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Samson Expedition XP 1000 Bundle Test

Das Samson Expedition XP 1000 Bundle ist eine kompakte Komplett-PA, die mühelos von einer Person transportiert und aufgebaut werden kann; ausgestattet ist sie mit zwei passiven 10-Zoll-Lautsprechern, einem Handsender und einem Power-Mischpult nebst Bluetooth-Schnittstelle. Die Klein-PA rockt mit 1000 Watt Spitzenleistung, genug für Verkaufsveranstaltungen, Präsentationen, Jubiläen, kleinere Clubs oder den Proberaum. Das System ist aufgrund seiner Baugröße optisch unauffällig und überzeugt auf den ersten Blick mit seinem Transportkonzept. Und auf den zweiten?

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Samson Expedition XP 1000 Bundle, kompaktes transportables PA System.

Details

Das Paket, in dem mir das Samson Expedition XP 1000 Bundle zugestellt wird, ist ziemlich kompakt. In der ersten Box entdecke ich ein Transportfach mit patentiertem Drehverschluss für den zehnkanaligen, 2 x 500 Watt starken Powermischer. Im zweiten Lautsprecher ist in der gleichen Größe ein Fach für Netz- und Lautsprecherkabel vorhanden. Zum Bundle gehört neben den Boxen, dem Mixer und den Kabeln ein drahtloses Handmikrofon mit Nierencharakteristik sowie ein USB-Empfänger, der am Mischpult eingesteckt wird. Der Anschluss eines USB-Sticks mit Musikdateien ist nicht möglich. Die PA kommt auf ein Gesamtgewicht von 24 kg.

Fotostrecke: 6 Bilder Integrierter Powermischer.

Boxen

Beim visuellen Schnellcheck stellt sich heraus, dass die Speaker aus schlagfestem, schwarzem ABS-Kunststoff bestehen. Sie haben eine, von oben gesehen, leicht trapezartige Form. Eine Kante auf der Rückseite ist abgeflacht und erlaubt den Einsatz als Bodenmonitor mit 40º Abstrahlwinkel.
Die Zweiwege-Systeme sind mit 10-Zoll-Speakern für den Bass und 1-Zoll-Speakern für den Hochtonbereich ausgestattet. Ein schwarzes Lochgitter aus Metall schützt die Schallwandler. Unterhalb dieses Gitters sitzen zwei Bassreflexöffnungen; an den Rückseiten sind mittig 6,3-Millimeter-Klinkenbuchsen für die Lautsprecherkabel platziert.

Fotostrecke: 3 Bilder Zusammengeschobene Lautsprecher.

Powermixer

Der Mixer startet links mit vier Mikrofonkanälen. Oben sitzt jeweils eine nicht verriegelbare XLR-Eingangsbuchse, der eine 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse zur Einspeisung von Line-Signalen folgt. Ein Pad-Schalter mit -26 dB reduziert den Eingangspegel.
In jedem Kanalzug sitzt eine Zweiwege-Klangregelung mit grauen Faderkappen und rastender Mittelstellung. Der Bassregler arbeitet bei 100 Hz und im Hochtonbereich sind Korrekturen bei 10 kHz möglich. Der Regelumfang liegt bei ± 15 dB. Weiter südlich kommt ein Effektschalter mit einer grünen LED zum Vorschein. Aha, die Mikrowege können also das integrierte Effektgerät mit seinen 16 Presets speisen. Prima. In der untersten Reihe logiert der leichtgängige Lautstärkeregler, diesmal mit einer weißen Kappe.
Kanal 1 und 2 besitzen einen integrierten Kompressor/Limiter. Ist der Schalter nicht aktiviert, arbeitet der Limiter und niedergedrückt kommt der Kompressor zum Einsatz. Für diese Funktion gibt es keinen Bypass. Im vierten Mikrofonkanal befindet sich auf der Höhe der Kompressionsschalter die USB-Schnittstelle für den Samson Stage XPD1 USB-Receiver. Die Stereokanäle 5/6 und 7/8 sind mit je zwei Mono-Klinkenbuchsen bestückt, 7/8 wurde zusätzlich eine Stereo-Miniklinke spendiert. Kanal 9/10 gewährt über zwei Cinch-Buchsen Signalen Zugang und kann zusätzlich mit einem USB-Bluetooth-Signal beschickt werden.
In der Summe sitzt ein schaltbares Hochpassfilter bei 167 Hz. Es ist auch für die regelbaren Monitore zuständig, die über zwei weitere Klinkenbuchsen Anschluss finden. Zwei Cinch-Buchsen greifen das Summensignal vor diesem Filter beispielweise für Recording-Zwecke ab. Über einen sechzehnstufigen Drehschalter und einen Send-Master wird ein Preset des internen 24-Bit-Effektgeräts ausgewählt und angesteuert. Es folgt der Master-Regler sowie eine sechsstellige LED-Kette für die Aussteuerung. Zum Schutz der Endstufen ist außerdem ein Limiter vorhanden.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Powermischer in Pultstellung.
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Praxis

