird.

Leicht angeschrägt und mit großen Potis zeigt sich die Drumlogue als erwachsener Drum Computer.

Hier und da würde ich mir noch etwas Feinanpassung wünschen, aber dazu später. Bereits jetzt ist der Drum-Machine-Teil als soweit ausgereift und weitestgehend stabil zu bezeichnen. Für ein finales „Groove Box“-Urteil und damit Vergabe von Bonedo-Sternen, würde ich aber warten wollen, was final an der Synthesizer-Front und in Verbindung mit dem SDK (Software Development Kit) tatsächlich noch passiert. Die Erwartungen sind hoch. Allein Sinevibes hat gezeigt, dass da grundsätzlich was geht!

Solide, analoge Sounds

Klanglich zeigt sich Drumlogue schon eigenständig – kein 808/909-Clone, sondern mit kantig-aggressiven und druckvollen Korg-Charakter. Die Summe allein kann schon ziemlich fett werden, wenn man mag! 

Die Kick kann tief, ist aber trotzdem eher mittig in ihrem Grundcharakter verortet und patscht zuweilen etwas. Ich hätte mir persönlich mehr bouncy Volca-Beat-Sound gewünscht, aber okay. Mit dem Filter kann man die Kick tief-fetter kriegen, dennoch klingt das Filter schon auch etwas schroff.

Mit ordentlich Drive sowie Sättigung in der Summe ballert die Kiste besonders gut für Industrial und Hard-Techno, wobei man besonders mit dem internen Boost-Master-FX ordentlich Gas geben kann. Ja und mit externen Effekte, dank der Einzelausgänge, kann man sich ebenfalls noch mehr austoben.

Audio Samples
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Saturated Beat UK Molly Rave Straight Shloh Low Cliché

Die Snare ist als solide zu bezeichnen, könnte aber mehr “analoge Peitsche” vertragen. Wobei die mitgelieferten Transienten-Samples, wie auch bei der Kick, Abhilfe schaffen. Die aktuelle Auswahl ist pragmatisch-zielführend, sollte aber größer werden. Ob man bei den analogen Sounds auch lange Samples darüber legen kann, weiß ich nicht, da es mir im Versuch nicht gelungen ist. Einstellungen zur Sample-Länge, Tune, etc. finden sich hier aber ohnehin nicht. Sehr gut macht sich auch der Spread, welcher auch die digitalen Instrumente schön breit macht.

Die Toms gefallen mit wirklich gut. Das Besondere daran: sie wurden unterschiedlich desgined und klingen deshalb mit identischen Einstellungen nicht gleich. Die Anpassung via Shift stellt kein Problem dar und somit kann man allein hiermit tolle Grooves zaubern.

Flexible, digitale Sounds

Hi-Hats, Rim und Clap können grundlegend miteinander vertauscht werden, sodass man flexibel ist. Die mitgelieferten Samples bieten crispen Charakter und sind pragmatisch sortiert, ohne sich in Details zu verlieren. Ob man die selber auswechseln kann oder nur User-Samples on top hat, konnte ich ebenfalls nicht herausfinden. Ein fetter Sampler wird die Kiste mit 32 MB aber ohnehin nicht. Also doch eher mehr Drum Machine als Groove Box?

Die verbauten Delay/Reverb Effekte sind solide, gut spielbar und wenn da in Zukunft noch mehr gehen sollte – immer her damit! Was noch besser wäre, wenn man diese Send-Effekte ebenfalls automatisieren könnte, wie bei Elektron, geht aber derzeit nicht. 

Multi-Synth mit Noise – und more?

Das Multi-Instrument macht schon mit der komplexen Noise-Spur Spass. Ein umfangreicheres Filter wäre allerdings schöner gewesen. Der alternative VPM-Synth ist okay, aber sehr rudimentär. Sein Klang ist Geschmacksache. Ich empfinde die Programmierung von Melodien allerdings recht schwierig – einen internen Keyboard-Mode habe ich nicht finden können. 

Somit konnten Melodien nur über den Note-Parameter geschrieben werden, was bedeutet, dass man dazu die Motion-Lane braucht. Das ist in mehrfacher Hinsicht ungünstig: Zum einen, weil man bei der Step-Programmierung ständig die Edit-Modes wechseln muss, um zwischen Step-setzen und Tonhöhe unterscheiden zu können. Zum anderen wird der Live-Write umständlich, weil Motion-Record nach einem Durchlauf auch schon wieder aus ist. Und löscht man eine Motion, ist die Melodie futsch. Da darf Korg gern noch mal bei Elektron spicken, auch was die polyphone Umsetzung anbelangt.

Was könnte noch besser?

Hier und da kann man leider nicht direkt in andere Menüs springen, ohne eine gewisse Edit-Mode-Ebene vorher zu verlassen. Und der Part-Taster ist ungünstig platziert, sodass man zwei Hände zum Wechseln der Sounds braucht. Ferner wünsche ich mir, den Mute-Mode feststellen zu können. Fast-Encoder-Änderungen sind aktuell ebenfalls nicht vorgesehen – beispielsweise per Shift oder durch schnelleres Drehen. Eine Dimmfunktion für die recht hellen, roten LEDs wäre ebenfalls gut, zumal die Beschriftung ohnehin etwas fisselig und damit schwer zu lesen ist.

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