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RME ARC Advanced Remote Controll Test

Früher war alles besser: Da hatte man ein Mischpult, und dies besaß auch einen Lautstärkregler für die angeschlossenen Monitore. Dann brauchte man kein Mischpult mehr, weil man direkt ins Audiointerface einspielen konnte, nur einen richtigen Drehknopf für die Hauptabhöre mit ein paar Extra-Knöpfen, den hatte man nun nicht mehr direkt zur Hand. Das wiederum war die Geburtsstunde typischer Monitorcontroller, die nun genau  diesen Mangel mit analoger Lautstärkeregelung, Speakerumschaltung sowie Headphone-Managment, Mono und DIM-Tastern zu beheben versuchen. 

RME_ARC_01_Sideshoot


Doch damit kamen wieder neue Probleme ins Spiel, wie unser Testmarathon Monitorcotroller zeigte. Das Fazit war: Vernünftige, analoge Regelung kostet richtig Geld! Irgendwie grotesk, das dachten sich wohl auch die Entwickler von RME und präsentierten ihre eigene Art der Lösung: Eine proprietäre Kabel-gebunde Fernbedienung für die USB/FW-Interfaces Fireface UCX und UFX. Diese verfügen über genügend In- und Outputs, um auch komplexere Monitoringsituationen in Vebindung mit der mitgelieferten TotalMixFX-Software realisieren zu können. Und deshalb schauen wir uns die Advanced Remote Control heute einmal genauer an!

Details

Die RME ARC – kurz für Advanced Remote Control – ist eine proprietäre und kabelgebundene Fernbedieung für die Audiointerfaces RME Fireface UCXund UFX. Es gibt aber auch noch eine einfachere Version dieser Fernbedienung namens Basic Remote, die allerdings nur über die wenigsten Funktionen unseres heutigen Testkandidaten verfügt. Optisch sind sich beide dennoch sehr ähnlich. Ja, und wer das Babyfacekennt, weiß auch, welches Gehäusedesign hier wiederverwendet wurde. 

Fotostrecke: 3 Bilder Die Advanced Remote Control.

Das 100x25x132 mm (BxHxT) große Gehäuse ist also aus solidem Metall, wiegt nur 0,5 kg und ist Hand-ergonmisch geformt. Obendrauf sitzt ein großer gerasteter, schwerer Push-Encoder, garniert von sechs Buttons inklusive Status-LEDs darüber und zwei Buttons ohne Visualisierung darunter. Der angenehm drehende Regler hat sogar eine kleine Finger-Mulde, die man in der Tat oft nutzt.
Die Taster lassen sich allesamt angenehm drücken. Ihre Funktion ist mit der Fireface-Kontrollsoftware TotalMix frei konfigurierbar und nur im Standalone-Betrieb der Interfaces, also ohne angeschlossenen Computer, nicht änderbar und vorgeschrieben, was aber in der Praxis kaum ein Problem darstellen sollte – im Gegenteil, wie wir noch sehen werden.
Konkret bedeutet dies, dass im Standalone-Betrieb die Tasten A-F  bis zu sechs auf dem Interface speicherbare Snapshots laden. Mit Recall kann man eine Referenzlaustärke einstellen und auch aufrufen. Program bleibt allerdings hierbei noch ohne Funktion. Mit dem Drehregler wird selbstverständlich die Main-Out-Lautstärke geregelt und mit dem Push-Befehl des großen Rades wird Dim ausgelöst. Ist der Computer an, gelten diese Beschränkungen natürlich nicht mehr. Die weiße Beschriftung über den Tastern A-F gilt dann aber auch nur als Anhaltspunkt für die Standardbelegung Talkback, Mono, Mute, Phones 1, Phones 2 und Ext. Input.

Die Taster A-F können frei belegt werden, die weiße Beschriftung dient nur als Anhaltspunkt für die Standardbelegung.
Die Taster A-F können frei belegt werden, die weiße Beschriftung dient nur als Anhaltspunkt für die Standardbelegung.

Mit Talkback schaltet man dann eintsprechend ein angeschlossenes Micro auf den Kopfhörer des Künstlers durch, was man vorher in der TotalMixFX Software konfiguriert. Mono hingegen summiert den linken und rechten Kanal am Main-Out, um Phasenprobleme zu erkennen, und mit den Phones-Tastern wiederum kann man den Cue-Channel bzw. die Künstler-Submixe auf die Hauptausgänge legen. Ja, und Ext.In schaltet einen vorher konfigurierten Eingang an die Hauptausgänge durch, was z.B. auch ein CD-Player sein könnte.
Erwähnenswert finde ich auch noch den “Speaker B Select”-Befehl, der standardmäßig auf dem Program-Taster liegt. So kann man zwei Paar Lautsprecher anschließen und zwischen diesen wechseln, wobei es besonders praktisch ist, dass beide auf gleiche Lautstärke eingestellt werden können und der große Encoder somit dann beide Volumes gleichzeitig steuert (Link Main A&B).

Fotostrecke: 4 Bilder Die Abteilung “Key Command” aus dem Options Menü der RME TotalMixFX Software unter Windows.

Selbstverständlich können auch jede Menge weitere Parameter von TotalMixFX gesteuert werden, sodass sich im Alltag viele Konfigurationsmöglichkeiten mit den Firefaces finden lassen. Insgesamt gibt es ganze 36 Kombinationen, wobei das Verhalten der Taster dann auch zwischen Push und Toggle bzw. Enable/Disable variiert. Ein Paar Aufkleber gibt es obendrein auch noch dazu, ich persönlich würde auf diese Art der “Deko” aber grundsätzlich verzichten.

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Gerald sagt:

#1 - 26.05.2013 um 00:23 Uhr

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Ich bin zwar Fireface-UCX-Besitzer, habe mich aber gegen das ARC Advance entschieden. Wenn man einen iPod Touch, ein iPhone oder ein iPad besitzt, kann man TotalMix sehr komfortabel über die "offiziellen" TouchOSC-Templates fernsteuern:
http://www.rme-audio.de/for...Das ist dann nicht nur ein Monitor-Controller, sondern eine komplette Misch-Oberfläche. Insofern empfinde ich den Preis des ARC Advance nicht mehr wirklich als günstig. Gegenüber des TouchOSC-Controllers sind die Funktionen (zwangsläufig) doch sehr eingeschränkt.

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