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Tama S.L.P. G-Bubinga Snare Test

Auf dem Seziertisch räkelt sich heute eine Dame namens LGB146NQB “G-Bubinga”, eine 14×6 Zoll Bubinga Snare aus dem Sound Lab Project der Firma Tama. “Bubinga? …ist das nicht dieser russische Stabhochsprungweltmeister von damals? Und jetzt machen die Japaner in China aus seinen Stäben Trommeln, oder wie?” Tatsächlich wäre das Wort Bubinga bestens geeignet, als Spitzname für den Fabelsportler Serhij Bubka zu fungieren, doch wie wir alle wissen, bezeichnet es stattdessen das sehr schwere, aber gut zu verarbeitende Holz eines vorwiegend in Afrika wachsenden Baumes.

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Als einzige Abwechslung zu den anderen drei S.L.P. Holzmodellen, die allesamt aus Ahorn gefertigt sind, bekleidet die G-Bubinga nicht nur in Sachen Material eine gewisse Ausnahmestellung. Während alle anderen Modelle hinsichtlich ihrer Klangeigenschaften so konzipiert wurden, dass sie sich für bestimmte Stilistiken besonders eignen sollen, liegt der Fokus hier klar auf den Allround-Tauglichkeiten. Grundsätzlich sollte man die Hinweise des Herstellers auf die für ihre Trommeln geeigneten Musikrichtungen aber als musikalischen Serviervorschlag verstehen, der nicht jedermanns Geschmack treffen muss. Es soll ja sogar Leute geben, die unter das Nutella noch Butter schmieren.

Details

Beginnen wir unsere nähere Betrachtung mit der persönlichen Einschätzung, dass die hier vorliegende Trommel ein wahrer Augenschmaus ist. Die Maserung und das dunkle Rot der fein polierten äußeren Schicht Quilted Bubinga harmoniert hervorragend mit der schwarzen Nickelbeschichtung der Hardware. Eigentlich ein schönes Geschenk zum Valentinstag, wenn man sich erinnern könnte, wann der noch mal war. Wenn man das gute Stück aber an ein Gold Sparkle Set stellt, ist es mit der Ästhetik schnell vorbei. Wie dem auch sei, der Testling ist mit folgender Hardware versehen: 2,3 Millimeter starke, dreifach geflanschte Stahlspannreifen, 20 “low mass” Starclassic Böckchen und eine Snare-Abhebung mit der Bezeichnung MLS50A/B “Linear Drive”. Diese funktioniert mit seitlicher Hebelmechanik und besitzt an beiden Seiten ein großes, geriffeltes Stellrad für das Einstellen des Starclassic-Teppichs mit 20 Hi-Carbon Stahlspiralen. Wie im gehobenen Standard üblich, berührt keines der Hardwareteile den Kessel direkt, denn maßgeschneiderte Kunststoffunterleger übernehmen die Entkoppelung. Die ebenfalls nickelbeschichteten Spannschrauben werden jeweils durch Kunststoff und Metallteil vom Rim getrennt.

Fotostrecke: 5 Bilder 2,3 Millimeter Stahlspannreifen

Beim Blick in das Innere des Kessels zeigen sich die sorgfältig quer geschnittenen und kreuzverleimten zwölf Schichten Bubinga, die es insgesamt auf einen stattlichen Zentimeter Wandstärke bringen. Die tadellos gefräste Gratung beträgt 45 Grad, wobei die Felle in etwa auf der zehnten Lage von innen gesehen aufliegen. Die beiden äußeren Schichten sind sauber abgerundet und geben den hochwertigen Evans Fellen (G1 coated und Hazy 300) einen perfekten Sitz. Auch das maschinell und millimetergenau gefertigte Snarebed befindet sich an der richtigen Stelle, und jedes Hardwareteil ist mit zwei Schrauben fixiert. Ein Wort, das den Verarbeitungsstandard gut zusammenfasst, wäre “picobello”.

Fotostrecke: 3 Bilder Saubere 45 Grad
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