Dave Smith Instruments Sequential Prophet X Test

Mit dem Sequential Prophet X hat Dave Smith einen mächtigen, polyphonen Hybridsynthesizer vorgestellt. Der Prophet X kombiniert zwei digitale Oszillatoren mit einer Sampling-Sektion, die mit 200 GB internem Speicher aufwartet. Ist der Prophet X ein moderner Power-Synth, der neue Möglichkeiten eröffnet, oder eher ein lauwarmer Aufguss alter Ideen? Im Test erfahrt ihr, was der Synthesizer kann und wie er klingt.

Der Prophet X ist der neueste Sprössling der inzwischen weit verzweigten Prophet-Familie.
Der Prophet X ist kein Allround-Synth, aber ein Spezialist für jene, die sich intensiv mit dem Thema Sounddesign beschäftigen.


Dave Smith hat mit seinen Visionen die Welt der elektronischen Musik bekanntlich nicht nur einmal nachhaltig bereichert. Vom Prophet-5 über den MIDI-Standard und den ersten Software-Synth der Welt bis hin zum hybriden Prophet-12 zeichnete er für zahlreiche Erfindungen und Instrumente verantwortlich, die des Retro-Kults unverdächtig sind und neue Maßstäbe setzten. Dennoch ist angesichts der Flut neuer Propheten aus den letzten Jahren die Frage berechtigt, ob man im Hause DSI das alte Qualitätssiegel nicht doch langsam etwas überstrapaziert und was da noch Spannendes kommen soll, das den Namen Prophet verdient. Die beiden Kernstücke des Prophet X – digitale Oszillatoren und Gigabyte-starkes Sampling – sind ja beileibe keine neuen Erfindungen. Inwieweit es Dave Smith gelungen ist, aus diesen Bausteinen einen Synthesizer zu konstruieren, der einen echten Mehrwert bietet, werde ich in diesem Test zu klären versuchen. Oder, überspitzt ausgedrückt: Was kann der Prophet X, was man nicht auch mit einer Workstation à la Kronos oder Montage machen kann, und ist er den stolzen Preis von über 3800 Euro wert?

Details

Äußeres

Das Design gehört zur Marke Prophet wie der Name, und man sieht dem Prophet X sofort an, welcher Familie er angehört. Das stabile, ca. 11 kg schwere Metallgehäuse ist von der gleichen Bauweise wie beim Prophet-6, Prophet REV2 und Co. und macht einen gewohnt hochwertigen Eindruck. Die hölzernen Seitenteile sind beim X allerdings schwarz lackiert und haben eine diagonale Kante, was dem Synthesizer vielleicht einen modernen Anstrich geben und ihn von den bisherigen Prophets abheben soll. An der Verarbeitungsqualität habe ich nichts auszusetzen, was bei einem Instrument zu diesem Preis aber auch selbstverständlich sein sollte. Man hält einfach einen solide gebauten Synthesizer in den Händen, was beim Spielen und Schrauben immer wieder eine Freude ist. Einzig die Haptik der Drehregler wird dem Premium-Anspruch für meinen Geschmack nicht ganz gerecht; im Vergleich zum Beispiel mit einem Moog fühlen sich die Regler der aktuellen DSI-Instrumente einfach etwas weniger satt und präzise an. Ihren Dienst verrichten sie dennoch stets zuverlässig.
Der Prophet X bietet eine Klaviatur mit fünf Oktaven Umfang (61 Tasten), Anschlagdynamik und Channel Aftertouch. Sie lässt sich für mein Empfinden sehr gut spielen und ermöglicht eine feinfühlige Kontrolle über die Sounds. Zu ihrer Linken sind zwei effektvoll beleuchtete Räder für Pitch Bend und Modulation untergebracht, die ebenfalls sauber ansprechen und langlebig wirken.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Sequential Prophet X kombiniert Samples mit zwei digitalen Oszillatoren und einem Analogfilter.

