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7 Legato Rudiments

Der Ausdruck Rudiment leitet sich aus dem lateinischen rudimentum für “erster Versuch, erster Anfang, Probestück” ab und ist den meisten unserer Kollegen an den Drums mit Sicherheit ein Begriff. Dort versteht man unter diesem Begriff Übungen, die sich mit kleinsten technischen Versatzstücken bzw. Bausteinen beschäftigen, die elementar für größere und komplexere Abläufe sind – eben die sogenannten Basics.

(Bild: © shutterstock / 498368608 / Urheber: tdee photo cm)
(Bild: © shutterstock / 498368608 / Urheber: tdee photo cm)


Leider findet man in der Gitarrenliteratur relativ wenig Basic-Übungssammlungen, ein Manko, das wir ab sofort angehen wollen. Selbstverständlich lassen sich auch die kompliziertesten Gitarren-Licks und Soli auf kleinste Einheiten herunterbrechen, die man erst einmal isoliert üben kann. Den Anfang sollen heute die Legato-Rudiments machen.

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Bevor wir tiefer in die Materie einsteigen, möchte ich euch ein paar Strategien an die Hand geben, mit denen ihr das Maximum aus den folgenden Übungen ziehen könnt:
a) Spielt die Übungen mit diversen Fingerkombinationen und Bundabständen. So bleibt ihr flexibel in allen Tonleitersystemen.
Hier findet ihr ein paar Fingerings, die für fast alle Übungen durchexerziert werden können:

7_Legato_Rudiments_a

b) Verwendet nicht nur die unten vorgeschlagene Rhythmisierung, sondern spielt alles sowohl in Achtel- bzw. Sechzehntelrhythmik als auch in Triolenrhythmik.
Bedenkt zusätzlich, dass man die Übung auch auf jeder Zählzeit beginnen kann! Das bedeutet, dass vier mögliche Sechzehntelstartzeiten plus drei mögliche Triolenstartzeiten sieben denkbare Rhythmisierungen ergeben, wie ihr z.B. hier sehen könnt:

7_Legato_Rudiments_b

c) Achtet auf Präzision und Lockerheit! Ist jeder Ton gleich laut? Stimmt mein Timing? Verkrampfe ich? Ist meine Handhaltung ökonomisch? Natürlich gilt für alle obigen Übungen: Langsam und mit Metronom beginnen und am Ende der Übesession durchaus auch mal an das Maximum gehen!
Wenn ihr euch wohlfühlt, spielt alle Rudiments auch zu Playbacks und versucht, sie in einen musikalischen Kontext zu bringen.

1. Zweitönige Triller

Bei dieser Übung trillern wir mit zwei Tönen, wobei wir diverse Fingerings ausprobieren sollten:

Zweitönige Triller
Zweitönige Triller
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Zweitönige Triller

2. Dreitönige Bausteine:

Nun gehen wir zu dreitönigen Bausteinen über. Letztendlich gibt es hier nur zwei mögliche Fingerkombinationen, denn alle anderen Startmöglichkeiten ergeben sich, wenn man die Rhythmisierung der Pattern ändert:

Dreitönige Bausteine
Dreitönige Bausteine
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Dreitönige Bausteine

3. Viertönige Bausteine mit Notenwiederholung auf einer Saite

Wenn wir eine Note der vorhergehenden Pattern doppeln, gelangen wir zu viertönigen Rudiments:

Viertönige Bausteine mit Notenwiederholung auf einer Saite
Viertönige Bausteine mit Notenwiederholung auf einer Saite
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Viertönige Bausteine mit Notenwiederholung auf einer Saite

4. Sechstönige Bausteine mit Notenwiederholung auf einer Saite

Noch mehr Tondopplungen, und folgende Pattern entstehen:

Sechstönige Bausteine mit Notenwiederholung auf einer Saite
Sechstönige Bausteine mit Notenwiederholung auf einer Saite
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Sechstönige Bausteine mit Notenwiederholung auf einer Saite

5. Sechstönige Bausteine mit Notenwiederholung auf zwei Saiten

Bislang waren wir nur auf einer Saite unterwegs, doch diesmal nehmen wir einen Saitenwechsel hinzu, der technisch noch einen zusätzlichen Aspekt mitbringt:

Sechstönige Bausteine mit Notenwiederholung auf zwei Saiten
Sechstönige Bausteine mit Notenwiederholung auf zwei Saiten
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Sechstönige Bausteine mit Notenwiederholung auf zwei Saiten

6. Achttönige Bausteine mit Notenwiederholung auf zwei Saiten

Nun das ganze Spiel mit achttönigen Pattern:

Achttönige Bausteine mit Notenwiederholung auf zwei Saiten
Achttönige Bausteine mit Notenwiederholung auf zwei Saiten
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Achttönige Bausteine mit Notenwiederholung auf zwei Saiten

7. Kreativer Umgang mit Sequenzen

Häufig handelt es sich bei Skalenläufen um Sequenzpattern, das heißt, man spielt eine bestimmt Tonabfolge, die auf verschiedenen Skalenstufen repetiert wird. Um optimale Flexibilität aus diesen Sequenzen zu gewinnen, dürfen wir uns eines Tricks bedienen, der schon im Barock z.B. in Fugen großen Anklang fand, nämlich das Spiegeln einer Melodie an der Horizontal- oder Vertikalachse:

Kreativer Umgang mit Sequenzen
Kreativer Umgang mit Sequenzen

Wie ihr in der Grafik seht, liefert uns diese Technik drei zusätzliche Variationen zu einer Sequenz, die in der Musiktheorie folgende Namen erhalten:
1. Der Krebs (Retrograde): Die Sequenz wird einfach rückwärts gespielt; Spiegelung an der x-Achse
2. Die Umkehrung (Inversion) : Ging ein Tonabstand eine Sekunde nach oben, so geht er nun eine Sekunde nach unten, geht er im Original eine Terz nach unten, dann geht er in der Umkehrung eine Terz nach oben usw.;Spiegelung an der y- Achse
3. Der Umkehrkrebs (Retrograde Inversion): Der Krebs der Umkehrung, bzw. die Umkehrung des Krebses
Wenn wir nun eine Ausgangssequenz haben, sieht diese in allen Bearbeitungsschritten so aus:

Audio Samples
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Ausgangssequenz Bearbeitungsschritte

Das heißt, wir erhalten jeweils zwei steigende und zwei fallende Sequenzvariationen, ausgehend von einer einzigen Sequenzidee, die wir durch alle Skalenpattern jagen können!
Wie sähe das denn mit den folgenden Sequenzen aus? Probiert auch hier, aus jedem vorgestellten Pattern vier Variationen zu gewinnen:

Sequenzen
Sequenzen
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Sequenzen

Ich wünsche Euch viel Erfolg mit den Legato-Rudiments!

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