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Universal Audio Standard SD-1 Test

Praxis

Universal-Audio-Mikrofon macht robusten Eindruck

Der Body des Universal Audio Standard SD-1 ist robust, auch der Bügel macht keinen schwächlichen Eindruck. Gut ist, dass das schwarze Filterelement wie beim Shure SM7B mit einem Ring fixiert wird, anstatt wie beim Presonus PD-70 einfach aufgeschoben zu werden. Im Laufe der Zeit kann sich sonst die Spannung des Schaumstoffteils verschlechtern und somit abrutschen. Das Eierschalenweiß des SD-1 macht optisch was her, das gilt natürlich auch für das Emblem, das eine ähnliche Signalwirkung in der Tontechnik haben dürfte wie etwa die Neumann-Raute oder das Neve-N. 

Mikrofon in der Hohlkehle (Freisteller)
Fotostrecke: 3 Bilder Die Herstellungsqualität gibt keinen Anlass zur Kritik

Satter, kräftiger Broadcast-Sound

Klanglich kann das UA-Mikrofon punkten. Es liefert einen satten, kräftigen Broadcast-Sound, der dem des SM7B ähnelt, aber mit einem etwas geringer ausgeprägten Brustton. Die Sprachverständlichkeit ist dennoch hoch. Auch bei minimalem Besprechungsabstand, also mit den Lippen am Schaumstoff, ist die Gefahr von Popplauten äußerst gering. Und wenn es trotz zwar robuster, aber nicht schwammigen Bassanhebung doch einmal zu viel sein sollte, hilft das passend austarierte Hochpassfilter. Genau passend ist auch der Präsenzboost – das Signal wird durchsetzungsfähiger, aber nicht bissig und schneidend.

Audio Samples
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Universal Audio Standard SD-1, 0 cm Universal Audio Standard SD-1, 10 cm Universal Audio Standard SD-1, 0 cm, Presence Boost Universal Audio Standard SD-1, 0 cm, HPF Shure SM7B, 0 cm Shure SM7B, 10 cm Audio-Technica AT2040 Electro-Voice RE20 Presonus PD-70

SD-1 hat Allrounder-Fähigkeiten

Dynamisch zeigt sich das SD-1 ganz geringfügig schwächer aufgestellt als das kaum teurere SM7B oder das EV RE20 (eineinhalbfacher Preis). Schnelle Pegelanstiege, etwa bei Konsonanten mit kurzen Transienten, aber auch Snareteppich, Texturen von schwingenden Saiten werden ganz nicht so mühelos abgebildet, wie es die Klassiker können. Was im Direktvergleich meist erst dann hörbar ist, wenn man explizit “hineinhört” oder darauf hingewiesen wird, offenbart sich bei anschließender Bearbeitung mit Dynamikgeräten mit kurzen Regelzeiten – also vor allem Limitern. Allerdings muss ich auch festhalten, dass das die Einsetzbarkeit des Standard SD-1 keineswegs schmälert. An genannten Quellen kann das dynamische Mikrofon genauso die Bestbesetzung sein wie an Gitarren- und Bassverstärkern, Holz- und Blechbläsern.

Recht stabiles Pattern

Angenehm ist, dass das Mikrofon es nicht sofort klanglich bestraft, wenn einmal der Sprechwinkel verändert wird: Das Polar Pattern erlaubt sich im relevanten Bereich vor dem Korb (+/- 45 Grad) keine Auffälligkeiten.

Dynamisches UA Mikrofon ohne Poppschutz
Auch aus diesem Winkel besprochen, liefert das SD-1 noch ein vollständiges Signal.
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