IK Multimedia iRig Pro I/O Test

Die mobile Revolution geht weiter. Das iRig Pro I/O von IK Multimedia stellt den nächsten Begleiter aus der Reihe der iRig-Interfaces dar.

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Dieses Gerät ist eine All-in-one-Lösung: Mit einer Kombibuchse für XLR- und Klinkenkabel sowie MIDI In/Out, kann eigentlich jedes gewünschte Instrument angeschlossen werden und direkt im Tablet oder Smartphone verarbeitet werden. Und das mit einer hochwertigen 24Bit-/96kHz-Wandlung. Nicht mal ein Netzteil wird gebraucht: So liefert IK Multimedia das iRig I/O mit Batterien aus und auch über USB zieht sich das Interface Strom, aber scheinbar so wenig, dass ein Netzteil nicht mal im Lieferumfang enthalten ist. Wir wollen testen, wie sich das iRig Pro I/O verhält, wie es klingt und ob es hält, was es verspricht: Unkompliziertes Recording, egal wo man ist. Und als Bonus gibt es noch Software: AmpliTube, Sample Tank und T-RackS Software sind auch noch dabei.

Details

Batterien schon drin, los geht’s!

Ein übersichtliches, mattschwarzes Kästchen aus Kunststoff und ein paar Kabel ist alles, was sich in der Verpackung des IK Multimedia iRig Pro I/O befindet. Ach ja, auch eine Bedienungsanleitung, die fast komplett ohne Worte auskommt. Im besten Sinne also mutet alles sehr übersichtlich und einfach an.

Fotostrecke: 3 Bilder Vernünftige Batterien gehören zum Lieferumfang.

Das iRig fasst sich gut an und wiegt mit 165 g – inklusive zwei handelsüblicher AA Batterien – nicht zu viel. Ungefähr drei mal so dick wie ein Smartphone, dafür ebenso lang und halb so breit. Die genauen Maße laut Hersteller sind: 43 x 127 x 37 mm. Kurzum: leicht zu transportieren. Eine Hülle oder ein Etui wäre allerdings schön gewesen, auch wenn nur der Gain-Regler an der Oberseite des Interface etwas erhaben ist. 

Aufbau und Anordnung der Bedienelemente

Das iRig Pro I/O hat sechs Seiten und an jeder Seite befinden sich ein oder maximal zwei Bedienelemente. Das darf als übersichtlich bezeichnet werden. Legt man das iRig vor sich, hat man an der Vorderseite die Kombibuchse von Neutrik, an die XLR- und Klinkenkabel, also Mikrofone und Gitarren angeschlossen werden können. An der Oberseite befindet sich ein großer Gain-Regler, der das Eingangssignal pegelt. Außerdem gibt es noch zwei LED-Streifen, die in unterschiedlichen Farben leuchten und damit anzeigen, ob das Gerät aktiv ist und ob der Eingangspegel des Instruments oder des Mikros in Ordnung ist oder übersteuert. So hat man schon optisch eine Kontrollmöglichkeit. Das ist aber auch das einzige optische Feedback des iRig Pro I/O – ein Display gibt es nicht. Braucht es aber auch nicht. An der linken Seite gibt es einen Schalter, mit dem man Phantomspeisung an- oder ausschalten kann. Das ist für Großmembran-Mikrofone wichtig. Direkt daneben befinden sich zwei 2,5mm-Klinkenbuchsen für MIDI In und MIDI Out. Die passenden Adapterkabel sind natürlich dabei. Eine weitere 3,5mm-Miniklinkenbuchse befindet sich auf der rechten Seite des iRig. Hier handelt es sich um den Kopfhörereingang, neben dem sich ein Lautstärkeregler befindet.

