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Danelectro Battery Billionaire Test

Die Danelectro Battery Billionaire Stromversorgung für Effektpedale ist eine ganz besondere Konstruktion, denn bei ihr handelt es sich um ein Gehäuse, das vier 9-Volt-Blöcke beheimatet, die ihre Energie über vier Anschlüsse an wiederum vier Effektpedale weitergeben. Sinn ergibt das Ganze zumindest insofern, als Danelectro in der Billionaire-Serie auch vier Pedale auf den Markt gebracht hat, die an unseren Kandidaten angeschlossen werden sollen.


Zweifelsohne war Danelectro schon immer für Überraschungen gut, allerdings stellt sich hier auf den ersten Blick die Frage, warum man nicht gleich ein Vierfach-Netzteil und Strom aus der Steckdose zur Energieversorgung heranzieht, zumal das Kästchen mit über 60 Euro nicht gerade ein Schnäppchen ist. Aber so einfach scheint das Ganze nicht zu sein, glaubt man dem Hersteller.

Details

Optik/Verarbeitung:

Denn für manche ist es durchaus sinnvoll, sich dem Motto von Danelectro anzuschließen, dass das lautet:”DC supplies and alkaline batteries eat your tone.” Was im Umkehrschluss allerdings auch bedeutet, dass es nicht nur darum geht, seine Pedale nicht mit einem Netzteil zu betreiben, sondern auch noch mit anderen Batterien als der üblichen Alkaline-Variante.
Für diverse Soundgourmets ist es keine Frage, dass besonders Fuzz-Pedale und so manches Wah mit Zink/Kohle-Batterien besser klingen als mit Standard Alkali-Batterien oder einem Netzteil. Da im Lieferumfang vier Danelectro Zink/Kohle-Batterien beiliegen, werde ich diesen Test zum Anlass nehmen und einen Vergleich mit herkömmlichen Batterien und einem Netzteil anstellen, dazu aber im Praxisteil mehr.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Danelectro Battery Billionaire ist eine Stromversorgung für Effektpedale, allerdings mit einer Besonderheit,…

Das Gehäuse des Battery Billionaire vollständig aus Metall gefertigt und mit seinen 298 Gramm kein Leichtgewicht. Lackiert wurde es in Creme-Weiß und die Oberseite in einem dunklen Rot, eine von Danelectro scheinbar bevorzugte Farbgebung, denn sie findet sich bei diversen Pedalen und auch Instrumenten immer wieder. Die Lackierung wie auch die Verarbeitung des Battery Billionaire ist tadellos ausgeführt und das Gehäuse vermittelt einen robusten und wertigen Eindruck. Werden die vier mitgelieferten Danelectro-Batterien eingelegt, erhöht sich das Gewicht übrigens auf 441 Gramm.

Fotostrecke: 5 Bilder Im Lieferumfang des kompakten Saftspenders sind neben dem Gehäuse vier 9V-Batterien und vier DC-Kabel enthalten.

Das Einlegen der Batterien gestaltet sich unproblematisch, es muss lediglich die Oberseite des Gehäuses geöffnet werden, was leicht und ohne Hilfsmittel vonstatten geht. Wen der Sound anspricht, den das angeschlossene Effektpedal mit den Danelectro-Batterien erzeugt, der kann Ersatzbatterien separat erwerben. Obwohl es nicht im Sinne des Erfinders ist, lässt sich das Battery Billionaire natürlich auch mit Batterien anderer Fabrikate betreiben. Ganz nebenbei, aber wichtig: Mit dem Battery Billionaire können keine 9V-Akkus geladen werden! Und zur Erinnerung: Leere Batterien gehören nicht in den Hausmüll! Aber das nur nebenbei.

Fotostrecke: 4 Bilder Zum Einlegen der Batterien muss lediglich die Oberseite des Gehäuses geöffnet werden.

Die vier eingelegten Batterien füttern vier Buchsen, die den Anschluss der Effektpedale ermöglichen. Entsprechend hat Danelectro vier Versorgungskabel in den Karton beigelegt.
Grundsätzlich funktioniert das Battery Billionaire folgendermaßen:
Es beliefert auch mit nur einer Batterie alle vier Buchsen, legt man vier Batterien ein, verlängert sich die Betriebszeit der angeschlossenen Pedale entsprechend. Und wo wir gerade bei der Lebenszeit von Batterien sind: Bei Nichtgebrauch müssen normalerweise die Eingangsbuchsen unbelegt sein, da sich sonst der Stromspender entlädt. Allerdings kann man sich das Herausziehen der Klinkenstecker beim Battery Billionaire sparen, denn ein kleiner Kippschalter an der Gehäuseseite kappt die Stromzufuhr, sehr praktisch! Ungünstig finde ich jedoch die Positionierung des Schalters, denn der ragt schlicht und ergreifend ungeschützt heraus und ist somit geradezu prädestiniert dazu, abzubrechen. Und dann heißt es doch wieder, Kabel aus den Eingangsbuchsen zu ziehen. Hergestellt wird das Battery Billionaire übrigens in China.

