Synchro Arts VocAlign Ultra Test

Dopplungen (ugs. Dubs) von Gesangs- und Instrumentalspuren gehören zu Musikproduktionen wie die Butter zum Brot. Die VocAlign-Software des englischen Herstellers Synchro Arts konnte sich bereits um die Jahrtausendwende herum als geeignetes Tool zur Optimierung von Dopplungsspuren etablieren und hat seitdem verschiedene Entwicklungsstufen durchlebt.

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VocAlign Ultra nennt sich die aktuelle Evolutionsstufe der Software, welche VocAlign Pro 4 ablöst. Ihre wahrscheinlich interessanteste Neuerung ist die Integration diverser Features der mächtigen Stand-alone-Software Revoice Pro 4 aus eigenem Hause. Worum es sich hierbei genau handelt, erfahrt ihr in unserem Testbericht!

Details

Das Prinzip

VocAlign Ultra ist ein ARA2-kompatibles Plugin, dessen primärer Zweck das Synchronisieren des Timings und der Tonhöhe von Audioaufnahmen ist. Das von Revoice Pro übernommene Alignment der Tonhöhe kann im Vergleich zu allen älteren und bestehenden VocAlign-Versionen alleine schon als Gamechanger gesehen werden, doch hierzu später mehr. Auch wenn sich der konkrete Workflow je nach dem verwendeten Host-Programm unterscheiden kann, ist das grundlegende Prinzip immer dasselbe: Eine Audiospur (i. d. R. Lead Vocal) wird zur „Guide“, eine weitere Spur zum „Dub“ deklariert. Letztere wird dann (mehr oder weniger) automatisch und wahlweise per Time-Stretching oder per Pitch-Shifting der Guide angeglichen. 
Das Ergebnis wird gerendert und steht somit in geschätzten 95 Prozent aller Fälle „auf Knopfdruck“ als mixfertige Dopplungsspur parat. Es gibt Situationen, in denen die (möglicherweise sogar beabsichtigten) Abweichungen zwischen Guide und Dub so groß sind, dass differenziertere Einstellungen (situationskonforme Presets, diverse Parameter) erforderlich sind – mehr dazu im folgenden Abschnitt. 

Fotostrecke: 2 Bilder Von oben nach unten: Guide, Dub und Output (= Ergebnis der Bearbeitung) in Wellenformdarstellung.

Weiterhin ist anzumerken, dass sich die Verwendung von VocAlign (Ultra) nicht zwingend auf Gesangsspuren beschränkt und auch der Bearbeitung von Instrumentalspuren und der Sprachsynchronisierung dient. Die weiteren Betrachtungen und Bewertungen in diesem Review erfolgen aber aus der Sicht eines Vocal-Producers.

Parameter

Der grundlegende Workflow von VocAlign Ultra ist dadurch gekennzeichnet, dass „Parameter-Frickeleien“ selten notwendig sind. Konkrete Produktionssituationen werden durch tatsächlich gut funktionierende Presets der Kategorien Dialogue, Instrument, Rap und Vocal abgedeckt. Diese können selbstverständlich zusätzlich verfeinert werden, wobei es primär um die Intensität der Angleichung gehen soll. Hierzu wechselt man idealerweise von der Basic- in die Advanced-Ansicht, in welcher weitere Parameter und Algorithmen zur Auswahl stehen.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Advanced-Ansicht: Der rot markierte Bereich ist eine „Protected Area“.

Zwei wichtige Funktionen, die man bereits von VocAlign Pro kennt, finden sich ebenfalls im Advanced-View: „Protected Areas“ und „Sync Points“. Diese beiden Features ermöglichen das manchmal notwendige Selektieren von Bereichen, die von der Bearbeitung ausgeschlossen werden sollen. Außerdem sind sie für die Definition von Sync-Points in Guide und Dub zuständig, die so weit auseinanderliegen, dass der automatische Algorithmus zu einem fehlerhaften Ergebnis führen könnte. Weiterhin ermöglicht VocAlign Ultra neuerdings ein Formant-Shifting der Dopplungsspur, um bei Bedarf den Stimmcharakter zu ändern.

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