Anzeige

Softube Modular Test

Der schwedische Hersteller Softube, bekannt für Software-Emulationen beliebter Hardware-Geräte, hat mit dem Modular nun auch ein modulares Synthesizer-Plug-in im Sortiment. Wie beim analogen Vorbild, dem Eurorack, lassen sich im Modular unterschiedliche Module in einem virtuellen Rack miteinander verbinden. In der Basisausstattung bringt die Software sechs lizensierte Module aus Doepfers A-100-System mit, hinzu kommen über 20 Utility-Module, wie Mixer, Sequenzer oder MIDI to CV. Wer mehr möchte, kann Modular kostenpflichtig ergänzen. Wir haben uns angeschaut, wie das System klingt und wie es sich bedienen lässt.

Softube_Modular_Bild_01_Aufmacher

Details

Kompatibilität und Verfügbarkeit

Modular ist als Plug-in für OS X und Windows erhältlich. Es unterstützt die Plug-in-Formate VST/VST3/AU/AAX-Native. Unter beiden Betriebssystemen läuft es in 64 Bit, für Windows gibt es eine zusätzliche 32-Bit-Variante. Die kostenlose Testversion lässt sich 20 Tage nutzen.

Bedienoberfläche und Konzept

Modular basiert auf dem modularen Synthesizersystem Eurorack. Dabei werden die zahlreichen Einzelkomponenten mit virtuellen Patchkabeln verbunden. Die fotorealistische Bedienoberfläche bildet die Module originalgetreu nach, wodurch man sich schnell zu Hause fühlt. Die virtuellen Patchkabel werden nur dann eingeblendet, wenn man mit der Maus über eine Steckverbindung fährt, was für gute Übersicht sorgt.

Fotostrecke: 3 Bilder Die virtuellen Patchkabel sind beim Tweaken ausgeblendet.

Eine Übersicht der verfügbaren Module: Die Intellijel- und Heartbeat-Module gehören zu den kostenpflichtigen Erweiterungen.
Im Basis-System sind folgende Module enthalten:
Doepfer:

  • A-110-1 VCO
  • A-132-3 Dual VCA
  • A-108 VCF
  • A-140 ADSR
  • A-147 VCLFO
  • A-118 Noise/Random

Über 20 Utility-Module, u.a.:

  • MIDI to CV/Gate
  • Mixer
  • Slew
  • Multiples
  • Delay
  • Sample & Hold
  • Switches
  • Offset
  • Sequencer
  • Polyphonic MIDI to CV/Gate module
  • Clock Divider
  • Logic und Signal Tools

Die abgedunkelten Module Korgasmatron II, uFold II und Rubicon von Intellijel lassen sich entweder als Demo testen oder aber für 39 bzw. 49 Dollar pro Stück hinzukaufen. Für Besitzer von Softubes Drum-Synthesizer „Heartbeat“ sind dessen Drum-Channels in Modular als Module nutzbar. Für Heartbeat gibt es ebenfalls eine Demoversion, weshalb man auch diese Module ausprobieren kann.
Viele Module gibt es in den Kategorien DAW and MIDI Interfacing, Mixer, Sequencer, Utility und Performance. Letztere bietet Komponenten zur Bearbeitung mehrerer Parameter mit nur einem Fader, was beim Automatisieren im Studio oder auf der Bühne von Vorteil ist. Die vier Sequenzer sind im analogen Style gehalten und demnach mit Tastern und Reglern ausgestattet.

Fotostrecke: 5 Bilder Weitere Module gibt es in den Kategorien „Sequencer“, …

Unter DAW and MIDI Interfacing finden wir DAW Sync, MIDI to CV, Quadraphonic MIDI to CV sowie einen MIDI-Trigger. Die Mixer-Module werden genutzt, um Audio- und CV-Signale zu mischen oder die Phase des Signals mit dem „Pol Mix“ zu ändern. Als Effekt hält Modular leider nur ein Delay bereit. In der Utility-Sektion ist vom einfachen Sinus-Oszillator über einen Splitter bis hin zu einem Sample-and-Hold-Modul alles dabei, was der Soundschrauber begehrt. 

Anzeige

Praxis

Installation

Das Plug-in benötigt einen kostenlosen iLok-Account, standardmäßig werden alle(!) Plug-ins von Softube installiert, bisherige Versionen werden überschrieben. Daher beträgt die Download-Größe auf der Herstellerwebsite auch ein gutes Gigabyte.

Bedienung

Wie gut funktioniert das virtuelle Verkabeln? Man merkt, dass Softube viel Hirnschmalz investiert hat, um Modular einerseits authentisch zu gestalten und andererseits eine leichte Bedienung zu gewährleisten. Dieser Spagat ist Softube gelungen. Mit „Add“ hat man alle Module auf einen Blick und kann sie einzeln oder auch zu mehreren gleichzeitig ins Rack laden. Per „Move/Delete“ werden die Module aus dem Rack entfernt oder umsortiert. So kann man sich ganz nach eigenem Geschmack einen übersichtlichen und logisch angeordneten Synth bauen. Tatsächlich wirkt es so, als säße man vor einem echten Eurorack, da die Verkabelung realistisch aussieht und auch die Module originalgetreu umgesetzt wurden.

