Avalon U5 Test

DETAILS
Die U5 gehört definitiv zu den eleganteren Erscheinungen in unserer Runde. Die Frontplatte aus gebürstetem Aluminium wirkt sehr übersichtlich und beheimatet mit zwei Klinkenbuchsen, zwei verchromten Potis für Boost und Tone und vier Drucktastern für High Cut, Speaker Signal Input, Active to Thru und Tone die elementaren Bedienungselemente. Ebenso aufgeräumt zeigt sich die Rückseite mit Netzbuchse und zwei XLR-Ausgängen, wovon einer als Mic-Level mit 150 Ohm und einer als Line Level mit 600 Ohm Output fungiert. Außerdem finden wir dort den Groundlift-Schalter, einen Kopfhörerausgang und schließlich einen Speaker-Klinkeneingang für den Anschluss an den Lautsprecherausgang eines Verstärkers. Der allerdings muss parallel zu einer Box betrieben werden, da er keinen Lastwiderstand beherbergt und der Verstärker sonst Schaden nehmen könnte. Das Verstärkersignal darf 400 Watt nicht überschreiten, denn mehr verkraftet der Eingang der U5 nicht.

Die Avalon U5 D.I. Box zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie mit den unterschiedlichsten Instrumentenpegeln klarkommt. Der Boost-Regler bietet mit seinen bis zu +30 dB ausreichend Headroom, ohne dass er je in Anpassungsschwierigkeiten geraten könnte. Das dazugehörige Poti ist als Rasterpoti konstruiert und in zehn Schritten à +3dB einstellbar.

Ebenfalls ein solides Rasterpoti regelt die Funktion „Tone“. Die U5 besitzt als einzigartiges Feature die Möglichkeit, dem D.I. Signal sechs fest voreingestellte Equalizer-Einstellungen zuzuordnen. Über den Taster Tone On wird der EQ zugeschaltet.

Hier eine Übersicht über die Presets:

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Die Preset EQ-Kurven sind in der Bedienungsanleitung der U5 aufgeführt. Es empfiehlt sich, diese anfangs aus Gründen der Referenz immer dabei zu haben, wenngleich die letzte Entscheidungsinstanz für den Sound wie immer das Gehör sein sollte.

Über den Klinkenausgang „Thru Out“ (parallel out) kann man das Bass-Signal an seinen Verstärker weiterleiten, wobei der Schalter „Active to Thru“ darüber entscheidet, ob dieses mit oder ohne Preset-EQ geschieht. Ist der EQ generell ausgeschaltet, liegt auch an den XLR-Ausgängen nur das trockene Signal an. Prinzipiell ist das auch o. k. so, denn in diesem Fall geht man normalerweise davon aus, dass auf der Bühne ohnehin ein Verstärker mit EQ zum Einsatz kommt.

Des Weiteren besitzt die Avalon U5 einen Highcut-Schalter, der die Höhen bei 8 kHz um -3 dB absenkt. Dadurch werden scharf wirkende Sounds abgemildert, aber nicht „abgetötet“.

Eine nicht alltägliche Besonderheit stellt die Option dar, die U5 direkt an den Lautsprecherausgang eines Verstärkers anzuschließen. Dabei muss allerdings beachtet werde, dass der sogenannte „Speaker In“ Eingang auf der Rückseite des Gerätes kein „Powersoak“ ist. Wie schon erwähnt bietet er keinen Lastwiderstand und kann deswegen nur parallel zu einer Box betrieben werden, die ebenfalls am Ausgang des Verstärkers hängt. Oder man schließt die U5 nicht an den Verstärker, sondern an den Parallelausgang der Box an, falls ein solcher  vorhanden ist.

Dies ist die hübsche Rückseite des U5 mit – für eine D.I.-Box– allerhand Anschlüssen. Aber interessanter ist der Sound des Geräts. Davon erfahrt ihr auf der folgenden Seite.

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