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RME Fireface UFX Test

Details:

Mit dem Fireface UFX präsentiert RME nicht nur den neuesten Alleskönner im Produktangebot, sondern gleichzeitig auch das Flaggschiff der aktuellen Fireface-Serie. Das Audio-Interface soll dabei aber nicht die bisherigen Dauerbrenner Fireface 400 und 800 ablösen, sondern vielmehr das Portfolio mit einer gehörigen Portion Extra-Features nach oben hin abrunden.

Rein äußerlich passt es sich der gewohnten RME-Optik an: 19-Zoll-Rackformat, eine Höheneinheit, blaue Front und die typischen Tragegriffe – das Design könnte kaum typischer sein. Vergleicht man das UFX mit dem nächstkleineren Modell, dem Fireface 800, fallen sofort die optimierte Platzgestaltung und das Display auf. Beim UFX sind sämtliche Ein- und Ausgänge etwas näher zusammengerückt, was den RME-Entwicklern viel Platz für neue Funktionen bot. Insgesamt gefällt mir die neue Aufmachung etwas besser als die des Fireface 800, auch wenn RME sein Hauptaugenmerk weiterhin auf Funktionalität statt auf die Optik zu legen scheint.

Klassisches Design
Die Geräteverarbeitung zeigt sich in RME-typischer Qualität. Das bedeutet, dass wir es hier mit einem stabilen Aluminiumgehäuse zu tun haben, das sich für den täglichen Studiobetrieb ebenso eignet wie für On-the-Road-Einsätze. Es gibt keine harten Gehäusekanten, alle Übergänge sind fein säuberlich abgerundet. Die Tasten besitzen einen guten Druckpunkt und die Drehregler liegen angenehm in den Fingern. Auch die von Neutrik gefertigten Buchsen zeugen von hoher Qualität und bieten allen Steckertypen sicheren Halt

Karton_ausgepackt

Für die optionale Verbindung zum Computer hat RME bereits die passenden Kabel beigelegt. Dazu zählen ein vier Meter langes Firewire-400-Kabel sowie ein knapp zwei Meter langes USB-2.0-Verbindungskabel. Für die korrekte Kommunikation zwischen Computer und Audio-Interface sorgen die Treiber, die sich auf der beigelegten CD befinden.
Generell empfiehlt es sich, einen Blick direkt auf die Herstellerseite (www.rme-audio.de) zu werfen, da hier in regelmäßigen Abständen Treiber-Updates angeboten werden. So auch in meinem Fall – der Haupttest wurde auf einem Apple Macbook mit OSX 10.6.5 und Treiberversion 1.43 durchgeführt. Neben einem Netzkabel und dem zweisprachigen Benutzerhandbuch zählt ein zwei Meter langes optisches TOSLINK-Kabel zur Standarddreingabe.
Aufgeräumte Front
Insgesamt bietet das Fireface UFX bis zu 30 Ein- und Ausgangskanäle, deren Anzahl sich mit steigender Samplerate verringern. Die volle Anzahl schöpft es im Standard-CD-Format mit einer Auflösung von 44,1 Kilohertz aus oder mit 48 Kilohertz, dem typischen Mini Disc- und DAT-Format.

Auf der Gerätevorderseite befinden sich die Kanäle neun bis zwölf, die als Combobuchsen ausgelegt sind. In der Praxis bedeutet dies, das entweder 6,3-Millimeter-Line- oder XLR-Mikrofonkabel zu verwenden sind. Jeder der vier Inputs wird um jeweils drei LEDs ergänzt, die Auskunft über eingehende Signale (SIG), die aktivierte Phantomspeisung (48V) und den eingestellten Betriebsmodus (TRS) liefern. Da die Eingänge hochohmig ausgelegt sind, eignen sie sich auch hervorragend als DI-Box für elektrische Gitarren oder E-Bässe. Live eingespielte oder eingesungene Musik kann direkt über die beiden danebenliegenden Kopfhörerausgänge abgehört werden. Alternativ lassen sich die beiden Outputs auch als niederohmige Line-Outs missbrauchen.

