dbx goRack Test

dbx hat mit seinen driveRacks leistungsfähige Lautsprecher-Controller im Portfolio, die für den kleinen Gig oder allein reisende Musiker häufig eine Nummer zu groß, zu schwer und auch zu teuer sind. Das goRack vereinigt daher viele Tugenden der großen Brüder in einem kleinen, einfach zu bedienenden Gerät im Desktop-Format. Ausgesprochen günstig ist es ebenfalls – ein klarer Fall für den Bonedo-Testparcours.

001_DBX_GoRack
dbx goRack, kompakter Soundprozessor

Details

dbx wählt für das goRack den Begriff „Performance Processor‟, was es ziemlich genau trifft. Er bietet zwei Signalen (Line oder Mikrofon, XLR/Klinke-Kombibuchse) sowie einem Stereo-Aux (Miniklinke) Zugang und führt das bearbeitete Signal über zwei XLR-Buchsen wieder heraus. Auf dem Gerät lassen sich die vier Funktionsgruppen Anti-Feedback, Kompressor, Sub Synth und EQ per beleuchtetem Taster aktivieren, die weitere Bedienung erfolgt über ein großes Drehrad, ein zweistelliges LED-Display und zwei kleinere Pegelsteller.
Die Idee hinter dem Gerät, sie ist gleichermaßen simpel wie genial, ahnt man schon: Wer ohne eigene PA unterwegs ist, sieht sich meistens auf Gedeih und Verderb den akustischen Verhältnissen vor Ort ausgesetzt. Das goRack soll helfen, orts- und anlagenunabhängig zu einem guten Sound zu finden. Dazu stöpselt sich der Singer/Songwriter beispielsweise mit Gitarre und Mikro direkt ins goRack und verbindet dessen Ausgänge mit der aktiven PA. Oder der DJ schließt seinen Mixer an den kleinen Prozessor an.
Die Elektronik, sie arbeitet mit 24 Bit und 48 kHz, ist in einem kleinen, bruchfesten Gehäuse untergebracht, das in jedem Instrumentenkoffer oder Rucksack Platz findet. Die Stromversorgung übernimmt das mitgelieferte Schaltnetzteil, das Spannungen von 100 bis 240 Volt verarbeiten kann. Damit die Welttournee nicht an Kleinigkeiten scheitert, spendiert dbx auch noch fünf Netzstecker-Adapter. 

Fotostrecke: 4 Bilder Das Netzteil …

DSP-Funktionen

Der Feedback-Killer des goRack basiert auf dem bewährten Advanced-Feedback-Suppression-Algorithmus von dbx. Er erkennt gefährdete Frequenzen und filtert diese steilbandig aus. Drei Presets sind über das Datenrad anwählbar. „Musik‟ arbeitet mit einer Bandbreite von 8 Hz unterhalb von 926 Hz, darüber operiert ein Notch-Filter mit einem konstanten Q-Faktor von 116.
„Musik/Sprache‟ setzt die Bandbreite unter 260 Hz auf 9 Hz. Darüber kommt ein Notch mit Gütefaktor 29 zum Einsatz. Bei „Sprache“ liegt die Bandbreite unterhalb von 76 Hz bei 11 Hz und der Gütefaktor oberhalb dieser Frequenz wird auf 7 reduziert.
Der im goRack verbaute Zweikanal-Kompressor orientiert sich am legendären dbx 163. Er hat einen fest eingestellten Over-Easy-Faktor (Easy Knee) und über das Datenrad kann der Schwellenwert von 1 bis 99 angepasst werden. Attack- und Release-Zeiten werden programmabhängig gesteuert.
Der Subharmonic Synthesizer ergänzt Untertöne, um für ein satteres Bassfundament zu sorgen. Der Arbeitsbereich liegt um die 100 Hz; hier wird eine Oktave anteilig hinzugefügt. Die Intensität des Effekts lässt sich wiederum von 1 bis 99 steuern. Der EQ ist in der Summe beheimatet. Er lässt sich vollkommen nebengeräuschfrei zuschalten und bietet 16 Presets, die erfreulicherweise auf der Unterseite des goRack aufgedruckt wurden.