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Praxis

Bedienung

Das Einlegen der mitgelieferten Batterien erweist sich als ausgesprochen simpel, einfach den Deckel hochklappen und rein mit den Stromspendern. Das Thema Batterie wird in der Pedalszene kontrovers und teils hochemotional diskutiert. Die einen schwören auf den Sound der schwächeren Zink/Kohle-Batterien im Vergleich zu herkömmlichen Alkali-Batterien, andere können der Argumentation überhaupt nichts abgewinnen und hören keinen Unterschied.
Da vier 9V-Blöcke beiliegen, bietet es sich an, die klangliche Auswirkung der mitgelieferten Danelectro Zink/Kohle-Batterien im Vergleich zu einer herkömmlichen Alkali Batterie und einem Standard Boss-Netzteil herauszufinden.

Daher habe ich jeweils drei Audiobeispiele mit einem Electro Harmonix Big Muff und einem Dunlop Cry Baby aufgenommen. Als Gitarre kommt eine Fender Stratocaster zum Einsatz. Die Pedale sind mit dem Eingang meines Marshall JVM 410 Topteils verbunden, das eine mit Vintage 30 Speakern bestückte 2 x 12″ Box antreibt. Ein Shure SM57 sorgt für die Schallabnahme, wobei ich die Audiofiles klanglich nicht weiter bearbeitet habe.
Los geht es mit dem Big Muff. Im ersten Beispiel verwende ich die Danelectro Zink/Kohle-Batterie, dann den Standard Alkali 9V-Block und anschließend das Boss-Netzteil.

Audio Samples
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Big Muff mit Danelectro Batterie Big Muff mit Standard Batterie Big Muff mit Netzteil

Ich muss zugeben, dass ich keinen Unterschied vernehmen kann. Das Pedal reagiert für meinen Geschmack, egal bei welcher Spielweise, klanglich immer gleich.
Als nächstes ist das Dunlop Cry Baby an der Reihe. Auch hier sind die Aufnahmen in derselben Reihenfolge wie beim Big Muff zu hören. Erst mit der Danelectro-Batterie, dann dem Standard Alkali 9V-Block und abschließend mit dem Netzteil.

Audio Samples
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Cry Baby mit Danelectro Batterie Cry Baby mit Standard Batterie Cry Baby mit Netzteil

Auch hier lässt sich meines Erachtens nach kein klanglicher Unterschied vernehmen. Egal, ob das Pedal nach hinten oder nach vorne getreten wird, alle drei Stromquellen liefern für meine Ohren denselben Sound.
Was das Battery Billionaire anbetrifft, gibt es nichts Negatives zu berichten, die Stromzufuhr kann mit dem Kippschalter gekappt werden, und auch sonst macht das solide gefertigte Kästchen aus China einen sehr vertrauenswürdigen Eindruck.

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Fazit

Das Danelectro Battery Billionaire dürfte all diejenigen glücklich machen, die ihre Effektpedale ausschließlich mit Batterien betreiben möchten. Die Verarbeitung ist hochwertig und robust, zusätzlich wurde ein Kippschalter integriert, der die Stromversorgung zu den angeschlossenen Pedalen unterbricht und so die Lebensdauer der Energiespender erheblich verlängert. Ob der Preis gerechtfertigt ist, sei dahingestellt. Wer davon überzeugt ist, dass Batterien den Sound eines Effektgerätes beeinflussen, wird vielleicht dankbar darüber sein, dass Danelectro das Battery Billionaire auf den Markt gebracht hat und ist auch bereit, die aufgerufene Summe zu zahlen. Für alle anderen wird es sich lediglich um ein Gimmick handeln. Ich konnte jedenfalls im direkten Vergleich von Zink/Kohle und Alkalibatterien sowie Netzteil keinen Unterschied im Sound diverser Pedale feststellen, sodass die Anschaffung eine höchst individuelle Entscheidung ist. Deshalb gibt es diesmal Punkte lediglich für Design und Ausführung des Battery Billionaire.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Verarbeitung
Contra
  • Kippschalter an der Gehäuseseite
Artikelbild
Danelectro Battery Billionaire Test
Für 59,00€ bei
Das Metallgehäuse in Creme-Weiß mit dunkelroter Oberseite ist 136 mm x 34 mm x 81 mm groß und bringt mit Batterien knapp 450 Gramm auf die Waage.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Danelectro
  • Serie: Billionaire
  • Modell: Battery Billionaire
  • Typ: Stromversorgung für Effektpedale
  • Ausführung: 4 x 9V-Block
  • Schalter: Kill-Switch
  • Anschlüsse: 4 x 9V-Ausgänge
  • Abmessungen: 136 mm x 34 mm x 81 mm
  • Gewicht: 298 Gramm ohne Batterien, 441 Gramm mit
  • Ladenpreis: 62,00 Euro (März 2018)
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Profilbild von Shane McGill

Shane McGill sagt:

#1 - 21.03.2018 um 19:22 Uhr

0

Es sollte doch keinen Grund geben wiederaufladbare Batterien zu verwenden (abgesehen davon dass die chemistry ander is) ? Denn so kann ich mir einen Einsatz vorstellen und mein kleines pedalboard schien kompakt zu halten - weniger Kabel und schnellerer Aufbau !

    Profilbild von Stenz

    Stenz sagt:

    #1.1 - 22.03.2018 um 07:10 Uhr

    0

    Dafür gibt es doch inzwischen 9v Powerbanks.
    Das Testobjekt ist in meinen Augen das allerletzte was wir an Equipment jemals bräuchten.

    Antwort auf #1 von Shane McGill

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    +1
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