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Gesanglich fit bleiben ohne Gigs?

Egal ob Profi- oder Hobby-Sänger:in, die Herausforderung, auch ohne stetig regelmäßige Gigs auf dem persönlichen Top-Niveau zu bleiben, kennen wohl alle Sänger*innen. Wenn du in deiner Freizeit singst, hast du vielleicht ohnehin weniger Gigs und bei den Profis finden Touren oft in Blöcken statt mit Leerlaufzeiten dazwischen. Wie kann man also gesanglich fit bleiben, auch wenn man keine Gigs spielt? Wir geben dir ein paar Tipps!

Teaserfoto: Shutterstock, Roman Samborskyi

Singen ist Hochleistungssport

Dass Musiker*innen oft mit Sportler*innen verglichen werden, kommt nicht von ungefähr. Ob Gitarre, Schlagzeug oder singen – wir arbeiten mit unserem Körper, haben Bewegungsabläufe und Mechanismen gelernt, die wir abrufen. Und je intensiver wir dies machen, desto ausgefeilter können wir unserem Körper bestimmte Dinge abverlangen, um eben tolle Licks auf einer Gitarre zu spielen oder strahlende Töne zu singen.Genau wie beim Joggen oder Krafttraining kann die anfängliche Performance durch regelmäßiges Training gesteigert werden. Vielleicht hast du auch schon mal erlebt, dass die Leistung und Kondition rapide in den Keller rasen, wenn man das Training irgendwann sausen lässt – sei es auch nur, weil man einige Wochen krankheitsbedingt ausfällt. Ähnlich können wir uns dies auch mit unserer Stimme vorstellen: „If you don’t use it, you lose it!“ 

Finde deine Schwachstellen

Aber keine Angst: Normalerweise verlernt man das Singen nicht. Aber jeder von uns hat eine eigene Achillesferse, wo das gesangliche Leistungsspektrum einbricht, wenn man es nicht ausreichend oft nutzt. Im ersten Schritt solltest du also deine Stimme richtig gut kennen und beobachten. Wenn du eine Zeit lang nicht singst, was fällt dir zunehmend schwerer? Ist es Intonation? Kannst du bestimmte Töne nicht mehr singen? Wenn du das im ersten Step weißt, kannst du darauf achten, genau diese Punkte aktiv zu halten. Denn je länger du dies schleifen lässt, desto mühseliger und schwieriger wird es, sich an seine ursprüngliche Leistung wieder heranzukämpfen. Viele Sänger*innen können aus den Zeiten der Coronakrise sprichwörtlich ein Lied davon singen.

Erarbeite dir eine Übe-Routine

Dass man sich so alle zwei bis drei Tage für 90 Minuten ins Wohnzimmer stellt und ein Konzert singt, um stimmlich fit zu bleiben, ist natürlich unrealistisch. Wie also trotzdem auf dem Niveau bleiben? Das A&O ist, dass du dir deine persönliche Übe-Routine erarbeitest, die du im Alltag gut einhalten kannst und die deine Stimme in allen nötigen Bereichen entsprechend fordert und trainiert. Um dir so eine Routine zu erarbeiten, kannst du dir auch super die Unterstützung deines Vocal-Coaches holen.

Um dir ein konkretes Beispiel zu zeigen, wie so eine Routine aussehen kann, berichte ich einmal von mir persönlich:
Auch, wenn ich nicht toure, versuche ich pro Tag eine Stunde zu singen. Das reicht in der Regel schon, um meine Stimme aktiv zu halten. Wenn ich mehr singen möchte, ist das super und wenn nicht, kein Drama. Ich strukturiere meine Sing-Zeit in einen Mix aus Übungen und Songs. Meine Übungen beinhalten ein leichtes Warm-up, einige Atemübungen für meine Stütze sowie einige Übungen für Intonation und Agilität. Viele gute kleine Übungen und Warm-ups findest du bei unseren Bonedo Vocal Quickie Gesangsworkshops:

Vocal Quickie Gesangsworkshops Artikelbild
Vocal Quickie Gesangsworkshops

Express-Workshops: Kompakte Videos mit praktischen Tipps für Sänger und Sängerinnen zu Technik, Haltung und Performance die euch schnell weiter bringen!

