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Proel V10 und V12 Free Test

Praxis

Nachdem ich beide Modelle aus ihrer Verpackung befreit habe, lade ich zu Beginn die internen Akkus der Boxen auf. Da die Akkus der beiden Testmodelle noch zu ca. 75 % geladen sind, dauert dies auch nicht lange und ich kann direkt mit dem praktischen Test beginnen. Nebenbei sei erwähnt, dass eine volle Aufladung laut Hersteller ca. fünf Stunden in Anspruch nimmt und dadurch eine Betriebsdauer bis zu zehn Stunden möglich sei.

Proel V10 Free

Ich starte mit der kleineren V10-Free-Version und verbinde dazu mein Tablet via Bluetooth mit dem Speaker. Dies erfolgt auch problemlos, und nachdem ich das Gerät in den Bluetooth-Einstellungen ausgewählt habe, ist das Tablet auch schon mit der Box verbunden. Die Bluetooth-Verbindung ist automatisch dem ersten Kanal zugewiesen und wird mit dem MP3-/Line-Druck-Poti aktiviert. Jetzt noch kurz den Eingangspegel mit dem Drehpoti des Kanals justieren, und nachdem der Master aufgedreht ist, erklingen auch schon die ersten Töne.

Zu meinem Erstaunen klingt die Box trotz ihrer geringen Maße erstaunlich druckvoll, und auch der Bassbereich wird überraschend gut wiedergegeben. Nutzt man den Master-EQ der Box, legt der Bassbereich noch eine kleine Schüppe drauf. Im Höhenbereich neigt der EQ bei exzessivem Einsatz aber dazu, ein wenig scharf zu klingen. Durch den von Grund auf ausgewogenen Klang ist der Einsatz des EQs aber nur bedingt von Nöten. Auch die Gesamtlautstärke des mobilen Soundsystems kann sich sehen lassen: Dreht man das Masterpoti auf, ist die kleine Box zu erstaunlichen Lautstärken fähig. 

Proel V10 Free V12 Free
Fotostrecke: 4 Bilder Die Kopplung via Bluetooth verlief reibungslos

Proel V12 Free

Das größere 12-Zoll-Modell bietet trotz identischem Frequenzgang ein deutlich ausgeprägteres Bassfundament. Ansonsten fällt mir auf, dass der Proel V12 Free ohne Einsatz des Summenequalizers ein wenig unspektakulärer klingt als der kleinere V10 und mich das Klangbild erst mit ein wenig Zugabe von Bass und Höhen überzeugen kann. Die empfundene Lautstärke kommt mir beim Test des V12 Free lauter vor, aber den Angaben von Proel zufolge schaffen beide Speaker denselben maximalen Pegel. Die Verbindung mit dem Tablet verlief mit der größeren Variante genauso problemlos wie beim V10 Free. Auch ein angeschlossener USB-Stick mit MP3-Files wurde bei beiden Modellen direkt erkannt und die Wiedergabe erfolgte ohne jeglichen Aussetzer. Praktischerweise lassen sich die Tracks dabei direkt mit den Navigationstasten am Speaker auswählen. 

Ein ungemein nützliches Detail der größeren V12-Version sind auf jeden Fall die verbauten Rollen im Look kleiner Traktorreifen und der ausfahrbare Trolley-Griff. Die machen das Handling zum Kinderspiel und schonen den Rücken. Der Trolley-Griff des Testmodells war allerdings ein klein wenig zu locker für meinen Geschmack. 

Proel V10 Free V12 Free
Fotostrecke: 4 Bilder Auch beim größeren Model erfolgte das Koppeln via Bluetooth problemlos

Mikrofon-Check Proel V10 Free V12 Free

In der nächsten Phase des Praxistests schließe ich ein Shure SM58 an den Mikrofoneingang des jeweiligen Speakers an. Auch diesmal beginne ich mit der kleineren Version V10. Durch Drücken des Wahl-Buttons im zweiten Kanal stelle ich die Audioquelle von „Line“ auf „Mic“ und pegele im Anschluss mit dem Level-Poti das angeschlossene Mikrofon aus. Auch hier ist wie beim Betrieb mit einer angeschlossenen Bluetooth- bzw. Line-Audioquelle ein überraschend hoher Gesamtpegel möglich. Zusätzlich verhält sich die Box im Betrieb mit einem Mikrofon sehr feedbackstabil. 