Klangerzeugung

Kurz vor dem Eintreffen des Testgerätes bekam ich von DSI ein 38-seitiges Dokument mit „Reviewers Notes“ zugeschickt, also Vorab-Informationen für den Tester. Damit möchte man wohl sicherstellen, dass ich das Konzept des Synthesizers verstehe und einen Überblick über die Klangerzeugung und ihre Möglichkeiten habe, bevor ich mich auf das Instrument stürze. Und obwohl ich sonst zu denen gehöre, die das Handbuch erstmal liegen lassen und gern unbefangen loslegen und ausprobieren, muss ich doch sagen, dass die umfangreichen Infos in diesem Fall sehr willkommen waren. Der Prophet X hat es nämlich durchaus in sich, und wer sich nicht ein bisschen einliest läuft Gefahr, die Fähigkeiten nur im Ansatz zu erkennen.
Die Klangerzeugung ähnelt von der Struktur her der des Prophet REV2-16, nur, dass hier statt der DCOs digitale Oszillatoren mit den Schwingungsformen Sinus, Sägezahn, Rechteck und Super Saw arbeiten und der Synthesizer um zwei Sample-Player ergänzt wurde, die sich als zusätzliche Klangquellen zu den Oszillatoren gesellen. Das Ganze durchläuft dann ein analoges Filter, was den Prophet X für das Hybrid-Etikett qualifiziert. Zur Modulation stehen je vier Hüllkurven (ADSR mit Delay und Repeat) und LFOs bereit.
Die beiden Sample-Player spielen Stereo-Multisamples in 48kHz/16bit ab. Um sie zu nutzen, dreht man einfach die dazugehörigen Regler im Mixer auf und kann dann Samples mit den Oszillatoren kombinieren oder anstelle dieser verwenden. Den Rest des Signalwegs – analoges Filter, Amp und die beiden digitalen Effektblöcke – teilen sich die Oszillatoren und Sample-Player. Da die Sample-Player in Stereo arbeiten, ist der gesamte nachfolgende Signalweg des Prophet X stereo ausgelegt, darunter auch das Filter.
Die Schnittstelle mit dem größten Potenzial für kreative Klanggestaltung ist die Modulationsmatrix mit 16 Slots, durch die sich die Samples und Oszillatoren auf vielfältige Weisen gegenseitig beeinflussen können. Zum Beispiel lassen sich sowohl OSCs als auch Samples als Modulationsquellen im Audiobereich nutzen, was viele Möglichkeiten zur kreativen Frequenzmodulation eröffnet. Insgesamt bietet die Matrix 28 Modulationsquellen, die 88 Zielen frei zugewiesen werden können.
Die Sampleplayer greifen auf einen integrierten, 200 GB großen SSD-Speicher zu, wodurch die Ladezeiten beim Soundwechsel trotz der Größe der Samples erfreulicherweise vernachlässigbar sind. Ab Werk sind 150 GB mit Samples gefüllt, die vom Library-Hersteller 8Dio für DSI gestaltet wurden. Dabei stand laut DSI und 8Dio der kreative Sounddesign-Gedanke im Vordergrund. Zwar findet man in der üppigen Library auch Pianos, Streicher und andere „Brot-und-Butter-Sounds“, aber der Prophet X möchte ausdrücklich kein Rompler sein. Vielmehr sollen die Samples den Synthesizer um jene Klangspektren und Texturen bereichern, die sich mit Standard-Oszillatoren nicht erreichen lassen, und als Ausgangsmaterial für die kreative Klanggestaltung dienen. Das spiegelt sich auch in der Auswahl und Aufbereitung der Samples und in den zur Verfügung stehenden Bedienelementen für die Echtzeitkontrolle wieder. Als Bonus enthält die Sampling-Sektion alle Wellenformen aus dem Prophet VS, die sich als Single-Cycle-Wellenformen wie Oszillatoren verhalten.
Die restlichen 50 GB können mit weiteren Samples gefüllt werden. 8Dio haben eine Vielzahl von Add-On-Librarys angekündigt. Im August 2018 soll es mit einer Sammlung von Sounds des Sequential Prophet-5 losgehen, für die der letzte gebaute Prophet-5 gesampelt wurde, der sich im Privatbesitz von Dave Smith befindet. Ebenfalls für August ist eine Library angekündigt, die das Yamaha CP-70 und einen aufwändig gesampelten Flügel mit zehn Velocity-Layers zum Gegenstand hat. Diese Wahl erscheint etwas merkwürdig, da der Prophet X gar nicht die nötige Polyphonie hat, um ihn für ernsthafte pianistische Ausflüge zu missbrauchen. Zudem enthält er schon in der Grundausstattung etliche Pianos, die sich für das Sounddesign nutzen lassen und diesen Bereich eigentlich bereits umfassend abdecken. Aber sei es drum – man darf gespannt sein, welche Librarys danach noch folgen werden.
Später soll es auch möglich sein, eigene Samples in den Prophet X zu laden, was die klanglichen Möglichkeiten natürlich noch einmal immens erweitern wird. Die dazugehörige Software befindet sich allerdings noch in der Entwicklung und soll nach bisherigem Stand im Dezember 2018 fertig werden.
Der Prophet-X ist bis zu 16-stimmig polyphon. Allerdings ist der Stereo-Signalweg nur im 8-stimmigen Modus nutzbar, weshalb es im Handbuch treffend heißt: „In many ways the synth is at its best in 8-voice mode“. Die nachgeschaltete Effektsektion arbeitet aber in jedem Fall in Stereo. Der Synthesizer ist bitimbral, d.h. es können zwei Programme gelayert oder gesplittet werden, was dann entsprechend zu Lasten der Polyphonie geht. Die Stimmen werden starr jeweils zur Hälfte auf beide Sounds aufgeteilt. Auch wenn man beispielsweise in der linken Split-Zone einen monophonen Bass spielt, stehen für die rechte Zone im Stereo-Betrieb also nur vier Stimmen zur Verfügung. 