Fotostrecke: 3 Bilder Gain und Kopfhörerbuchse mit Pegelsteller

An der Kopfseite des iRig befindet sich eine Buchse für einen 7 poligen Mini-DIN-Stecker. Dieser verbindet das iRig mit dem jeweiligen Smartphone, Tablet oder PC. Daher gibt es für diesen Stecker auch zwei Adapterkabel: Mini DIN auf USB und Mini DIN auf Lightning, dem Anschluss an das iPhone oder iPad von Apple. An der Unterseite des iRig befindet sich das Batteriefach, das ohne Schraubenzieher geöffnet und geschlossen werden kann. Nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass auch noch zwei Gummifüße angeklebt sind, die dem iRig einen sicheren Stand geben. Das ist bei aller Mobilität nicht unwichtig.

Praxis

Verhalten und Klang

Nein, ich habe nicht ins Handbuch geschaut, sondern einfach das IK Multimedia iRig Pro I/O mit meinem iPhone verbunden, Garageband geöffnet, ein Mikrofon angeschlossen und auf Aufnahme gedrückt. Es funktionierte sofort, ohne anmelden oder ähnlichem! Einzig Garageband sagt in einem Dialogfenster, dass man ein Audiogerät angeschlossen habe und es sich daher empfiehlt, das Monitoring“ einzuschalten. „Monitoring aktivieren“ klicken, Kopfhörer auf, los gehts.  

Ein betriebsbereites iRig Pro
Ein betriebsbereites iRig Pro

Die blaue LED leuchtet und sagt mir, dass das Interface läuft. Über Kopfhörer höre ich meine Aufnahmen an und siehe da: Ein Beta 58 ist kein gutes Mikro für Gesangsaufnahmen. Das wusste ich vorher, aber es wird auch hier bestätigt. Ansonsten höre ich: kein Rauschen. Alternativ habe ich jetzt mal ein AKG-C3000-Großmembran angeschlossen, um den klanglichen Unterschied zu hören und die Phantomspeisung auszutesten. Für ein Großmembran-Mikrofon, dass in einer Spinne hängt, braucht man ein Stativ und da kommt ein kleines mitgeliefertes Gimmick zum Einsatz, das auf einmal Sinn ergibt: Am abnehmbaren Batteriefach ist ein Schlitz, durch den man ein Klettband durchziehen kann. Damit kann man das iRig an ein Mikro Stativ befestigen. Leider wurde hier aber nicht so richtig zuende gedacht: Die mitgelieferten Adapterkabel, die an das Smartphone, Laptop oder Tablet angeschlossen werden, sind 0,6 m lang. Wohin also mit dem Smartphone, wenn das iRig am Mikrostativ hängt? So richtig habe ich es leider auch nicht geschafft, das Klett so anzubringen, dass sich das Interface nicht mehr bewegt oder schief am Stativ baumelt. Also lieber wieder auf den Tisch legen.

Kann immer mit: IKMultimedia iRig Pro
Kann immer mit: IKMultimedia iRig Pro

Die zweite LED leuchtet rot und bestätigt mir damit, dass Phantomspeisung läuft. Die untere LED, die normalerweise blau leuchtet, schaltet auf grün um, wenn das iRig ein Signal in normaler, brauchbarer Lautstärke erhält. Leuchtet dieselbe LED orange, hat man das Signal übersteuert. Interessanterweise fängt die LED allerdings schon deutlich früher an orange zu leuchten als das Eingangsmeter von Garageband. Sehr praktisch ist, dass sich das Interface von alleine ausschaltet, wenn das Smartphone in den Ruhezustand geht: die blaue LED wir schwächer und hört auf zu leuchten. So wird auch nicht unnötig Akku verbraucht.

Audio Samples
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Song 1: “Acoustic” Song 2: “Electric”

Das iRig Pro I/O ist mit 24Bit-AD-/DA-Wandlern ausgestattet und nimmt mit einer Samplerate von 96 kHz auf. Latenzen waren für mich nicht wahrnehmbar, Rauschen auch nicht. Der erste Song, den ich mit dem iRig Pro I/O aufgenommen habe, ist rein akustisch: zwei Gitarren und drei Gesänge mit dem AKG C3000 direkt in das iRig Pro I/O und Garageband als DAW. Dazu Bass direkt per Klinke in das iRig Pro, denn der Klinkeneingang ist ein Hi-Z-Input, der für passive und aktive Pickups gemacht ist. Es läuft, es klingt, es funktioniert einwandfrei. Bei Song Nr. 2 habe ich Elektro Pop als Stil gewählt und ein MIDI-Keyboard angeschlossen: Auch hier gilt „plug and play“. Es funktioniert einfach. Für die E-Gitarren auf dieser Aufnahme habe ich mir die kostenlose Software AmpliTube geladen, die Gitarren-Amps, Cabinets und Effekte emuliert und die E-Gitarre durchgejagt. Ich bin begeistert. Ehrlich.

