Digitech DOD Badder Monkey Test

Das DOD Badder Monkey ist eine Neuauflage und Weiterentwicklung des Digitech Bad Monkey Overdrive. Das Bad Monkey galt in den frühen 2000ern als günstige Alternative zum Ibanez Tubescreamer und wird seit 2015 nicht mehr hergestellt. Das Badder Monkey erweitert den Originalschaltkreis um zwei weitere Alternativen, die sich sowohl unabhängig voneinander als auch simultan betreiben lassen. Zusätzlich können die drei Schaltkreise per Blend-Funktion miteinander kombiniert werden, und das wahlweise parallel oder phaseninvertiert. Wir haben für euch die Neuauflage des „anderen“ grünen Overdrives getestet und mit einem original Bad Monkey verglichen.

Digitech DOD Badder Monkey Test
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • vielschichtige Overdrive-Sounds
  • innovatives Barrel-Poti mit Blend-Funktion
  • 2-Band-Klangregelung
  • True-Bypass
Contra
  • keins
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Digitech DOD Badder Monkey Test
Für 149,00€ bei

Digitech DOD Badder Monkey – Das Wichtigste in Kürze

  • Neuauflage und Weiterentwicklung des Digitech Bad Monkey
  • 3 unabhängige Overdrive-Schaltkreise (Bad, Badder, Behaved) 
  • Schaltkreise unabhängig voneinander oder simultan nutzbar 
  • stufenlose Blend-Funktion der Schaltkreise (parallel + phaseninvertiert)
  • True Bypass
  • Herstellungsland: Indonesien

Eine kleine Geschichte des Digitech Bad Monkey

Der Bad Monkey Overdrive von Digitech kam als Teil der X-Serie im Jahre 2004 auf den Markt. Die Harman Music Group (DOD, Digitech) war zu dieser Zeit gerade dabei, die Analog-Marke DOD dauerhaft durch das erfolgreichere Digitech-Label zu ersetzen. Der Bad Monkey erfreute sich großer Beliebtheit und war in Deutschland für um die 50 Euro zu haben. Mit seinem 2-Band-EQ war er tonal etwas flexibler aufgestellt als der Tubescreamer und landete unter anderem auf den Boards von Gary Moore oder Phil-X. 2015 fiel der Bad Monkey einer Rationalisierung der Digitech-Produktlinie zum Opfer. 2023 erlebte das Pedal dann einen neuen Hype, als Josh Scott von JHS den Bad Monkey als vermeintliche Allzweckwaffe in einem seiner Youtube-Videos anpries. Interessanterweise war die Wiederauflage des Bad Monkey unter dem DOD-Label zu diesem Zeitpunkt bereits in Planung.  

Fotostrecke: 4 Bilder Im Gegensatz zum Original wird das Badder Monkey über einen True-Bypass-Fußschalter in Betrieb genommen.

Aufbau und Bedienelemente des Badder Monkey

Das Badder Monkey sitzt in einem 283 Gramm schweren und (BxHxT) 72 x 57 x 118 mm großen Gehäuse und wird im Gegensatz zum Original über einen True-Bypass-Fußschalter in Betrieb genommen. Zu den Bedienelementen gehören ein Poti für den Grad der Verzerrung (Bananas) und der Ausgangslautstärke (Curiosity) sowie ein Tandem-Poti für den Anteil der hohen (Screech) und tiefen (Grunt) Frequenzen. Ein Endlos-Poti in Holzoptik (Barrel) wählt die drei Overdrive-Schaltkreise (Behaved, Bad, Badder) an und erlaubt stufenlose Blend-Sounds zwischen den Circuits. Dabei hat man per Dreifachschalter die Wahl zwischen einer parallelen Mischung der Schaltkreise (+), einer phaseninvertierten Mischung (-) und dem Parallelbetrieb aller Schaltkreise (Troop). Im letzten Fall bleibt das Barrel-Poti ohne Funktion.

Das Pedal kann sowohl per Batterie als auch mit einem Standard-9V-Netzteil gespeist werden.
Das Pedal kann sowohl per Batterie als auch mit einem Standard-9V-Netzteil gespeist werden.

Betrieben werden kann das Badder Monkey per Batterie oder mit einem Standard-9V-Netzteil (mind. 25 mA). Ein interessantes Zusatzfeature bildet die beidseitig anschraubbare Bodenplatte, die wahlweise mit Gummierung oder mit männlichem Klett genutzt werden kann.


Das DOD Badder Monkey vor dem Amp

Getestet wird das Badder Monkey mit verschiedenen Gitarren über einen Budda Superdrive 45 in Kombination mit einem Two Notes Torpedo Captor X. Alle Delay- und Reverb-Sounds kommen von einem MXR Carbon Copy und einem Neunaber Wet Reverb. Als Referenzpedale stehen ein Original Digitech Bad Monkey und ein Maxon OD-9 Tubescreamer bereit.

Beim ersten Antesten im Bad-Modus zeigt sich das Badder Monkey mit einem klassischen, mittenbetonten Overdrive-Sound, der sich in Sachen Ansprache und Dynamik vorbildlich verhält. Im Vergleich zum Tubescreamer sind hier keine Einschnitte in den tiefen Frequenzen zu verzeichnen und die Zerrstruktur wirkt insgesamt etwas dichter und mächtiger. Die tatsächliche Vielseitigkeit des Badder Monkey eröffnet sich dann beim Spiel mit dem Barrel-Poti. Während sich im Behaved-Modus ein recht dünner und schneidender Sound offenbart, hat DOD im Badder-Modus noch einmal eine Schippe Gain draufgelegt. Für sich genommen erscheinen beide Modi zunächst etwas „übertrieben“, lassen sich aber durch die Blend-Funktion punktgenau an den eigenen Geschmack anpassen.

