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Zoom G9.2tt Multieffekt Test

Viele Gitarristen sind ständig auf der Suche nach der bequemen All-In-One Lösung. Und es ist beileibe nicht so, dass die rar gesät wären – im Gegenteil, es gibt sie, und zwar massenhaft. Die unterschiedlichsten Effekte, Amp- und Speakersimulationen, damit man auch mal direkt ins Pult spielen und seinen dicken Amp zu Hause lassen kann. Vielleicht auch noch mit USB-Anschluss, um gute Ideen schnell auf dem Notebook aufzunehmen. Und wenn man dann schon einmal vor dem Computer sitzt, wäre ein kleines Editor-Programm ganz schick, mit dem sich der Sound direkt am Monitor einstellen lässt – so ganz nebenbei zwischen E-Mails und Interneteinkäufen.

Nun hat uns der japanische Hersteller Zoom mit einem Gerät namens G9.2tt beglückt, das – zumindest laut Hersteller – die komplette Palette bedient. Ein Boden-Multieffektgerät mit zwei Pedalen, Effekten, Ampsimulationen und vielem mehr – vom Anspruch her also eigentlich genau die eierlegende Wollmilchsau, auf die wir Gitarristen gewartet haben. Ob es aber tatsächlich die Ansprüche erfüllt, die es aus der großen Masse hervorhebt, das wollen wir in diesem eingehenden bonedo-Test herausfinden.

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DETAILS

Gehäuse/Optik
Das Gehäuse des G9.2tt besteht aus schwarzem Stahl und steht stabil auf insgesamt zehn Gummifüßen. Es macht einen sehr robusten Eindruck, zumal auch Buchsen und Anschlüsse aus Metall und fest mit dem Gehäuse verschraubt sind. Alle Bedienelemente befinden sich auf der Oberseite, alle Anschlüsse auf der Rückseite.

Machen wir einen kleinen Rundgang über die Oberfläche: Auf beiden Seiten finden wir ein Expression-Pedal und die untere Hälfte beherbergt neun runde, massive Metallfußschalter, zweireihig angeordnet. Die unteren fünf Schalter wählen die Speicherplätze an, die oberen vier sind für Bank Up, Bank Down, CH A/B im Preamp und Tap für die tempogesteuerten Effekte zuständig. Hält man den linken Schalter (Bank Up) länger gedrückt, wird als Zweitfunktion die Manual-Funktion aufgerufen, beim nächsten Schalter wird durch längeres Drücken der Tuner aktiviert. Die beiden anderen können mit diversen Parametersteuerungen pro Patch frei belegt werden. Neben dem linken Pedal befindet sich die Anzeige mit zwei verschiedenen Displays in einem abgerundeten Metallrahmen, wobei eines mit großen roten Ziffern die Speichernummer angibt und ein kleineres mit zwei Ziffernreihen die jeweiligen Einstellungen. Darunter fünf Regler, mit denen die angezeigten Parameter verändert werden können. Leider ist dieses Display mit schwarzer Schrift auf grünem Hintergrund nicht optimal ablesbar – so kann die Anzeige des Stimmgerätes bei Bühnenbeleuchtung unter Umständen problematisch werden.

Die Preamp-Sektion nimmt die rechte obere Hälfte des Pedals ein und setzt sich optisch durch verchromte Regler von den übrigen ab. Mit ihnen werden wie gewohnt Amp-Simulationen und Equalizer eingestellt. Sieben Knöpfe stehen dafür zur Verfügung: Amp-Type, Gain, Level, Bass, Middle, Treble und Presence. Unter diesen Reglern finden wir die beleuchteten Taster für die Effekt-Module – die Effektkette sozusagen. Ist ein Modul aktiv, leuchtet der entsprechende Taster rot. Einzelheiten hierzu findet ihr weiter unten bei „Bedienung“.

Der G9.2tt ist mit zwei 12 AX7 Röhren ausgestattet und in der „Accelerator“-Sektion erlauben zwei Regler, das Mischungsverhältnis zwischen Röhre (Tube) und Transistor-Schaltung (Solid State) stufenlos einzustellen. Hier kann also das Vorstufensignal mit der Röhre angefettet werden. Auch zum Ausgangssignal kann per Tube-Regler eine Röhre hinzugemischt werden. In der Ausgangssektion wartet außerdem ein Boost-Poti, bei dem für mehr Durchsetzungsfähigkeit im Klangbild die Mitten zusätzlich etwas angehoben werden.