Fotostrecke: 2 Bilder Auf der linken Seite des Bedienfelds findet man unter anderem die LFOs und die beiden Sample-Player.

Bedienfeld

Das Bedienfeld wirkt wie bei allen Propheten klar und vergleichsweise nüchtern und ist mit den allseits bekannten Prophet-Drehreglern mit Silberstreif übersät. Wer mit aktuellen DSI-Synths vertraut ist, allen voran mit dem Prophet 08 oder REV2, wird viel Bekanntes entdecken und sich sofort zurechtfinden, auch wenn es hier aufgrund des größeren Funktionsumfangs etwas wuseliger zugeht.
Ins Auge fallen gleich die beiden Touchstrips oberhalb der Räder für Pitch Bend und Modulation. Sie lassen sich in der Modulationsmatrix beliebigen Zielen zuweisen. Die Touchstrips reagieren sehr präzise und ermöglichen eine feinfühlige Kontrolle. Über integrierte LED-Ketten ist man jederzeit über den gewählten Wert informiert, was besonders praktisch ist, wenn man die Latch-Buttons benutzt, durch die die Touchstrips den zuletzt erreichten Wert halten, statt in die Ausgangsposition zurückzuspringen. Diese Controller sind ein echter Zugewinn, vor allem für den Live-Einsatz.
Links oben findet man den Regler für die Gesamtlautstärke. Daneben liegen gut erreichbar die Buttons SAMPLE STRETCH für die Sampleplayer 1 und 2. Sie bewirken quasi eine Außerkraftsetzung der Multisamples: Ist Sample Stretch aktiviert, so wird ein einzelnes Sample über den gesamten Tastaturumfang transponiert. Wozu das gut ist, sehen wir uns nachher noch genauer an. Darunter sind ein Regler und ein Knopf für die Glide-Funktion untergebracht. Noch weiter unten folgen Buttons für Hold, Unison und Transpose.
In der oberen Reihe geht es, von links nach rechts gesehen, zunächst mit der Sektion für den integrierten Arpeggiator und polyphonen Step Sequencer los. Hier findet man auch die Master Clock, deren Tempo über MIDI vorgegeben, manuell eingestellt oder getappt werden kann. Neben Arpeggiator und Sequencer lassen sich auch die LFOs, temporelevante Effekte wie Delays und sogar die Länge von Sample-Loops dazu synchronisieren. Danach folgt die Modulationsmatrix mit Buttons zur Zuweisung von Quellen und Zielen und einem Encoder zur Einstellung der Modulationstiefe.
In der Mitte befindet sich das Hauptdisplay, in dem viele Fäden zusammenlaufen. Hier werden nicht nur die ausgewählten Sounds und das Tempo der Master Clock angezeigt. Dreht man an einem Regler, so springt das Display zur Anzeige des betreffenden Wertes. Zumeist werden vier verwandte Werte gleichzeitig dargestellt, die dann mit den vier Encodern oberhalb des Displays verändert werden können. Die Buttons unter dem Display führen zu weiteren Menüseiten, die sich mit dem betreffenden Element der Klangerzeugung beschäftigen. So erreicht man auch Einstellungen schnell, die keinen eigenen Drehregler abbekommen haben.
Zwei sehr praktische Knöpfe befinden sich links vom Display. Der Button REVERT setzt den Sound auf den gespeicherten Zustand zurück. Äußerst nützlich ist SHOW, womit man sich Werte anzeigen lassen kann, ohne sie zu verändern. Um zu erfahren, was beispielsweise der aktuelle Wert des Cutoff ist, drückt man SHOW und bewegt den Cutoff-Regler. Nun wird der Wert angezeigt, aber nicht geändert. Gut durchdacht und sehr praktisch! Ebenfalls links vom Display findet man noch den Knopf MISC PARAMS für einige seltener genutzte Einstellungen.
Rechts vom Display geht es zunächst primär um die Soundverwaltung. Hier sind zwei Encoder für BANK und PROGRAM zu finden, mit denen man durch die Soundbänke scrollen kann. Eine direkte, numerische Anwahl von Sounds ist leider nicht möglich. Da das gerade im Livebetrieb zu unerwünschten Wartezeiten führen kann, haben DSI den Prophet X mit der Funktion PLAY LIST ausgestattet, einer Art Setlist Mode, mit dem man sich die für einen Auftritt benötigten Sounds zum schnellen Zugriff in Listen organisieren kann. Die ebenfalls hier befindliche COMPARE-Funktion ermöglicht das Vergleichen von bearbeiteten Sounds mit der gespeicherten Version. Des Weiteren findet man rechts vom Display Taster zur Bearbeitung des B-Layers (des zweiten Sounds innerhalb eines bitimbralen Programms), für die globalen Einstellungen wie etwa MIDI-Settings, zur Aktivierung der Split- und Stack-Modi sowie einen Knopf zur Aktivierung des 16-stimmigen Modus, in dem die Klangerzeugung mono arbeitet.

