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T-Rex Mudhoney II Test

Der Mudhoney war eines der ersten Pedale von T-Rexund spielt deshalb auch seine ganz eigene Rolle beim Aufstieg des dänischen Effektspezialisten, dessen Produkte inzwischen in kaum einem Effektboard mehr fehlen dürfen. Während die Konkurrenz gerne damit glänzt, in immer schnellerer Folge neue Produkte auf den Markt zu werfen, werden im Norden bewährte Pedale von Zeit zu Zeit auf den Prüfstand gestellt und an die aktuellen Bedürfnisse der Kunden angepasst und überarbeitet. Unser heutiger Gast im bonedo-Testlabor ist ein Update des Verzerrerklassikers Mudhoney und nennt sich schlicht Mudhoney II, wobei der Beiname Double Mudhoney entfernt vermuten lässt, was uns erwartet.

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DETAILS

Konzept und Aufbau
Und genau so ist auch: Der Mudhoney II ist schaltungstechnisch im Prinzip mit der Urversion identisch, nur stehen hier zwei Kanäle zur Verfügung. Die unverwechselbare Optik der T-Rex-Gehäuse begründet einen eigenen Stil und so befindet sich die Elektronik auch dieses Pedals in einem stabilen, gelben Zuhause aus Gussmetall.

Das Gerät ist aus der Sicht des Benutzers in zwei vertikale Bereiche unterteilt, links Kanal eins, rechts Kanal zwei. Beide besitzen identische Regler bis hin zu den beiden Fußschaltern, die den jeweiligen Kanal aktivieren. Clever: Die beiden Klangregler kommen im Gegensatz zu allen anderen Potis ohne Knöpfe und bestehen eigentlich nur aus den Poti-Achsen, die transparent gehalten sind und gleichzeitig als LED-Statusanzeige für den jeweils aktiven Kanal dienen.

Wie jeder anständige Verzerrer verfügt jeder Kanal neben besagtem Tone-Poti über seinen eigenen Gain- sowie Level-Regler und, wie schon der Vorgänger, über einen Normal/Boost-Minischalter. Eingang, Ausgang und der Anschluss für ein Standard 9-Volt-Netzteil zieren die Stirnseite. Wer das Gerät mit Batterie betreiben möchte, findet auf der Unterseite das entsprechende Fach hinter einer Kunststoffabdeckung. Sollte sich jemand dafür interessieren, wie es im Inneren des Pedals ausschaut, kann ich ihm versichern, dass man nach Abschrauben der Bodenplatte nur die Rückseite der Platine zu Gesicht bekommt. Ich habe es mir verkniffen, für einen Blick auf die elektronischen Zutaten den Verzerrer tatsächlich in seine Einzelteile zu zerlegen.

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PRAXIS

Die elektronischen Bauteile, die bei der Herstellung eines Verzerrers benötigt werden, kosten in der Regel nicht die Welt. Was den Preis tatsächlich ausmacht, sind in erster Linie die Investitionen, die in die Entwicklung und Abstimmung der Schaltung gesteckt werden, lange, bevor das erste Gerät tatsächlich über die Ladentheke geht. Bis auf einige wenige wie beispielsweise den Baldringer Dual Drive, der nach einem anderen Prinzip arbeitet und deshalb auch unterschiedlich konstruiert ist, ähneln sich die meisten Verzerrerschaltungen.

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Beim Mudhoney II hat man es klanglich mit einem abgewandelten und verbesserten TS9 zu tun, denn im Vergleich zum Klassiker setzt unser Kandidat fast allen Bereichen noch das ausschlaggebende Sahnehäubchen auf. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, gemeinsam mit mehr Gain und mehr Bass. Das Pedal klingt im Gegensatz zum TS9 bereits in sich absolut ausgeglichen, ohne dass die Vorstufe des nachgeschalteten Verstärkers angezerrt mitarbeiten müsste. Mir hat es in allen Zerrstufen sehr gut gefallen, auch mit wenig Gain. Der Sound wirkt niemals bröselig oder aufgesetzt, sondern geht mit der jeweiligen Gitarre eine perfekte Symbiose ein. Der Boost-Schalter macht ihn fetter und schenkt ihm eine zusätzliche Portion Gain. Besonders im Low-Gain-Bereich macht sich dieses Feature hervorragend, denn es gehen kaum Bässe verloren, wie das bei vielen anderen Verzerrern der Fall ist, wenn dort der Boost aktiviert wird. Der Mudhoney II generiert eine sehr authentische Ampzerre, wobei die leicht gequetschten Mitten längst nicht so ausgeprägt sind wie beim TS9. Die Boost-Funktion kann man bei Gain-Einstellungen bis etwa 12 Uhr problemlos eingeschaltet lassen, danach wird es, je nach verwendeter Gitarre, schnell zu fuzzig, was aber auch seinen Reiz haben kann. Dieser Effekt ist bei einigen Audios gut herauszuhören. Bei maximalem Gain erzeugt das Pedal mit aktiviertem Boost keinen Metallsound, sondern geht eher in eine “Still Got The Blues”-Richtung, wobei sich der Bassbereich leicht verschluckt, wenn man auf den tiefen Saiten spielt. Solange man aber mit dem Stegpickup vorwiegend in hohen Lagen soliert, erhält man einen unglaublich sahnigen Leadsound. Für Rhythmusklampfen wäre mir diese Einstellung zu matschig, aber wozu hat man schließlich zwei Kanäle. Alles in allem ist der Mudhony ein wirklich tolles Distortion-Pedal, das einige Mitbewerber recht blass aussehen lässt.

Audio Samples
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Minimum Gain Gain 11 Uhr – Boost On Gain 14 Uhr – Boost On Gain max. – Boost On Gain max. – Boost Off
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Der Mudhoney II Distortion ist ein sehr vielseitiges Pedal und bietet von einer harmonisch leichten Anzerre bis hin zu Gary Moore-Sounds eine reichhaltige Palette erstklassiger Zerrsounds. Die beiden Kanäle ergeben hier durchaus Sinn, denn allein mit dem Boost-Schalter lässt sich der Sound eines Kanals in eine völlig andere Richtung biegen. Wer einen hochwertigen klassischen Brot-und-Butter-Verzerrer sucht, sollte den Mudhoney II unbedingt antesten.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Sounds
  • Verarbeitung
  • Zwei Kanäle
Contra
Artikelbild
T-Rex Mudhoney II Test
Für 109,00€ bei
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Technische Daten
  • Hersteller: T-Rex
  • Modell: Mudhoney II
  • Kanäle: 2 x identisch aufgebaut
  • Regler: 2x Level, 2x Gain, 2x Tone,
  • Schalter: 2x Boost
  • Anschlüsse: IN/OUT, 9-Volt-Netzteilbuchse
  • Maße (LxBxH): 120 x 100 x 55 mm
  • Gewicht (ohne Batterie): 0,497 kg
  • Preis: 309,00 Euro UVP
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Profilbild von andyguitar

andyguitar sagt:

#1 - 02.12.2012 um 20:51 Uhr

0

Ich habe mir das T-Rex Mudhoney II aufgrund der euphorischen Testberichte gekauft und war bis zuletzt nie richtig zufrieden damit. Klar jeder Gitarrist sucht den Sound, der den eigenen Hörgewohnheiten und der individuellen Spieltechnik möglichst optimal entgegenkommt. Mir war jedoch das Pedal gemessen am Preis bei höherer Gainstufe zu matschig und undifferenziert. Das können andere, teilweise billigere Pedale, m. E. wesentlich besser.

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