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Death By Audio Total Sonic Annihilation 2 Test

Das Death By Audio Total Sonic Annihilation 2 (TSA2) ist die überarbeitete Version eines der ersten Pedale, das 2002 die kreative Boutique-Werkstatt von Death By Audio in Brooklyn/New York verlassen hat. Dieses Effektpedal konnte man nicht in eine bestimmte Schublade einordnen, denn es war eine sehr eigenwillige Konzeption, bei der externe Effektpedale eingeschleift und deren Signal wieder zum Ursprungseffekt zurückgeführt wurde.

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So kann zum Beispiel ein Modulationseffekt wieder durch dieselbe Modulation geschickt werden, eine Feedback-Schleife entsteht und mit ihr sehr eigenwillige Sounds, die natürlich immer abhängig von den benutzten Pedalen sind. Dadurch bietet sich dem Anwender eine offene Spielfläche mit der Möglichkeit, sehr ausgefallene und komplett eigenständige Sounds zu erzeugen. Während das alte Modell lediglich mit einem Regler zum Einstellen des Feedback-Levels bestückt war, hat man dem neuen Modell noch einen kompletten Boost-Schaltkreis spendiert, der bei Bedarf den Sound noch entsprechend verzerrt.

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Details

Gehäuse/Optik

Der TSA2 kommt im weiß lackierten Druckguss-Gehäuse mit den Maßen 68 x 122 x 60 mm (B x T x H) und einem Gewicht von 311 Gramm. Er kann wahlweise mit Batterie oder Netzteil (9V, Center Negative) betrieben werden, zum Wechsel der Batterie wird die Bodenplatte entfernt, die von vier Schrauben gehalten wird. Unser Testkandidat benötigt ca. 10 bis 30 mA Strom, beim Test erhöhte sich dieser Wert, je mehr Pedale im Loop des TSA2 angeschlossen waren. Der Hersteller hat dem Pedal vier Gummifüße für rutschfesten Halt spendiert, die schnell gelöst sind, will man es ins Board verfrachten und dafür die glatte Unterseite mit Klettband bekleben oder Mounting Plates an den Gehäuseschrauben befestigen.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Death By Audio Total Sonic Annihilation 2 Pedal erzeugt keine Effekte, es verarbeitet die Signale anderer Pedale zu neuartigen Sounds.

Die Audio-Anschlüsse sind an der linken Seite aufgereiht, neben Ein- und Ausgang auch Send (zu den Effekten) und Receive (von den Effekten). Der Anschluss für ein optionales Netzteil befindet sich an der Stirnseite. Meines Erachtens sind die vier Buchsen direkt nebeneinander an der Seite nicht die ideale Lösung. Platzsparender im Board wäre auf jeden Fall die übliche Verteilung der Anschlüsse auf beide Seiten, man könnte entspannt mit Winkelsteckern arbeiten und die Pedale näher beieinander positionieren. Verkabelt man den TSA2 mit vier Winkelsteckern, steht mindestens ein Kabel relativ senkrecht nach oben.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Audio-Anschlüsse sind an der linken Seite aufgereiht, neben Ein- und Ausgang auch Send (zu den Effekten) und Receive (von den Effekten).

Alle Schalt- und Regelmöglichkeiten sind auf der Oberseite platziert, hier gibt es neben dem Fuß- auch zwei Kippschalter (Phase, Boost-Schaltung On) und zwei Mini-Regler (Gain, Limit) sowie ein großes Poti zum Einstellen des Feedback-Pegels. Alle Regler sind von solider Qualität und die Einstellungen der beiden kleinen durch ihre weißen Markierungen auf der Oberseite gut erkennbar. Eine rote LED neben dem Fußschalter gibt Auskunft über den Betriebsstatus des Pedals.

Fotostrecke: 3 Bilder Alle Schalt- und Regelmöglichkeiten sind auf der Oberseite platziert.

Bedienung

Der TSA2 arbeitet wie sein Vorgänger – er erzeugt eine regelbare Rückkopplungsschleife. Das bedeutet, dass der Sound der Effektpedale wieder zu den Pedalen zurückgeführt wird. Der Pegel des zurückgeführten Signals wird mit dem Feedback-Regler eingestellt. Dazu kommt ein separat aktivierbarer Boost-Schaltkreis, der auch optisch abgesetzt ist und seine eigenen Schalter und Regler mitbringt. Dazu gehört der rechten Kippschalter, der den Boost einschaltet (ON), der linke Schalter dreht bei Bedarf die Phase, Gain bestimmt den Pegel bzw. Zerrgrad des Signals und mit dem Limit-Poti wird die Gesamtlautstärke des Boosts eingestellt. Dadurch kann der TSA2 auch als Boost/Fuzz-Pedal eingesetzt werden, ohne dass man den internen Effektloop benutzt. Wie das alles klingt, erfahrt ihr jetzt im Praxisteil.

