Phil Jones Bass Bass CUB II BG-110 Test

Wer auf der Suche nach einem super kompakten Basscombo mit großem Sound ist, wird bei seiner Recherche mit ziemlicher Sicherheit früher oder später auf der Webseite von Phil Jones Bass landen. Die amerikanische Ampschmiede hat sich nämlich vor allem mit eigenwilligen und innovativen Basscombo-Lösungen für mobile Tieftöner einen hervorragen Namen auf der Szene erarbeitet. Mittlerweile hält PJB für die meisten Anwendungsbereiche das passende Angebot bereit. Mit dem neuen Bass CUB II schickt Phil Jones Bass eine überarbeitete Version des populären Bass CUB ins Rennen und verspricht eine deutlich verbesserte Performance, die durch eine neues Amp-Design, speziell entwickelte Lautsprecher sowie ein neues Netzteil erreicht wird. Wir haben uns den Brüllwürfel in unser Testlabor liefern lassen und sind gespannt, ob der neue Bass CUB II die vollmundigen Versprechungen von Phil Jones Bass halten kann!

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Der Bass Cub II kann entweder quer …

Details

Der neue Bass CUB II unterscheidet sich optisch nur in kleinen Details von seinem Vorgänger. Statt einer Frontbespannung aus Stoff gibt es jetzt ein robustes Frontgitter aus Metall und das PJB-Logo wurde durch einen fetten “Phil Jone Bass”-Schriftzug ersetzt.
An der grundsätzlichen extrem transportfreundlichen Bauform hat sich ebenfalls kaum etwas verändert – der Bass CUB II misst 306 x 279 x 197 mm (beim Vorgänger waren es 306 x 275 x 197 mm) und bringt schlappe 7 kg (Vorgänger: 6 kg ) auf die Waage. Wenn es denn sein muss, kann man den Basscombo wirklich bequem an einem Finger hängend transportieren.
Das Gehäuse wurde mit strapazierfähigem Kunstleder bezogen, an den Ecken sitzen große Metallkappen zum Schutz, und für einen sicheren Stand sorgen jeweils vier Gummifüße am Boden sowie auf der linken Seite. Auf der Unterseite fällt der Blick auf einen ausklappbarer Bügel, mit dem der winzige Combo leicht schräg positioniert werden kann.

Fotostrecke: 6 Bilder So klein dieser Basscombo auch ist, …

Der Verstärker wurde in die Rückseite des Gehäuses installiert, sodass alle Regler und die wichtigen Anschlüsse bequem von oben zugänglich sind. Phil Jones hat natürlich auch der zweiten Generation des Bass CUB wieder zwei Kanäle spendiert. An die XLR/Klinke-Kombibuchse des Input A kann sowohl ein Bass als auch ein Mikrofon angeschlossen werden; Input B bietet hingegen nur eine Input-Klinke zum Anschluss eines Basses.

Hinter den Anschlüssen parkt jeweils ein kleiner Switch, mit dem die Eingangsempfindlichkeit angepasst werden kann. Für Input A gibt es die Positionen Mic, Low, High, der Schalter für den Input B bietet anstelle der Mic-Position eine praktische Mute-Funktion zur Stummschaltung.
Damit sind die Unterschiede der beiden Kanäle auch schon aufgezählt, denn davon abgesehen bietet der Bass CUB II für jeden Kanal mit einem Input-Regler (samt Clip-LED) und einem Dreiband-Equalizer (Bässe, Mitten und Höhen) exakt die gleichen Features.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Verstärker-Cockpit wurde versenkt in das Gehäuse eingelassen, …

Auf der rechten Seite des Panels finden wir einen zuschaltbaren und im Schwellenwert (Threshold) regelbaren Limiter, einen AUX-Anschluss mit Level-Regler, den Kopfhöreranschluss und schließlich den Master-Regler für die Endlautstärke des Basscombos.
Alle weiteren Anschlussmöglichkeiten des Basswürfels wurden auf die Rückseite des Verstärkerteils verfrachtet. Hier finden wir noch einen symmetrischen DI-Out-Ausgang in Form einer XLR-Buchse (inklusive Groundlift), eine Klinke zum Anschluss eines Stimmgerätes, und eine weitere Klinke zur Verbindung mit einem weiteren Amp oder einer aktiven Zusatzbox.

