Roland AIRA Compact P-6 Test: Kompakter Sampler

PRAXIS

Roland Sequenzer vom Feinsten

Der Sequenzer des AIRA-Compact zeigt sich zunächst mal als absolut solides Werkzeug und ist anderen Aira-Geräten ähnlich, hier aber besonders gut für kleinen Platz umgesetzt. Meines Erachtens nach ist er gut geeignet, unsaubere Live-Einspielungen zu begradigen.

Einziger Wermutstropfen: Einige schwarze Funktionstaster sind ohne ihre Hintergrundbeleuchtung nicht lesbar – besonders in der Kennenlernphase ein echter Navigationsnachteil, wenn man eine der geraden “nicht-aktiven” Taster sucht, Beispiel: KYBD und PATTERN: eine „Bright/Dim“-Option habe ich nicht finden können. Es hilft nur Übung oder gutes Gedächtnis – beides eine Herausforderung.

Wer sich eingroovt, wird allerdings mit kreativen Pattern-Jams sowie spontanen Loop-Orgien belohnt. Auch, weil man das Teil recht komfortabel in zwei Händen wie einen Game-Controller halten kann. Der mitgelieferte Sample-Content ist echt knapp, aber absolut brauchbar, inspirierend und mit “acht Kits” soweit breit kuratiert.

Audio Samples
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FX On/Off Perform MFX Vinyl & Ressonator Channel Filter/Drive into Delay

Umfangreich, aber kompakt

Grundsätzlich und hier besonders gilt: nur weil man alle Funktionen zur Verfügung hat, muss man sie nicht immer auch gleich alle nutzen. Das vorausgeschickt, erfüllt der P-6 damit weniger komplizierte Tasks als Spezialist im Live-Setup mit besonderer Bravour, äußert intuitiv und damit gut.

Zum eigenständigen Spielen und Experimentieren unterwegs lädt das Konzept ebenfalls ein – Limits innerhalb der Software gibt es kaum. Platzbedingt gibt es Verschachtelung bei der Bedienung sowie reichlich Doppelbelegungen kleiner Taster in Kauf zu nehmen. Auch der fehlende Speaker trübt den Hipster-Flow.

Trotzdem hat es Roland geschafft, Aspekte der Live-Möglichkeiten intuitiv nutzbar zu machen – und auch auf Kopfhörer geht das voll klar. Starker Fokus auf die Master-Effekte sowie die plakativen Sample-Parameterm machen Laune. Der Granular-Mode war hingegen eher “underwhelming”, Live kaum beherrschbar und damit eventuell noch was für das Studio.

Viele Effekte gut im Zugriff

Resampling lässt sich pro Voice anstoßen, der Sampling-Button wird durch ein kleines Mikrofonloch ergänzt.

Einen Lautsprecher sucht man bei Roland vergebens, welcher den mobilen Spass nochmal erhöht hätte.

An der Stelle sei Teenage Engineering als Alternative genannt, die einen Speaker in ihrem Taschenrechner-Samplern verbauen.

Deren Effekte sind zwar nicht so gut wie die von Roland, die Pads wiederum sind besser, es gibt mehr davon und sie haben Aftertouch! Eine höhere Lebenserwartung traue ich trotz eingebauten Akku dennoch klar den Roland AIRA Compacts zu.

Anschlüsse & Integration

Die Engine ist komplex und ziemlich hoch entwickelt für so einen kleinen Sampler!

Auch an Bord: Sync In/Out und MIDI In/Out via 3,5 mm Miniklinke. Der Stereo-Ausgang ist headsetkompatibel und unterstützt den Mikrofoneingang – per Mix-In lassen sich weitere Geräte durchschleifen, mischen, bearbeiten. Alles Ideal für kompakte Setups in Reihe, nicht nur Roland-only. Das gefällt!

Systemgedanke & Alternativen

Die AIRA-Compact-Reihe steht für eigenständige Mini-Instrumente mit Hands-on-Workflow – oft verkleinerte Ableger von TR-8S, MC-707 oder Boutique-Geräten, samt reduzierter Engine und kleinem Preisschild.

Wer lieber groß denkt, greift zur TR-8S oder MC-707 – technisch weit überlegen, in der Menü-Führung besser – aber in der Summe auch kaum günstiger: Fünf kleine AIRA-Compact Units kosten am Ende ähnlich viel wie ein ausgewachsenes Flaggschiff.

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MartY ATARI sagt:

#1 - 18.06.2025 um 10:40 Uhr

0

den gibt's doch schon ein Jahr? oder?

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