Der Front weiter folgend beginnt bereits die Digitalsektion mit den ersten MIDI Ein- und Ausgängen sowie einem USB-Memory-Slot. Letzterer soll dazu verwendet werden, direkt auf angeschlossene USB-Sticks oder eine FAT32-formatierte Festplatte aufzunehmen und Audio-Files wiederzugeben. Während meines Tests war die Funktion leider noch nicht verfügbar, sie soll laut Aussage von RME jedoch mit einem der folgenden Softwareupdates freigeschaltet werden.
 
Die beiden fünfzeiligen LED-Ketten geben Auskunft darüber, an welchem digitalen Eingang ein Signal anliegt und mit welchem sich das Audio-Interface aktuell synchronisiert. Der Lautstärkeregler ist hingegen wieder ein analoges Element, mit dem sich die beiden Main-Outs sowie beide Kopfhörerausgänge in ihrer Leistung justieren lassen. Zwischen den Ausgängen wird durch Betätigen des Reglers hin- und hergeswitcht.

Mit vier zusätzlichen Tasten und zwei Encodern lässt sich das UFX auch völlig ohne Computer steuern. Zur übersichtlichen Navigation dient das farbige LCD-Display, das zwar sämtliche Routing-Möglichkeiten auf dem Bildschirm vereint, für meinen Geschmack jedoch etwas größer hätte ausfallen können. Klar, das Platzangebot auf einer Höheneinheit ist nicht besonders groß und als Dreingabe und zur Grob-Orientierung reicht das gebotene Sichtfenster auch aus, wer jedoch nicht mehr über 100% Sehfähigkeit verfügt, könnte Probleme beim Lesen bekommen. Angenehm fällt deshalb die automatische Schriftvergrößerung bei der Parametermanipulation auf.

Umfangreiches Anschlussterminal
Auf der Geräterückseite werden die vier vorderen Eingangskanäle um acht weitere ergänzt. Diese verfügen über keinen eigenen Vorverstärker und können dank symmetrischer 6,3-Millimeter-Klinkenbuchsen mit jedem Mischpult oder externem Preamp betrieben werden.

Auch digitale Quellen finden am UFX komfortabel Platz. Die im professionellen Bereich häufig genutzte AES/EBU-Schnittstelle empfängt sowohl SPDIF- als auch AES/EBU-Signale. Vervollständigt werden die 30 Eingangskanäle von den beiden ADAT-Inputs, die im 44,1- und 48-Kilohertz-Betrieb bis zu 16 eigenständige Kanäle aufnehmen. Der zweite ADAT-Eingang versteht sich aber auch mit dem semiprofessionellen SPDIF-Format. Somit lässt sich das Audio-Interface auch in “high-endigeren” Hi-Fi-Setups verwenden. Im Gegensatz zum Fireface 800 verzichtet RME aber auf die koaxiale SPDIF-Schnittstelle. Externe Wandler, die über diesen Ausgang verfügen, können dennoch benutzt werden, man benötigt lediglich einen zusätzlichen Impedanzwandler von Koax auf XLR.

Zu der Vielzahl an analogen und digitalen Schnittstellen gesellen sich noch sechs weitere symmetrische Line-Ausgänge sowie zwei XLR-Outputs. Letztere eignen sich hervorragend dazu, aktive Lautsprecher direkt anzuschließen. Die Ausgangslautstärke wird dann bequem mit dem Volumenregler gesteuert.

Abgerundet wird unser Überblick mit dem Anschlussterminal, das über zwei Wordclock I/O’s zur Synchronisation zwischen mehreren Geräten, Firewire- und USB-Schnittstellen sowie eine weitere MIDI-Einheit und den obligatorischen Netzanschluss verfügt. Fans der Firewire-Übertragung werden vermutlich die zweite FW-Schnittstelle vermissen, um per Daisy-Chain weitere Geräte ins Netzwerk aufzunehmen.

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