Ibanez BTB 775PB -CN Test

KONSTRUKTION

Der Korpus – Der BTB775 unterscheidet sich in der Wahl des Korpus- und Deckenholzes vom 2008er BTB575: Die beiden am durchgehenden Hals angesetzten Korpusteile sind aus Mahagoni gefertigt und die durch ein schwarzes Trennfurnier abgesetzte Decke aus sehr schön gemaserter Pappel – eine optisch sehr elegante Kombination.

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Schade, dass der verwendete Lack relativ dick ist, sodass die Maserung nur bei direktem Licht optimal durchscheinen kann. Mit einer etwas dezenteren Lackierung würde der Bass sicher noch edler wirken. Natürlich ist das alles Geschmackssache und gegen die Qualität der Lackierung ist absolut nichts zu sagen: alles tipptopp.

Der Hals – Wie vielen seiner fünf- oder sechssaitigen Edelbasskollegen hat man auch dem BTB775 eine extralange 35‘‘ Mensur spendiert. Die Hersteller versprechen sich davon generell eine obertonreichere und somit besser definierte H-Saite.

Zusammengesetzt ist der durchgehende Hals aus drei Streifen Ahorn und zwei schmaleren Streifen Bubinga, was insgesamt eine sehr stabile Konstruktion verspricht, die der Saitenspannung problemlos trotzen und für eine schnelle Tonansprache sorgen sollte. Als Griffbrettholz wurde der Klassiker Palisander gewählt und mit 23,5 Bünden bestückt; 0,5 deshalb, weil der letzte Bund nur für die G- und D-Saite zuständig ist, was wohl in erster Linie optische Gründe hat. Ich würde allerdings einen funktionierenden Ton auf der A- und E-Saite der optisch sicherlich ansprechenden Variante vorziehen, denn man kann auf einem gesund konstruierten Bass wie dem BTB775 diese Töne auch sinnvoll einsetzen. Aber fairerweise sollte man auch anmerken, dass es die Mehrzahl der Bassisten kaum kümmern wird. Die relativ kleine, elegante Kopfplatte ist leicht nach hinten abgewinkelt und ebenfalls mit gemaserter Pappel beschichtet.

AUSSTATTUNG

Auch die schwarz-verchromte Metallhardware sieht edel aus und macht einen hochwertigen Eindruck. Besonders hervorzuheben sind die Monorail-Einzelstege. Der Haltepunkt für die Ball-Ends der Saiten liegt sehr tief im Korpus, was logischerweise den Saitendruck auf die Reiter erhöht und somit Sustain und Definition verbessert.

Andere Hersteller erreichen diesen Effekt, indem sie die Saiten durch den Korpus führen, was allerdings wegen der Fummelei beim Einfädeln mitunter recht  lästig sein kann. Bei unserem Testkandidaten werden die Saiten einfach von oben eingeführt, eine ebenso elegante wie praktikable Lösung. Die montierten Stimmmechaniken sind geschlossen und funktionieren leichtgängig und präzise.

Elektronik – Bartolini ist der Pickup – und Elektronikausstatter zahlreicher teurer „Boutique-Bässe“ und liefert auch die Komponenten für den BTB775.  Zwei MK2 Humbucker und eine aktive Elektronik mit 3-Band EQ, die von zwei 9-Volt-Batterien versorgt wird, sorgen für Abnahme und Aufbereitung des Tons. Die dazugehörigen Regelmöglichkeiten sind ein Volume-Poti, ein Überblendregler für die Pickups und jeweils ein Poti für Bässe, Mitten und Höhen mit Boost- und Cut-Funktion.

Passiv kann der Bass nicht betrieben werden, man sollte also immer einen Satz Ersatzbatterien im Gigbag haben. Zum hochwertigen Eindruck der Ausstattung trägt auch die Neutrik-Buchse mit Steckerverriegelung bei, ein Attribut, das auch etlichen Edelbässen in der Preisregion eines Kleinwagens gut zu Gesicht stehen würde.

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