So wird das Double Durple getestet
Getestet wird das Tone City Double Durple mit verschiedenen Gitarren vor einem Budda Superdrive 45 in Kombination mit einem Two Notes Torpedo Captor X. Alle Delay- und Reverb-Sounds kommen von einem MXR Carbon Copy und einem Neunaber Wet Reverb.
Vom Clean-Boost bis zum „Transparent-Overdrive“ hat das Double Durple einiges zu bieten
Angefangen mit der rechten Pedalseite mit allen Reglern in der 12-Uhr-Stellung, empfängt uns ein milder und warmer Low-Gain-Sound, der das Signal angenehm andickt, ohne es nennenswert zu verzerren. Die eigenen Zerr-Reserven entfalten sich hier erst ab der 14-Uhr-Stellung des Gain-Potis und wirken insgesamt etwas spitzer und aggressiver als auf der Gegenseite. Dabei gibt sich der Bassbereich des „Double“ sehr ausgeprägt, womit es sich vor allem für Singlecoils oder Bridge-Humbucker empfiehlt. Der Bright-Switch kann hier bei Bedarf etwas Abhilfe leisten, indem er für mehr Frische im Signal sorgt. Eine Bass-Cut-Option wäre für die eine oder andere Anwendung jedoch hilfreich gewesen.

Auf der linken Seite startet das Double Durple in der 12-Uhr-Stellung des Gain-Potis mit mehr Gain-Reserven und liefert eine sehr Amp-ähnliche Zerrstruktur ohne echte Färbung des Grundsounds. Auch das Durple funktioniert dabei besonders gut mit Singlecoils und lässt sich dank der erweiterten EQ-Sektion an viele Szenarien anpassen. In Sachen Ansprache und Dynamik kann das Durple in meinen Ohren durchaus mit deutlich teureren Kandidaten aus der Kategorie „Transparent Overdrive“ mithalten.
Die Kombination beider Pedalseiten liefert fette Lead-Sounds
Möchte man die Gain-Reserven des Durple weiter ausreizen, ergeben sich aus der Kombination beider Seiten höhere Zerrgrade, die sich besonders für voluminöse Leadsounds eignen. Wer hier echtes High-Gain erwartet, wird allerdings enttäuscht. Denn die Double-Seite sorgt mit ihren prominenten Bässen als Booster für einen eher „unaufgeräumten“ Tieftonbereich. Tighte Boost-Sounds, wie wir sie von Klon- oder TS-Style-Pedalen kennen, sind hier eher nicht möglich. Vielleicht hätte eine alternative Reihenfolgenschaltung der beiden Hälften für mehr Abwechslung gesorgt.
Wir starten den Praxisteil mit zwei kurzen Beispielen beider Seiten und einer Kombination der Pedalhälften. Alle Potis befinden sich in der 12-Uhr-Stellung und die Position des Bright-Switches ist angegeben.
Weiter geht es mit einem Überblick über die Poti-Funktionen auf beiden Seiten und den Bright-Switch auf der Double-Seite.
Zum Abschluss hören wir noch zwei Praxisbeispiele mit der Kombination beider Pedalhälften und eine Gegenüberstellung des Double Durple mit drei beliebten Overdrive-Klassikern. Im Rennen sind hier ein J. Rockett Audio Designs Archer, ein Maxon OD-9 und ein Boss BD-2w Blues Driver.