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Yamaha PSR-E243 Test

Das Yamaha PSR-E243 ist das neue Einstiegsmodell der PSR-E-Serie von Home-Keyboards. Dem Vorgänger PSR-E233 haben wir letztes Jahr im Rahmen des Testmarathons Einsteiger-Keyboards ausführlich auf den Zahn gefühlt. Nun steht das neue Modell auf der bonedo-Teststrecke und natürlich sind wir gespannt, was sich inzwischen getan hat. Markiert das PSR-E243 einen Generationswechsel in der Budget-Klasse, oder handelt es sich eher um eine behutsame Weiterentwicklung?

Neues Einsteigermodell: Das Yamaha PSR-E243
Das Yamaha PSR-E243 entspricht im Wesentlichen dem Vorgängermodell


Mit seinem Verkaufspreis von unter 150 Euro richtet sich das PSR-E243 vor allem an Keyboard-Anfänger. Auch Eltern, die ihren Kindern ein Instrument schenken möchten und sich noch nicht sicher sind, ob der Nachwuchs wirklich dabei bleibt, gehören zur Zielgruppe. Deshalb beschränkt sich das PSR-E243 auf die wesentlichen Funktionen eines Portable Keyboards – schließlich sollte ein Anfängerinstrument nicht zu kompliziert sein. Gleichzeitig brauchen aber auch Einsteiger eine gewisse Mindestausstattung, damit es von Anfang an Spaß und Lust auf mehr macht. Ob das PSR-E243 diese Anforderungen erfüllt, haben wir für euch ausprobiert.

Details

Äußeres

Das Yamaha PSR-E243 steckt in einem schwarzen Plastikgehäuse. Professionellen Ansprüchen an die Haltbarkeit im Bühneneinsatz würde das Keyboard wohl kaum genügen (zum Beispiel lässt sich die Leiste unterhalb der Tasten leicht verformen und wirkt etwas wabbelig), aber es macht einen ausreichend stabilen Eindruck für den rauen Kinderzimmer-Alltag. Im Lieferumfang befinden sich neben dem Keyboard ein Netzteil, ein ansteckbares Kunststoff-Notenpult und die Bedienungsanleitung. Leider ist aber kein Sustainpedal dabei. 

Fotostrecke: 3 Bilder Ein Notenpult wird mitgeliefert, aber leider kein Sustainpedal

Die Tastatur umfasst 61 Tasten (fünf Oktaven) und ist nicht anschlagdynamisch. Hier gibt es also leider keinen Fortschritt im Vergleich zur vorangegangenen Generation. Natürlich kann man zu einem höherklassigen Modell greifen, wenn man die Anschlagdynamik benötigt. Ich persönlich finde aber, dass gerade dieses Ausstattungsmerkmal bei einem Anfängerinstrument nicht unbedingt weggelassen werden sollte. Ohne Anschlagdynamik fehlt eine ganz wichtige Komponente des Keyboard- bzw. Klavierspiels – nämlich der dynamische Ausdruck – und ambitionierte Spieler werden recht bald an die Grenzen stoßen und sich mehr Ausdrucksmöglichkeiten wünschen. Wer jetzt schon weiß, dass ein Keyboard das richtige Instrument ist, sollte daher meiner Ansicht nach von Anfang an ein paar Euro mehr in die Hand nehmen und gleich ein Modell mit Anschlagdynamik wie zum Beispiel das ebenfalls neue PSR-E343 wählen.
Die beiden 12 cm großen Lautsprecher des PSR-E243 leisten jeweils 2,5 Watt und lauern hinter Kunststoffgittern. Kleine Bassreflexöffnungen sollen für einen satteren Sound sorgen. Die Leistungsdaten entsprechen denen des Vorgängermodells, lediglich die Optik der Lautsprecherabdeckungen wurde umgestaltet. Die Speaker klingen nicht besonders toll, reichen für Übungszwecke aber aus. Alle Anschlüsse befinden sich an der Rückseite. Hier findet man einen Kopfhöreranschluss, der mit einem entsprechenden Adapter auch als Stereoausgang „missbraucht“ werden kann, um das Keyboard bei Bedarf an ein Mischpult oder eine Stereoanlage anzuschließen. Wenn hier ein Stecker eingesteckt wird, werden die eingebauten Lautsprecher stumm geschaltet. Einen separaten Line-Ausgang gibt es wie beim Vorgänger leider nicht. Des Weiteren ist eine Buchse für ein Sustain- bzw. Haltepedal vorhanden. Und jetzt eine erste wichtige Neuerung gegenüber dem PSR-E233: Die MIDI-Buchsen des Vorgängermodells sind beim PSR-E243 einem USB-to-Host-Anschluss wie bei den höherklassigen Yamaha Keyboards gewichen. Über die USB-Buchse lässt sich das Keyboard einerseits an einen Computer anschließen, um es in Verbindung mit Musiksoftware zu benutzen. Andererseits kann das PSR-E243 über diesen Anschluss und einen optional erhältlichen Adapter (Yamaha i-UX1) mit einem Apple iPad oder iPhone verbunden werden. Yamaha bietet eine Reihe kostenloser Apps für iOS-Geräte an, mit denen der Funktionsumfang des Keyboards erweitert werden kann (dazu später mehr). Der Anschluss für das mitgelieferte Netzteil macht die Rückseite komplett. An der Unterseite des Keyboards befindet sich ein Fach für sechs AA-Batterien, über die das Keyboard alternativ mit Strom versorgt werden kann.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Tastatur ist leider nicht anschlagdynamisch