Auf der Speaker-Oberseite sind zwei Schienen eingearbeitet, behelfs derer sich die beiden Boxen zum Transport zusammenstecken lassen. So sind die Lautsprecher optimal geschützt, da Speaker gegen Speaker gerichtet ist. Allerdings ist es ein wenig fummelig, die siamesischen Zwillinge anschließend wieder voneinander zu trennen. Das kleine Mischpult hingegen lässt sich sehr einfach aus dem hinteren Stauraum der Box herausholen, ebenso das Netzkabel und die beiden 6 Meter langen Lautsprecherkabel. Wenn man die Kabel sorgfältig in die Ablage packt, passt auch noch der Handsender und sein Empfänger hinein.
Zunächst wird der Mixer aufgebaut. Unter diesem gibt es einen kleinen Metallbügel zum Umklappen, der eine pultähnliche Aufstellung auf einer geraden Oberfläche erlaubt. Sämtliche Ein- und Ausgänge sowie die Bedienelemente sind übersichtlich beschriftet; die Abstände der einzelnen Elemente sind ebenfalls gut gewählt, wobei die Farbkappen der Regler die Orientierung erleichtern. Das verstärkte Signal wird über Monoklinken herausgeführt, die rechts neben dem beleuchten Netzschalter Platz gefunden haben. Unten ist ein 60-Millimeter-Ventilator installiert, der den Powermixer vor Überhitzung schützt. Unser Exemplar arbeitete effektiv, aber sehr laut. Er besitzt offenkundig keine Thermosteuerung und läuft bei eingeschaltetem Gerät permanent.
Die XLR-Kabel stecken auch ohne Verriegelung fest in den Buchsen. Werden die Klinkeneingänge genutzt, bleiben die XLR-Wege dennoch aktiv. Es ist uns – dem Limiter sei Dank – nicht gelungen, eine bewusste Übersteuerung herbeizuführen. Kanal 3 und 4 sind etwas empfindlicher, haben aber auch bei überpegeligen Eingangssignalen genügend Headroom.

Fotostrecke: 3 Bilder Übersichtlicher Powermischer.

Mikrofon

Das Pairing des Handsenders mit dem Empfänger funktioniert problemlos mittels zweier Druckknöpfe an Mikrofon und Empfänger, jedoch produziert die Funkverbindung über den 2,4-GHz-Bereich eine hörbare Latenz. Der Receiver merkt sich die Verbindung und stellt sie nach einem erneuten Einschalten des Senders wieder her. Das Mikrofon mit Nierencharakteristik klingt ausgewogen, der Frequenzgang wird mit 20 – 16000 Hz beziffert. Es sind keine überhöhten Bässe und Mitten vorhanden und der Hochtonbereich wird ebenfalls durchsichtig und sauber abgebildet. Störende Popplaute traten nicht auf, allerdings ist der Korpus etwas anfällig für Griffgeräusche.
Für Gesang sollte man den Kanal-Limiter zuschalten. Er arbeitet in den Spitzen sehr sauber und verhindert so effektiv Übersteuerungen. Bei Sprachanwendungen bevorzuge ich den Kompressor. Gerade ungeübte Sprecher profitieren dann von der leicht reduzierten Dynamik. Gute Dienste für die Sprachverständlichkkeit leistet zudem das Hochpassfilter in der Summe. Leicht angehobene 10 kHz und ein vorsichtiges Absenken bei 100 Hz, schon passt es. Das Effektgerät (Hall, Delay, Chorus, Flanger) ist ebenfalls ein gut klingendes Werkzeug bei der Suche nach dem perfekten Sound. Allerdings gibt es keinen separaten Mute-Schalter für den Effektweg, daher müssen die vier Effektschalter in den Eingängen zum Stummschalten deaktiviert werden.

