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Revv G4 Test

Mit dem Revv G4 Distortion-Pedal packt die kanadische Firma den Sound des “Red Channel” ihrer Generator-Amp-Serie in ein Pedalgehäuse. Dadurch tritt der G4 in die Fußstapfen des G3 Pedals, das bereits Gegenstand eines bonedo-Tests war und eine Abbildung des Purple-Kanals darstellt.

REVV_G4_Overdrive_Distortion_TEST


Demnach ist der G4 kein einfaches Facelift des lilafarbenen Treters, sondern schlägt klanglich in eine deutlich andere Kerbe, auch wenn die Poti-Anzahl und -Belegung optisch identisch ist und sich die ungleichen Brüder nur farblich unterscheiden. Inwieweit der G4 anders klingt und ob er im Test ähnlich positiv überrascht wie der G3, könnt ihr hier erfahren.

Details

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Gehäuse/Optik

Das Revv G4 präsentiert sich in einem feuerroten, pulverbeschichteten Metallgehäuse mit den Maßen 125 x 71 x 51mm. In der vorderen Pedalhälfte zeigen sich fünf schwarze Kunststoffpotis mit weißer Markierung und ein Dreifach-Kippschalter. Die hintere beheimatet den obligatorischen Fußschalter und davor eine LED, die in Blau den Betriebszustand des Pedals signalisiert.

Fotostrecke: 3 Bilder Mit dem G4 präsentiert der kanadische Hersteller Revv den ungleichen Bruder zum G3 Verzerrer.

Die Anschlüsse versammeln sich an der Stirnseite des Pedals in gewohnter Ordnung: rechts der Input, links der Output und dazwischen der Anschluss für das Netzteil. Letzteres ist optional erhältlich und muss 9 Volt und mindestens 17 mA bereitstellen, was für Verzerrer eine normal-niedrige Stromaufnahme darstellt.
Die Klinkenstecker sind mit Metallmuttern an das Gehäuse geschraubt und wirken sehr robust, wie übrigens das gesamte Pedal.

Fotostrecke: 2 Bilder Mit Gitarre und Amp verbunden wird das Pedal über die entsprechenden Anschlüsse an der Stirnseite,…

Seitens der Verarbeitung und der Haptik aller Teile gibt es hier rein garnichts zu mäkeln. An den Außenseiten finden sich vier Kreuzschrauben, falls das Gehäuse geöffnet werden sollte. Da der Batteriebetrieb jedoch ohnehin nicht möglich ist, macht das nur im Reparaturfall Sinn.
Zum Lieferumfang gehören vier selbstklebende Gummifüße, ein paar Sticker und ein kleines Manual zum rudimentären Erläutern der Funktionen.

Bedienung

Die Bedienung ist, wie zu erwarten, sehr intuitiv. Dem User steht ein sehr effektiver Dreiband-EQ zur Verfügung, der Bässe, Mitten und Treble regelt. Das Volume-Poti bestimmt die Master-Lautstärke, wobei unity gain bei ca. 14 Uhr anzutreffen ist, und ein Gain-Regler verarztet den Zerrgrad. Wie beim großen Vorbild, dem Generator 120 bzw. 100 Amp, besitzt das Pedal einen “Aggression”-Schalter, der drei Betriebsmodi bietet: In der mittleren Off-Stellung liefert das Pedal die geringsten Gainreserven, im Blue Mode wird der Zerrsound definierter und tighter, im Red Mode erhält man die höchste Sättigung und der Zerrsound klingt insgesamt offener.

Fotostrecke: 3 Bilder Alle Bedienelemente sind wie gewohnt auf der Oberseite geparkt…

Nun fragt man sich natürlich berechtigterweise: Was ist denn der Unterschied zum Revv G3? Beide Pedale klingen tatsächlich sehr unterschiedlich und decken auch andere Arbeitsbereiche ab. Das G3 etwas tighter, mittiger und mit weniger hochfrequenten Präsenzen, das G4 mit etwas mehr “Hair” und insgesamt aggressiver. Bietet das G3 mehr im Mittenspektrum, so wirkt das G4 eher in den Bässen und Höhen angehoben, mit leichtem Midscoop. Beide Pedal spielen definitiv in der gleichen Qualitätsliga, werden aber dennoch unterschiedliche Geschmäcker ansprechen.