Bedienfeld

Beim ersten Blick auf die Bedienoberfläche befällt mich ein Déjà-vu: Das kommt mir alles ziemlich bekannt vor. Und tatsächlich besitzt das PSR-E243 genau die gleichen Knöpfe wie das Vorgängermodell, nur dass sie hier etwas anders angeordnet wurden. Auf der linken Seite findet man zunächst den Netzschalter und einen Drehregler für die Lautstärke. Rechts daneben folgen ein Demo-Taster zum Abspielen der Demosongs sowie ein Function-Button, über den man diverse Feineinstellungen vornehmen kann – beispielsweise Effekte, Lautstärke der automatischen Begleitung, Splitpunkt und Transposition. Darunter liegen Knöpfe für das integrierte Metronom, das Tempo (mit Tap-Funktion) und zwei Part-Buttons, mit denen man beim Abspielen der internen Songs die rechte oder die linke Hand ausschalten kann, um sie selbst zu spielen. Praktisch zum Üben! Die drei größeren, hellen Knöpfe rechts davon dienen der Steuerung der eingebauten mehrstufigen Übungsfunktion. 

Fotostrecke: 4 Bilder Auf der übersichtlichen Bedienoberfläche findet man sich gleich zurecht

In der Mitte liegt das LC-Display, dessen Bauart und Größe mit dem des Vorgängers identisch ist. Die Anzeige ist leider nicht hintergrundbeleuchtet und auch nicht im Kontrast einstellbar, sodass sie nur bei ausreichend Licht gut ablesbar ist. Das Display gibt Auskunft über die gewählten Sounds, Rhythmen und Songs und zeigt die gespielten Akkorde der Begleitautomatik an. Darüber hinaus bietet es auch eine Tastaturdarstellung und eine (stark vereinfachte) Notenanzeige, was vor allem in Verbindung mit den internen Songs und den Übungsfunktionen praktisch ist. In Sachen Komfort kann die Anzeige des PSR-E243 natürlich nicht mit den größeren, beleuchteten und zum Teil grafikfähigen Displays höherklassiger Modelle mithalten. Dennoch bekommt man hier alle wichtigen Informationen.
Rechterhand des Displays befinden sich drei hell hervorgehobene Knöpfe, mit denen man dem Keyboard mitteilt, ob man einen Song, eine Voice (Klangfarbe) oder einen Style (Begleitrhythmus) auswählen möchte. Die entsprechende Auswahl wird dann mit dem daneben angeordneten Ziffernblock und den Plus-/Minus-Tastern getroffen. Die auf dem Bedienfeld aufgedruckten und farblich codierten Auswahlkategorien helfen beim Auffinden des richtigen Sounds bzw. Rhythmus.
Der hell hervorgehobene Streifen oberhalb der Tastatur beherbergt Knöpfe, die man während des Spielens häufig benötigt und schnell erreichen muss. Links befinden sich die Buttons zur Steuerung der Begleitautomatik (Begleitspuren an/aus, Intro/Ending, Main/Auto Fill, Sync Start, Start/Stop). Auf der rechten Seite gibt es einen Knopf namens „Portable Grand“, der das Keyboard mit einem Knopfdruck auf einen Klaviersound einstellt. Außerdem haben hier ein Taster für den Ultra Wide Stereo Effekt und ein Knopf zum Aufrufen des immer sehr beliebten Soundeffekt-Kits Platz gefunden.

