ANZEIGE

Buchtipp: Louise Wener “Just For One Day” Autobiografie

„Meine Band hat heute einen Plattenvertrag bekommen!” „Glückwunsch”, sagt der Verkäufer im Second-Hand Laden. „Ist kein sehr guter”, sage ich. „Er gilt für die ganze Welt. Und das Universum. Und alle noch unbekannten Territorien, die erst noch entdeckt werden müssen.” So beginnt die Erfüllung des Popstar-Traums von Louise Wener im beginnenden Britpop-Hype der 90er Jahre…

Louise_Wener_Just_for_one_day_buchtipp
Sie kommt mit ihrer Band Sleeper nach einigen Versuchen endlich bei einem Ableger von BMG unter. Nach mehreren Jahren des Driftens, Kellnerns und Durchschlagens (sie nennt diese Phase ihre „Groundhog Days“ – frei nach „Täglich grüßt das Murmeltier“). In den folgenden Jahren soll sie zur größten weiblichen Britpop-Frontfrau und Sexsymbol aufsteigen. Sogar im legendären Film „Trainspotting“ sind zwei Songs der Band untergekommen.

YouTube – Sleeper: “Inbetweener”

“Inbetweener” war die dritte Single vom Debütalbum “Smart” und der Durchbruch für die Band. (Video: YouTube Channel, © Indolent Records 1994)

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen
Geschafft hat die Band den Erfolg mit einer gehörigen Portion Scharlatanerie. Frei nach dem Motto: „Fake it, ‘til you make it.” Louise und ihr Gitarrist Jon finden die weiteren Mitglieder durch eine Anzeige im Melody Maker: “Bass player and drummer wanted. Influences The Pixies and The Partridge Family”. Um den viel erfahreneren Drummer und Bassisten zu überzeugen, zeigen sie eine Kritik aus dem New Musical Express vor, die der Band eine große Karriere prophezeit – falls denn eine bessere Rhythmusgruppe dabei wäre. Die Schmeichelei zieht. Das Problem: Es ist eine Fälschung. Liebevoll ausgedacht, in die Seite montiert und fotokopiert (die „guten alten Print-Zeiten“…). Als später bei einem entscheidenden Gig von A&Rs nach der Telefonnummer ihres Managers gefragt wird, gibt sie ohne zu zögern die ihres Bruders an (der noch nie gemanagt hatte). Und das Beste: Es funktioniert! Sie bekommen nicht nur einen Deal, ihr Bruder bleibt auch bis zum Schluss der Manager der Band.
“Und, wie ist das so… als Mädchen in einer Rockband?” Diese Frage ist ihre meist gehasste Interviewfrage. Louise Wener schreibt mit viel Selbstironie und typisch britischem Sarkasmus. Der lange Weg der Band bietet dafür jede Menge Stoff: Von ersten naiven Anfängen, über das „Zwischenstadium“ als geduldete Support-Band bis zu Single-Hit und Ruhm. Inklusive Sleepers Verglühen als Kollateralschaden im sich rapide ändernden Musikmarkt um die Jahrtausendwende. Sie serviert ein paar schöne Anekdoten vom Touren als Vorgruppe von Blur (Sleeper wagen es, sich an ihrem heiligen Backstage-Käseteller zu vergehen), über schräge Erlebnisse mit Groupies in Japan – wie Robbie Williams der Band seinen zukünftigen Superhit „Angels” vorspielt, da er gerade zufällig im Nebenstudio aufnimmt. Das Buch bringt einfach Spaß – besondere Empfehlung!
Ich habe „Just for one Day“ im Original auf englisch gelesen, es ist bereits als Taschenbuch erhältlich. Eine deutsche Übersetzung gibt es derzeit leider noch nicht.

INFO

(Ursprünglich ist das Buch unter dem Titel „Different for Girls“ erschienen.)
Verlag: Ebury Press (9. Juni 2011)
Sprache: Englisch
Taschenbuch, 320 Seiten
ISBN-13: 978-0091936525

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen
Hot or Not
?
Louise_Wener_Just_for_one_day_buchtipp Bild

Wie heiß findest Du diesen Artikel?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Gretsch | Catalina Club Micro | Sound Demo & Review
  • Exclusive 30 minutes Interview with Warren Huart: Insights from Produce Like A Pro
  • NI iZotope Neutron 5 Demo – CLIPPER on Beat – DEMO (no talking)