Fotostrecke: 2 Bilder In der Mitte sind die digitalen Oszillatoren zu finden, darüber eines von drei OLED-Displays.

Rechts geht es nun weiter mit der Effektsektion, die im gleichen Schema wie beim Prophet-6, OB-6 und Prophet REV2 aufgebaut ist und über ein eigenes OLED-Display verfügt. Sie bietet zwei unabhängige Effektblöcke, die sich mit den Buttons EFFECT 1 und 2 aktivieren und mit SELECT 1/2 zur Bearbeitung auswählen lassen. Ein Encoder dient zur Auswahl der Effekte, ein Mix-Poti zur Einstellung des Effektanteils. Außerdem gibt es – anders als bei den eben erwähnten Instrumenten – drei statt zwei Regler zur Einstellung von Effektparametern, die hier aber als einfache Potis umgesetzt wurden statt wie bisher als Endlos-Encoder. Mit dem SYNC-Knopf lassen sich bestimmte Effekte wie Delays zur Master Clock synchronisieren.
Rechts davon warten noch die beiden Aux-Envelopes auf ihren Einsatz. Durch sie hat man neben den Filter- und Amp-Hüllkurven zwei weitere zur Verfügung, mit denen sich beliebige Parameter steuern lassen. Sie teilen sich einen Satz Bedienelemente und verfügen über Regler für ATTACK, DECAY, SUSTAIN und RELEASE sowie einen Knopf zur Aktivierung der Velocity-Ansprache. Mit dem Encoder DESTINATION lässt sich das Modulationsziel direkt auswählen, ohne dass man die Modulationsmatrix bemühen muss. Auch für die Modulationstiefe gibt es ein eigenes Poti.
Bewegen wir uns nun in die untere Reihe des Bedienfelds, wo links zunächst die vier LFOs zu finden sind. Sie erzeugen die Schwingungsformen Dreieck, Sägezahn steigend und fallend, Rechteck und Random und verfügen über Regler für FREQUENCY und AMOUNT. Bewegt man eines dieser Bedienelemente, so gelangt man ins LFO-Menü, wo sich weitere Parameter wie Phasenverschiebung, Slew, Tempo-Synchronisation und Retrigger-Verhalten einstellen lassen.
Danach folgen die beiden Sample Player, also eines der Kernstücke des Prophet X. Auch in dieser Sektion gibt es ein eigenes OLED-Display, wodurch die verwendeten Samples jederzeit sichtbar sind. Mit den Buttons INSTR 1 und 2 werden die Player zur Bearbeitung ausgewählt. Die Auswahl von Samples erfolgt mit den Encodern TYPE für die Samplekategorie und INSTRUMENT. Mit einem Taster lässt sich das ausgewählte Sample rückwärts abspielen, mit einem weiteren ein Loop aktivieren. Vier Encoder ermöglichen die Veränderung der Start- und Endpunkte des Samples sowie der Loop-Länge und der Position des Loops innerhalb des Samples in Echtzeit. Dahinter verbirgt sich einer der größten Trümpfe der Klangerzeugung, worauf ich im Praxisteil noch genauer eingehen werde.
Schweift der Blick nach rechts, so kommen wir zu den beiden “herkömmlichen”, digitalen Oszillatoren. Anders als die Sample Player teilen sie sich nicht die Bedienelemente, sondern verfügen beide über je einen kompletten Satz. Die Auswahl der Schwingungsformen Sinus, Sägezahn, Puls und Super Saw erfolgt über die SHAPE-Taster und wird mit LEDs angezeigt. Pro Oszillator sind Potis für PITCH, FINE TUNE und SHAPE MOD vorhanden. Mit letzterem lassen sich alle Schwingungsformen zusätzlich formen, zum Beispiel per Pulsbreitenmodulation oder Pitch-Modulation beim Super Saw. Ein Knopf zur Synchronisation von Oszillator 2 zu 1 und ein Regler für den SLOP-Parameter, mit dem sich den digitalen OSCs “analoge” Schwebungen beibringen lassen, bilden den Abschluss dieser Sektion.
Im Mixer vereinen sich die Signale der Sample Player und der Oszillatoren. Hier fällt auf, dass der Prophet X weder einen dezidierten Rauschgenerator noch einen Suboszillator bietet. Beides lässt sich durch Samples ersetzen, zumal die Library des Prophet X neben komplexen Wellenformen auch zahlreiche “Basics” wie eben Rauschen oder einfache Synthesizer-Waves enthält. Schön wäre es dennoch gewesen, Rauschen einfach im Mixer hinzufügen zu können, ohne in der Sample Library danach suchen zu müssen.
Nun folgt das 24dB-Tiefpassfilter, das über Regler für Cutoff, Resonanz, Drive und Keytracking verfügt. Über das Display erreicht man den zusätzlichen Parameter STEREO SPLIT, der zu einer leicht unterschiedlichen Filterung des linken und rechten Kanals führt.  Nun fehlen nur noch die beiden Envelopes für Filter und Amp, die im rechten Bereich zu finden sind und glücklicherweise über jeweils eigene Bedienelemente verfügen. ATTACK, DECAY, SUSTAIN und RELEASE sowie die Velocity-Erkennung und die Hüllkurvenintensität lassen sich direkt auf dem Bedienfeld einstellen. Im Display findet man weitere Optionen wie eine Auslöseverzögerung (DELAY) und REPEAT, wodurch die Hüllkurven ihre Attack- und Decayphasen zyklisch durchlaufen und damit zu flexiblen LFOs werden. 