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Praxis

Voices

Wie das Vorgängermodell besitzt das PSR-E243 385 Klangfarben, die einen weiten Bereich abdecken. Von Piano- und E-Piano-Sounds über Orgeln, Gitarren, Bässe, Streicher und Bläser bis hin zu Synthesizerklängen und exotischen Instrumenten ist hier fast alles dabei. Auch die vollständige XGlite-Klangpalette ist an Bord, sodass das PSR-E243 über USB-MIDI auch zum Abspielen entsprechend programmierter MIDI-Files verwendet werden kann. Die Vielzahl der Klangfarben regt zum Experimentieren an und kann sich für die Budget-Klasse sehen lassen.
Der Grundsound der meisten Klangfarben kommt mir aus höherklassigen Yamaha-Keyboards bekannt vor. Allerdings sind die Sounds im PSR-E243 bisweilen stark vereinfacht, was sich auch in der Klangqualität niederschlägt. Lediglich das Grand Piano Nr. 1 ist stereo gesampelt, alle anderen Sounds sind mono. Zudem klingen viele Sounds zu schnell aus und/oder sind kurz geloopt, was bei den Klaviersounds zu einem unnatürlichen Ausklang und insbesondere bei den Streichern und Bläsern zu einem künstlichen Klang bei gehaltenen Noten führt. Auch die verzerrten Gitarren klingen wenig authentisch, was leider bei einigen Styles zu einem künstlichen Sound führt. Insgesamt finde ich die Qualität der Sounds für ein Einsteigerkeyboard der unteren Preisklasse aber in Ordnung. Einsteigern wird hier eine bunt gemischte Spielwiese mit vielen verschiedenen Klängen geboten.
Allerdings leiden die meisten Sounds zusätzlich unter der fehlenden Anschlagdynamik. Es ist einfach merkwürdig und unnatürlich, beim Spielen eines Klaviersounds keinen Einfluss auf die Lautstärke und Klangfarbe nehmen zu können. Ähnlich verhält es sich bei den Gitarren, Bläsern und Streichern. So bleibt der Klang des PSR-E243 immer recht statisch und bietet keinen Spielraum (und keinen Anreiz) für expressive Darbietungen. Wer dynamisch und ausdrucksstark spielen möchte kommt nicht umhin, sich in Richtung der höheren Preisklassen zu orientieren. 
Ein Hit im Kinderzimmer sind bei Portable Keyboards seit jeher die Soundeffekte, denen beim PSR-E243 sogar ein eigener Knopf spendiert wurde. Ich möchte an dieser Stelle die Bedienungsanleitung zitieren, die diesen Punkt unter der Überschrift „Witzige Sounds“ behandelt: „Auf diese Weise können Sie auf der Tastatur verschiedene Soundeffekte spielen: Bellen, Wiehern, Schreien und mehr. […] Probieren Sie die einzelnen Tasten aus, und genießen Sie den Klang.“
Hier hört ihr einige Beispiele für die Klangfarben des PSR-E243. Ich habe mich bei der Erstellung zum Teil an den Soundbeispielen im letztjährigen Testmarathon orientiert, um einen direkten Vergleich zum Vorgängermodell und zu den anderen dort getesteten Instrumenten zu ermöglichen.

