Der Keeley Noble Screamer vereint zwei Overdrive-Klassiker in einem Pedal, den Ibanez Tubescreamer und den Nobels ODR-1. Beide Schaltkreise lassen sich unabhängig voneinander nutzen und liefern authentische Nachbildungen der beiden grünen Vorbilder, die sich auf den Boards unzähliger Gitarrenhelden und Session-Legenden finden. Als besonderes Feature kann der Tone-Regler des jeweiligen Overdrive-Schaltkreises mit der Clipping-Sektion des jeweils anderen kombiniert werden, was im Endeffekt zu vier verschiedenen Grundsounds führt. Ob Robert Keeley die Melange der beiden legendären „Green-Drives“ gelungen ist, zeigt unser Test.
Keeley Noble Screamer – das Wichtigste in Kürze
Tubescreamer-Style-Circuit
ODR-1-Style-Circuit
frei kombinierbare Ton- und Clipping-Sektionen
True/Buffered-Bypass schaltbar
Made in USA
Aufbau und Bedienelemente des Noble Screamers
Der Noble Screamer sitzt in einem leicht abgeschrägten Metallgehäuse mit den Maßen (BxHxT) 65 x 67 x 128 mm, bringt 285 g auf die Waage und alle Ein- und Ausgänge (Input, Output, Netzteil) des vorbildlich verarbeiteten Pedals sind an der Stirnseite zu finden. Die Bedienelemente beschränken sich wie bei den Vorbildern auf drei Potis für die Ausgangslautstärke. Zwei kleine Wahlschalter unter dem Drive- und dem Tone-Poti übernehmen die Kombination aus Clipping-Sektion (OD = hard / TS = soft) und Klangregelung (OD = Spectrum / TS = Tone). Lässt man beide Schalter in der gleichen Position, hat man es mit den Originalinterpretationen der beiden Pedale zu tun, während unterschiedliche Settings zur Kombination der beiden Schaltkreise führen.
1/6 Der Noble Screamer sitzt in einem leicht abgeschrägten Metallgehäuse mit den Maßen (BxHxT) 65 x 67 x 128 mm,…
2/6 …bringt 285 g auf die Waage und alle Ein- und Ausgänge (Input, Output, Netzteil) des vorbildlich verarbeiteten Pedals…
3/6 …sind an der Stirnseite zu finden.
4/6 Betrieben werden kann der Noble Screamer mit einem Standardnetzteil zwischen 9 V und 18 V (26 mA, kein Batteriebetrieb).
5/6 Zwei kleine Wahlschalter unter dem Drive- und dem Tone-Poti übernehmen die Kombination aus Clipping-Sektion (OD = hard / TS = soft) und Klangregelung (OD = Spectrum / TS = Tone).
6/6 Durch Halten des Fußschalters ist es möglich, zwischen True- und Buffered-Bypass zu wechseln.
Durch Halten des Fußschalters ist es möglich, zwischen True- und Buffered-Bypass zu wechseln und betrieben werden kann der Noble Screamer mit einem Standardnetzteil zwischen 9 V und 18 V (26 mA, kein Batteriebetrieb).
Der Noble Screamer liefert vertraute Sounds im kompakten Format
Wer bereits vertraut ist mit dem Sound von Ibanez Tubescreamer und Nobel ODR-1, wird beim Einschalten des Nobel Screamers zunächst einmal wenig überrascht sein. Im TS-Modus liefert unser Testkandidat den altbekannten und zigfach kopierten Mix aus Beschneidung der tiefen Frequenzen, Anhebung der Mitten bei ca. 500 Hz und weicher, leicht komprimierter Zerrstruktur. Nimmt man es ganz genau, tendiert der Noble Screamer dabei eher in Richtung TS808 und wirkt ein klein wenig runder und sanfter als der Maxon OD-9. Ob man diese Nuancen im Blindtest nach einem Angleichen der Tone-Potis noch hören würde, sei einmal dahingestellt.