Rückseite/Anschlüsse
Auf der Rückseite befinden sich alle Anschlussmöglichkeiten: Eingang, Stereo/Mono-Ausgang, dessen Pegel mit einem Schalter auf -10 oder +4dB angepasst werden kann. Zusätzlich sorgt ein kleiner Level-Regler für die Feinjustierung des kompletten Ausgangssignals. Mit diesen Möglichkeiten sollte nichts schiefgehen, der Mann am Mischpult wird sich freuen. Ein Kopfhörerausgang sorgt dafür, dass man auch zu Hause mit ordnungsgemäßem Sound spielen kann, ohne seine Mitbewohner auf die Barrikaden zu treiben. Wer mit Backingtracks aus seinem iPod jammen möchte, der kann den MP3 Player (oder Drumcomputer, CD Player, etc.) über den Aux In (Stereo-Miniklinke) an das G9.2tt anschließen.

Über den USB-Anschluss ist eine Verbindung des G9.2tt mit dem Computer möglich, das Effektgerät funktioniert dann als Audio-Interface, und mit dem beiliegenden Cubase LE4 Recording-Programm kann man seine Ideen festhalten. Es werden keine weiteren Geräte benötigt – nur das Programm installieren und es kann losgehen. Sehr gut! Zusätzliche Effektpedale finden Anschluss über den mit Ext Loop beschrifteten Einschleifweg. Auch hier besteht die Möglichkeit, per Schalter den Send-Pegel mit -10 oder +4dB zu dämpfen oder anzuheben. MIDI In/Out-Buchsen sind ebenfalls an Bord, hiermit können externe Effekte über die MIDI-Schnittstelle gesteuert oder Sounds auf dem PC gesichert werden. Auch das Editorprogramm, das man von der Zoom-Website herunterladen kann, wird über MIDI angesteuert.

Bedienung
In der Produktbeschreibung des Herstellers wird mit großen Zahlen geworben: 200 Speicherplätze, 28 Röhrenamps, 43 Amp/Boxensimulationen, 120 Effekte und davon 10 gleichzeitig! Alle Achtung, wenn das nicht vielversprechend klingt! Da es aber bekanntermaßen die Aufgabe von Marketingabteilungen ist, großzügig mit positiven Zahlen umzugehen, werfen wir zuerst einmal einen Blick auf die „Netto-Werte“:

Die Speichersektion des G9.2tt ist unterteilt in 100 User- und 100 Preset-Speicherplätze, die nicht veränderbar sind. Diese sind aufgeteilt in 20 Bänke mit je fünf sogenannten Patches, also abgespeicherten Sound-Settings. Hat man ein Patch angewählt, besteht die Möglichkeit, mit dem Manual-Mode Effekte einzeln ein- und auszuschalten. Dazu hält man den ´Bank Up´-Taster für etwa zwei Sekunden gedrückt und aktiviert so den Manual Mode. Jetzt sind die Pedale 1-5 anders belegt und schalten folgende Effekte ein oder aus:

1: Wah oder FX1
2: Preamp
3: Mod oder FX2
4: Delay
5: Reverb

Auch wenn es nicht unbedingt so aussieht, ergibt sich damit ein gewisses Tretminen-Feeling. Die Einstellung der Effekte erfolgt über die Taster, die man unter den silbernen Reglern des Preamps anwählen kann. Wenn man auf die entsprechende Taste drückt, erscheinen die Parameter des Effekts im Display und können dann mit den darunter befindlichen Reglern verändert werden. Folgende Effektkette steht zur Verfügung:

Compressor > Wah/EFX1 > Externe Loop > ZNR (Noise Gate) > Pre Amp (simulierter Verstärker) > EQ > Cabinet (simulierte Lautsprecher Box)  > Mod/FX2 > Delay > Reverb

Das heißt, zusätzlich zu Amp und simulierter Box sind noch weitere sechs Effekte schaltbar, wobei ich die externe Loop und das Noisegate nicht zu den „richtigen“ Effekten zähle. Compressor, EQ, Delay und Reverb sind schon festgelegt, dort können selbstverständlich unterschiedliche Typen des jeweiligen Effektes angewählt werden. Hinter EFX1 und EFX2 verbirgt sich eine große Ansammlung von Effekten, vom Tremolo über Chorus, Flanger bis zum Harmonizer. Hier ist die Übersicht der integrierten „Pedale“ mit der jeweiligen Anzahl.

