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Rocktron Silver Dragon Verzerrer Test

Die Haut des Monsters besteht aus äußerst solide verarbeitetem Metall im Silber-Finish.
Die sechs Chickenhead-Potis sind jeweils in Dreiergrüppchen links und rechts vom Röhrengitter angebracht, welches während des Netzbetriebs das Röhrenglühen durchschimmern lässt.
Der Input und der 13V-Netzanschluss befinden sich am rechten Seitenteil, links ist ausschliesslich die Out-Buchse zu finden. Mittels zweier Metall-Fußschalter können die beiden Modi Awaken und Slayer aktiviert werden. Awaken haucht dem Drachen leben ein – trivialere Bezeichnungen wären “Bypass” oder “Funktion”. Der Modus Slayer aktiviert zusätzlich zur Zerrung mittels einer 12AX7-Vorstufenröhre eine zerrende Transistorschaltung. Logisch: Slayer kann nur denn aktiviert werden, wenn Awaken gedrückt ist. Dadurch ist es nicht möglich, ausschliesslich die Transistorzerrung zu verwenden. LEDs zeigen an, welche Taster gedrückt wurden. Mehr kann mit dem Fuß nicht geschaltet werden.

Fotostrecke: 4 Bilder Hinter diesem Gitter speit der Drache schon ein wenig Feuer im Schlaf.

Auf der Gehäuseoberseite befindet sich ganz rechts das Level-Poti, das den Pegel des Ausgangs-Signals bestimmt und somit beide Zerrmodi gemeinsam regelt.
Die Klangregelung hat mit Fire, Shriek und Roar die eigenwilligsten Bezeichnungen, die ich je gelesen habe. Ein kurzer Blick ins Handbuch erklärt diese Eigenschaften aber schnell.

Fire kontrolliert das Gain der 12AX7-Röhre, bestimmt demnach maßgeblich die Zerrung.

Shriek ist ein Hi-Shelf-Gain. Hiermit werden also die Höhen-Anteile angehoben oder abgesenkt.

Roar ist der Herrscher über das tiefe Frequenzspektrum, den Bass-Anteil.

Hinter den merkwürdigen Angaben verstecken sich demnach nur Zerrung (sonst oft “Drive” genannt) und ein einfacher Shelving-EQ, den jeder von der Stereoanlage kennt. Im Slayer-Modus sind zudem ein mit Intensity und ein mit Breath betiteltes Poti aktiv. Mit Intensity kann der Charakter des Anschlages verändert werden.
Mit Breath kann eine Asymmetrie des Signals erzeugt werden. Bekanntlich wechseln sich bei Schwingungen Auslenkungen nach vorne und nach hinten ab. Dies ist bei Gitarrensaiten und Lautsprechermembranen genauso wie bei einer Kinderschaukel. Diese negativen und positiven Auslenkungen hat auch die Spannung des Gitarrensignals. Mit einer sehr simplen Schaltung kann der SilverDragon jeweils eine Auslenkungsrichtung verstärken (also asymmetrisch). Die dadurch erzeugten Obertöne nehmen wir als (richtig geraten!) Verzerrungen wahr, deren Stärke mit dem Poti geregelt werden kann. Damit ist man gerade für kreischende Metal-Leads bestens gerüstet.

Wie das im Einzelnen klingt? Weiter zum Praxisteil…

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