Audio Samples
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Country-Musik trocken Country-Musik mit “Warm Room“ (Preset 2) Drum Loop mit “Bright Room” (Preset 1) Drum Maschine + Tablas trocken Drum Maschine + Tablas mit “Small Room” (Preset 3) Weibliche Ansage trocken Weibliche Ansage mit “Plate Reverb“ (Preset 6)

Der Anschluss von Kondensatormikrofonen und aktiven DI-Boxen funktioniert einwandfrei, obwohl der Mixer nur eine Phantomspannung von 15 Volt zur Verfügung stellt. Am Line-Eingang lassen sich auch Instrumente mit Pickups direkt anschließen und ich muss schon sagen, das akustische Ergebnis kann sich hören lassen, zumindest, was den klaren, durchsichtigen Sound meiner Gitarre angeht.
Letzte Disziplin: Das Pairing mit einer Bluetooth-Quelle per Smartphone oder Tablet-PC. Das gelingt schmerzfrei: Auf dem Mobilgerät taucht bei eingeschalteter Bluetooth-Funktion das Samson XP 1000 Netzwerk auf, mit dem man sich lediglich verbinden muss.
Der Sound der kleinen PA ist sauber; bei der Musikwiedergabe gehen die Lautsprecher auch ohne Subs ausreichend tief runter und bilden den Bassbereich gut ab. Mit einem Abstrahlwinkel von 60º x 90º im Hochtonbereich lässt sich ein schönes breites Stereobild erzeugen.

Bluetooth Empfänger in der Summe
Bluetooth Empfänger in der Summe
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Fazit

Wer es klein, kompakt und laut braucht, ist mit dem Samson Expedition XP 1000 Bundle gut bedient. Das Zweiwege-System klingt ausgewogen, der 1000-Watt-Powermixer macht, was er soll und das eingebaute Effektgerät liefert mehr als brauchbare Resultate. Kleine Clubs oder den den Proberaum beschallen? Ja, sicher! Eine Rede zum Geburtstag oder zum Jubiläum? Kein Problem, denn die mitgelieferte Sender/Empfänger-Kombination gab sich im Test, abgesehen von den Griffgeräuschen am Mikrofon, keine Blöße. Obendrein sind sämtliche Komponenten beim Transport sicher geschützt und das System macht aufgrund der kompakten Maße einen schlanken Fuß. Es lohnt sich also, dem Samson Expedition XP 1000 Bundle ein Ohr zu leihen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Sehr kompakt und reisefreudig
  • Solide Audioeigenschaften
  • USB- und Bluetooth-Schnittstelle
  • Gelungenes Gesamtkonzept
  • Drahtloses Mikrofon inklusive
Contra
  • Lautes Lüftergeräusch
  • Phantomspeisung nur 15 Volt
Artikelbild
Samson Expedition XP 1000 Bundle Test
Für 765,00€ bei
Samson Expedition XP 1000 Bundle, kompaktes transportables PA System.
Samson Expedition XP 1000 Bundle, kompaktes transportables PA System.
Technische Spezifikationen
  • 1 x 10-Kanal-Powermixer
  • 4 x XLR-Mikrofoneingänge
  • 15 Volt Phantomspeisung für Mikroeingänge
  • 4 x Klink-Line-Eingänge
  • 1 x 3,5-mm-Stereoklinke Line-Eingang
  • 2 x Cinch-Eingänge
  • 7 x 2-Band-EQ
  • 100 Hz ± 15 dB
  • 10 kHz ± 15 dB
  • 2 Monoklinken-Monitor-Out
  • 2 Monoklinken-Speaker-Out
  • 2 x Cinch Ausgänge Recording Out
  • Hochpassfilter 167 Hz im Master
  • internes Digitaleffektgerät mit 16 Presets für Input 1 – 4
  • Bluetooth-Schnittstelle zur kabellosen Musikübertragung
  • Stereo-Endstufe (2 x 500 Watt Peak) in Class-D-Technik
2 x passive 10“ und 1“ Lautsprecher
  • Frequenzgang: 20 – 20.000 Hz
  • 10“ Tieftöner
  • 1“ Hochtöner
  • Abstrahlwinkel 60º x 90º
  • 577 mm x 301 mm x 560 mm (H x T x B)
  • Gewicht 24 kg
  • Aussparung für den Powermixer und Zubehör
  • 35-mm-Boxenflansch
  • Monitorwinkel ca. 40º
  • 2 x 5 Meter Lautsprecherkabel
  • stabile eingegossene Klinkenstecker
Samson XPD1 USB Wireless System
  • 2.4 GHz
  • 1 Handsender HXD1
  • 1 USB-Empfänger RXD1
  • UVP: 899,- Euro
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Samson Expedition XP 1000 Bundle, kompaktes transportables PA System.

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