tabelle1 Bild
tabelle2 Bild

Der Preamp-Sektion sind auch noch einige Verzerrer zugeordnet. Das bedeutet, dass entweder Amp-Simulationen oder Verzerrer benutzt werden können. Nur bei den beiden Einstellungen SD&MS Stack und FZ&MS Stack besteht die Möglichkeit, einen Verzerrer mit einem Amp zu kombinieren.  Wenn man das Noise-Gate und den EQ nicht als Effekt wertet, dann haben wir 71 verschiedene Effekte und 44 Amp-/Verzerrer-Simulationen. In der Produktwerbung werden 120 Effekttypen angegeben, da hat man wohl alles zusammengezählt und noch etwas aufgerundet … Auch die angegebenen zehn Effekte gleichzeitig sind etwas hoch gegriffen, denn von den zehn Modulen kann man, wie bereits erwähnt, die externe Loop, Noise Gate, Preamp und Cabinet abziehen, es bleiben noch sechs tatsächlich gleichzeitig nutzbare Effekte. Auch hier empfiehlt es sich, auf jeden Fall das Kleingedruckte zu lesen – vor allem, wenn es um Herstellerinformationen geht. Aber trotz allem, sechs Effekte gleichzeitig sind völlig ausreichend und auch mit 44 Amp-Simulationen sollte man lässig über die Runden kommen.

Parameter
Beim Preamp können Amp-Typ, Gain und Volume eingestellt werden. Die Klangregelung übernimmt der EQ, den man wahlweise hinzuschalten kann. Für den Einsatz mit einem Gitarrenverstärker ist das eine sinnvolle Einrichtung, denn der (richtige) Amp hat ja eine Klangregelung, also benötigt man die aus dem Zoom nicht. Der Preamp selbst ist zweikanalig konzipiert, und für Kanal A und B lassen sich unterschiedliche Amp-Simulationen einstellen und per Fußschalter umschalten, beispielsweise von clean auf verzerrt. Beide Kanäle können aber nicht gleichzeitig benutzt werden.

Expression Pedale
Mit den beiden Expression-Pedalen werden verschiedene Effektparameter in Echtzeit gesteuert. Bis zu vier davon aus unterschiedlichen Effektmodulen können pro Pedal gleichzeitig bedient werden, eine „Vollbelegung“ für ein Pedal könnte zum Beispiel so aussehen:

1.    Pre-Amp Modul: Gain
2.    Mod/FX2 Modul: Rate
3.    Delay Modul: Feedback
4.    Reverb Modul: Mix

Damit sind abgefahrene Echtzeit-Steuerungen möglich, vor allem wenn man beim rechten Expression-Pedal noch die Z-Pedal-Funktion aktiviert. Hier kann das Pedal neben der Auf- und Abbewegung auch noch seitlich (nach rechts ausscherend) bewegt werden. Das erfordert natürlich etwas Übung, aber so lassen sich beispielsweise Kombinationen aus Wah-Wah und Whammy mit einem Fuß bedienen – eine richtig gute neue Konzeption für den Pedaleinsatz. Function SchalterMit den beiden Schaltern (Function 1 und 2) können folgende Funktionen gesteuert werden: Preamp-Kanal umschalten, BPM Tap, Delay Tap, Hold Delay, Delay Mute, Tuner On/Off, Manual Mode oder Ein- und Ausschalten der einzelnen Effektmodule. Pro Schalter kann jeweils nur eine Funktion geregelt werden.Editor SoftwareAuf der Website von Zoom kann man sich eine Editor-Software herunterladen, wobei die Datenübertragung allerdings nur über MIDI funktioniert, sodass man auf jeden Fall ein MIDI-Interface für seinen Computer benötigt. Warum man das nicht zeitgemäß per USB bewerkstelligt hat, verstehe ich nicht. Hier ein Bild des Editors, eine Übereinanderschichtung verschiedener Fenster. Kein Zweifel, da habe ich schon besser gestaltete Editor-Programme gesehen.

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Praxis

Zuerst wollen wir uns den vorgefertigten Sounds widmen und haben das G9.2tt direkt an das Mischpult angeschlossen. Dafür sind die User-Speicherplätze mit dem kleinen ´u´ wichtig, denn die Patches sind folgendermaßen angeordnet:
U0 bis U9 = Patches ohne Speakersimulation (gedacht für den Einsatz mit einem Gitarrenverstärker)
u0 bis u9 = Patches mit Speakersimulation (für den Einsatz ohne Amp, direkt am Mischpult). Über die „Amp-Select“-Funktion lässt sich das Gerät dabei optimal an den angeschlossenen Verstärker anpassen.

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Als erstes hören wir das Patch ´u2-1´, die Simulation eines Marshall 1959 Amps.