Der OD-Modus liefert bei vergleichbarer Poti-Einstellung deutlich mehr Bässe bei weniger Mitten und besticht durch eine dichte, aber gleichzeitig dynamische Zerrstruktur. Hier wird deutlich, warum so viele Shootouts der beiden „grünen“ Klassiker im Sande verlaufen, denn in vielerlei Hinsicht besitzen sie gegensätzliche Qualitäten. Wir starten mit einem Direktvergleich beider Modi mit dem Gain-Poti in der 12-Uhr- und dem Tone-Poti in der 13-Uhr-Stellung auf Tele, Strat und Les Paul
Während in den meisten Overdrive-Pedalen eine einfache Höhenblende als Klangregelung dient, ist der Nobels ODR-1 bekannt für sein Spectrum-Poti. Dabei handelt es sich um einen „Doppelfilter“, der sowohl die Höhen als auch die tiefen Mitten bei ca. 300 Hz beeinflusst.
Der OD-Modus des Keeley Noble Screamers punktet mit einem weiten Gain-Spektrum
Weiter geht es mit dem Wirkungsgrad des Gain-Potis in beiden Modi. Hier hat der OD-Modus in Sachen Vielseitigkeit und Gain-Reserven wie erwarten die Nase vorn.
Durch die Kombination der Schaltkreise bietet der Noble Screamer vier Grundsounds
In den nächsten zwei Bespielen hören wir beide Modi mit Tone-Poti in der 13-Uhr- und Gain-Poti in der 11-Uhr-Stellung zuerst mit ihren „eigenen“ und dann mit den jeweils „fremden“ Tone-Stacks. Im OD-Modus entsteht so eine deutlich ausgedünnte und spitzere Version des Grundsounds, die besonders effektiv gegen das wuchtige Bassfundament des ODR-1-Schaltkreises arbeitet. Im TS-Modus liefert die „Mischung“ aus Tone- und Clipping-Sektion eine sehr dumpfe Version des Tubescreamer-Sounds, die in einigen Szenarien aber ebenfalls ihren Nutzen haben dürfte.
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OD/OD vs OD/TS (Tele)TS/TS vs TS/OD (Les Paul)
Als Booster vor dem verzerrten Amp bleibt der TS-Modus unangefochten
Zum Abschluss sitzt der Keeley Noble Screamer mit dem Level-Poti in der 15-Uhr- und dem Drive-Poti in der 9-Uhr-Stellung vor einem bereits verzerrten Amp. Auch wenn alle vier Modi brauchbare und eigenständige Ergebnisse liefern, bleiben die Qualitäten des „normalen“ TS-Schaltkreises in dieser Disziplin unbestritten.
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Boost, off->TS/TS->TS/OD->OD/OD->OD/TS (Les Paul)
Abschließend soll es noch zur unvermeidlichen Gegenüberstellung mit den Originalen kommen. Während die TS-Schaltung (nach Angleichung der Level) kaum noch vom Original zu unterscheiden ist, wirkt der OD-Modus im Vergleich zum Nobels ODR-1 etwas basslastiger. Der starke Fokus auf den tiefen Frequenzen gilt als verbreiteter Kritikpunkt am ODR-1, weshalb Nobels der aktuellen Version seines Klassikers einen Bass-Cut-Switch spendiert hat (zu hören im letzten Durchgang).
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Noble Screamer vs. Maxon OD-9 (Tele)Noble Screamer vs Nobels ODR-1 vs. Nobels ODR-1+Bass-Cut (Tele)
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Der Keeley Noble Screamer von Keeley liefert absolut authentische Repliken seiner zwei berühmten Vorbilder und schafft es mit den frei kombinierbaren Tone-Circuits die Konzepte beider Pedale sinnvoll zu erweitern. Wer also (aus welchen Gründen auch immer) keinen der beiden grünen Overdrive-Klassiker besitzt, kann hier zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und eine große Bandbreite an Low- bis Medium-Gain-Sounds abdecken. Die Tatsache, dass beide Schaltkreise sehr unterschiedliche Gain-Strukturen liefern, ist dabei Fluch und Segen zugleich. Denn je mehr man die Vorzüge beider Seiten entdeckt, desto mehr vermisst man die Möglichkeit, per Fuß zwischen beiden Modi zu wechseln (z. B. durch Halten des Fußschalters). Nichtsdestotrotz bleibt der Noble Screamer eine gleichermaßen authentische wie innovative Interpretation der beiden „Green-Drives“ (Ibanez Tubescreamer und Nobels ODR-1), und das in gewohnt hoher Fertigungs- und Klangqualität.
Der Keeley Noble Screamer von Keeley liefert absolut authentische Repliken seiner zwei berühmten Vorbilder und schafft es mit den frei kombinierbaren Tone-Circuits die Konzepte beider Pedale sinnvoll zu erweitern.
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