Die Module können aus dem Rack gelöscht werden.
Die Module können aus dem Rack gelöscht werden.

Klang

Softube Modular klingt hervorragend! Die Schweden haben die Module vorbildgetreu emuliert. Mir ist keine Emulation bekannt, die so nah an die Hardware-Vorbilder herankommt. In Verbindung mit der Bedienoberfläche ergibt sich eie gelungenes Konzept, das den Spaß am Soundschrauben erheblich fördert. 195 Presets verdeutlichen, was klanglich alles drin ist. Ich habe im Folgenden einige Patches angespielt und an den Modulen geschraubt. Eines ist sicher: im Modular steckt Leben!

Audio Samples
0:00
Freerun: Drone Freerun: Organic Freerun: Plastic Sequence: Wide Sequence: Percussion Mono Bass: EDM Polar Bass: Classic Noise Bass: Dubstep Zapp Lead: Classic Shake Lead: EDM Raw“

Doch so schön Modular auch klingt, je nach Anzahl der Module ist das Programm sehr ressourcenhungrig. Auf einem MacBook mit einem 2,3 GHz i7 Prozessor und 16 GB RAM erreicht nur eine Plug-in-Instanz schnell 50% CPU-Auslastung. Interessant wird sein, ob kommenden Updates die Performance verbessern können und wie sich Module anderer Hersteller in diesem Punkt verhalten.

Anzeige

Fazit

Mit Softube Modular lassen sich flexibel Klangwelten gestalten. Die mitgelieferten Doepfer-Module sowie die weiteren Komponenten des Basic-Systems lassen kaum Wünsche offen und sind für vergleichbar kleines Geld erweiterbar. Bei der Klangqualität kommt Modular den Originalen erstaunlich nah. Die Software ersetzt natürlich nicht die Haptik der Hardware, sie lässt sich aber dennoch nutzen, um die klanglichen Möglichkeiten der Module vor einem Hardware-Kauf zu testen. Bisher bietet Softube Modular ausschließlich ein Delay als Effekt an, da gibt es für andere Hersteller noch viel zu tun. In Anbetracht des fairen Preises von 66 Euro erhält man eine authentisch umgesetzte Emulation des Euroracks inklusive einiger gut umgesetzter Module von Doepfer. Da können Klangschrauber eigentlich gar nichts falsch machen. 

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • authentische Emulation
  • originalgetreue Module
  • realistische Bedienoberfläche
  • hervorragende Klangqualität
  • flexible Synthesizer-Entwicklungsumgebung
Contra
  • nur ein Effekt-Modul (Delay)
  • hoher Ressourcenverbrauch
Artikelbild
Softube Modular Test
Softube_Modular_Bild_01_Aufmacher
Features
  • Cross-Plattform modulares Synthesizer-Plug-in
  • Emulation des Eurorack-Systems
  • True-Dynamic-Circuit-Emulation
  • Doepfer Module (A-110-1 VCO, A-108 VCF, A-132-3 Dual VCA, A-140 ADSR, A-118 Noise/Random, A-147 VCLFO)
  • über 20 Utility-Module (Mixer, Sample & Hold, MIDI to CV/Gate, Switches, Multiples, Delay, Offset, Sequencers, Clock Dividers, Logic und Signal Tools)
  • weitere emulierte Module von Intellijel sind als Extensions erhältlich (uFold II, Korgasmatron II, Rubicon)
  • Besitzer einer Softube Heartbeat-Lizenz können die Drum-Channel als Modul einsetzen
  • 195 Presets
  • Systemvoraussetzungen
  • VST/VST3/AU/AAX
  • iLok-Account
  • OS X 10.8
  • Windows 8, Windows 7
  • Intel Core 2 Duo, AMD Athlon 64 X2 oder neuer
  • mindestens 1 GB RAM und 6 GB freier Festplattenspeicher
Kommentieren
Profilbild von canum lupus

canum lupus sagt:

#1 - 17.06.2017 um 11:34 Uhr

0

Ist Werbung für
„Döpfer“! Ich kann mehr als 20 „U-he“ Plugins wie Diva und
Co ohne Probleme laufen lassen, aber keine zwei „Softube –
modular“ Instanzen auf dem selben System! Ein sinnvoller Einsatz
von „Softube – modular“ ist überhaupt nicht möglich... aber
Hardware-Module bestellen bei Döpfer geht reibungslos über das
Plugin ;) Eine wirklich nutzbare Version würde aber auch einiges
mehr kosten...

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.