Das größere V12-Modell bietet mir die gleiche Feedbackstabilität wie das kleinere V10 Model. Ein wenig vermisse ich bei beiden Modellen einen Kanalequalizer, um ab einer bestimmten Lautstärke gegen Feedbacks vor allem im Bassbereich vorgehen zu können. Mit dem Summenequalizer ist dies selbstverständlich möglich, bietet sich aber nur an, wenn ausschließlich Mikrofone betrieben werden. Möchte man z. B. zu einem Backing Track oder einer angeschlossenen Gitarre begleitend singen, hat man das Problem, dass mit dem Summenequalizer auch der Backing Track bzw. das angeschlossene Instrument im Klang verändert wird. 

Ein praktisches Feature ist das interne Effektgerät: Es ist ausschließlich den beiden Mic-/Line-Kanälen zuzuweisen, da in der Praxis auf dem ersten Kanal des Speakers in der Regel Backing Tracks oder Musik aus der Dose abgespielt werden. Leider lässt sich der Effektanteil nicht individuell pro Kanal, sondern lediglich in der Summe regeln. Quasi ein fester FX-Send-Wert und ein regelbarer FX-Return. Ein wenig verwundert war ich beim Praxistest über die Art des Effekts. Hatte ich an dieser Stelle ein Reverb vermutet, entpuppte sich der interne Effekt jedoch als Echo mit leichtem Reverb-Anteil. Klanglich ist der Effekt zu gebrauchen, allerdings ist es ein wenig schade, dass der Echo-Effekt ohne Tap-Tempo-Funktion ausgestattet ist. Hier wäre meiner Meinung nach ein reiner Reverb-Effekt besser zu gebrauchen. 

Proel V10 Free V12 Free
Die Proel V12 bietet eine hohe Lautstärke, ohne zu koppeln
Proel V10 Free V12 Free

Backing Tracks Proel V10 Free V12 Free

Im finalen Praxistest checke, ich wie gut sich die Soundsysteme von Proel zur Wiedergabe von Backing Tracks schlagen. Dazu lasse ich ein paar Drum-Playalongs vom USB-Stick abspielen und spiele dazu Schlagzeug. Auch hier wissen beide Modelle zu überzeugen. Es macht Spaß, zu den wiedergegebenen Audiofiles zu spielen. Auch die Lautstärke und die Durchsetzungskraft sind perfekt, um auch mit einem lauten Schlagzeug dazu zu spielen.  Die Tatsache, dass beide Boxen akkubetrieben sind, ist in diesem Anwendungsbereich ebenfalls ein klarer Vorteil, da man so unheimlich einfach die Position der Box im Raum verändern kann, ohne an feste Kabellängen gebunden zu sein. Das ist z. B. für den Einsatz im Bereich Schlagzeug/Instrumenten-Unterricht extrem nützlich.

Proel V10 Free V12 Free
Das komplette Soundsystem für unterwegs
Proel V10 Free V12 Free

Zielgruppe

Die italienische Boxenschmiede Proel bietet dem Endkunden ein voll mobiles, umfangreich ausgestattetes Soundsystem an. Der Einsatzbereich ist breit gefächert und reicht von der mobilen Partyanalage bis hin zum Mini-PA-System. Egal, ob DJs oder kleine Musikensembles, die V-Free-Serie eignet sich für beide Gruppen gleichermaßen. Auch Straßenmusiker, die mit ihrer Performance das akustische Stadtbild verschönern wollen, werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Aufgrund ihres sehr guten Handlings eignen sich die Speaker der V-Free-Serie für alle mobilen Einsatzbereiche und bieten definitiv genug Lautstärke, um es sich mit den Nachbarn zu verscherzen.

Die einfache Bedienung macht die V-Free-Modelle besonders für ungeübte Hände attraktiv, und ein schnelles gut klingendes Ergebnis ist garantiert. 

Außerdem eignen sich die Speaker perfekt für den Einsatz im Musikunterricht. Hier schwebt mir vor allem die Wiedergabe von Backing Tracks für den Schlagzeug- oder Gitarrenunterricht vor. Die V-Free-Serie von Proel ist auch im Bereich Jugendarbeit ein idealer und schnell einsatzbereiter Begleiter, der durch seine diversen Audio-Verbindungsmöglichkeiten eine große Anzahl an Wiedergabegeräten bedient. Egal ob Eröffnungsrede im Freien oder Musikhören im Sonnenschein – die beiden Proel-Soundsysteme machen eine gute Figur.

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