Reloop RMX-10 BT Test

Reloop stattet seinen neuen Einsteiger-Mixer RMX-10 BT mit einer Bluetooth-Schnittstelle aus. Der Vorteil liegt auf der Hand: Ihr könnt ohne lästige Kabelverbindung Musik von Tablet und Smartphone auf den Mischer beamen, den Kanal dabei sogar frei wählen. Mit einem budgetschonenden Verkaufspreis von 119,- Euro rückt der Zweikanal-Mixer sowohl Einsteiger als auch fortgeschrittenere Anwender in seinen Fokus, dennoch tummeln sich nicht wenige Konkurrenten in diesem Preissegment, beispielsweise der Dual-MP3 und BT-Mischer the t.mix 201-USB Play.

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Wirft man allerdings einen genaueren Blick auf Desktop-Mixer der Konkurrenten, findet man nur wenige Pulte mit integriertem Blauzahn. Ob das dem RMX-10 BT reicht, um einen Spitzenplatz im Ranking der Einsteigermischpulte zu erklimmen?

Details

Auspacken ist angesagt. Aus dem Karton fördere ich neben der Kurzanleitung und dem Kabelsatz (Stromkabel, Cinch-Kabel) einen grundsolide verarbeiteten Zweikanal-Mixer im Vollmetall-Chassis an den Tag, der rutschsicher auf seinen Gummifüßen steht und folgende Anschlussschnittstellen zur Verfügung stellt:
Zunächst wären hier an der Rückseite pro Kanal je zwei Phono- und Line-Cinch-Inputs für Plattenspieler, CD-Spieler etc. zu nennen. Dazu notiere ich, ebenfalls im Cinch-Format ausgeführt, einen Master-Ausgang sowie einen REC-Out, wo ihr das Mixsignal zur Aufzeichnung abgreifen und aufzeichnen könnt. Dies kann beispielsweise mit dem Laptop und Software, Smartphone und App oder einer Hardware wie dem Reloop Tape oder sonstigen Mix-Recordern erfolgen. 

Fotostrecke: 4 Bilder Lieferumfang des Reloop RMX-10 BT

An der Vorderseite des kompakten Zweikanälers (Kaufberater: die besten Zweikanal-Mixer für DJs) sind ein 6,3 mm Kopfhörerausgang und dazu noch ein 6,3 mm Mikrofoneingang mit separater Lautstärkeregelung auszumachen, die über Drehregler auf der linken Seite der Bedienoberfläche ausgesteuert werden: Mike Vol, Cue Vol und Cue Mix. Hier müsst ihr via winzigem Schalter zuvor selektieren, welcher Kanal das Preview-Signal liefern soll. Ich persönlich mag Cue-Buttons über den Linefadern, unter denen standesgemäß der Crossfader zu finden ist, lieber.

Austauschbarer Crossfader des Reloop RMX-10 BT
Austauschbarer Crossfader des Reloop RMX-10 BT

Jedem der beiden Mischpultkanäle kann Phono, Line oder Bluetooth via Kippschalter zugewiesen werden. Es folgt der Gain-Regler zur Aufholverstärkung. Außerdem stellt euch das Pult zur Klanganpassung einen Dreiband-EQ zur Verfügung. Rechts befindet sich noch die Master-Pegelaussteuerung nebst zugehöriger Master-LED-Pegelanzeige. Für eine Aussteuerungsanzeige pro Kanal hat es beim RMX-10 BT leider nicht gereicht. Zeit für einen Praxislauf.

Fotostrecke: 4 Bilder Eingangswahlschalter am RMX-10 BT

Praxis

Das Reloop-Pult nimmt für den Test zwischen zwei Vestax PDX-Turntables und dem CDX-Player Platz. Nachdem alles verkabelt ist – schön übrigens, dass Reloop zwei Massekabel für die Turntables verbaut hat (!) –und auch das Stromkabel an die Netzteilbuchse des Mischpults Anschluss gefunden hat, wird noch kurz der Power-Button für die Stromzufuhr betätigt, und es darf losgehen. Störgeräusche oder übertriebenes Grundrauschen sind nicht auszumachen. Dann wandern Vinyls auf die Teller und eine CD in den Player und nach der Hörprobe darf ich dem Gerät einen grundsoliden, klaren Sound attestieren.