IK Multimedia iRig Pro I/O Test: Fazit

Das IK Multimedia iRig Pro I/O hält, was es verspricht: Es ist ein mobiles Studio für die Hosentasche. Zusammen mit einem Smartphone, Tablet oder PC kann man erstaunlich gute Ergebnisse erzielen und das alles ohne einmal ins Handbuch schauen zu müssen. Die Handhabung ist einfach, das Gerät wirkt robust und ist dank der mitgelieferten Batterien sofort einsatzbereit. Dann gibt es noch ein ganzes Paket an Software dazu, sodass der Begriff „mobiles Tonstudio“ hier tatsächlich zutrifft. Der Klang und das Preis-/Leistungsverhältnis stimmen, den einzigen Abzug gibt es für die matte Oberfläche, die jeden Fettfinger überdeutlich zeigt sowie die – im Gegensatz zum Gesamtpaket – nicht durchdachte Aufhängemöglichkeit am Mikrofonstativ.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • einfache, intuitive Bedienung
  • Plug and Play
  • kein Netzteil nötig
  • guter Klang
  • guter Preis
  • Vollversion von AmpliTube dabei
Contra
  • keines
Artikelbild
IK Multimedia iRig Pro I/O Test
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Features und Spezifikationen

  • Hersteller: IK Multimedia
  • Modell: iRig Pro I/O
  • Bezeichnung: Universelles Audio- und MIDI-Interface für Mobile Devices und Computer
  • Herkunftsland: Italien
  • Anschlüsse: Kombieingang XLR und 6,3mm-Klinke für Mikrofon-, Line- und Instrumenten-Signale, MIDI In/Out, regelbarer Kopfhörerausgang (3,5 mm)
  • hochwertiger Vorverstärker mit regelbarer Verstärkung
  • hochwertige AD-/DA-Wandlung mit bis zu 24 Bit/96 kHz
  • Spannungsversorgung über USB, 2 x AA-Batterien oder optionales Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Kopfhörerausgang: 3,5mm-Stereoklinke unsymmetrisch, 100 mW an 50 Ohm
  • MIDI-Ein- und Ausgang: 2 x 2,5mm-Monoklinke
  • Netzteilanschluss 5,4 V DC
  • Device-Anschluss: Mini-DIN
  • Maße: 43 x 127 x 37 mm
  • Gewicht: 120 g (ohne Batterien)
  • Mikrofon-Eingang:
  • XLR symmetrisch
  • Phantomspeisung
  • 40 dB Verstärkung
  • Impedanz: 1,6 kOhm
  • Frequenzbereich: 20–20.000 Hz (±1,5 dB)
  • Rauschpegel: -103 dB(A), -97 dB RMS
  • Instrumenten-Eingang:
  • 6,3mm-Klinke, unsymmetrisch
  • 27 dB Verstärkung
  • Impedanz 1 MOhm
  • Frequenzbereich: 20–20.000 Hz (±1,5 dB)
  • Rauschpegel -103 dB(A), -97 dB RMS
  • Lieferumfang:
  • Interface
  • Lightning auf Mini-DIN-Adapterkabel (0,6 m)
  • USB auf Mini-DIN-Adapterkabel (0,6 m)
  • 2 x 2,5mm-Klinke-MIDI-Adapterkabel (1,6 m)
  • 2x 1,5V-AA-Batterie
  • umfangreiches Softwarepaket als Download über Thomann, Hersteller, App-Store
  • Preis: € 182,99 (UVP), € 165,00 (Straßenpreis vom 14.7.2017)
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