IK Multimedia iRig Pro Quattro I/O Test

IK Multimedia stellen mit dem iRig Pro Quattro I/O ein portables USB-Audio-Interface vor, das gleich mehrere Felder abdecken soll. Als Audiozentrale soll es beim On-Location-Einsatz im Field Recording zugleich Preamps, Mixer und Wandler in einem Gerät bieten. Podcaster sollen mit dem Mehrkanalgerät in ihren eigenen vier Wänden und unterwegs aufzeichnen und streamen können. Musikern möchten IK Multimedia das iRig Pro Quattro I/O an die Hand geben, damit sie Live-Performances pre-mixen, recorden oder streamen können. Das sind breit gefächerte Aufgaben, die uns einen spannenden Blick auf dieses Audio-Tool garantieren.

Mobiles Audio Interface

Dabei dürfte es für das iRig Pro Quattro I/O allerdings nicht ganz einfach werden, uns davon zu überzeugen, dass es sowohl für Gelegenheitsnutzer als auch für Profis geeignet ist, wie es die Produkt-Homepages des Herstellers verspricht. Schließlich sind die Ansprüche professioneller Anwender hoch und auch Qualität und ein gewisser Feature-Reichtum müssen vorhanden sein, um zu begeistern. Wer das IK Multimedia-Gerät dagegen nur ab und an zum Spaß einsetzen möchte, wird eher auf ein Preis-Leistungsverhältnis und eine einfache Bedienbarkeit setzen. Wir dürfen deshalb gespannt sein, ob das USB-Audio/MIDI-Interface diesen Spagat hinbekommt.

Details

Lieferumfang des iRig Pro Quattro I/O

IK Multimedia liefern den Testkandidaten in einem schlichten kleinen Karton aus, in dem er samt Zubehör kompakt und unprätentiös untergebracht ist. Zum Lieferumfang des iRig Pro Quattro I/O gehören neben dem Audio-Interface auch ein Stativadapter und drei Datenkabel. Damit das Mixer-Interface sowohl an iOS-Geräte als auch an Android-Smartphones und -Tablets sowie an PCs und Laptops angeschlossen werden kann, handelt es sich dabei um ein Lightning-, ein USB-C- und ein USB-A-Kabel. Am anderen Ende der Kabel befindet sich jeweils ein 7-poliger Mini-DIN-Stecker, dessen Gegenstück eine “Host”-Buchse am Audio-Interface ist. Außerdem findet sich im Karton ein Adapterkabel von 2,5mm-Klinke auf ein weibliches MIDI-Ende. Mit seiner Hilfe lassen sich selbstverständlich MIDI-fähige Geräte an das iRig Pro Quattro I/O anschließen.

IK Multimedia iRig Pro Quattro I/O Lieferumfang
Zum Lieferumfang gehören neben dem iRig Pro Quattro I/O auch Batterien, verschiedene Adapterkabel und ein Stativadapter.

Damit das Audio-Interface nach dem Auspacken sofort einsatzbereit ist, sind auch vier Batterien vom Typ AA am Start, die das Gerät zum Betrieb benötigt. Wer das Mixer-Interface stationär einsetzen möchte, kann auch ein optionales externes Netzteil anschließen. Wie heutzutage üblich, verzichtet der Hersteller löblicherweise darauf, zu viel Papier zu verwenden und das Transportgewicht in die Höhe zu treiben, indem er auf eine gedruckte Bedienungsanleitung verzichtet. Stattdessen liegen dem Karton zwei Kärtchen bei, auf denen die Links zum Download des Manuals wie auch zum Download der zugehörigen Apps vermerkt sind. Erhältlich ist auch eine Deluxe-Version des iRig Pro Quattro I/O. Diese Variante enthält dann zwei aufsteckbare Kondensatormikrofone mit XY-Ausrichtung, ein Netzteil und ein Softcase.

iRig Pro Quattro I/O – Anschlüsse und Funktionen 

An allen Geräteseiten des IK Multimedia iRig Pro Quattro I/O befinden sich diverse Anschlüsse und auch Regler. So sind auf seiner Oberseite zwei Combo-Buchsen verbaut, die sowohl XLR- als auch 6,35mm-Klinkenstecker aufgreifen können. Hier lassen sich für die Kanäle 1 und 2 des Audio-Interfaces Mikrofone wie auch Instrumente mit passiven Pickups anschließen. Sie sind an den HiZ-Eingängen mit hoher Eingangsimpedanz gut aufgehoben.

Rechts am iRig Pro Quattro I/O finden sich zwei weitere Combo-Buchsen, die die Kanäle 3 und 4 mit Audio versorgen. Hier können Mikrofon- sowie Line-Signale hinzugefüttert werden. Außerdem stehen hier zwei Schieberegler zur Verfügung, mit denen sich für die XLR-Buchsen beider Kanal-Gruppen eine 48V-starke Phantomspannung aktivieren lässt. Als Line-Eingänge finden wir hier zusätzlich eine Stereobuchse im Miniklinkenformat. Und als ob das nicht schon genug wäre, sind auch noch zwei Cinch-Buchsen zum Aufgreifen von Line-Signalen mit am Start.

IK Multimedia iRig Pro Quattro I/O rechts
Fotostrecke: 4 Bilder Die Anschlussmöglichkeiten des iRig Quattro I/O sind zahlreich.

