Universal Audio Bock 187 Test

Universal Audio Bock 187: Der Name des Großmembran-Kondensatormikrofons in diesem Testbericht mag Fragen aufwerfen. Es ist aber ganz banal: Universal Audio, bekannt durch Outboardequipment und Audio-Interfaces, hat die US-amerikanische Mikrofonfirma Bock übernommen. Diese hat ihren Namen wiederum von ihrem Gründer, David Bock, der zuvor für Soundelux tätig war. Eine Siebenundachtzig in einem Mikrofonkürzel verweist üblicherweise auf den Neumann-Klassiker U 87, der heute als U 87 Ai angeboten wird. Hat man bei Universal Audio den Bock zum Gärtner gemacht oder ist das Bock 187 eine sinnvolle Anschaffung?

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Bock Mikrofon

Quick Facts zum Universal Audio Bock 187 Test

  • Großmembran-Kondensatormikrofon
  • von Neumann U 87 inspiriert, aber nur Nierenkapsel
  • “Fat”-Modus

Bock 187 ist festgelegt auf Nierenpattern

Die mittenkontaktierte Großmembrankapsel ist auf Nierenpattern festgelegt. Somit ist das Mikrofon auf die Richtcharakteristik reduziert, die soweiso mit Abstand am häufigsten eingesetzt wird. Die mit 48V zu speisende Elektronik beruht auf einem FET, der von Thrugh-the-Hole-Bauteilen umgeben ist. Mit ihr wird auch ein zuschaltbares Hochpassfilter mit einer Grenzfrequenz von 120 Hz sowie eine Vordämpfung um 10 dB ermöglicht, welche das nicht sehr spät in die Sättigung fahrende Bock (1% THD+N bei 125 dB SPL) auch für etwas höherpeglige Schallquellen gangbar macht. Ein „Fat“-Modus ist schaltbar, welcher die tiefen Frequenzen anhebt (und sie somit früher Verzerrungsprodukte erzeugen lässt). Wesentlicher Bestandteil der Schaltung ist ein Übertrager. Diesen fertigt Cinemag in den USA für Universal Audio. Er ist bewusst üppiger dimensioniert als jene, die in Neumann-Mikros und den meisten Clones zum Einsatz kommen. 

Capsule
Fotostrecke: 6 Bilder Blick auf die Vorderseite der mittenkontaktierten Großmembrankapsel

Workhorse-Studiomikrofon

Wie sein (umschaltbares) Vorbild auch, wird das UA Bock 187 als „Workhorse“ angepriesen. Es ist schon so, dass 87er in allen möglichen Situationen zum Einsatz kommen, besonders oft jedoch bei der Stimme und dort besonders bei Sprache. Die vermutliche UA-Zielgruppe wird aber wohl eher mit Vocals zu tun haben.

Made in USA

Das UA Bock 187 wird in den USA hergestellt. Ob das auch für die Gehäuseteile gilt, ist unklar, sie wirken eher generisch. Auch zur Kapsel gibt es keine besonderen Informationen. Allerdings besticht das Mikrofon durch eine wirklich tolle Farbgebung – ich bin davon total angetan. Eine elastische Halterung gehört nicht zum Lieferumfang, allerdings passt der Mikrofonhalter mit in die Holzschatulle. 

Mikrofon mit Halterung
Zum Lieferumfang gehört eine einfache Halterung, aber keine Spinne.

Etwas fummelige Switches

So richtig laute Freudenschreie entspringen mir ob der Verarbeitung nicht, aber schimpfen will ich auch nicht. Das Korbgitter war bei meinem Testgerät etwas lose, was durchaus der mangelnden Sanftmütigkeit hiesiger Paketdienste zuzuschreiben sein kann. Wichtig aber: Ich konnte keine klanglichen Auswirkungen feststellen, auch bei der Nutzung vor hochpegligen Signalen. Nicht ganz so begeistert bin ich von den doch etwas fummeligen Switches. Da ist es fast schon gut, dass es keine elastische Halterung gibt, durch die man zudem noch hindurch greifen müsste. 

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Switches
Diese Schalter sind “verstellsicher”, aber ich mag es doch eher, wenn ich eine Funktion ohne Fingernageleinsatz nutzen kann.