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Praxis

Für die Soundbeispiele parke ich den Revv G4 zunächst vor einem cleanen Mesa Boogie MkV. Die Gitarren werden jeweils angegeben.
Zunächst hört ihr eine Les Paul und das Pedal in einem weitestgehend mittigen Setting. Wirft man das Pedal im mittleren, neutralen Aggression-Mode an, hört man bereits ganz deutlich, wohin die Reise geht, nämlich in Richtung eines High-Gain-Distortionpedals, das keine Gefangenen macht. Die Zerrstruktur ist ampartig, dicht, fett und erinnert an klassische Metalsounds, die man sowohl in den 80ern, aber auch heutzutage in bestimmten Genres erwarten würde.
Auch wenn sich der G4 sehr gut mit meinem MkV verträgt, ist es möglich, dass die Höhen und Hochmitten des Pedals unter Umständen eine Anpassung an die verwendete Gitarre und den Amp verlangen, denn im Test kam nicht jeder Verstärker gleich gut mit seinem Soundcharakter klar. Amps, die von sich aus schon nicht allzu scharf klingen, kann der G4 allerdings mit saftigen Sounds beglücken. Im Blue Mode wird der Ton etwas kompakter und definierter in den Tiefmitten, wohingegen der Red Mode etwas mehr Sättigung und auch Gain mit sich bringt.

BassMiddleTrebleVolumeGainAggression
11:0012:0013:0012:0011:00Off-Blue Red
Audio Samples
0:00
Mid Setting – Pedal Off/On (Aggression Off) Mid Setting – Blue Mid Setting – Red

Wirklich warme, bluesige Lowgain-Sounds sind nicht die Baustelle des G4, aber auch in niedrigen Gainsettings kann das Pedal durch grungige Rhythmusbretter oder Indiesounds punkten. Der EQ wirkt unglaublich effektiv und deckt eine sinnvolle Range und ordentliche Bandbreite an Frequenzen ab.

BassMiddleTrebleVolumeGainAggression
13:0015:0010:0012:009:00Off-Blue Red
Audio Samples
0:00
Low Gain – Aggression Off Low Gain – Blue Low Gain – Red

Metallige Midscoop-Sounds klingen sehr ausbalanciert und differenziert in allen Frequenzen. Die Bässe liefern das gewünschte “chuggah”, aber die Auflösung der Akkorde bleibt sehr klar über das komplette Saitenbild.

BassMiddleTrebleVolumeGainAggression
14:009:0011:0012:0014:00Off-Blue Red
Audio Samples
0:00
Mid Scoop- Aggression Off Mid Scoop – Blue Mid Scoop – Red
Das Revv G4 bietet enorme Gainreserven und ein definierter Sound ist auch dank des effektiv arbeitenden Equalizers stets gegeben.
Das Revv G4 bietet enorme Gainreserven und ein definierter Sound ist auch dank des effektiv arbeitenden Equalizers stets gegeben.

Das Rauschverhalten des G4 ist wirklich exzellent. Auch bei höheren Gainsettings halten sich die Nebengeräusche in Grenzen, wobei der Off-Mode am ruhigsten ist und der Red-Mode sich noch am deutlichsten bemerkbar macht. Ihr hört immer noch eine Les Paul, diesmal jedoch am Halspickup.

BassMiddleTrebleVolumeGainAggression
14:0013:0012:0012:0015:00Off-Blue Red
Audio Samples
0:00
Hi Gain – More Mids – Aggression Off Hi Gain – More Mids – Blue Hi Gain – More Mids – Red

Der Zerrcharakter wird in erster Linie User von Humbuckergitarren ansprechen und gefällt mir persönlich dort auch am besten, doch der G4 kann mit auch Singlecoil-Modellen umgehen, auch wenn es hier gilt, etwas Schärfe aus dem Frequenzspektrum zu nehmen. Ihr hört eine Telecaster in der Stegposition.

