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Keeley Mk3 Driver (vormals Keeley Muse Driver) Test

Getestet haben wir eigentlich den Keeley Muse Driver, einen Overdrive, den die amerikanische Pedal-Manufaktur aus Oklahoma City Andy Timmons auf den Leib geschneidert hat. Aber weil der Muse Driver unterwegs den Namen wechseln musste, gehört das Fazit dem Keeley MK3 Driver. Warum das so ist, erfahrt ihr weiter unten. Da sich aber außer dem Namen nichts geändert hat, steht für das Pedal weiterhin der Boss Blues Driver BD-2 Pate, im Gegensatz zu dem allerdings mit ein paar kleinen Modifikationen und der Möglichkeit, zwischen Silizium- und Germaniumdioden umzuschalten. Ob der Muse/Mk3 Driver das Potenzial hat, außer seinem Namen auch die Welt der Overdrive-Pedale zu verändern?

Keeley MK3 Driver (vorm. Muse Driver) – das Wichtigste in Kürze

  • Andy Timmons Signature-Overdrive
  • basiert auf dem Boss Blues Driver BD-2
  • Germanium- und Silizium-Dioden (schaltbar)
  • Tone-, Level- und Drive-Regler
  • Tone-Switch für Bass-Cut oder „Phat Boost“
  • Hergestellt in den USA

Der Keeley Muse Driver heißt jetzt Mk3 Driver, sonst ändert sich nichts

Da Robert Keeley mit seiner Produktbezeichnung „Muse Driver“ auf Urheberrechtsprobleme stieß, mussten sich der Firmengründer und Andy Timmons auf die Suche nach einem neuen Namen machen! Nach einem kurzen Brainstorming, bei dem unter anderem auch der witzige Vorschlag „Mews Driver“ aufkam, landete man schließlich bei „Mk3 Driver“.
Außer dem Namen ändert sich nichts und Schaltung und Sound bleiben vollkommen identisch, wie Robert und Andy im entsprechenden Video und dem darunter anzutreffenden Text versichern:

„The Mk3 Driver is different in name only from the ‘Drive Formerly Known As..”. The parts, build, and quality of the Mk3 Driver is exactly the same, we just had to change the name.“

Gehäuse und Bedienung des Keeley Mk3 Driver

Der Keeley Mk3 Driver erscheint in einem schwarzen Pultgehäuse aus Aluminium mit den Maßen 125 x 65 x 63 mm. Alle Bedienelemente befinden sich auf der Oberseite, drei Potis für Tone, Level und Drive sowie zwei Kippschalter. Unter dem Tone-Poti findet sich ein Schalter, dessen AT-Setting für schlankere Bässe und das RK-Setting für den sogenannten „Phat Boost“ mit mehr Low End sorgen. Der Schalter unter dem Drive-Poti wechselt in der AT-Stellung in den asymmetrischen Silizium-Modus, während die untere RK-Stellung auf dualen Germanium-Betrieb schaltet. Wählt man übrigens bei beiden Schaltern die AT-Position, erhält man exakt die Modifikation, die Robert Keeley an Andy Timmons Boss BD-2 Blues Driver vorgenommen hat. Die Anschlüsse an der Stirnseite bestehen aus Ein- und Ausgang im 6,3-mm-Klinkenformat, dazwischen der Eingang für ein optionales Netzteil, das zwischen 9 V und 18 V und 27 mA zur Verfügung stellen sollte. Batteriebetrieb wird nicht unterstützt. Im Unterschied zum Boss BD-2 erlaubt der Keeley Mk3 Driver durch zweisekündiges Gedrückthalten des Fußschalters das Umschalten zwischen True- und Buffered-Bypass. Zum Lieferumfang gehören ein Dustbag, ein Manual, ein Plektrum sowie vier anklebbare Gummifüße.

Keeley Mk3 Driver Draufsicht
Fotostrecke: 5 Bilder Das Pedal kommt in einem schwarzen Pultgehäuse aus Aluminium mit den Maßen 125 x 65 x 63 mm.
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So werden die Klangbeispiele des Keeley Mk3 Driver in der Praxis aufgezeichnet

Für die Soundfiles setze ich das Pedal direkt vor ein 73er Fender Bassman Topteil und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Die Gitarren werden jeweils angegeben. Im folgenden Video hört ihr den Keeley Mk3 Driver im Vergleich mit einem Boss BD-2 Waza, bei dem ich allerdings nur den Standard-Modus einsetze.

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Die Gene des Boss Blues Driver sind nicht zu verleugnen