Audio Samples
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MS 1959

Na ja, klingt doch sehr nach Plastik und auch das Spielgefühl kommt nicht in die Richtung des Originals. Der Dynamik-Umfang ist nicht sehr groß, bei leisen Anschlägen ist der Amp zwar fast clean, aber wenn man dann härter zur Sache geht, sind keine Reserven da, es kommt keine Power. Es fühlt sich an, als wäre ein hart eingestellter Limiter am Werk.

Die Engl-Simulation (u2-2) gefällt mir da schon viel besser, vor allem fällt hier die gute Arbeitsweise des Noise-Gates auf, das die Nebengeräusche bei höheren Gain-Einstellungen sehr gut unterdrückt, den Ton im Ausklingen aber nicht abschneidet.

Audio Samples
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Engl

Auf dem Speicherplatz ´u2-3´ findet sich eine Simulation des Boogie Rectifiers, der sich ebenfalls eher für die härtere Gangart empfiehlt.

Audio Samples
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Rectifier

Als nächstes kommt ein Cleansound mit Chorus Effekt, die Nachbildung des Roland Jazz Chorus 120, der neben dem Fender Twin einer der markanten Amps für klare Gitarrensounds ist – Patch ´u2-4´.

Audio Samples
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JC 120

Jetzt wollen wir uns die klanglichen Auswirkungen der beiden Röhren anhören, die dem Schaltkreis beigemischt werden können. Ausgewählt ist die Simulation eines Marshall JCM 900 (u2-5). Zuerst wird die Accelerator-Funktion getestet, bei der die Röhre in der Vorstufe beigemischt wird. Dafür stehen zwei Regler zur Verfügung: Tube justiert das Röhrensignal und mit Solid State wird die Transistorschaltung geregelt. Im folgenden Beispiel hört ihr nacheinander drei unterschiedliche Einstellungen. Zuerst Solid State voll aufgedreht (Röhre aus), dann Tube voll (Transistor aus), dann die „goldene Mitte“ – beide Regler auf 12 Uhr.

Audio Samples
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Accelerator

Welche der drei am besten klingt, ist selbstverständlich Geschmackssache, allerdings hat für mich persönlich – obwohl ich ein großer Freund der Röhrentechnologie bin – das Beimischen des Röhrensignals nicht den ersehnten Aha-Effekt ausgelöst. Schauen wir, ob der Energizer mehr zu bieten hat. Hier wird das Röhrensignal mit dem Tube-Regler beigemischt und zusätzlich kann mit dem Boost-Regler noch eine Anhebung der Mittenfrequenzen erreicht werden. Im folgenden Beispiel hört ihr ebenfalls drei Einstellungen:  Zuerst alles aus, dann Tube auf 12 Uhr, dann Tube und Boost auf 12 Uhr.

Audio Samples
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Energizer

Den Tube-Regler weiter aufzudrehen macht in dieser Kombination eigentlich keinen Sinn, der Sound verzerrt, aber mit Endstufenkompression á la Röhrenamp hat das leider nichts zu tun.

Wir widmen uns nun den Effekten. Wenn ich mir ein digitales Multieffektgerät mit Expression-Pedalen anhöre, dann beginne ich meist mit dem Wah-Wah, denn dieser Effekt ist meines Erachtens sehr schwer in guter Qualität digital nachzubilden. Hier muss der Filter sehr schnell bewegt werden und dafür ist eine gute Prozessorleistung gefragt, damit die Bewegung auch fließend und nicht stufenförmig stattfindet. Der integrierte Wah-Effekt ist in Ordnung, aber auch nicht mehr. Bei langsamer Bewegung arbeitet er sehr stufig, also leider kein Ersatz für ein klassisches analoges Wah-Pedal.

Audio Samples
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Wah

Nun zum Z-Pedal. Das macht richtig Spaß, denn zusätzlich zur Auf- und Abbewegung kann das Pedal noch seitwärts bewegt werden und so noch einen weiteren Parameter steuern. Dummerweise sind die Pedale ab Werk bei meinem Testgerät nicht richtig justiert, beim linken (Volume-Pedal Einstellung) lässt sich die Lautstärke nicht ganz zurückdrehen und das Z-Pedal ist ebenfalls nicht ordnungsgemäß eingestellt. Wenn man die Pitch-Shift-Funktion (Whammy Effekt – 12 Halbtöne aufwärts) auswählt, kommt die Tonhöhe bei Rechtsanschlag des Pedals nur bis knapp über 11 Halbtöne … Klingt natürlich nicht so gut. Das heißt, erst die Pedale neu einpegeln und dann kann es losgehen.
Die Idee ist wirklich genial, mit einem Pedal zwei Funktionen zu steuern. Und jetzt, nachdem alles ordnungsgemäß eingestellt ist, geht das auch. Hier das Ergebnis:

Audio Samples
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Z-Pedal

Ein weiterer kritischer Kandidat ist der Harmonizer, der ebenfalls viel Prozessorleistung erfordert. Dieser funktioniert gut, die Bendings werden sauber übertragen und auch mit schnellen Vibratos hat er keine Probleme. Allerdings schwingt leicht ein tieffrequentes Signal mit.