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Praxis

Ich habe den TSA2 zuerst einmal ohne zusätzliche Effekte im Loop des Pedals vor meinen clean eingestellten Sovtek MIG-50H geschaltet, um den Boost-Schaltkreis zu erforschen. Vom Amp geht das Signal auf eine Marshall 4×12 Box (Celestion G12M), die mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird.
Mit der Boost-Funktion kann einiges angestellt werden, klangneutral ist sie allerdings nicht, denn die unteren Mitten werden etwas abgesenkt, das Signal klingt ein wenig schlanker. Für fett klingende (Humbucker-) Gitarren ist so etwas durchaus von Vorteil, bei dünnen Gitarren wird man wohl einen EQ vermissen. Klanglich geht es von einer leichten Übersteuerung bei niedrigen Gain-Settings bis zum satten Fuzz bei hohem Gain und aktiviertem Phase Switch. Hier sind vier unterschiedliche Sounds:

Audio Samples
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Boost Schaltkreis: Bypass -> On – Gain 9 Uhr (Strat) Boost Schaltkreis: Gain 12 Uhr (Strat) Boost Schaltkreis: Gain 17 Uhr (Strat) Boost Schaltkreis: Gain 17 Uhr – Phase Up (Strat)

Nun geht die Reise mit den zusätzlich angeschlossenen Effektpedalen los. Erster Versuch: Ein Vertex Steel String Clean Drive ist im Loop des TSA2 und wird mit Signal gefüttert. Hier gibt es einen oszillierenden Ton bei Feedback auf 15 Uhr und eingeschaltetem Boost, wenn der Gain-Regler über die zehn Uhr Marke geht. Je nach Einstellung von Gain und Level ändert sich der oszillierende Ton, was man auch im folgenden Beispiel hören kann, denn dort habe ich den Gain von 10 auf 17 Uhr hochgedreht. Ein satter Fuzz-Sound ist bei dieser Kombination und Einstellung das Ergebnis. Um die Möglichkeiten des TSA2 noch besser zu nutzen, wäre natürlich ein Anschluss für ein Expression-Pedal erstklassig. Mit dem könnte man dann Gain oder Feedback per Pedal in Echtzeit regeln und die unterschiedlichen Modulationen des oszillierenden Tons besser kontrollieren, denn man hat ja während des Spielens in der Regel keine Hand mehr frei.

Audio Samples
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Mit Vertex Steel String (Strat)
Das Pedal erzeugt sehr eigene Sounds, abhängig von den jeweils angeschlossenen Pedalen im Loop.
Das Pedal erzeugt sehr eigene Sounds, abhängig von den jeweils angeschlossenen Pedalen im Loop.

Als nächster Kandidat kommt ein sehr spezieller Effekt in den Ring, der Boss SL-20 Slicer, der aus einem klingenden Akkord eine rhythmische Figur zaubert. In Verbindung mit dem TSA2 bekommt der Slicer-Sound etwas Dreck durch den Boost-Schaltkreis (Gain 14 Uhr) aufgeladen. Das unverzerrte Signal bleibt dabei erhalten und nur das Signal, das durch den Slicer wandert, wird verzerrt.

Audio Samples
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Mit Boss SL-20 Slicer (Strat)

Eine Feedback Schaltung, bei der das Signal wieder zum Eingang zurückgeführt wird, ist bei vielen Phaser- und Flanger-Pedalen an Bord. Wenn nicht, wie hier zum Beispiel bei einem MXR Phase 90, kann mit dem TSA2 nachgeholfen werden. Der typische Modulations-Feedback Sound kann hiermit erzeugt werden. Man merkt im folgenden Beispiel auch, wie feinfühlig das TSA2 auf Aktionen an der Gitarre reagiert und man somit durch Änderungen an Volume-Poti oder dem Anschlag Einfluss auf den Sound nehmen kann. Hier habe ich am Ende des Beispiels bei einem ausklingenden Akkord einfach nur den Pickup-Wahlschalter auf eine andere Position gestellt.

Audio Samples
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Mit MXR Phase 90 (Strat)
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Fazit

Das Death by Audio Total Sonic Annihilation 2 Pedal ist für Klangexperimente eine sehr feine Sache. Durch einen internen Loop wird das Signal aus den angeschlossenen Effekten wieder in die Effektpedale zurückgeführt und so ein Feedback-Loop erzeugt, der dezent oder heftig ausfällt, je nachdem, wie der Feedback-Regler den Pegel justiert. Darüber hinaus verfügt der TSA2 über eine gute Boost-Funktion, die von leichter Übersteuerung bis zum kernigen Fuzz-Sound einiges in petto hat. Das Pedal erzeugt sehr eigene Sounds, abhängig von den jeweils angeschlossenen Pedalen im Loop. So lässt sich zum Beispiel ein simples Overdrive-Pedal zu dreckigen Fuzz-Sounds bewegen oder Modulationseffekte mit einem zusätzlichem Feedback-Signal versorgen. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt, sodass das Pedal für Sound-Tüftler mit Sicherheit eine schöne Spielwiese ist.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung, hochwertige Bauteile
  • sehr spezielle Sounds
  • Boost-Funktion
Contra
  • alle Audio-Anschlüsse an einer Seite
Artikelbild
Death By Audio Total Sonic Annihilation 2 Test
Für 319,00€ bei
Wer gerne kreativ mit Klängen experimentiert, der findet im Death by Audio Total Sonic Annihilation 2 Pedal einen treuen Begleiter.
Wer gerne kreativ mit Klängen experimentiert, der findet im Death by Audio Total Sonic Annihilation 2 Pedal einen treuen Begleiter.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Death By Audio
  • Modell: Total Sonic Annihilation 2
  • Typ: Effekt-Pedal
  • Regler: Feedback, Gain, Limit
  • Schalter: Phase, Boost, On/Off
  • Anschlüsse: Input, Output, Send, Receive, Netzteil
  • Stromaufnahme: ca. 30 mA.
  • Spannung: 9V DC (Batterie oder Netzteil)
  • Maße: 68 x 122 x 60 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 311 Gramm
  • Ladenpreis: 279,00 Euro (Dezember 2018)
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