Schon in einer mittleren Position erkennt man klar die Verwandtschaft zum Boss Blues Driver. Der Sound ist, wie die Vorlage, extrem dynamisch, mit einer sehr direkten Ansprache und einer warmen Textur. Gerade in niedrigen bis mittelhohen Gainsettings spielt der Mk3 Driver seine Trümpfe voll aus. Im Low-Gain-Bereich eignet sich das Pedal hervorragend als Tonveredler, der jedem Signal noch ein Quäntchen mehr Autorität verleiht oder es in einen natürlichen Break-Up schickt.
Im Mid Gain Sektor wird es bluesig, crunchig, und Spielnuancen werden wirklich unmittelbar umgesetzt. Hohe Zerrgrade lassen das Pedal etwas fuzzig und bröckelig im Bass klingen. Selbst wenn High-Gain-Riffs nicht der primäre Einsatzbereich des Mk3 Drivers sind, hat der Sound unglaublich Charme. Dennoch würde ich den Sweetspot des Pedals eindeutig in Reglerstellungen zwischen 11 und 14 Uhr verorten. Bewegt man den Drive-Schalter von AT auf RK, befindet man sich im Germanium-Betrieb. Dieser ist minimal leiser und damit auch gain- und bassärmer, wirkt aber im Grundsound weicher und harmonischer, bei einer leichten Mittenbetonung. Mit dem Umschalten des Tone-Schalters von AT auf RK gelangt man zum Keeley „Phat Boost“. Dieser war bereits seit Anfang der 2000er eine beliebte Modifikation für den Boss BD-2 und sorgt für ein deutlich volleres Bassfundament. Bei Humbuckern und höheren Gainwerten kann das unter Umständen etwas zu viel des Guten sein, aber wenn es darum geht, Solo-Lines mit Singlecoils etwas aufzupumpen, wirkt der Bassschub wirklich Wunder.

Klanglich deckt das Pedal von dezenter Tonandickung über feinste Break-Up-Töne von Medium-Gain-Rocksounds bis zu fuzzigen Distortions alles ab.

Der Keeley Mk3 Driver erweist sich als flexible Variante zum Boss Blues Driver BD-2

Ganz klar: Obwohl der originale Boss Blues Driver schon ein unglaublich vielseitiges und innovatives Overdrive-Pedal ist, legt der Keeley Mk3 Driver noch eine gehörige Schippe an Flexibilität drauf, ohne die Grund-DNA zu stark zu ändern. Der Unterschied zum Boss-Pedal erstreckt sich neben den Schaltoptionen des Mk3 Drivers auch auf die Möglichkeit, das Pedal mit bis zu 18 Volt zu betreiben und auf True-Bypass zu schalten. In der Summe rechtfertigen diese Punkte aus meiner Sicht auch den Mehrpreis. 

Audio Samples
0:00
Mid Setting – Stratocaster (off/on) Low Gain – Stratocaster High Gain – Les Paul Dynamic Picking – Les Paul Lead Playing – Les Paul Tone Switch Check – AT/RK – Les Paul Drive Switch Check – AT/RK – Les Paul Gain Check – Les Paul Keeley Muse Driver – AT/AT Setting – Les Paul Keeley Muse Driver – RK/RK Setting – Les Paul Boss BD-2 – Les Paul
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Fazit

Der Keeley Mk3 Driver, der bis zum Test Muse Driver hieß, erweist sich als gelungene Fortführung der Blues Driver-Klangästhetik. Hier kann man zwar den vertrauten Boss BD-2 Sound herauskitzeln, allerdings zeigt sich der Mk3 Driver im Germanium-Setting noch etwas feinzeichnender und bietet mit seinen beiden Schaltern mehr Vielfalt. Klanglich deckt das Pedal von dezenter Tonandickung über feinste Break-Up-Töne von Medium-Gain-Rocksounds bis zu fuzzigen Distortions alles ab. Der Tone-Regler ermöglicht warme Bluessounds, kann in höheren Settings aber auch durchaus aggressivere Farben anschlagen. Der Tone-Schalter erweist sich als ein sehr cleveres Tool, denn der Phat-Boost verleiht gerade Singlecoils eine tolle Vollmundigkeit, die man sonst eher vom Nobels ODR-1 kennt. Ob man nun bereit ist, mehr als das Doppelte des Boss BD-2 hinzublättern, hängt stark von den persönlichen Präferenzen ab. Der Keeley Mk3 Driver liefert einen schaltbaren True Bypass, lässt sich mit bis zu 18 Volt  betreiben und bietet die oben genannte Flexibilität. Klanglich ist der Unterschied zum Boss-Pendant jedoch nicht gigantisch und das will er auch nicht sein. Wer allerdings genau diese Soundnuancen und Vielseitigkeit am Blues Driver vermisst, findet hier eine sehr clever designte Alternative!

Das Keeley Mk3 Driver liefert Sounds von dezent bis fuzzig und begeistert mit einer ausgezeichneten Ansprache und Dynamik.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Sounds von dezent bis fuzzig
  • ausgezeichnete Ansprache und Dynamik
  • flexibler Einsatzbereich
  • Wahl zwischen Germanium- und Silizium-Betrieb
  • „Phat Boost“-Modifikation schaltbar
Contra
  • keins
Artikelbild
Keeley Mk3 Driver (vormals Keeley Muse Driver) Test
Für 249,00€ bei
  • Hersteller: Keeley
  • Name: Mk3 Driver
  • Type: Overdrive-Pedal
  • Herstellungsland: USA
  • Regler: Tone, Level, Drive
  • Schalter: On/Off (Footswitch), AT/RK Tone- und AT/RK Drive-Schalter
  • Anschlüsse: In- & Output (je 6,3 mm Klinke), Netzteileingang (9-18 V)
  • True Bypass: ja (schaltbar)
  • Batteriebetrieb: nein
  • Stromverbrauch: 27 mA
  • Abmessungen (L x B x H): 125 x 65 x 63 mm
  • Gewicht: 285 g
  • Ladenpreis: 249,00 Euro (April 2024)
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