Audio Samples
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Grand Piano E-Piano Rock Organ Steel Git Overdrive Strings Syn Strings Pads Orch Tutti Clarinet Brass Section

Effekte

Mit den eingebauten Effekten kann man den Sounds noch etwas Leben einhauchen. Zur Verfügung stehen neun verschiedene Halleffekte und vier Chorus/Flanger-Typen – das ist für diese Preisklasse durchaus üppig. Sowohl Hall und Chorus klingen zwar nicht überragend, aber für ein Instrument in dieser Preisklasse absolut angemessen. Zusätzlich gibt es einen Effekt namens „Ultra Wide Stereo“, der in drei Abstufungen verfügbar ist und den Stereoeindruck über die eingebauten Lautsprecher vergrößert. Über Kopfhörer klingt es dann allerdings grauslich und man sollte den Effekt abschalten. Zu guter Letzt bietet das PSR-E243 einen Master-EQ mit sechs Presets (beim Vorgänger waren es nur zwei), mit denen der Klang an die Abhöranlage und die räumlichen Gegebenheiten angepasst werden kann. So gibt es hier zum Beispiel ein Preset, das den Klang für die internen Lautsprecher optimiert, und eines für Kopfhörer. Hall, “Ultra Wide Stereo” und EQ wirken immer auf das gesamte Keyboard, während die Chorus-Effekte mit einstellbarer Intensität nur die Main Voice beeinflussen. Die Einstellung der Hall- und Chorus-Effekte erfolgt über das Function-Menü und ist etwas fummelig. Hier hätte ich mir einen oder zwei zusätzliche Taster gewünscht, um diese Settings schneller erreichen zu können. Die iOS-App SoundControl (dazu gleich mehr) bietet allerdings die Möglichkeit, die Effektanteile von einem iPad oder iPhone fernzusteuern.

Styles

Auch die Liste der 100 Begleitrhythmen entspricht der des Vorgängers. Die Rhythmen sind aus dem großen und ständig wachsenden Yamaha Portfolio bekannt und finden sich in erweiterter Form auch in höherklassigen Instrumenten bis hin zum weit über zwanzig mal so teuren Tyros 4 wieder. Im PSR-E243 sind sie jedoch stark vereinfacht. Die Styles decken viele gängige Musikrichtungen von Pop, Rock und Dance über Jazz und Latin bis hin zu allerhand folkloristischen Stilen ab. Viele von ihnen sind lebendig und stilsicher programmiert und machen das Beste aus der im Vergleich zu den Spitzenmodellen eingeschränkten Soundauswahl des Keyboards. Ein Schwachpunkt ist allerdings das Fehlen halbwegs aktueller Dance- und Hip-Hop-Stile – in diesen Genres klingt das Keyboard bisweilen wie ein Hit von 1992. Zwar wird niemand an ein so günstiges Portable Keyboard den Anspruch stellen, authentische, zeitgemäße Club-Beats zu liefern. Dennoch würden ein paar aktuellere Grooves den Spaßfaktor deutlich erhöhen.
Die Rhythmen verfügen über jeweils zwei Variationen und Fill-Ins, ein Intro und ein Ending. Beim Umschalten der Variation wird automatisch ein Fill-In eingefügt. Da es keinen gesonderten Fill-Taster gibt, ist es leider nicht möglich, ein Fill-In ohne Wechsel der Variation zu erzeugen (das ist bei allen günstigen Yamaha Keyboards so). Die Lautstärke der Style-Begleitung kann im Function-Menü eingestellt werden. Wenn die Voice „000 – OTS“ ausgewählt ist (das steht für „One Touch Setting“), wird automatisch eine zum Style passende Klangfarbe eingestellt. Hier hört ihr einige Beispiele für die Styles des PSR-E243, zum Teil zusammen mit der OTS-Voice.