Die Anschlüsse des dbx goRack.
Die Anschlüsse des dbx goRack.

Praxis

Einen Netzschalter besitzt der kleine Prozessor nicht, man schließt einfach das Netzteil an, das kleine zweistellige Display meldet sich mit „Go‟ und die letzte Konfiguration wird aufgerufen. Sehr schön: Vor dem „Ausschalten‟ muss man seine Settings nicht speichern.
Ist der Pegel über die beiden kleinen Potis und deren Hilfs-LEDs (rot/grün) justiert und das goRack mit der PA verbunden, kann es losgehen. Als erstes fällt die intuitive Bedienung des Geräts auf. Auch tontechnisch weniger Bewanderte kommen schnell mit dem kleinen Helferlein zurecht. Manchmal ist die Beschränkung auf einige wenige Bedienelemente eben segensreich.

Versenkte Gain-Regler.
Versenkte Gain-Regler.

Die einzelnen DSP-Funktionen überzeugen durch hohe Praxistauglichkeit. Akustische Gitarren oder Bässe profitieren zum Beispiel sehr vom Kompressor, der sich über das Datenrad feinfühlig einstellen lässt und nicht zum Pumpen neigt. Auch der EQ macht einen schlanken Fuß. Selbst ein günstiges dynamisches Mikrofon profitiert deutlich von den 16 gut gewählten Presets. Da diese sich butterweich und unterbrechungsfrei durchsteppen lassen, lässt sich live auch ohne nerviges Umschaltknacksen durch reines Ausprobieren schnell die gewünschte Einstellung finden. Alle Presets klingen sehr sauber und fügen keinen ungewollten „Schmutz“ hinzu.
Für den reisenden DJ, der täglich mit einer anderen PA arbeiten muss, ist das goRack ein Mega-Tool. Klangkorrekturen lassen sich direkt am Arbeitsplatz vornehmen, außerdem hat der DJ mit dem Subharmonic Synthesizer einen mächtigen Verbündeten an seiner Seite, mit dem er den Bassbereich auch ohne langwierige Rücksprache mit örtlichem Personal dem eigenen Gusto anpassen kann.

Klein und reisefreudig
Klein und reisefreudig

Das goRack eignet sich ferner als aktiver Symmetrierer. Unsymmetrische Signale aus Gitarren oder Keyboards werden behelfs des kleinen Kästchens im Pegel verstärkt, klanglich optimiert und komprimiert und lassen sich dann sogar über lange Kabelwege problemlos übertragen. So gesehen ist das goRack eine aktive DI-Box mit integriertem DSP.

Fazit

Das goRack ist ein wohlüberlegtes kleines Tool, das weit mehr kann, als sein Äußeres vermuten lässt. Solomusiker ohne eigene PA, Alleinunterhalter oder DJs zaubern damit ohne großen Aufwand an jedem Ort rasch den gewünschten Sound. Auch PA-Firmen sollten das Kistchen immer mitführen, einfacher lassen sich manche Probleme wirklich nicht lösen. Das goRack kostet im Laden unter 130 Euro – damit gehört es ohne weiteres Nachdenken in jeden Zubehörkoffer. 4,5 Sterne!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Einfache Bedienung
  • Equalizer mit 16 Presets
  • Gut klingender Kompressor
  • Anti-Feedback-Prozessor
  • Knackfreier Mute-Schalter
  • Leichtgängige Lautstärkeregelung
  • Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • Bedienungsanleitung nur in Englisch
Artikelbild
dbx goRack Test
Für 85,00€ bei
dbx goRack, kompakter Soundprozessor
dbx goRack, kompakter Soundprozessor
Hot or Not
?
dbx goRack, kompakter Soundprozessor

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Moog Messenger Sound Demo with Custom Presets
  • First notes on the Spector Euro 5 CST #bassbonedo #bass #spectorbass #fivestringbass # #bassguitar
  • Headrush VX-5 AutoTune Pedal – Demo ( no talking, just singing)