Stanton Überstand Test

Praxis

Aufbau
Hinsichtlich der Transportfreudigkeit sind wir uns also schon ziemlich „nahe“ gekommen (der Überstand und ich). Schauen wir mal, wie es sich mit dem Aufbauen verhält. Beim Auseinanderklappen wird klar: Stanton ist ein Freund von 90-Grad-Winkeln. Der Standfuß wird am „Hauptmast“ arretiert, indem man einen der mitgelieferten Kabelbinder durch die zwei ausgefrästen Öffnungen führt und anschließend festzurrt. Das fühlt sich für mich ein wenig seltsam an, weil es mir den Eindruck eines Provisoriums vermittelt. Nun ja, zugegebenermaßen handelt es sich bei jedem DVS-Aufbau im Club um ein temporäres Provisorium, welches spätestens acht Stunden danach sowieso wieder abgebaut wird. Aber trotzdem ist es mir ein wenig zu viel Fummelei. Geht aber schon.

Nach dieser Aktion wird die Ablage für das Interface in den Mast gesteckt. Hat was von Fischertechnik und die funktioniert ja bekanntermaßen auch gut. Zuguterletzt klappt man noch die Laptop-Ablage um – und fertig. Grundsätzlich ist der Aufbau leicht und geht schnell von der Hand. Nur der Kabelbinder verursacht noch leichte Bedenken, auch wenn das Teil so bombensicher steht.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Aufbau – eigentlich kinderleicht und doch irgendwie provisorisch …

Flexibilität ist eine Tugend
Die 90-Grad-Winkel begleiten mich auch in diesem Teil des Tests, nur erscheinen Sie mir nun ein wenig problematischer. Konstruktionsbedingt ist das Stantonsche Tool nämlich ein wenig unflexibel, was seine Neigbarkeit angeht. Der Laptop sitzt zwar sicher und rutschfest auf der Ablage, doch leider kann diese in ihrem Winkel nicht verändert werden. Hier tritt also der erste wirkliche Kritikpunkt zutage, an dem sich mancher potentieller Deejay-Kunde aufreiben könnte. Mir persönlich scheint das Arbeiten so fast unmöglich, da ich wirklich viel mit selbst erstellten Shortcuts arbeite. Je nach Beschaffenheit des DJ-Arbeitsplatzes (zum Beispiel, wenn die Ablage relativ hoch ist und der Ständer somit auch), kann (muss nicht) eine derartige Arbeitshaltung unter Umständen sogar zu einer Sehnscheidenentzündung an den Handgelenken führen. Hier würden sich also unsere Wege trennen, da ich persönlich auf eine neigbare Laptopauflage bestehe. Doch das muss natürlich nicht für die Allgemeinheit gelten. Es gibt sehr viele DJs, die alles über Controller fernbedienen, und denen der Winkel der Tastatur daher völlig egal ist, weil sie diese ohnehin nicht benutzen.
Das Nächste, was ich in diesem Kontext noch anführen möchte, wäre die Höhenverstellbarkeit der Ablagefläche. Eine Disziplin, in welcher der Ständer den Vorsprung, den er sich mit seiner Transportfreudigkeit souverän erarbeitet hatte, verliert, denn der Stanton ist nicht höhenverstellbar. Seine Höhe ist fix bei 30 cm und „that´s it!“. Auch hier hätte ich mir ein wenig mehr Flexibilität gewünscht. Nun ja, im Grunde ist die Höhe für mich ideal, ich könnte mir aber vorstellen, dass es die eine oder andere Situation im Club geben könnte, in der man sich ein wenig mehr oder weniger Arbeitshöhe wünscht. Auch hier verliert der Proband von Stanton ein wenig an Boden.

„Stand“ hält, was er verspricht
Was die Königsdisziplinen angeht, sprich Stand- und Rutschsicherheit, kann der Überstand aber weitere Punkte sammeln, denn er erweist sich insbesondere mit aufgelegtem Gewicht als sehr standfest. Aufgrund der gummierten vorderen „Füße“ verrutscht er auch auf glatten Flächen nicht, dennoch erhält er in dieser Disziplin keine volle Punktzahl, da andere Ständer im Testfeld einen etwas sichereren Eindruck machen. Auch die Auflagefläche erhält nicht mein hundertprozentiges Vertrauen. Andere Ständer aus dem Testfeld, z.B. Lukes Dreibein, schaffen mehr Sicherheit durch eine echte durchgehende und massive Auflagefläche, die dann in der Tasche aber natürlich wieder mehr Platz wegnimmt. Alles hat eben ein „Für und wieder”

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