Fotostrecke: 4 Bilder Die Rückseite des Prophet X ist gut bestückt.

Anschlüsse

Auf der Rückseite findet man neben dem Kopfhörerausgang zwei Stereoausgänge (jeweils 2x Klinke), was angesichts der Bitimbralität des Synthesizers zu begrüßen ist. Außerdem wartet der Prophet X mit vier Pedalanschlüssen auf. An die Buchse PEDAL / CV kann man ein handelsübliches Expressionpedal anschließen und als frei konfigurierbare Modulationsquelle verwenden. Alternativ lässt sich hier eine Steuerspannung einspeisen (von einem anderen Analogsynthesizer oder einem Modularsystem), die dann ebenfalls als Modulationsquelle dienen kann. Ein weiteres Expressionpedal kann an die Buchse VOLUME angeschlossen werden und dient zur Lautstärkeregelung. SUSTAIN akzeptiert einen beliebigen Fußtaster als Sustainpedal, die Polarität lässt sich umschalten. Schließlich gibt es noch die Buchse SEQUENCER, über die man den Sequencer per Fuß starten und stoppen kann.
MIDI bietet der Prophet X sowohl als klassische Buchsen IN/OUT/THRU als auch in Form eines USB-Anschlusses. Ein zweiter USB-Port dient zum Anschluss eines USB-Sticks zum Sampleimport. Dieser Anschluss ist USB3-kompatibel. Das Netzteil ist glücklicherweise in das Gehäuse integriert, sodass der Prophet X mit einem Standard-Kaltgerätekabel an jede Steckdose angeschlossen werden kann. Er akzeptiert Eingangsspannungen von 100-240 Volt, wodurch sich der Synthesizer problemlos weltweit einsetzen lässt. 

Praxis

Erster Eindruck

Nach dem Einschalten benötigt der Sequential Prophet X ungefähr 26 Sekunden, bis er einsatzbereit ist. Das ist natürlich deutlich länger als bei einem modernen Analogsynth, aber andererseits wesentlich kürzer als bei so mancher aktuellen Workstation. Danach steht beim ersten Kennenlernen natürlich erstmal ein “Preset-Jogging” an. Daher will ich auch keine weiteren Worte verlieren, sondern präsentiere zunächst einige der Werkspresets, zum Teil mit Echtzeit-Modulationen der Samples und anderer Parameter.

Audio Samples
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Electric Sheep Preset for Airports Fog Bonnet Found On Tape Nameless Streets Piano Drama TV Drama Strings Warm Arco Strings Action Echo Marcato Strings Chamber Harps Children Guitar Delicato Poly VS Acid Mono Bass Press Play

Das Scrollen durch die voreingestellten Sounds führt mich zu zwei ersten Feststellungen. Erstens: Der Prophet X ist ein mächtiger Synthesizer, der ein sehr breites Klangspektrum mit einer beachtlichen Tiefe erzeugen kann, wenn man ihn lässt. Und zweitens: Er ist ausdrücklich kein Analogsynthesizer, sondern bis auf das Filter durch und durch digital und stolz darauf. Für mich liegen seine Stärken nach den ersten Gehversuchen ganz klar im Bereich dichter, sphärischer Texturen und Pads, die sofort Bilder im Kopf entstehen lassen und an denen Komponisten von Musik für Film oder Games ihre Freude haben dürften. Das liegt sicherlich zu einem guten Teil an den Samples von 8Dio, deren Philosophie des „Deep Sampling“ ihre Librarys bei eben dieser Zielgruppe sehr populär hat werden lassen. Die Charakterstärke und Musikalität, die die Librarys von 8Dio auszeichnet und von den zahlreichen „sauberen“ Librarys am Markt abhebt, finden sich auch im Prophet X wieder, das wird schon beim ersten Antesten deutlich.
Allerdings, und das will ich keinesfalls unerwähnt lassen, sind unter den Presets auch etliche Sounds, die dem Prophet X nicht unbedingt einen Gefallen tun. Vor allem diejenigen Presets, die weniger in die kreative Richtung gehen, sondern eher Rompler-Charakter haben, dürften bei den wenigsten auf Begeisterung stoßen. Wer Piano, E-Piano oder Orgel spielen möchte, der sollte sich lieber eine aktuelle Workstation zulegen und bekommt dann auch die dafür nötige Polyphonie. Manches wirkt leider allzu sehr wie Füllmaterial – hier stellvertretend ein Beispiel. Was ist das? Ein Drumset gelayert mit etwas Steeldrum-artigem? Wofür könnte man das bloß benutzen? 

