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Shure MVX2U Test

Das Shure MVX2U punktet schon vor dem eigentlichen Test

Schon vor dem ersten Test des Shure MVX2U wird klar, dass das Audio-Interface ein praktisches Ding ist. Es ist winzig, kann auch mal in einer Hosentasche transportiert werden – Bedienelemente, die Schaden nehmen könnten, gibt es nicht. An vielen Mikrofonen, darunter natürlich dem Shure SM7B, konnte es ganz simpel eingesteckt werden. 

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Audio-Interface-Suchbild

Installation und Betrieb der Software ShurePlus MOTIV schön einfach

Die Installation der Software ShurePlus MOTIV auf einem MBP unter macOS Big Sur verlief genauso unfallfrei wie der Betrieb. Letzter wird vor allem Einsteigern leicht gemacht. Wer sich nicht gut auskennt, Audio-Neuling ist oder sich schlichtweg nicht wirklich interessiert, wird angenehm geführt: Das Auto Gain funktioniert ordentlich, mit Begriffen wie „neutral“ und „dark“ fängt wohl jeder etwas an. 

Auto Gain
Automatik-Funktion für das Einpegeln und simplifizierte “Tone”-Settings statt EQ.

Wer etwas genauer eingreifen will, bekommt zwar einfache, aber durchaus wirksame Bearbeitungsmöglichkeiten. Der EQ ist mit fünf Bändern geeignet, einfache Anpassungen vorzunehmen, dem Kompressor und dem Limiter ist hoch anzurechnen, lieber zu vorsichtig zu Werke zu gehen als zu riskieren, dass es zu auffälligen Artefakten kommt. Einen einfachen De-Esser zu integrieren, wäre sicher keine Fehlentscheidung von Shure gewesen.

EQ und Comp
Im “Manual”-Modus ist die Parametertiefe etwas höher. Etwas.

Ich bin zwar kein Freund davon, zur Einstellung eines Geräts zwangsweise auf die Hilfe eines Computers oder eines Smart Devices zurückgreifen zu müssen. Allerdings ist ein Audio-Interface nicht unbedingt ein Ewigkeitsgerät, und USB-C wird uns wohl noch eine Weile begleiten.

60 dB nicht die Welt, aber in Ordnung

Neben dem Shure SM7B habe ich viele andere Mikrofone unterschiedlichen Typs mit dem Shure MVX2U getestet. Kondensatormikrofone klangen fein und sauber für ein Interface dieser Preisklasse. Das SM7B hat einen nur schwachen Output, dieser wird von manchen anderen Mikrofonen, vor allem einigen passiven Bändchenmikrofonen, noch unterbrochen. Vor diesem Hintergrund erscheint das maximale Gain von 60 dB stellenweise knapp kalkuliert und nicht weit über den bei einfachen Interfaces üblichen 52-56 dB. Allerdings bieten 24 Bit genug Spielraum, auch der Versuch mit einem Inline-Amp zur zusätzlichen Verstärkung verlief positiv. Und bei der zu erwartenden Nutzung mit einem dynamischen Mikrofon bei naher Besprechung sollten 60 dB reichen. Es ist jedoch so, dass ich das lange Testfile mit voll aufgerissenem Gain aufgenommen habe – und einem SM7B bei einem Zentimeter Korbabstand. 

Klang des Shure MVX2U 

Hier gibt es gute Noten. Selbstredend kann das Mini-Interface nicht gegen teure Interfaces von Neumann, Merging Technologies oder Lavry anstinken, aber im Vergleich zu größeren Interfaces der Klasse von deutlich über 200 Euro zeigte, dass man hier keine schmerzlichen Kompromisse eingehen muss. Das Mikrofonsignal ist rauscharm, gut aufgelöst und transparent und frei von Unzulänglichkeiten. Es geht immer ein Stück konkreter und feindynamischer, aber ich würde mich nicht nur nicht scheuen, mit dem MVX2U zu streamen und zu podcasten, sondern auch Vocals aufzunehmen. Laptop, Mikro, MVX2U und geschlossene Kopfhörer sind ideal für netzunabhängiges Recording in guter Qualität. 

Audio Samples
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Shure MVX2U mit SM7B Clarett mit SM7B Shure MVX2U mit AT2040 Shure MVX2U mit SR314 MT48 mit SR314

Gemessen an der Winzigkeit des Geräts und seinem Preis, ist auch der Kopfhörerverstärker absolut in Ordnung. Man sollte aber eher auf niederohmige Modelle mit nicht zu geringem Wirkungsgrad setzen, denn die Leistung ist zwar ok, aber nicht gerade überbordend hoch. Wichtig ist aber, dass es möglich ist, Eingangssignal und Playback zu mischen – denn sonst wäre das Shure MVX2U nur sehr eingeschränkt musiktauglich. 

Alternativen zum Shure MVX2U

Die ganze Flut an preiswerten Audio-Interfaces wird der Alternativrolle kaum gerecht, denn die sind allesamt größer. Zoom UAC-232 wäre dennoch zu nennen, denn hier kommt als Alternative zum Auto Gain die 32-Bit-Floating-Point-Technologie zum Einsatz. Das EVO 4 beispielsweise bietet wiederum Auto Gain. Aber in dem Miniformat des MVX2U scheint das Testgerät schlichtweg konkurrenzlos. 

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