An der Unterseite des IK Multimedia iRig Pro Quattro I/O kann ein optionales externes 9V-Netzteil angeschlossen werden. Die entsprechende Buchse dafür ist klar und deutlich mit “9V” beschriftet. Rätsel gibt dagegen zunächst ein Schiebeschalter mit der Aufschrift “USB / OFF” und einem Batteriesymbol auf. Im Praxisteil checken wir, ob es sich dabei um die USB-Ladefunktion handelt, die IK Multimedia in der Feature-Liste des Audio-Interfaces aufführen. Intuitiv ist die Funktion des Schalters jedenfalls nicht zu erfassen. Ebenfalls auf der Unterseite befindet sich eine Micro-USB-Buchse, um das Gerät sogar USB-powered nutzen zu können. Eine 7-polige Mini-DIN-Buchse dient zur Datenübertragung mittels der beiliegenden Adapterkabel.

Die linke Seite des Geräts zieren zwei MIDI-Buchsen, die überraschenderweise als 2,5mm-Klinkenbuchsen ausgelegt sind. An ihnen kann das beiliegende Adapterkabel zum Einsatz kommen. Daneben befinden sich zwei 3,5mm-Klinkenbuchsen. Bei der einen handelt es sich um einen Kopfhörerausgang. Die andere gibt die Stereosumme des iRig Pro Quattro I/O als Line-Signal aus. Wer professionelle Anschlussmöglichkeiten sucht, wird ebenfalls fündig. Zwei XLR-Buchsen ermöglichen nämlich das separate Abgreifen des Ausgangssignals.

IK Multimedia iRig Pro Quattro I/O Bedien-Panel
Fotostrecke: 4 Bilder Auf dem Bedien-Panel sind die Steuerungen für etliche Funktionen untergebracht.

Bei so vielen Anschlussmöglichkeiten verwundert es nicht, dass das Bedien-Panel des IK Multimedia iRig Pro Quattro I/O bei aller Kompaktheit entsprechend umfangreich ausgestattet ist. Im oberen Teil finden sich verschiedene Überwachungsmöglichkeiten. Hier zeigen fünf LEDs den Batteriestand an und nach Aktivierung der Phantomspannung an den Kanalgruppen 1-2 beziehungsweise 3-4 leuchtet auch hierfür ein Hinweise auf. Fünfstellige Level-Meter geben Auskunft über die Pegel der vier Kanäle und eine getrennte Pegelanzeige für die beiden Ausgangskanäle des Audio-Interfaces ist ebenfalls vorhanden. Welche Pegelstärke die jeweiligen LEDs repräsentieren ist als Aufdruck vermerkt. Die oberste LED dient jeweils zur Anzeige von Übersteuerungen. Ebenfalls in diesem Bereich ist das integrierte Mikrofon untergebracht. Dabei handelt es sich um ein MEMS-Mikrofon. 

Die Preamp-Pegel aller vier Kanäle lassen sich hier separat per Drehregler justieren. Zwei kleinere Drehregler dienen zur Anpassung der Lautstärke des Kopfhörerausgangs sowie der Line-Ausgänge. Außerdem kann per Schieberegler zwischen den Output-Modi Multi, Stereo und Mono gewählt werden. Dazwischen leuchten zwei Info-LEDs auf, wann immer MIDI-Signale ein- und ausgehen. Zu guter Letzt lassen sich noch weitere Features ein- und ausschalten, wie die Direct Monitor- und die Loopback-Funktion. Beim Direct Monitoring wird das Eingangssignal verzögerungsfrei an die Ausgänge weitergegeben und dabei mit dem Ausgangssignal der DAW gemixt. Im Loopback-Modus ist das Audiosignal der DAW hörbar und kann als Playback genutzt werden. “Loopback+” nennt sich ein Feature, bei dem die Kanäle 3 und 4 auf digitalem Weg an Audio-Apps gesendet werden können. Das in der App bearbeite Ergebnis lässt sich dann über die Eingänge 1 und 2 wieder aufgreifen und über die entsprechenden Ausgänge beispielsweise als Streaming-Audio verwenden. Auch ein integrierter Limiter lässt sich hier aktivieren. Er begrenzt das Signal, um Übersteuerungen zu vermeiden.

Technische Werte des iRig Pro Quattro I/O

Die Kennzahlen der Innereien des IK Multimedia iRig Pro Quattro I/O sprechen für sich. Das Gerät ist nicht nur sehr breit kompatibel, sondern liefert mit bis zu 96 kHz Abtastung und einer dynamischen Tiefe von 24 Bit Audio in hoher nomineller Qualität ab. Dabei arbeitet es mit iPhones und iPads ab iOS 6 wie auch mit Android-Smartphones und -Tablets ab Version 5 zusammen. Bei MacBooks und Macs sind die Anforderungen an das Betriebssystem mit MacOS ab 10.6 sehr niedrig. Dasselbe gilt für Windows-PCs, auf denen bereits die XP-Version ausreicht. Das iRig Pro Quattro I/O ist übrigens kaum größer al seine DIN-A6-Seite und wiegt ohne Batterien gerade einmal knapp 330 g. Das alles klingt sehr vielversprechend. Deshalb bin ich gespannt darauf, wie das Audio-Interface in unserem Praxischeck performt …

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