Universal Audio Standard SD-1 Test

Das dynamische Allrounder- und Sprechermikrofon Universal Audio Standard SD-1 ist eine Überraschung – und irgendwie doch nicht: Viele Unternehmen aus der Audiobranche springen auf das Mikrofon-Pferd auf. Da war es doch eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis auch unter dem Label des Herstellers von LA-2A, 1176 und zahlreicher Audio-Interfaces auch Mikrofone auf den Markt kommen. 

Sprechermikrofon UAudio SD-1 Gesamtansicht

Universal Audio wusste mit der Ankündigung Aufmerksamkeit zu bekommen, künftig auch Mikrofone anzubieten. Dabei sind Allianzen entstanden, wie beispielsweise mit Townsend oder auch Bock Audio, einem angesehenen Anbieter von Studio-Kondensatormikrofonen. Das SD-1 nutzt die robuste Tauchspulentechnik, um Schall in Spannung zu wandeln. Es kommt mit einer Bügelaufhängung, die typisch ist für Broadcastmikrofone. Damit ähnelt es funktionell einem der wohl bekanntesten Vertreter dieser Gattung, dem Shure SM7B.

Details

UA SD-1 kommt mit Nierencharakteristik

Die Richtcharakteristik des Universal Audio SD-1 ist die verbreitete Niere. Damit ist das Mikro von der Rückseite besonders unempfindlich. Wie vergleichbare Mikros dieser Bauart benutzt auch das UA SD-1 den einfachen Trick, die Kapsel in einem Metallkorb recht weit nach hinten versetzt zu montieren. Dadurch bleibt immer ein gewisser Abstand, der verhindert, dass das Signal verbasst und schwammig wird. Über dem Metallkorb befindet sich ein Schaumstoff-Passstück, welches Popp reduzieren hilft und die Kapsel beim Sprechen oder Singen vor Feuchtigkeit schützt.

Metallkorb des Sprechermikrofons ohne Windschutz / Popp Filter
Universal Audios erstes Mikrofon – hier ohne Schaumstoffschutz

Frequenzgang und Filter

UA nennt den Frequenzgang zwischen 50 Hz und 16 kHz “flat”. Das ist bei Tauchspuelnmikrofonen generell Auslegungssache, aber besonders schlimm ist es nicht direkt, wenn auch mal ein paar Ecken und Kanten vorhanden sind. Dynamische Klassiker leben schließlich ganz gut damit. Praktisch ist, dass das Mikrofon zwei bewährte Filter anbietet, die sich auf der Rückseite schalten lassen: Ein sanftes Hochpassfilter entfernt Störungen, die sich durch Trittschall ergeben oder macht Signale etwas schlanker. Ein Präsenzboost mit Mittenfrequenz von 4 kHz wird Stimmen mehr Durchsetzungskraft verleihen können. 

Buchse, HPF und Presence Boost
Filter und XLR-Anschluss. Diese Fläche wirkt prädestiniert dafür, auch den Herstellungsort zu nennen.

Typische Daten

Die weiteren Daten des Universal-Audio-Mikrofons lesen sich wie bei anderen Mikrofonen dieser Art. 1,3 mV/Pa sind eine vielleicht etwas geringere Sensitivity, auch maximal 200 Ohm sind eine absolut normale Ausgangsimpedanz. 

SD-1 kostet 300 Euro

Etwas verwunderlich ist, dass Universal Audio nicht auf dem Mikrofon, sondern nur mit einem Aufkleber auf der Verpackung erkennbar macht, wo das Mikrofon hergestellt wird. Richtig geraten: Das SD-1 ist aus China. Es ist auch so, dass es durchaus Ähnlichkeiten mit vielen anderen Mikrofonen hat: Den Metallkorb erkenne ich von anderen Mikrofonen wieder, besonders aber sind der generelle mechanische Aufbau und die Filter dem t.bone BC 500 (89 Euro) nicht unähnlich. Auch die Kapselkonstruktion ist sehr wahrscheinlich keine UA-Eigenentwicklung von der Pike an. Universal Audio verlangt für das Mikrofon zum Testzeitpunkt geschlagene 300 Euro. 

teures Mikrofon von Universal Audio
Wie sich das SD-1 auf dem umkämpften Markt behauptet, wird sich zeigen.
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.