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Vox TB35C1 Test

DETAILS

Gehäuse/Optik
Bei unserem Bruno-Amp handelt es sich um einen Combo mit 1 x 12 Zoll (TB35C1) Lautsprecherbestückung, der allerdings unter der Bezeichnung TB35C2 auch mit zwei Zwölfern erhältlich ist. Was Leistung und sonstige Ausstattung anbelangt, sind beide weitestgehend identisch, wenn auch der größere Bruder naturgemäß etwas breiter und schwerer daherkommt. Aber auch der TB35C1, unser Testmodell, ist nicht von schlechten Eltern. Immerhin bringt er 28,8 kg auf die Waage, und das ist für einen 1×12 Combo schon ganz schön gewaltig. Aber gelobt sei, was fett macht! Dann darf die Kiste auch etwas wiegen und bei einem Boutique-Amp fallen Einschränkungen ohnehin nicht so schwer. Und sollte der Truck bei ungünstigen Bedingungen einmal nicht direkt an der Bühne entladen können, stehen den Roadies zwei seitliche Griffe zur Verfügung, die das Gewicht gut verteilen. Fallen die Jungs auch aus, kann man dort natürlich auch selbst anpacken. Das Birkensperrholz-Gehäuse ist mit schwarzem Kunstleder überzogen und auf der Frontseite findet man den üblichen Boxenbespannstoff mit Rautenmuster, hinter dem sich der 12“ Celestion Lautsprecher (G12-65) verbirgt. Im Gegensatz zur gewohnten Vox-Gold-Optik kommt der Bruno mit einem Schriftzug in Silber und einer mit einem weißen Keder umrahmten Frontplatte etwas bescheidener rüber. Der Amp ist ein Toploader, das Bedienfeld befindet sich also auf der Oberseite, ist aber im Gegensatz zu den AC30-Modellen von vorne bedienbar. Das finde ich persönlich wesentlich besser, denn in der Regel steht man ja vor dem Amp. Hier sind auch drei Kunststoff-Lüftungsschlitze angebracht – immerhin produzieren die Röhren im Inneren einiges an Wärme. Verantwortlich dafür sind vier 6V6-Röhren in der Endstufe, während in der Preamp-Sektion drei 12AX7 glühen. Zwei weitere Glaskolben (12AX7 und 12AT7) arbeiten für den Federhall, der gut verpackt auf dem Boden des Amps liegt. Die Rückseite des Amps ist offen und bietet am Chassis weitere Anschlüsse für Fußschalter und externe Lautsprecher. Für die nötige Standfestigkeit sorgen vier große Gummifüße an der Unterseite.

Bedienfeld
Selbstverständlich dürfen bei einem Boutique-Vox die Chickenhead-Regler nicht fehlen, und die sind bei unserem Testmodell cremeweiß mit schwarzen Markierungsstrichen. Insgesamt haben wir es mit sechs Reglern zu tun, also mit der Standardausstattung für Gitarrenamps: Volume für die Preamp-Lautstärke und den Verzerrungsgrad, die Klangregelung mit Treble, Middle und Bass, den Anteil des Federhalls bestimmt der Reverb-Regler und Master Volume die Endlautstärke. Soweit also auf den ersten Blick nichts Auffälliges, auch nicht bei den Eingangsbuchsen in High und Low, die für unterschiedliche Pegel bereitstehen. High puscht das Eingangssignal etwas und greift damit Single-Coil-Gitarren unter die Arme. Aber auch Humbucker-Gitarren fühlen sich hier zu Hause, denn sie zerren früher als im Low Input, der einen etwas niedrigeren Pegel hat. Ganz links sitzen die beiden Schalter Power und Standby, darüber die rote Status-Lampe. Bis hierhin lässt die Beschreibung kaum auf irgendwelche außergewöhnlichen Ausstattungsmerkmale schließen, aber es wäre kein Bruno, hätte er nicht noch einen Trumpf in der Hinterhand. Und der offenbart sich in drei Mini-Switches auf dem Bedienfeld, mit denen man Sound und Schaltung etwas beeinflussen kann. Für einen richtigen Class-A-Sound lässt sich das Master Volume mit MV Bypass außer Kraft setzen, außerdem können die Bässe mit dem Bass Boost Schalter für einen fülligeren Klang noch etwas angehoben werden. Der dritte Schalter trägt den großartigen Namen „Macho“. Der Macho-Mode ist nichts anderes als ein Mitten- und Gain-Boost, und der liefert mit etwas mehr Verzerrung was wohl? Macho-Sound natürlich.

Rückseite
Der Macho-Sound kann selbstverständlich auch per Fußschalter (im Lieferumfang) aktiviert werden, den Anschluss hierfür findet man auf der Rückseite rechts im Feld neben dem Anschluss für das Stromkabel. Auf der linken Seite sind zwei Buchsen für weitere Lautsprecher, die aber nicht gemeinsam genutzt werden können, sondern unterschiedliche Funktionen haben. Eine Box am Extension SP-Anschluss kann nämlich zusätzlich zum internen Lautsprecher benutzt werden, am External SP schaltet sie den internen Lautsprecher stumm. Sehr gute Lösung, denn für die Bühne benötigt man eher zusätzliche Lautsprecher und im Studio kann man den Vox im Regieraum ohne den internen Lautsprecher bedienen und eine Box im Aufnahmeraum krachen lassen.

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Profilbild von wilson

wilson sagt:

#1 - 30.11.2012 um 14:19 Uhr

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Dem wirklich ausgiebigen Test ist nichts hinzuzufügen. Ein hervorragender Amp!!!

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