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Slate Digital MetaTune Test


Slate Digital ist eine etablierte Größe im Musik-Softwaremarkt und wenn man über ein derart umfangreiches Portfolio verfügt wie die Amerikaner, darf ein Tonhöhenkorrektur-Plugin natürlich nicht fehlen!

In diesem Review wollen wir herausfinden, welche Eigenschaften MetaTune von Slate Digital auszeichnen und für wen das Echtzeit-Plugin interessant sein könnte!

Die folgenden Produkte der US-amerikanischen Software-Schmiede haben wir in letzter Zeit übrigens außerdem für euch getestet: Slate Digital Murda Melodies, Slate Digital Fresh Air und Slate Digital Sample 6-Pack.

Quick Facts zu Slate Digital MetaTune

  • Tonhöhenkorrektur ausschließlich in Echtzeit
  • sehr schnelle Regelzeiten für stilbildende Effekte
  • dreistufiger Note Stabilizer gegen unerwünschtes Flattern der Tonhöhe
  • integrierter Doubler-Effekt

DETAILS UND PRAXIS

MetaTune: das Konzept

Bei MetaTune handelt es sich um ein Plugin für den reinen Echtzeiteinsatz – also ohne Modus zur grafischen Nachbearbeitung und Timing-Korrektur. Dabei bedient sich MetaTune der üblichen Vorgehensweise: Es korrigiert die Tonhöhe mithilfe einer editierbaren Skala – mit variablen Regelzeiten und Korrekturintensitäten.

Sowohl natürlich klingende Bearbeitungsresultate als auch bewusst kreative Verfremdungen sind dabei möglich. Gerade die Verfremdung bewirbt der Hersteller dabei wenig subtil als Haupteinsatzzweck. Somit ist das Slate Digital Plugin primär als Spezialist für den berühmt-berüchtigten Auto-Tune-Effekt zu betrachten. Angesichts der nun seit Dekaden anhaltenden Omnipräsenz dieses stilbildenden Effekts hat das wohl auch seine Berechtigung.

Slate Digital MetaTune im Test: die Features

Laut Marketing-Videos hat man das ikonische Vorbild Antares Auto-Tune genauestens analysiert und gemäß dem Motto „harder, faster, better, stronger“ nochmal eine Schippe draufgelegt: Noch schnellere Regelzeiten und der dreifach regelbare Note Stabilizer sind Features, die ein moderne Gesangseffekte begünstigen.

Wichtige Parameter: Speed/Intensität (grün), Note Stabilizer (rot), Skalen (gelb), Groups (pink), Presets (blau)

Die teilweise harte Quantisierung der Tonhöhe führt zu einem plötzlichen und unnatürlichen Wechsel zwischen zwei Tönen der eingestellten Skala. Im Grunde ist erreicht man damit auch den angestrebten Effekt, allerdings kann es auch nervig und kontraproduktiv sein, wenn ein längerer, schlecht intonierter Ton so lange flackert. Dagegen hat MetaTune zwei Mittel: Ein stufenlos einstellbares Offset der Regelzeit für längere Noten und den dreistufigen Note Stabilizer (None, Short, Mid, Long).

Etwas ungewöhnlich ist der integrierte Doubler-Effekt – häufig ist das eher ein separates Element der Plugin-/Effektkette – aber warum eigentlich nicht. Was auch auffällt, ist, dass man mehrere Plugin-Instanzen gruppieren kann. Möchte man globale Änderungen in einem Song vornehmen oder geeignetere Settings für komplexe Gesangsarrangements finden, spart man damit richtig Zeit. 

Bedienungsprinzip XY-Pad: Der Doubler

Was fehlt? Eine MIDI-Steuerung, wie man sie zum Kreativeinsatz von diversen Mitbewerbern kennt – die zählt nämlich nicht zu den Features von MetaTune.

Kreditkartensperrung, Installation und Testdurchführung

Das Slate Digital Plugin ist Bestandteil des sogenannten All-Access-Bundles von monatlichen 9,99 bis 14,99 US-Dollars. Wer mag, kann es sich aber auch für 199 Euro kaufen. Für den Test habe ich das kostenlose Free-Trial-Angebot genutzt, wofür man sich einen Account erstellen und (leider) bereits Zahlungsinformationen (Kreditkarte oder PayPal) hinterlegen muss.

Nachdem das mit meiner Kreditkarte merkwürdigerweise zuerst nicht funktioniert hat, ist die Installation nach Eingabe meines Paypal doch noch gelungen. Stunden später erhielt ich eine SMS meines Kreditkarteninstituts mit der Mitteilung, dass meine Karte gesperrt sei.

Kopierschutz per iLok

Bei Nachfrage kam heraus, dass die „Sicherheitsabbuchung“ (< 1 Euro) von Slate Digital als Betrugsversuch interpretiert wurde und verschiedene Sicherheitsmechanismen in Kraft getreten sind. Natürlich war alles rechtens und nach zwei Tagen inklusive weiterer Probleme hatte sich die Angelegenheit dann auch geklärt. Die Frage ist nur: BRAUCHT MAN SO ETWAS?

An die Plugins anderer Hersteller gelangt man schließlich auch, ohne dass man erst Kontoinformationen hinterlegen und das Trial-Abo schließlich wieder kündigen muss. Derartige Prozedere bewerte ich ab diesem Review als Kritikpunkt.

Zurück zum eigentlichen Thema: Sowohl Installation als auch die Performance des Plugins verliefen auf meinem iMac Pro (macOS 11.6.1) in Apple Logic Pro (10.7.4) dann aber einwandfrei. Allerdings bin ich über den Kopierschutz per iLok nie wirklich begeistert, weil ich dabei sowohl mit dem Dongle als auch mit der Cloud bereits Probleme hatte.