Trittschall- und Poppempfindlichkeit des UA Bock 187 absolut ok 

Dafür, dass kein riesiger Aufwand betrieben wurde, im Mikrofon den Trittschall zu verringern, ist die Körperschallübertragung auf die Kapsel und somit in das Signal gering. Die Poppempfindlichkeit geht in Ordnung, für die nahen Beispiele kam ein Poppschutz zum Einsatz. Bei naher Besprechung gerät das Signal nicht ins Dröhnen oder eginnt zu schwimmen – ein klarer Pluspunkt. 

Nach vorne

Wie ein U 87, so zeigt sich auch das Universal Audio Bock 187 im Test schön „nach vorne“ klingend. Das macht es aus dem Stand her einfach, Signale, besonders Gesang, im Mix zu platzieren. Sofort wird mir klar, wo ich 187 besonders sehe: Rap. Das Bock dickt ein bisschen an, und zwar deutlich mehr als moderne Neumanns und auch ein wenig mehr als die alten 87, die ich im Gedächtnis habe, aber die Sprachverständlichkeit ist immer schön hoch. Das gilt auch dann noch, wenn „Fat“ gewählt ist. Das Fundament wird dicker und bei etwas höheren Pegeln durch die früh eintretenden zusätzlichen Harmonischen auch die Mitten dichter – aber matschen tut da nichts so schnell. Das ist eines der „Key Features“ des Mikrofons! Und wo ein Neumann U 87 gerne mal zu schrill und spitz wirkt, gerade bei deutscher, schärferer Konsonantenbildung. Das Bock ist etwas weicher und verzeihender im Bereich der S-Laute. 

Audio Samples
0:00
Bock 187, 10 cm Bock 187, 10 cm, fat Bock 187, 10 cm, HPF Bock 187, 10 cm, HPF, fat Bock 187, 30 cm Bock 187, 30 cm, fat Bock 187, 0 Grad Bock 187, 45 Grad Bock 187, 90 Grad Bock 187, 70 cm Mojave MA-201, 30 cm the t.bone SC 1200, 30 cm

Stabiles Pattern

Das Nierenpattern zeigt eine normale Stabilität, bis über 45° wirkt das Signal dennoch komplett. Wirklich „Luft“ und auch hohe Detailzeichnung bekommt man nur zentral vor der Kapsel, aber das dann sehr ordentlich. 

UA Logo on Bock Mic
Universal-Audio-Logo auf dem Bock 187

Alternativen zum Universal Audio Bock 187

Neumann U 87 AiUnited UT Twin87Warm Audio WA87
das „aktuelle Original“ von Neumann Berlin, hochwertig, mit Kugel- und Achter-Pattern, ganz deutlich teurer, aber hoher Werterhaltin China hergestelltes Studiomikro im 87er-Style, von „altem“ zu „neuem“ U87-Charakter schaltbar, Patternwahlschalter wie beim Originalumschaltbares U87-alike aus chinesischer Produktion, ähnlich klar und kantig klingend wie ein aktuelles U 87 

Test des Universal Audio Bock 187: Fazit

Universal Audio hat mit dem Bock 187 ein sehr hochwertig klingendes Mikrofon herausgebracht, das die Anwendungsfelder wohl sehr vieler kleiner Studios und Musiker sehr gut bedient. Es eignet sich als Allrounder für eine Vielzahl Schallquellen, jedoch hatte man offenbar doch primär die Gesangsstimme im Sinn. Verkehrt macht man mit dem Kauf dieses Mikrofons bestimmt nichts.

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  • Großmembran-Kondensatormikrofon
  • Richtcharakteristik: Niere
  • schaltbar: Hochpassfilter, Vordämpfung, “Fat”-Modus (Tiefenanhebung)
  • max. Schalldruckpegel: 125 dB SPL (1% THD+N)
  • Lieferumfang: Halter, Holzschatulle
  • hergestellt in: USA
  • Preis: € 1099,– (Straßenpreis am 11.12.2023)
  • Unser Fazit:
    4,5 / 5
    Pro
    • sehr hochwertiger Charakter
    • gute Detailauflösung
    • fester Bass
    Contra
    • -
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    Universal Audio Bock 187 Test
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