Fotostrecke: 3 Bilder Auch die Rückseite des kleinen Basscombos …

Die Ausstattung des winzigen Bass CUB II kann sich also wirklich sehen lassen, sämtliche Features kennen wir allerdings auch schon vom Vorgängermodell. Die wirklichen Updates sitzen “unter der Haube” und sind von außen nicht zu sehen. Phil Jones Bass hat für den Bass CUB II eine neue 110 Watt starke Endstufe entwickelt und darüber hinaus das Netzteil mit einem Upgrade versehen.

Außerdem kommen beim Neuzugang zwei verbesserte 5-Zoll-Lautsprecher mit sogenannter “Chrom-Dome-Technolgy” zum Einsatz. Das Ergebnis der Maßnahmen sind laut Hersteller eine bessere Verarbeitung der Transienten sowie ein größerer Dynamikumfang, außerdem sollen die neuen Speaker den Klang breiter und weicher abbilden.
Das macht doch wirklich Lust auf den Praxis-Test und ich bin gespannt, ob der winzige Combo mehr kann, als man aufgrund der niedlichen Optik vermuten würde!

Fotostrecke: 2 Bilder Neu an Bord des Bass Cub II sind weiterentwickelte “Chrome Dome”-Lautsprecher, …

Praxis

Der Bass CUB II ist nicht viel größer als ein Schuhkarton – sicherlich wird da jedem klar sein, dass ein Minicombo dieser Art weder ultratiefe Frequenzen noch Basssounds in Bandlautstärke liefern kann. Ich war allerdings dann doch ziemlich erstaunt, was mit dem überarbeiteten Bass CUB II so alles möglich ist: Starke Transienten steckt der Basscombo nämlich in der Tat sehr souverän weg, sodass selbst harte Slapgrooves straff und klar übertragen werden.
Bei höheren Lautstärken sollte man allerdings den Limiter aktivieren, damit die stärksten Ausschläge zum Schutz der kleinen Lautsprecher abgefangen werden. Klangeinbußen durch den Limiter konnte ich nicht feststellen, die Schaltung arbeitet sehr unauffällig und erzeugt erfreulicherweise keine nennenswerten Nebengeräusche.

Der Bass Cub II präsentiert sich äußerst impulsstark und mächtig - selbst bei hohen Lautstärken!
Der Bass Cub II präsentiert sich äußerst impulsstark und mächtig – selbst bei hohen Lautstärken!

Dank der Ausstattung mit einem Limiter kann man den Master-Regler dann auch ruhigen Gewissens voll aufdrehen und sich über die stattliche Lautstärke wundern, die mit dem 110 Watt starken Bass CUB II möglich ist: Kleinere Hintergrund-Gigs in Duo- oder Trio-Besetzungen sind durchaus möglich, wenn man den Combo geschickt platziert – am besten in einer Ecke und auf dem Boden. Das finde ich in Anbetracht der Größe schon wirklich bemerkenswert!

Zum Üben in den eigenen vier Wänden oder für akustische Proben mit Gitarristen oder Sängern reicht die Power des CUB II selbstverständlich allemal. Der zweite Kanal kann für spontane Proben mit kleinem Besteck ja sogar mit einem Mikrofon verbunden werden – ein super praktisches Feature für Tieftöner, die z.B. im Duo mit einem/er Sänger/in arbeiten.
Klanglich muss man sich beim PJB Bass CUB II verständlicherweise auf einen eher kompakteren Sound einstellen. Bedingt durch das kleine Gehäusevolumen kann der Basscombo keine allzu fetten Tiefbässe übertragen und betont eher den unteren Mittenbereich – er klingt also immer etwas “boxy”, wie der Angelsachse zu sagen pflegt. Ich empfand es aber nicht als sehr drastisch – zu manchen Sounds (z.B. Fretless-Passagen) passt der leicht mittige Grundsound sogar ganz hervorragend!

Tiefbass-Wunder kann man von einem Basscombo dieser Größe freilich nicht erwarten, dafür ist der Klang jedoch auffallend definiert und tight!
Tiefbass-Wunder kann man von einem Basscombo dieser Größe freilich nicht erwarten, dafür ist der Klang jedoch auffallend definiert und tight!

Die neu entwickelten 5-Zoll-Speaker klingen in der Tat etwas weicher und natürlicher als die bekannten Piranhia 5-Zöller, die Phil Jones nach wie vor in vielen Basscombos und -boxen verbaut. Demzufolge klingt der Bass CUB II in meinen Ohren insgesamt auch etwas wärmer und nicht so extrem Hifi-mäßig und super clean wie beispielsweise der legendäre Briefcase-Basscombo.