Audio Samples
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8 Beat 8 Beat Rock Soul Eurotrance (mit OTS Voice) Club Latin Ibiza Hip Hop Pop Sat Night Big Band Fast (mit OTS Voice) Bossa Cha Cha (mit OTS Voice) Reggae Polka Vienna
Die Styles bieten zwei Variationen, ein Intro und ein Ending
Die Styles bieten zwei Variationen, ein Intro und ein Ending

Songs und Lernfunktion

Unter den 102 mitgelieferten Songs finden sich überwiegend bekannte Hits aus Klassik, Jazz und Folklore (Für Elise, Türkischer Marsch, Entertainer, Jingle Bells …), aber auch einige weniger bekannte Stücke. Auch eine Reihe von „Chord Lessons“ sind dabei, mit denen man üben kann, die Begleitautomatik im richtigen Moment mit dem passenden Akkord zu „füttern“.
Das PSR-E243 besitzt integrierte Übungsfunktionen zum Erlernen der mitgelieferten Songs. Beim Abspielen eines Songs kann man die rechte oder linke Hand stumm schalten, um sie selber zu spielen. Darüber hinaus gibt es eine dreistufige Lernfunktion, die schrittweise an die Songs heranführt. In der ersten Lektion („Listen and Learn”) hört man den Song und kann auf dem Display beobachten, welche Tasten zu spielen sind. In Lektion 2 geht es darum, das richtige Timing der Melodie zu erlernen, wobei es hier noch nicht darauf ankommt, dass man die richtigen Tasten spielt. In der dritten Lektion („Waiting“) spielt man die Melodie, wobei das Keyboard mit der Begleitung darauf wartet, dass man die richtige Taste spielt. Am Ende einer Lektion wird das Ergebnis auf einer Skala angezeigt und wenn man es gut gemacht hat, lobt das Keyboard: „Excellent!“. Hier hört ihr, wie ich mich im Modus „Waiting“ an der Melodie von Chopins Nocturne No.2 in Es-Dur versuche. Ich spiele nur die Melodie – das Keyboard übernimmt die Begleitung und wartet, bis ich die richtige Note getroffen habe.

Audio Samples
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Übungsfunktion, Lektion “Waiting”

iOS-Apps: SoundControl und My Recorder

Da das PSR-E243 – anders als das Vorgängermodell – mit einem USB-Anschluss ausgerüstet ist, kann man es nicht nur an einen Computer anschließen, sondern über den gesondert erhältlichen Adapter i-UX1 auch an ein Apple iPad oder iPhone. Für diese Geräte bietet Yamaha eine Reihe von Apps an, mit denen der Funktionsumfang des Keyboards erweitert werden kann. Leider gibt es diese Apps (noch?) nicht für andere Mobilgeräte (z.B. Android).

Fotostrecke: 3 Bilder SoundControl erweitert das Keyboard z.B. um Pitchbend und Modulation

Die App SoundControl erweitert das Keyboard um Steuerungsmöglichkeiten für verschiedene Klangparameter. Damit kann man die Klänge des Keyboards verändern, was direkt am Instrument nicht möglich ist. Auf verschiedenen Displayseiten stehen Regler für Pitchbend/Modulation, Filter (Cutoff/Resonanz), Hüllkurve (Attack/Release) sowie die Effekte bereit und man kann mit den Sounds des Keyboards kreativ werden. Jeweils zwei Parameter können gleichzeitig gesteuert werden. In der Hochkant-Ansicht gibt es zwei einzelne Regler, während die Queransicht die Steuerung beider Parameter mit einem Finger in einer X-Y-Matrix ermöglicht. Man kann eigene Kombinationen von jeweils zwei steuerbaren Funktionen basteln und speichern.

