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Heavyocity Mosaic Tape Test

Heavyocity ist insbesondere für seine exzellenten Hybrid-Libraries bekannt, die sich in jedem gut sortierten Softwareschrank aller Film- und/oder Gamemusiker finden lassen. Zu Recht, denn die Libraries krachen ohne Ende und sind klanglich eindeutig am oberen Ende der Nahrungskette anzusiedeln.

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Ins selbe hybride Horn stoßen auch die Mosaic-Libraries. Diese sind im Umfang etwas kleiner als die mächtigen Orchesterhybriden, denn sie kümmern sich nur um eine Instrumentengruppe. Bisher waren das Voices, Keys und Bässe. Nun liegt das neueste Werk vor: Mosaic Tape. Ein Tape als Instrument? Das klingt erstmal eigenwillig. Wie es neben eigenwillig sonst so klingt, soll in folgendem Test näher geklärt werden. 

Details

Download und Installation

Heruntergeladen und installiert wird über Heavyocitys App. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen will Heavyocity es etwas genauer wissen: wann gekauft, wo gekauft, etc. Ist das einmal erledigt, geht der Download recht zügig vonstatten. Gut, in diesem Fall sind es auch nur gut 3 GB und die liegen schnell vor. Anschließend folgt der übliche Registrierungsprozess per Native Access und ab dafür.

Librarystruktur und GUI

Die Struktur und das GUI aller Mosaic-Libraries gleichen sich nahezu vollständig. Wer also bereits eine Mosaic-Library besitzt, kann an dieser Stelle mit dem Lesen aufhören und gleich weiter zum übernächsten Absatz springen, in dem die einzige Ausnahme der Mosaic Tape Library beschrieben wird.

Groß und übersichtlich: der Mixer des Mosaic Tape.
Groß und übersichtlich: der Mixer des Mosaic Tape.

Soundquellen

Die Presets sind in drei Kategorien sortiert: Arp, Rhythmic und Playable. Genaueres über die Klangquellen findet man unter „Options“: Orchestral, Keys & Tuned Percussion, Choirs, Noise, Attacks.

Fotostrecke: 2 Bilder Einziger Neuzugang unter lauter alten Bekannten: der Aging-Regler in den Master-FX.
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Praxis

Sound

Der Sound ist gewohnt fabelhaft. Alles klingt satt, fett und produktionsfertig. Heavyocitys Libraries gehören eben nicht zu denjenigen, bei denen man ohne Ende drehen muss, bis das klangliche Ergebnis annehmbar wird. Ein weiterer großer Pluspunkt ist die Bewegung. Durch Filterfahrten, Step-Sequencer und Arpeggiator lassen sich Klangevolutionen herstellen, die unter Umständen ziemlich lange laufen, ohne sich zu wiederholen. So bekommt man mit relativ wenig Aufwand ein klangliches Ergebnis, das neben fett und hybrid vor allem organisch klingt. Das ist eine tolle Eigenschaft der umfangreichen und dabei gleichzeitig übersichtlichen Engines, die Heavyocity für seine Libraries baut. 

Sounds und Umsetzung des Library-Konzepts

Ich steppe durch die Presets und bin so mittelbegeistert. Ja, klanglich sehr gut, aber inhaltlich irgendwie ein bisschen öde. Nächster Schritt: weg von den Presets, hin zu den Einzelsounds. Hier ist das Bild teils ähnlich: Alles, was traditioneller Natur ist, also Orchestral, Keys, Tuned Percussion und Choirs ist zwar okay, aber größtenteils auch nicht aufregend. Interessanter wird es bei den Kategorien Noise und Attacks. Hier finden sich ein paar gute Gründe, warum man sich neue Libraries kauft: Sounds, die man so noch nicht hat oder kennt.
Außerdem vermisse ich eine praktische Entsprechung des Librarykonzepts. Es gibt zwar ein paar Sounds, die sich übliche Tape-Charakteristiken wie Bandsättigung und Geleier zunutze machen, aber wie sich das Konzept „Bandmaschine“ auf die Library in Gänze bezieht, erschließt sich mir nicht. Da ich noch keine Gelegenheit hatte, mit einer echten Bandmaschine zu experimentieren, kann ich mir auch nur bedingt vorstellen, was möglich gewesen wäre. Aber insgesamt hätte ich mehr Sounds erwartet, die auf den Prinzipien Geschwindigkeits- und Tonhöhenschwankungen basieren – oder zumindest Werkzeuge, um solche Effekte per CC zu steuern.

Audio Samples
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Arp: Broken Organ Swell – Hopeful Chimer – Spatial Space Bells Playable: Caffeined Out Pad – Dusty Toy Piano – Old Sunday Tapes Rhythmic: Burning Pan Mahn – Pumping Church – String Cassette Dying Noises Attacks Choirs Keys Orchestral
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Fazit

Als ich Heavyocitys Mosaic Tape heruntergeladen habe, lautete meine erste Frage: „Wie zur Hölle soll man aus einer Bandmaschine ein Instrument machen?“ Leider wird diese Frage von der Library nicht wirklich beantwortet. Na schön, es gibt besagten „Aging“-Regler. Aber sonst? Neben der Idee „Bandmaschine“ verkündet Heavyocity, die Library solle Signature-Sounds liefern, um die sich in Film-, Game- und Trailermusik zur Zeit eine Menge dreht. Sowohl, was das Thema Bandmaschine als auch die Signature Sounds angeht, finde ich das Soundangebot eher generisch. Da die Library klanglich und funktional aber hervorragend ist, und außerdem ziemlich günstig, gibt’s trotzdem viereinhalb Punkte. Denn für alle, die auf die mitgelieferten Sounds stehen, bleiben keine Wünsche offen.

Heavyocity_01_Mosaic_Tape_Test
PRO
  • Klanglich top
  • Massig Bearbeitungsmöglichkeiten
  • Übersichtliches GUI
  • Fairer Preis
CONTRA
  • Aus der Idee Bandmaschine wird wenig gemacht
  • Viele Sounds klingen generisch
FEATURES
  • 113 verschiedene Sounds
  • 106 Presets
  • 3,2 GB Content
  • Arpeggiator
  • Multi-Parameter Control
  • Master FX Kette
  • Systemanforderungen
  • Kontakt 6.4.2. oder später
  • Mac: macOS 10.12, 10.13 oder 10.14, i5; PC: Windows 7, Windows 8, oder Windows 10, Intel Core i5 oder equivalent CPU, 2 GB RAM
Preis
  • 99 € (Straßenpreis 13.10.2020)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Klanglich top
  • Massig Bearbeitungsmöglichkeiten
  • Übersichtliches GUI
  • Fairer Preis
Contra
  • Aus der Idee Bandmaschine wird wenig gemacht
  • Viele Sounds klingen generisch
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Heavyocity Mosaic Tape Test
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