Audio Samples
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Preset “Chill Dude”

Samples

Die mitgelieferte, 150 GB große Library von 8Dio ist in 16 Kategorien gegliedert: Ambience, Bass, Brass, Choir, Cinematic, Drums, Effects, Ethnic, Guitar, Keyboard, Percussion, Perc Tonal, Piano, Strings, Synth und Solo Vox. In jeder Kategorie finden sich unterschiedlich viele Multisamples, die mit dem Encoder INSTRUMENT ausgewählt werden. Hier hört ihr einige Beispielsamples ohne weitere Bearbeitung:

Audio Samples
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Beispielsamples unbearbeitet: Vocal Ambience Beispielsamples unbearbeitet: Pianos Beispielsample unbearbeitet: Suitcase Beispielsample unbearbeitet: Vibraphone bowed

Dass der Prophet X keine Alleskönner-Workstation sein möchte, wird in den Begleittexten von DSI sehr deutlich. Der Schwerpunkt liegt hier nicht darauf, jeden erdenklichen Instrumentenklang als Sample anzubieten, sondern darauf, Ausgangsmaterial für die kreative Klanggestaltung bereitzustellen. Diese Philosophie spiegelt sich in den Sounds der Library wieder. So findet man in der Abteilung „Piano“ nicht den x-ten Steinway-Flügel mit lupenreinem Klang, sondern eine Reihe „speziell“ klingende und atmosphärisch dichte Pianos, die sich sehr gut zur Kombination mit anderen Elementen eignen und einem Sound eine schöne Farbe geben können. Um richtig Klavier zu spielen, besitzt der Prophet X ohnehin nicht die nötige Polyphonie – darum geht es hier also ausdrücklich nicht und wer das möchte, investiert lieber in eine Workstation oder ein Stagepiano. Ähnlich verhält es sich in den anderen Naturklang-Kategorien. Nimmt man die Samples jedoch als Ausgangspunkt für kreative Experimente, wofür der Synthesizer einige interessante Möglichkeiten bietet, dann können sehr schöne Klänge entstehen.
Eine Besonderheit der Sampling-Sektion des Prophet X ist die Möglichkeit, die Start- und Endpunkte des Samples sowie die Länge und Position eines Loops in Echtzeit zu verändern und zu modulieren. Auch die Abspielrichtung lässt sich einfach per Tastendruck ändern. Das eignet sich einerseits dazu, aus Natursounds wie Piano oder Bells quasi eine Farbe zu extrahieren und sie mit den Oszillatoren zu mischen, ohne dass es am Ende offensichtlich nach Piano oder Bells klingt. Andererseits kann man mit kurzen, modulierten Loops Effekte erzielen, die an Granularsynthese erinnern.

Audio Samples
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“Granular” Piano

Zur Erstellung von Loops bietet der Prophet X die Modi Regular, Pitched und Sync. Im Modus Sync lässt sich die Looplänge im Verhältnis zur Master Clock festlegen, wodurch sich rhythmische Sample Loops erstellen lassen. Im Modus Pitched ist die Looplänge immer ein Vielfaches der Ausgangstonhöhe des Samples, wodurch sich dieser Modus besonders gut dafür eignet, aus einem Sample eine einzelne Single-Cycle-Wellenform zu gewinnen und als Basis für einen Synthesizer-Sound zu verwenden. So kann man beispielsweise aus einem Gitarrensample eine einzelne Schwingung „herausoperieren“ und wie einen Oszillator verwenden wie im folgenden Beispiel:

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Guitar Wave

Die Funktion SAMPLE STRETCH ermöglicht es, ein einzelnes Sample über den gesamten Tastaturumfang zu strecken. Dadurch kann man sich die Effekte, die bei der extremen Transposition von Samples auftreten, musikalisch zu Nutze machen. Sinnvoll ist das auch bei Single-Cycle-Waveforms wie den Prophet VS Waves, die im Prophet X in Form eines „Menüs“ vorliegen, bei dem jeder Taste ein anderes Sample zugewiesen ist. Auch viele Effektsounds aus den Kategorien „Cinematic“ und „Effects“ funktionieren auf diese Weise. Die Bedienung ist denkbar einfach: Taste gedrückt halten, SAMPLE STRETCH drücken und schon erklingt das zuletzt gespielte Sample auf der gesamten Tastatur.
Das alles – und das ist nach meinem Empfinden die größte Stärke der Sample-Sektion – lässt sich ohne tiefes Eintauchen in Menüs im Handumdrehen direkt auf dem Bedienfeld erledigen, weshalb man mit dem Prophet X tatsächlich viel kreativer mit Samples „spielen“ kann als mit einer typischen Workstation oder einem Software-Sampler. Zwar bietet der Prophet X keine bisher unbekannten Möglichkeiten zur Manipulation von Samples und reicht auch bei weitem nicht an die Fähigkeiten von ausgewachsenen Granularsynthesizern oder komplexen Software-Samplern heran, aber die Art und Weise, wie diese Funktionen hier in das Bedienkonzept integriert sind und sich intuitiv nutzen lassen, ist schon bemerkenswert. Schade nur, dass man bisher auf die – wenn auch üppige – Library von 8Dio beschränkt ist. Mit der für Ende 2018 angekündigten Software zum Import eigener Samples wird der Nutzen der Sampling-Sektion für Sounddesigner und Klangtüftler sicherlich noch erheblich steigen.

