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Deluxe Electric Mistress Flanger Test

Wer es schafft, als Effektgerät mehr als 30 Jahre lang seine Benutzer zu begeistern, der hat seinen Platz in der Hall Of Fame sicher. Der Electric Mistress Flanger gehört auf jeden Fall dazu.

Die Firma Electro Harmonix wurde 1968 von Mike Matthews gegründet. Das Besondere an den Geräten der New Yorker Effektschmiede ist das Festhalten an analoger Technik. Dank dieser Philosophie bekommt man auch heute noch den Sound der legendären Effektgeräte mit allen Vor- und Nachteilen der alten Schaltungen. Dabei liegen die Geräte in durchaus bezahlbaren Regionen, verglichen mit teueren Boutiquegeräten, die sogar teilweise auf den Erkenntnissen und nicht selten sogar Schaltplänen dieser originalen Electro Harmonix Geräte beruhen. Im Sortiment der Effektmanufaktur finden sich alle Arten von Effektgeräten, vom Verzerrer und Compressor bis zum Delay, vom Chorus bis zum Gitarrensynthesizer und neuerdings auch digitale Effekte und Geräte, die mit Röhren arbeiten.

Der Electric Mistress ist eines der legendären Produkte von Electro Harmonix und einer der besten Flanger, die je gebaut wurden. Er ist übrigens nicht zu verwechseln mit dem neuen Stereo Electric Mistress, der 2007 auf den Markt gekommen ist und digital arbeitet. Klanglich hat dieses neue Modell mit dem hier vorgestellten Klassiker keine Gemeinsamkeiten. Einer der berühmtesten Electric Mistress Benutzer ist David Gilmour, der mit diesem Effekt viele seiner Sounds kreiert hat. Alle Regler auf 9 Uhr ist die Lieblingsstellung des Pink Floyd Gitarristen. Auf zahlreichen Aufnahmen der Kultband wurde der Electric Mistress sowohl für cleane Gitarren als auch für verzerrte Sounds eingeset

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AUFBAU UND KONZEPT
Wie bei den meisten Geräten von Electro Harmonix befindet sich auch der Deluxe Electric Mistress in einem relativ großen Blechgehäuse. Neben dem Fußschalter, der den Effekt aktiviert, befinden sich noch drei weitere Regler auf dessen Oberfläche. „Rate“ ist für die Geschwindigkeit des Effektes zuständig.

Von einem leichten Dahinschweben bis zum fast schon unbrauchbaren Blubbersound kommt hier jeder auf seine Kosten. „Range“ bestimmt die Grenzfrequenz des Flangingeffektes. Je weiter man diesen Regler aufdreht, umso tiefer klingt der Effekt, weil der untere Frequenzbereich ins Klanggeschehen verstärkt eingebunden wird. Der dritte Regler trägt die Bezeichnung „Color“. Er bestimmt, wo der Effekt frequenzmäßig angesiedelt ist. Auf der Stirnseite befindet sich ein weiterer Schalter, mit dessen Hilfe sich die sogenannte Filtermatrix aktivieren lässt. In diesem Modus verhält sich das Gerät wie ein feststehender Filter, ähnlich einem Wah-Wah-Pedal, das man einschaltet und in einer Position stehen lässt. Die Klinkenbuchsen für den Anschluss von Instrument und Verstärker finden sich auf der Rückseite.

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SOUND
Der Deluxe Electric Mistress erzeugt einen runden und fetten Flangersound, der sich sehr sanft einstellen lässt. Mit einem Flanger verbinden viele diesen charakteristischen Jet-Sound, der sehr aufdringlich ist und nur in Maßen genossen werden kann. Bei hohen Einstellungen des „Range“-Reglers sind diese Sounds auch hier problemlos möglich, ohne jedoch unangenehm metallisch zu klingen. Überhaupt ist es kaum möglich, dem Electric Mistress einen schlecht klingenden Sound zu entlocken. In der „David Gilmour“ Einstellung, also alle Regler auf 9 Uhr, klingt er schon fast wie ein Chorus mit verstärktem Fokus. Hier kommt selbst der eingefleischte Chorushasser ins Schwärmen, denn der Effekt hat nichts Weichspülerhaftes an sich, im Gegenteil, er ist immer angenehm rau und völlig unkitschig.

Audio Samples
0:00
Alle Regler 12 Uhr Alle Regler 9 Uhr

Geht es um Flangersounds, ist der Electric Mistress immer meine Referenz. An den angenehmen, dreidimensionalen Sound kommen nur sehr wenige Geräte heran. Die Modulation des Deluxe Electric Mistress läuft besonders homogen und rund, sodass selbst der Maxon FL 9 die klangliche Tiefe nicht so fett hinbekommt wie dieses Pedal.

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FAZIT
Der Deluxe Electric Mistress Flanger von Electro Harmonix ist einer der besten Flanger überhaupt. Er erzeugt alle klassischen Flangersounds in hervorragender Qualität und macht genau das, was man von einem legendären Spitzeneffekt erwartet. Selbst Chorus-Sounds sind für dieses Pedal kein Problem. Einziger Makel ist das riesige Blechgehäuse, das auf dem Pedalboard einfach zu viel Platz wegnimmt.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Sound
  • Filtermatrix
Contra
  • Großes Gehäuse
Artikelbild
Deluxe Electric Mistress Flanger Test
Für 135,00€ bei
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Cello sagt:

#1 - 07.02.2012 um 22:55 Uhr

0

Ich staune immer wieder.
Obwohl ich (siehe mein Name) ein anderes Hauptinstrument spiele, hab ich freudig feststellen dürfen, daß es diese Maschine noch gibt, und werd sie mir wieder zulegen.
Anfang der 70er habe ich mit so einem Teil spielen dürfen. Und das in Dresden - ja auch das war möglich!
Toll find ich, daß man auch den erreichten Effekt "stehen lassen" konnte.Ich kam mir wie ein zusätzliches Mitglied von Pink Floyd vor.

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