SoundControl beinhaltet zusätzlich einen Arpeggiator mit 20 Patterns, die von Piano-Arpeggios über Gitarren-Zupffiguren bis hin zu Synth-Akkordpatterns reichen. Sie lassen sich in Verbindung mit den Styles des Keyboards nutzen und natürlich auch gemeinsam mit den Regelmöglichkeiten für Klangparameter. Die Arpeggios machen Spaß und sorgen vor allem im Dance-Bereich für einen moderneren Sound.
Durch SoundControl werden die klanglichen Möglichkeiten erheblich erweitert. Schade, dass die App Besitzern von iOS-Geräten vorbehalten bleibt! Wenn man ein Arpeggio benutzt und gleichzeitig an Klangparametern schraubt, kann das PSR-E243 plötzlich so klingen:

Audio Samples
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SoundControl: Arpeggio und Filter-/Hüllkurvensteuerung

Die zweite App, auf die ich hier kurz eingehen möchte, hört auf den Namen My Recorder. Sie kombiniert einen MIDI-Recorder mit der Kamera des iPads bzw. iPhones und wurde laut Yamaha speziell für Eltern entwickelt, die den musikalischen Fortschritt der Kinder filmisch dokumentieren möchten. Man kann gleichzeitig mit dem Keyboard Songs aufnehmen und den Nachwuchs (oder sich selbst) beim Spielen filmen. Leider nimmt die App kein Audio direkt aus dem Keyboard auf, sondern nur MIDI-Daten. Das Video enthält die vom Mikrofon des iPads aufgenommene Tonspur. Toll wäre es natürlich, wenn das Video direkt mit dem Audioausgangssignal des Keyboards vertont würde, aber das wäre vielleicht doch etwas zuviel verlangt. Wenn das Keyboard beim Abspielen eines Videos mit der App verbunden ist, gibt es die Aufnahme originalgetreu über MIDI wieder. Die Aufnahmen lassen sich archivieren, mit Anmerkungen versehen, per E-Mail verschicken oder direkt auf Youtube hochladen. Eine schöne App, die zur Dokumentation des musikalischen Fortschritts der lieben Kleinen ebenso taugt wie für musikalische Geburtstagsgrüße oder allerhand Schabernack!

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Fazit

Das Yamaha PSR-E243 ist mit einer großen Zahl von Klängen und Rhythmen ausgestattet und bietet Einsteigern eine Menge Spielspaß. Es entspricht im Wesentlichen dem Vorgängermodell PSR-E233 – lediglich der USB-Anschluss ist neu hinzugekommen. Die Voices und Styles entstammen dem hochwertigen Yamaha-Portfolio, wobei sie im PSR-E243 in teilweise stark vereinfachten Versionen vorliegen und nicht so authentisch und lebendig klingen wie in den höherklassigen Instrumenten. Toll ist die Möglichkeit, die Klänge mit der App SoundControl zu verändern, wobei dieses Feature Besitzern eines iPhones oder iPads vorbehalten ist. Leider besitzt die Tastatur des PSR-E243 keine Anschlagdynamik, weshalb die Ausdrucksmöglichkeiten recht begrenzt sind. Deshalb kann ich es auch nicht unbedingt als Keyboard zum Lernen empfehlen. Ambitionierte Anfänger sollten meines Erachtens von Anfang an zu einem Modell mit Anschlagdynamik greifen – die sind nicht viel teurer und man hat daran einfach auf Dauer mehr Freude. Dennoch ist das PSR-E243 ein überraschend umfassend ausgestattetes Einsteigerinstrument zu einem attraktiven Preis.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • USB-Anschluss
  • übersichtliche Bedienung
  • mehrstufige Lernfunktion
  • kostenlose iOS-App „SoundControl“ ermöglicht es, Klänge zu verändern
Contra
  • keine Anschlagdynamik
  • Display ohne Hintergrundbeleuchtung
  • kein Fill-In ohne Wechsel der Variation möglich
  • kein Layer- bzw. Split-Modus
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Yamaha PSR-E243 Test
Für 129,00€ bei
Das Yamaha PSR-E243 entspricht im Wesentlichen dem Vorgängermodell
Das Yamaha PSR-E243 entspricht im Wesentlichen dem Vorgängermodell
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