Die Möglichkeiten zur Echtzeit-Manipulation von Samples sind eine Stärke des Prophet X.
Die Möglichkeiten zur Echtzeit-Manipulation von Samples sind eine Stärke des Prophet X.

Oszillatoren

Bei den beiden digitalen Oszillatoren des Prophet X gibt es keine Überraschungen. Sie bieten jeweils die Schwingungsformen Sinus, Sägezahn, Puls und Super Saw. Mit dem Poti SHAPE MOD lässt sich jede Schwingungsform modulieren, beispielsweise erreicht man hierüber die Pulsbreitenmodulation und die Pitch-Modulation des Super Saw. Mit einem Knopfdruck lässt sich OSC 2 zu 1 synchronisieren. Bei digitalen Oszillatoren besonders willkommen ist der SLOP-Regler, mit dem sich pseudo-analoge Schwebungen erzeugen lassen. Den Klang empfinde ich als angenehm, aber wirklich sehr sauber. Wer VCO-artige Analogwärme sucht, wird vom Prophet X wahrscheinlich enttäuscht. Zur Kombination mit den Samples sind die Oszillatoren aber sehr gut geeignet.

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OSC Sine OSC Saw OSC Pulse OSC Super Saw

Filter

Im Gegensatz zu den Oszillatoren arbeitet das 24dB-Tiefpassfilter des Prophet X analog. Es klingt ausgezeichnet und ist ein passender Begleiter für die digitalen Sample Player und Oszillatoren. Bei voll aufgedrehter Resonanz gerät es mühelos in die Selbstoszillation. Mit DRIVE kann man den Eingang des Filters leicht in die Sättigung fahren, was zusätzliche Wärme erzeugt und eine dezente Verzerrung ermöglicht. Übrigens lassen sich die beiden Sample Player bei Bedarf auch am Filter vorbei routen, wodurch die Samples ungefiltert bleiben, während die Oszillatoren das Filter durchlaufen. Praktisch!

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Filter

Modulationsmatrix

In den 16 Slots der Modulationsmatrix kann man 28 Modulationsquellen mit 88 Zielen verknüpfen, was viele Möglichkeiten zur Klanggestaltung eröffnet. Zu den Modulationszielen gehören neben gängigen Parametern wie OSC Pitch und Cutoff auch die Start- und Endpunkte sowie Looplänge und -position der Sample Player. Ebenso können neben den Oszillatoren auch die Samples als Audio-Modulationsquellen und damit als Ausgangspunkt für vielerlei FM-Experimente dienen. Auch die Attack-, Decay- und Release-Zeiten der Aux-Hüllkurven 3 und 4 lassen sich modulieren, ebenso wie die Effektparameter und alle 16 Slots der Modulationsmatrix selbst. Hier reichen die Möglichkeiten wirklich weit, und dank der übersichtlichen Darstellung im Display ist die Zuweisung schnell erledigt.

Effekte

Die Effektsektion ähnelt in Struktur und Bedienung denen der jüngeren DSI-Synthesizer wie Prophet-6, OB-6 und Prophet REV2, wurde aber überarbeitet. Die augenfälligste Neuerung sind drei statt zwei einstell- und modulierbare Effektparameter. So hat man beispielsweise bei den Delays nun zusätzlich zu Time und Feedback auch Zugriff auf ein Tiefpassfilter. Insgesamt stehen zwölf Effekttypen zur Auswahl: Zwei Delays, Chorus, Flanger, Phaser, Hochpass, Distortion, Rotary Speaker sowie Spring, Hall, Room und ein neuer Plate Reverb. Die Effekte klingen für einen Synthesizer durchweg gut und lassen sich bei der Klanggestaltung kreativ einsetzen. Da sich die Parameter modulieren lassen, kann man sie auch dynamisch in die Synthesizer-Klangerzeugung integrieren. Hier gibt es nichts zu meckern – ach ja, ein Ringmodulator wäre vielleicht noch schön gewesen.