Während der Installation wurde ich vor die Wahl gestellt, die Trial-Lizenz entweder auf meinen Dongle oder auf die iLok Cloud zu laden. Laut Herstellerinformationen ist für die Kaufversion (Perpetual license) ein Dongle (iLok2/3) erforderlich.

Wie klingt MetaTune?

Das Slate Digital Plugin hält, was es verspricht! Knackig-plakative Auto-Tune-Effekte gelingen dank der genannten Tools fast mühelos, obwohl der verwendete Vocal Take teilweise echt starkes Vibrato enthält und die Tonhöhe an einigen Stellen deutlich zu hoch ist. Interessant sind die detaillierten Unterschiede in den Hörbeispielen, je nachdem, welche Einstellung man im Note Stabilizer vorgenommen hat.

Audio Samples
0:00
Gesang – unbearbeitet Gesang – Auto-Tune FX (Note Stabilizer off) Gesang – Auto-Tune FX (Note Stabilizer short) Gesang – Auto-Tune FX (Note Stabilizer mid) Gesang – Auto-Tune FX (Note Stabilizer long) Gesang – Auto-Tune FX + Doubler Gesang – natürlichere Korrektureinstellung

Der aktive Note Stabilizer bewirkt in den Einstellungen Short und Mid eine deutliche Verbesserung, während das Setting Long zu Fehlinterpretationen führt, die den Melodieverlauf ändern. Außerdem fördert dieses Audiobeispiel zutage, dass keine Formantkorrektur stattfindet, sodass sich der Einsatzradius des Plugins deutlich einschränkt.

Die grafische Darstellung bei beherzter Einstellung des Doublers – ihr hört sie im vorletzten Audiobeispiel

Alternativen zum Slate Digital MetaTune:

Antares Auto-Tune ArtistBrainworx bx_crispytunerWaves Tune Real-Time
Echtzeitvariante vom Klassiker der Tonhöhenkorrektur mit MIDI-Steuerung und FormantkorrekturAlternative mit Echtzeitbearbeitung, detaillierten Zugriffsmöglichkeiten im Graphic Mode und Formantbearbeitungsehr günstige Echtzeitkorrektur mit MIDI-Steuerung und Formantkorrektur

FAZIT: Slate Digital MetaTune Test

Das Slate Digital Plugin MetaTune bringt nicht viel Neues, macht im Detail aber einiges besser. Wer auf den berüchtigten Auto-Tune-Sound steht, wird das beispiellos unkomplizierte Gelingen dieses Effekts mit MetaTune zu schätzen wissen. Der Note Stabilizer reduziert unerwünschte Flattereffekte effektiv und liefert im Handumdrehen amtliche Ergebnisse. Zur Gesangsbearbeitung organischerer Musikstile fehlt allerdings eine Formantkorrektur, die man im Übrigen auch zur kreativen Verfremdung einsetzen kann. Somit sehe ich MetaTune eher als Spezialisten denn als All-in-one-Lösung zur Gesangsbearbeitung. Nutzer des All-Access-Abonnements werden sich über den Gesangseffekt freuen, wohingegen Producer moderner Musikstile die Höhe des Kaufpreises im Vergleich zu einigen Mitbewerbern einigermaßen nachvollziehen können. Passt beim Checken der Trial-Version aber auf, dass eure Kreditkarte nicht gesperrt wird oder greift direkt auf PayPal zurück. 

Features

  • Tonhöhenkorrektur in Echtzeit
  • bei Bedarf äußerst schnelle Regelzeiten für moderne Effektstimmen
  • Note Stabilizer gegen unerwünschtes Flattern der Tonhöhe
  • HeatMaps zur Visualisierung der Ein- und Ausgangstonhöhe
  • Gruppierung mehrerer Plugin-Instanzen zur gemeinsamen Editierung
  • Systemanforderungen: AAX-/AU-/VST2-/VST3-kompatibles Hostprogramm (64-Bit), iLok, macOS 10.11+ oder
  • PREISE
  • Preis: € 199,– (Straßenpreis am 27.08.2023)
  • Preis (im Bundle-Abo): ab 9,99 USD im Monat
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • praktikabler Spezialist für stilbildende Tuning-Effekte
  • wirkungsvolle Tools gegen unerwünschtes Flattern der Tonhöhe
  • Doubler-Effekt im Plugin
  • Gruppierung mehrerer Plugin-Instanzen möglich
Contra
  • iLok Account erforderlich und Trial-Version nur mit Kontodaten (Kreditkarte / Paypal)
  • keine Formantkorrektur
  • keine MIDI-Steuerung
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Slate Digital MetaTune Test
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Kommentieren
Profilbild von Alex

Alex sagt:

#1 - 29.08.2023 um 03:57 Uhr

0

wie kann man das wichtigste detail.und grössten Contra Punkt vergessen? man braucht nicht nur ein ilok Account. Alle Plugins von slate digital brauchen zwingend den usb dongle, wenn man das plugin kauft. was im Endeffekt auf einen Zwang zur Subscription hinausläuft. bin erstaunt dass darüber nichts geschrieben wurde, obwohl der Preis klar kommuniziert wurde.

    Profilbild von Peter Koenemann

    Peter Koenemann sagt:

    #1.1 - 29.08.2023 um 09:38 Uhr

    0

    Hallo Alex, dass die Perpetual License einen iLok Dongle erfordert, hatte ich geschrieben. Ebenso ist die Notwendigkeit des iLok Accounts als Kritikpunkt aufgeführt. Viele Grüße

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