Das innovative Barrel-Poti macht das Badder Monkey zu einem facettenreichen Overdrive

Noch spannender wird es dann im Out-Of-Phase-Modus, mit dem das Badder Monkey am Übergang zwischen Bad- und Badder-Modus sogar den Distortion-Bereich betritt. Ein solch vielschichtiges und gleichzeitig simples Bedienelement wie das Barrel-Poti habe ich selten bei einem Overdrive-Pedal erlebt. Wer im Bad-Modus einen 1:1-Klon des Bad Monkey erwartet, könnte etwas enttäuscht sein, denn wirklich identisch klingen sie nicht. Das Badder Monkey zeigt sich insgesamt etwas wuchtiger in den tiefen Frequenzen und verfügt über höhere Gain- und Output-Reserven als sein Vorgänger. Insgesamt würde ich aber den Unterschied zwischen den beiden Pedalen im Bereich „Geschmackssache“ ansiedeln.

Die drei Overdrive-Circuits des Badder Monkey im Einzel- und Mischbetrieb

Wir starten den Praxisteil mit einem Überblick über die drei Overdrive-Modi sowie drei Mischungen der Schaltkreise im parallelen Blend-Modus.

Audio Samples
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Bypass -> Bad -> Behaved -> Badder (Tele) Bypass -> Bad/Behaved -> Bad/Badder -> Badder/Behaved (Les Paul)

Weiter geht es mit einer Gegenüberstellung der drei Blend-Modi in zwei unterschiedlichen Zwischenstellungen des Barrel-Potis.

Audio Samples
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Blend-Mode Bad/Behaved, Parallel -> Troop -> Out Of Phase (Strat) Blend-Mode Bad/Badder, Parallel -> Troop -> Out Of Phase (Les Paul)

Gain-Range und EQ-Optionen

Für eine Einschätzungen der Gain-Reserven hören wir das Bananas-Potis in vier Stellungen zwischen Minimum und Maximum im Bad- und im Badder-Modus. Danach wird der Regelweg der beiden EQ-Parameter beleuchtet.

Audio Samples
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Gain-Range Bad, min/10/14/max (Tele) Gain-Range Badder, min/10/14/max (Les Paul) Screech-Poti, min->max (Strat) Grunt-Poti, min->max (Strat)
Digitech DOD Badder Monkey Test

Das Badder Monkey im Shootout gegen Bad Monkey und Tubescreamer

Abschließend hören wir das Badder Monkey noch im Direktvergleich mit dem Digitech Bad Monkey und dem Maxon Tubescreamer.

Audio Samples
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Bad Monkey -> Badder Monkey -> Tubescreamer, Mid-Gain (Tele) Bad Monkey -> Badder Monkey -> Tubescreamer, Boost (Les Paul)

Ein weit verbreiteter Kritikpunkt am Digitech Bad Money ist der vermeintliche „Signalklau“ der Buffered-Bypass-Schaltung. Wir hören zweimal die identische Akkordfolge aus einem Looper-Pedal durch die beiden „Affen“ im Bypass. 

Audio Samples
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Bypass-Signal, Badder Monkey vs. Bad Monkey (Tele)

Fazit

Das Badder Monkey ist eine gelungene Weiterentwicklung eines vielleicht zu unrecht wenig beachteten Overdrive-Klassikers. Wie sein Vorbild steht das Badder Monkey für mittenbetonte Overdrive-Sounds, die im Gegensatz zu TS-Style-Pedalen mehr Gain produzieren und den Bassbereich intakt lassen. Ein absolutes Alleinstellungsmerkmal bildet das innovative Barrel-Poti. Mit ihm lassen sich nicht bloß zwei alternative Overdrive-Circuits für mehr und weniger Gain anwählen, sondern auch Blend-Sounds aus allen Schaltkreisen erzeugen. Die Fülle an Abstufungen macht das Badder Monkey zu einem extrem vielseitigen und gleichzeitig simpel zu bedienenden Overdrive-Pedal. Ein 1:1 Klon des Budget-Klassikers aus den frühen 2000ern ist das Badder Monkey in meinen Ohren zwar nicht, übertrifft den Bad Monkey dafür in vielerlei Hinsicht. Zum aufgerufenen Preis ein absolut empfehlenswertes „grünes“ Overdrive-Pedal.

Mehr als ein Bad-Monkey-Klon: Das Badder Monkey überzeugt mit Vielseitigkeit und Charakter.
Mehr als ein Bad-Monkey-Klon: Das Badder Monkey überzeugt mit Vielseitigkeit und Charakter.
  • Hersteller: Digitech DOD
  • Modell: Badder Monkey
  • Typ: Overdrive
  • Herstellungsland: Indonesien
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Regler/Schalter: Bananas, Curiosity, Barrel, Blend-Mode, Mood
  • Stromversorgung: 9-V-Netzteil (nicht im Lieferumfang), Batterie
  • Stromaufnahme: 25 mA
  • Abmessungen: (BxHxT) 72 x 57 x 118 mm
  • Gewicht: 283 g
  • Ladenpreis: 149,00 Euro (Dezember 2025)

Herstellerseite: https://digitech.com

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