BassMiddleTrebleVolumeGainAggression
14:0014:0010:0012:009:00Off-Blue Red
Audio Samples
0:00
Mid Setting – Single Coils – Aggression Off Mid Setting – Single Coils – Blue Mid Setting – Single Coils – Red

Der ampartige Charakter lässt das Pedal in einer Reihe von Anwendungsbereichen trumpfen. So kann es direkt in eine Endstufe gespielt werden, oder aber, wie im Folgebeispiel, direkt in die DAW, wo eine Speaker-Impulsantwort auf das Pedal gelegt wird. Hier gilt es, etwas in den Höhen nachzuregeln und evtl. in der DAW einen EQ zu Rate zu ziehen, aber grundsätzlich führt auch dieser Einsatz zu guten Ergebnissen.

BassMiddleTrebleVolumeGainAggression
12:0015:0015:0012:0014:00Red
Audio Samples
0:00
Directly into DAW

High-Gain-Distortionpedale bieten meist weniger Dynamik als ihre Overdrive-Zeitgenossen, und da macht der G4 auch keine Ausnahme. Dennoch lässt das Pedal sehr gut das Arbeiten mit dem Volume-Regler der Gitarre zu, der den Zerrgrad sehr effektiv beeinflusst. Die Leadsounds sind schön singend und Gainreserven sind ohne Ende vorhanden.

BassMiddleTrebleVolumeGainAggression
12:0014:0012:0012:0013:00Blue
Audio Samples
0:00
Lead Sound
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Fazit

Der Revv G4 zeigt sich, wie schon der G3, als hervorragend verarbeiteter Verzerrer mit exzellenten Klangeigenschaften für bestimmte Stilrichtungen. Hier geht der Charakter deutlich stärker in die Metal-Richtung, bietet weniger Midrange als der G3 und eignet sich damit für alles zwischen 80s Rock/Metal bis hin zu zeitgenössischen Metalsounds, aber auch als ergänzendes Leadpedal. Die Gainreserven sind enorm, die Nebengeräusche halten sich in Grenzen und ein kompakter, definierter Sound ist immer gegeben; auch der Equalizer arbeitet ungemein effektiv. Einziger Punkt, dem möglicherweise Beachtung beigemessen werden sollte, ist der passende Amp bzw. dessen Setting, um die Präsenzen und Hochmitten nicht übermäßig aufdringlich werden zu lassen, was für mich jedoch kein Minus ist. Damit reiht sich der G4 wie auch sein Vorgänger in die Riege der neuen Generation an exquisiten, ampartigen Pedalen ein, die auf jeden Fall angespielt werden sollten! Der Preis ist für die Qualität auf jeden Fall berechtigt.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • exzellente, genreabhängige Soundqualität
  • geringe Nebengeräusche
  • effektiver EQ
  • hohe Gainreserven
  • gute Auflösung
Contra
  • keins
Das Revv G4 Distortion-Pedal überzeugt mit exzellentem Sound und deckt alles zwischen 80s Rock/Metal bis hin zu zeitgenössischen Metalsounds ab.
Das Revv G4 Distortion-Pedal überzeugt mit exzellentem Sound und deckt alles zwischen 80s Rock/Metal bis hin zu zeitgenössischen Metalsounds ab.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Revv
  • Bezeichnung: G4
  • Typ: Distortion
  • Herkunft: Kanada
  • Regler: Gain, Volume, Bass, Middle, Treble
  • Schalter: Aggression (Red/Off/Blue), Effekt On/Off, True Bypass
  • Anschlüsse: Eingang (6,3mm Klinke), Ausgang (6,3mm Klinke), Netzteilanschluss 9V
  • Stromaufnahme: 17 mA
  • Abmessungen: 125 x 71 x 51mm
  • Gewicht: 363 g
  • Ladenpreis: 229,00 Euro (März 2019)
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