Reloop RMX-10 BT im Test
Reloop RMX-10 BT im Test

Mit dem Dreibänder lässt sich gut arbeiten. Die Frequenzbänder bieten jeweils 15 dB Boost und 24 dB Absenkung bei 100 Hz, 1 kHz, 10 kHz. Hier kann also neben der allgemeinen Frequenzanpassung auch solides Beatmixing betrieben werden, auch wenn keine Kill-Funktion vorgesehen ist. Allerdings ließ sich feststellen, dass die Potis unterschiedliche Drehwiderstände an den Tag legen. Das mag bei den schwergängigeren Lautstärkereglern gegen versehentliches Verstellen okay sein, allerdings drehen auch die restlichen Regler teils etwas unterschiedlich, doch das könnte sich erfahrungsgemäß im Laufe der Nutzungszeit noch ändern.
Die Linefader messen 45 mm in der Länge und lassen sich gut schieben, ohne dabei zu schleifen. Der leichtgängige Crossfader kommt mit seiner „Mix-Curve“ ebenfalls auf 45 mm und kann im Verschleißfall ausgetauscht werden. CF Reverse oder eine nutzerseitige Anpassung der Flankencharakteristik sucht man vergebens.

Audio Samples
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Reloop RMX-10 BT Hi-EQ Cut/Boost Reloop RMX-10 BT Mid-EQ Cut/Boost Reloop RMX-10 BT Low-EQ Cut/Boost Reloop RMX-10 BT All-EQ Cut/Boost Reloop RMX-10 BT Mikrofonkanal

Im Mix präsentiert sich der Kopfhörerausgang als ausreichend laut und klar für Party, Partykeller und Co. Einen Miniklinkenausgang hätte man am Frontpanel vielleicht noch spendieren können. Für gelegentliche Durchsagen ist ein Mikrofon-Signalpfad dabei, dem es an klanglichen Bearbeitungsmöglichkeiten fehlt und der mangels Einschaltknopf stets ein- und ausgepegelt werden muss, ansonsten aber ein nice-2-have darstellt. 
Kommen wir nun zum Bluetooth-Feature, das ich durchaus praktisch finde. Damit könnt ihr eure Spotify-, Deezer- oder Apple-Playlisten oder den Mix aus einer Tablet DJ-App direkt auf den Mixer beamen. Das Bluetooth-Signal kann flexibel beiden Kanäle zugewiesen werden. Nur Vorsicht, wenn ihr versehentlich beide Schalter auf BT stellt, kann euch der Sound überfahren.
Vielleicht mag das Spielen von BT-Tracks im professionellen Umfeld nicht ganz so wichtig sein, aber so kann man doch im Vorfeld einer Party schon mal Background-Musik laufen lassen, bevor man sich als DJ hinters Pult stellt, außerdem flexibel auf Plattenwünsche reagieren, die man nicht dabei hat und via Streaming abrufen möchte (was in Deutschland nur im nicht kommerziellen Rahmen gestattet ist) oder eben auch einfach über die Schnittstelle privat Musik hören. 

Bluetooth-Funktion mit iPad
Bluetooth-Funktion mit iPad

Was mich persönlich jedoch etwas nervt: Der Pairing-Button für die Bluetooth-Funktion blinkt ständig blau, solange der Mischer nach einem Handshake Ausschau hält oder kein Endgerät verbunden ist. Beim Pairing gibt sich das Pult übrigens als Reloop RMX-10 BT zu erkennen und sobald dieser erfolgt ist, bleibt die Beleuchtung an. Drückt ihr nun auf die Tate, wird das Signal bis zur erneuten Betätigung unterbrochen. Auf etwa 10 Meter „Sichtkontakt“ kam es im Testumfeld beim Abspielvorgang nicht zu Störungen. Eine Tür und eine Person dazwischen und es gab gelegentliche Aussetzer. Vielleicht auch gut zu wissen, falls man das Gerät für die Kneipe oder Bar um die Ecke anschaffen möchte. Ziehen wir Bilanz.

Fazit

Reloop bietet mit dem RMX-10 BT einen klassischen Zweikanal-DJ-Mixer in kompakter Bauform an, der neben Phono-, Line- und Mikrofoneingängen auch eine Bluetooth-Schnittstelle für Smartphone und Laptop verfügbar auf beiden Kanälen mitbringt. Klang und Verarbeitung gehen in Ordnung. Das Mischpult besitzt sämtliche Zutaten, die man als Einsteiger, der mit Platten oder CD-Playern auflegt, benötigt. Viel Schnickschnack oder Pro-Outputs gibt es ansonsten nicht, dafür ist die Bedienung weitgehend straight-forward und der Preis moderat. 

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • kompakte Maße
  • solides Metallgehäuse
  • frei zuweisbare Bluetooth-Schnittstelle
  • zwei Masseschrauben
  • zusätzlicher Rec-Out
  • Preis
Contra
  • unterschiedliche Drehwiderstände der etwas wackeligen Potis
  • winziger Cue-Umschalter
  • Mikrofon ohne Tone-Regler
  • nervig blinkende BT-Taste
Artikelbild
Reloop RMX-10 BT Test
Für 129,00€ bei
Kompaktes DJ-Pult mit Bluetooth-Streaming: Reloop RMX-10 BT
Kompaktes DJ-Pult mit Bluetooth-Streaming: Reloop RMX-10 BT
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