Bedienung

Das Bedienkonzept des Prophet X geht nach meinem Empfinden rundum auf. War der Prophet-12 noch von viel Menüsucherei geplagt, so lässt sich beim Prophet X fast alles direkt einstellen oder mit einem Tastendruck erreichen. Die drei gestochen scharfen und hellen Displays helfen sehr und gehen deutlich über die reine Anzeige von Parametern und Menüs hinaus. So werden beispielsweise Hüllkurven grafisch dargestellt. Bei der Arbeit mit Sample Loops wird zwar nicht die Wellenform des Samples angezeigt, aber es gibt eine grafische Visualisierung der Start- und Endpunkte sowie des Loops. Alles, worauf man bei der Programmierung und beim Spielen ständig zugreifen muss, hat ein eigenes Bedienelement, und wo das nicht der Fall ist, ist die Einstellung im Display nie mehr als zwei Klicks entfernt. Das wirkt sehr gut durchdacht und vor allem praxisnah. Gemessen an der Komplexität des Synthesizers empfinde ich die Bedienung als vorbildlich intuitiv.
Viele praktische Details vereinfachen die Bedienung zusätzlich oder sorgen für eine gute Bühnentauglichkeit. Den SHOW-Button, mit dem man sich Parameter anzeigen lassen kann, ohne sie zu ändern, hatte ich bereits erwähnt. Auch die Funktion PLAY LIST, mit der man sich die für einen Auftritt benötigten Programme sortieren und zurechtlegen kann, ist sehr willkommen. Die Einteilung in zehn „Sets“ zu je vier „Lists“ mit je vier Programmen wirkt zunächst etwas willkürlich gewählt. Aber sie passt sehr gut zu den zur Verfügung stehenden Bedienelementen. So lassen sich im Playlist-Modus die vier Programme einer Liste einfach über die vier Buttons unter dem Display aufrufen. Wenn man sich daran gewöhnt hat und die Programme geschickt organisiert, kann man mit der PLAY LIST sehr gut arbeiten.

Video: Dave Smith Instruments Sequential Prophet X Sound Demo (no talking)

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Fazit

Der Dave Smith Instruments Sequential Prophet X ist ein mächtiger, polyphoner Hybridsynthesizer, der digitale Oszillatoren und Sample Player mit einem analogen Filter kombiniert. Die integrierte Sample Library stammt von 8Dio und ist mit 150 GB nicht nur üppig bemessen, sondern enthält auch viele charakterstarke und sehr gut klingende Samples. Der Schwerpunkt liegt dabei ausdrücklich auf dem kreativen Sounddesign und nicht auf „Brot-und-Butter-Sounds“ wie bei einer Workstation. Die Möglichkeiten zur Manipulation von Samples und Loops sind zwar nicht neu, aber mit dieser Form des direkten Zugriffs einzigartig. Samples und Oszillatoren lassen sich auf vielfältige Weisen kombinieren und miteinander verflechten. Das sehr gut klingende Filter, eine üppige Modulationsmatrix mit 16 Slots und die ebenfalls gut klingende und praxisgerechte Effektsektion runden die Klangerzeugung ab. Durch das gelungene Bedienkonzept ist der Prophet X trotz seiner Komplexität relativ einfach zu bedienen und macht auch auf der Bühne eine gute Figur. Seine große Stärke liegt jedoch im Sounddesign zum Beispiel für Filmkompositionen, wo er die Möglichkeiten der Samplemanipulation voll ausspielen kann. Leider tragen die Presets den Fähigkeiten des Prophet X nur ansatzweise Rechnung – wer den Synthesizer nur danach beurteilt, kratzt nur an der Oberfläche und wird sich eventuell enttäuscht abwenden. Wer sich aber vertieft, bekommt mit dem Prophet X ein inspirierendes Sounddesign-Werkzeug, das noch einmal deutlich an Attraktivität gewinnen wird, wenn in einigen Monaten die Software zum Import eigener Samples erscheint. Der Prophet X ist kein Allround-Synthesizer, sondern ein Spezialist für jene, die sich intensiv mit dem Thema Sounddesign beschäftigen. Auch sollte man das das nötige Kleingeld übrig haben, denn der Preis von beinahe 4000 Euro ist auch angesichts des Gebotenen ziemlich happig.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Sehr guter Gesamtklang
  • Klangerzeugung komplett in Stereo ausgelegt
  • Üppiger Samplespeicher (200 GB SSD, davon 150 GB mit 8Dio-Library gefüllt)
  • Gut durchdachtes Bedienkonzept mit viel direktem Zugriff
  • Echtzeitkontrolle über Sample-Start- und Endpunkte, Abspielrichtung und Loops
  • Umfangreiche Modulationsmatrix
  • Solide Verarbeitung, gute Tastatur
Contra
  • Sehr hoher Preis
  • Noch keine Unterstützung für Benutzer-Samples (Software in Entwicklung)
Artikelbild
Dave Smith Instruments Sequential Prophet X Test
Für 3.499,00€ bei
Der Prophet X ist kein Allround-Synth, aber ein Spezialist für jene, die sich intensiv mit dem Thema Sounddesign beschäftigen.
Der Prophet X ist kein Allround-Synth, aber ein Spezialist für jene, die sich intensiv mit dem Thema Sounddesign beschäftigen.

Weitere Informationen zu diesem Produkt gibt es auf der Webseite des Herstellers.

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