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Harmonizer

Nachdem mich der Sound mit der internen Amp- und Speakersimulation nicht gerade umgehauen hat, wird das GT9.2tt vor den clean eingestellten Amp geschaltet, und siehe da, jetzt klingt das Ganze schon wesentlich transparenter und dynamischer. Hier die Marshall Plexi-Simulation (U2-1) mit einer Strat.  Zuerst mit zurückgedrehtem Volume-Poti an der Gitarre und dann voll auf.  Die Sonne geht auf …

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Dyna Poti

Jetzt ist endlich Dynamik da, wie man es auch von solchen Amptypen gewohnt ist. Auch härtere Sounds mit hohem Gain kommen sehr transparent rüber. Die Diezel Simulation.

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Diezel

Wenn es noch etwas böser und tiefer klingen soll, dann ist der Octaver die richtige Wahl. Er macht einen fetten Ton, aber klingt nicht matschig im Bassbereich. Die Ansprache ist sehr gut.

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Octaver

Vintage-Feeling bekommt man mit einer Fender Twin Simulation, einem Tremolo-Effekt und dem Spring Reverb (Federhall). Das Tempo des Tremolos wird mit dem Tap-Tempo-Schalter kontrolliert, der Sound ist überzeugend.

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Tremolo
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Ehrlich gesagt reißt mich das Zoom G9.2tt zumindest beim Betrieb direkt ins Pult nicht unbedingt zu Begeisterungsstürmen hin. Die Bedienung ist zwar intuitiv und durch die verschiedenen Regler für uns Gitarristen sehr gut zu managen, aber der Sound zeigt sich bei dieser Einsatzart doch etwas dürftig. Die Ampsimulationen klingen undynamisch und drucklos, es fehlt die Durchsetzungskraft, und das wirkt dann auch im Mix mit anderen Instrumenten recht schlapp. Die Verarbeitung des Gerätes ist insgesamt sehr gut, allerdings ist das Display recht klein geraten, wodurch die Anzeige auf der Bühne nicht gut erkennbar ist. Die Qualität der Effekte ist in Ordnung, die Einstellmöglichkeit von zum Teil nur vier Parametern aber etwas mager. Schließt man das Zoom allerdings an den Verstärker an, klingt es schon wesentlich besser. Die Dynamik ist da und der Klang hat Fülle und Durchsetzungskraft. Meine Empfehlung: Wer ein Multieffekt für den ausschließlichen Gebrauch an einem Verstärker sucht, der sollte das G9.2tt durchaus testen, wer direkt in ein Pult spielen möchte, wird mit ihm aber nicht unbedingt glücklich werden. Das Preis-Leistungsverhältnis ist befriedigend.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Z-Pedal
  • intuitive Bedienung
  • gute Verarbeitung
  • Soundqualität am Verstärker
Contra
  • Es können nur wenige Parameter per Schalter gesteuert werden
  • Editor-Software nur über MIDI-Schnittstelle
  • kleines Display
  • Soundqualität der Ampsimulationen
  • Regelmöglichkeiten der Effekte auf vier Parameter limitiert
Artikelbild
Zoom G9.2tt Multieffekt Test
Für 279,00€ bei
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Facts
  • Hersteller: Zoom
  • Modell: G9.2tt
  • Typ: Multieffekt mit Modeling-Technologie
  • Effekte: 71 Effekte, 44 Amp/Verzerrer-Simulationen
  • Ampsimulationen: 43 Amps/Boxen
  • Display: zweistelliges 7-Segment-LED (26 x 18 mm), 16-stelliges LCD auf zwei Zeilen (60 x14 mm)
  • Regler: 16 Regler mit unterschiedlichen Funktionen (Mehrfachbelegung)
  • Pedale: zwei Expression-Pedale (unterschiedlich belegbar)
  • Speicher: 100 Preset, 100 User
  • Anschlüsse: Input, 2x Output, Ext. Loop Send/Return, USB, MIDI In/Out, Phones, Aux In
  • Maße: 595 x 235 x 85 (B x T x H) mm
  • Preis: 475 Euro (UVP)
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