24.10.2014
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Du kannst auch bei YouTube schauen und dir eine persönliche Playlist zusammenstellen.
Anschließend suche ich mir zum einen Songs raus, die meine Range fordern und zum anderen welche, auf die ich einfach Lust habe und die ich gerne erarbeiten möchte. Damit übe ich zusätzlich auch die Interpretation neuer Stücke und arbeite inhaltlich musikalisch und nicht nur technisch. 

Dies ist nur ein persönliches Beispiel, das für dich ganz anders aussehen kann. 

Halte deine Gesangsroutine 

Wie bei allen guten Vorsätzen muss man sich Vorhaben so gestalten, dass sie im persönlichen Alltag Platz finden. Denn wenn man sich große Übe-Pläne macht und unbedingt zwei Stunden pro Tag richtig schwieriges Material lernen will, dann werden das vermutlich nur die wenigsten von uns wirklich durchhalten. Frag dich also, was du realistisch schaffen kannst und vor allem willst. Dafür kannst du dir auch kleine Helferlein holen, wie entweder regelmäßigen Gesangsunterricht, der dich dazu bringt, regelmäßig zu singen, oder Tools wie das „Voice Journal“, das eine Art Achtsamkeitstagebuch für deine Stimme ist und ich persönlich sehr hilfreich finde. 

Außerdem ist es hilfreich, wenn du dir Zeiten in deinem Tagesablauf blockst. Wenn du nämlich gerade singst und ständig Emails auf deinem Laptop aufploppen oder es zu Hause unruhig ist, wird es ebenfalls schwieriger, dranzubleiben. Sorge dafür, dass du eine ruhige Umgebung hast und dich bei deiner Routine auf dich konzentrieren kannst. 

Schaffe Gelegenheiten im Alltag zum Singen

Zu üben und aktiv zu bleiben fällt umso leichter, je selbstverständlicher es in unserem Alltag ist. Neben deiner bewussten Übe-Routine kannst du auch in deinem täglichen Leben dafür sorgen, dass du ganz viele Gelegenheiten hast, (mit) zu singen. 
Du machst den Haushalt? Super, mach dir laut deine Lieblingssongs an und sing beim Wischen. Du fährst mit dem Auto? Auch hier kannst du mitsingen oder einfach simple Übungen wie Liprolls machen. Du stehst unter der Dusche? Da singt’s sich doch sowieso am besten! Diese kleinen Gelegenheiten halten nicht nur deine Stimme aktiv, sondern auch deine Kreativität als Bestandteil deines Alltags.

Setz dir realistische Ziele

Zu guter letzt: Das alles soll dir in erster Linie Spaß machen. Versuche, aus deinem Kopf zu eliminieren, dass du „jetzt irgendwie langweilige Dinge üben musst“, obwohl vielleicht nichts Großes ansteht. Viele Sänger:innen verlieren den Spaß, wenn’s zu technisch wird. Aber der eigentliche Zeitaufwand, die eigene Stimme fit zu halten, hält sich echt in Grenzen und in Leerlaufzeiten hast du sogar die Chance, deine Stimme auch richtig weiterzuentwickeln und neue Dinge zu lernen. Und wenn dir dafür die Ambition fehlt, hier mein persönliches Ziel: Ich möchte gesanglich immer auf dem Niveau sein, dass mich morgen jemand anrufen kann und mir den besten Gig aller Zeiten gibt und ich zuversichtlich bin, dass ich das richtig gut singen kann. Das ist doch mal ein Ziel, oder?

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6 Tipps gegen den Post-Tour-Blues

Du hast solo oder mit Band eine Tour gespielt. und fällst jetzt in ein Stadium das man als Post-Tour-Depression, Post-Tour-Blues oder auch Tour-Loch kennt.

12.01.2024
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von nina.graf

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