Gleichzeitig geht die weichere Abstimmung der neuen 5-Zöller aber keineswegs auf Kosten der Transparenz – der Bass CUB II klingt immer noch sehr klar und überträgt auch die Feinheiten im oberen Bereich. Und für den Fall, dass der Sound mal nicht auf Anhieb passt, bietet der kleine Combo einen gut funktionierenden Dreiband-Equalizer pro Kanal.

Grundsound zu nasal? Kein Problem, mit dem Onboard-EQ bekommt man selbstverständlich auch die Mitten schnell in den Griff!
Grundsound zu nasal? Kein Problem, mit dem Onboard-EQ bekommt man selbstverständlich auch die Mitten schnell in den Griff!

Vor allem der Mittenregler leistet hier wirklich gute Dienste! Einige meiner Bässe empfand ich über den Combo als zu nasal, mit einer leichten Absenkung des betreffenden Bereiches konnte ich das Problem aber schnell beheben. Auch die anderen beiden Regler zeigen Wirkung und helfen bei Klanganpassungen, drastische Veränderungen kann der winzige Combo mit den kleinen Speakern aber logischerweise nicht abbilden.
Nichts auszusetzen gibt es außerdem am Kopfhörerverstärker des Bass CUB II: Er arbeitet nebengeräuscharm und ich empfand den Sound auch bei längeren Sessions stets als angenehm. Damit ihr einen möglichst realistischen Eindruck davon bekommt, wie der CUB II in einem normalen Wohnraum mittlerer Größe klingen kann, habe ich für Aufnahme der Audiobeispiele einfach ein Mikrofon in ungefähr 30 Zentimeter Entfernung vor den Combo positioniert.

Audio Samples
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Flat EQ Bass-Boost, Treble-Cut Bass-Boost, Mid-Cut, Treble-Boost, Slap Akustikbass, Mid-Cut

Fazit

Der Phil Jones Bass CUB II ist weit mehr als nur ein Übe-Combo und leistet in Anbetracht seiner sehr kompakten Bauform wirklich Erstaunliches! Mit seinen winzigen 5-Zoll-Lautsprechern liefert er einen überraschend straffen und klaren Sound. Selbst den extremen Dynamikumfang einer tiefen B-Saite verarbeitet der Bass CUB II noch absolut souverän. Die Leistung von 110 Watt reicht für Auftritte in kleineren Besetzungen durchaus aus und dank der Ausstattung mit Line-Out- und Di-Out-Anschlüssen kann der Combo auch auf größeren Bühnen mit einer aktiven Zusatzbox oder als Bühnenmonitor verwendet werden. In Sachen Verarbeitung leistet sich der Bass CUB II ebenfalls keinen Patzer – der Combo wirkt insgesamt sehr robust und hochwertig. Wer einen flexiblen Minicombo zum Üben, für Proben oder kleinere Gigs sucht, kommt deshalb am neuen Bass CUB II von Phil Jones Bass nicht vorbei. Unbedingt anchecken!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr kompakte Bauform
  • erstaunlich großer Dynamikumfang
  • überzeugende Klangqualität
  • gut abgestimmter EQ
  • viele Einsatzmöglichkeiten
  • hochwertige Verarbeitung
Contra
  • keine Mute-Funktion für Input A
Artikelbild
Phil Jones Bass Bass CUB II BG-110 Test
Für 699,00€ bei
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Der Bass Cub II präsentiert sich äußerst impulsstark und mächtig – selbst bei hohen Lautstärken!
Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Phil Jones Bass
  • Modell: Bass CUB II BG-110, zweikanaliger Basscombo
  • Herstellungsland: China
  • Leistung: 110 Watt
  • Lautsprecher: 2×5“ PJB NeoPower Type A
  • Regler: 2 x Input-Level, 2 x Bass, 2 x Mid, 2 x Treble, Aux Level, Limiter Level, Master Volume
  • Schalter: Input B Low/High/Mute, Input B Mic/Low/High, Groundlift, Limiter, Power
  • Anschlüsse: 1 x Input Klinke, 1 x Input XLR/Klinke-Kmbi, Aux Minklinke, Kopfhörer Klinke, Line-Out Klinke, Tune-Out Klinke, symmetrischer DI-Out XLR, Netz
  • Abmessungen: 306 x 279 x 197 mm
  • Zubehör: Hülle
  • Gewicht: 7 kg
  • Preis: 699,- Euro (Ladenpreis Ende März 2020)
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