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Produce-Alike #18 – Rihanna

STROPHE

“Diamonds” ist eine Midtempo-Ballade, die bei genauerem Hinhören sehr einfach aufgebaut ist. Einmal mehr ist es der Song selbst, also die Hookline und das perfekte Zusammenspiel aus Melodie und Text, gepaart mit einer aufwändigen Gesangsproduktion, die den Titel zum Hit macht. Das Playback dahinter ist schnell zusammengebaut, wie wir sehen werden. Die zugrunde liegende viertaktige Akkordfolge ändert sich während des gesamten Songs überhaupt nicht, und auch bei der Instrumentierung gibt es wenig Überraschungen.
Wir beginnen mit einem kurzen Intro, in dem die Akkordfolge von einer Kombination zweier Piano-artiger Sounds gespielt wird. Ein Flügelklang wird mit einem an die 80er-Jahre erinnernden synthetischen E-Piano gelayert. Den Flügel bekommen wir aus der nach wie vor hervorragenden Library “East West Quantum Leap Grand Pianos”. Aus den vier Flügeln dieser Bibliothek habe ich mich für den Bösendorfer entschieden:

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Piano

Hinzu kommt ein E-Piano-Klang aus dem Access Virus TI. Er klingt zwar etwas runder und satter als die typischen FM-Pianos der Achtziger, steuert aber dennoch eine ähnliche Klangästhetik bei. Dieser Sound bekommt ein einfaches Viertel-Delay.

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Virus

Die beiden Sounds werden ins richtige Verhältnis gesetzt und auf einen gemeinsamen Bus geroutet. Hier arbeitet ein entspannt zu Werke gehender Kompressor, der den Sound “zusammenklebt”.

Fotostrecke: 3 Bilder Rihanna – Diamonds: Piano
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Pianos kombiniert

Nach vier Takten beginnt die Strophe. Hier kommen die Drums hinzu, wobei wir zunächst nur eine Kick brauchen. Diese setzen wir aus zwei Bausteinen zusammen. Für das solide Fundament sorgt eine satte Bassdrum aus dem Spectrasonics Stylus RMX. Mit einem EQ wird sie von den schmatzenden Frequenzen oberhalb von etwa 3 kHz befreit – diesen Raum darf gleich die zweite Bassdrum füllen. Im Soundbeispiel hört ihr die Kick zuerst vor und dann nach dem EQ.

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Kick 1

Die zweite Bassdrum stammt ebenfalls aus dem Stylus und ist deutlich dünner. Bei ihr geht es vor allem um das helle Attack-Geräusch, das wir der ersten Trommel eben herausoperiert haben. Da der Bassbereich durch die andere Kick schon mehr als ausreichend abgedeckt wird, habe ich diese zweite Trommel dafür von den tiefen Frequenzen befreit. Den Doppelschlag auf die “3” macht die dünne Kickdrum nicht mit, sondern spielt nur Viertelnoten. Auch hier hört ihr zunächst das Original-Sample und dann die EQ-Variante.

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Kick 2

Auch die beiden Kicks durchlaufen einen gemeinsamen Bus, in dem ein Kompressor und ein ganz leichter Bitcrusher-Effekt arbeiten. Das Endergebnis hört sich so an:

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Kicks kombiniert

Außerdem brauchen wir noch einen unauffälligen und sehr leise gemischten Sub-Bass, der aus dem Freeware-Synth TAL U-NO-62 stammt. Für solche Aufgaben eignet sich das Plugin sehr gut – so ein Sound ist in kürzester Zeit zurechtgeschraubt, ohne dass man sich durch Preset-Listen wühlen müsste.

Rihanna - Diamonds: Strophenbass
Rihanna – Diamonds: Strophenbass
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Strophenbass

Der Bass, die Pianos und auch die später hinzukommenden Streicher bekommen übrigens einmal mehr einen leichten Sidechain-Kompressor verpasst, der von der Kick getriggert wird. In diesem Fall ist er deutlich entspannter eingestellt als bei einem Dance-Track, sorgt aber vor allem im Bassbereich für einen aufgeräumteren Sound. Der Sidechain-Eingang des Kompressors wird vom Kick-Bus befüttert, was dazu führt, dass der Pegel des Basses und der Pianos bei jedem Bassdrum-Schlag leicht nach unten gedrückt wird. Weitere Infos zu diesem Verfahren findet ihr in vielen vorangegangenen Folgen dieses Workshops.
Zur Hälfte der Strophe setzt ein bisschen elektronische Percussion ein, die die Hi-Hat und die Snare ersetzt. Dafür habe ich ein Kit mit Sounds einer alten Drummachine in den Sampler geladen und etwas herumgespielt. Zwei verschiedene Delays kommen hier zum Einsatz: Ein Achteldelay macht aus ein paar Percussion-Sounds ein rhythmisches Pattern. Hierfür habe ich Logics “Stereo Delay” benutzt und die Delayzeiten des linken und des rechten Kanals geringfügig unterschiedlich eingestellt. So erreicht man auf eine einfache Art und Weise einen schönen Stereo-Effekt. Das zweite Delay wird nur auf dem Noise-Sample einsetzt, das in jedem zweiten Takt auf der “3” spielt. Hierfür habe ich in Logics Luxus-Delay-Plugin “Delay Designer” ein Delay mit zwei Hochpass-gefilterten Taps programmiert. Dadurch “verschwindet” der Sound langsam in den Höhen. Im nächsten Soundbeispiel hört ihr das Percussion-Pattern zuerst ohne Delay, und dann mit.

Rihanna - Diamonds: Percussion Delays
Rihanna – Diamonds: Percussion Delays
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Percussion

Das war’s schon fast. Für den Übergang zum Refrain brauchen wir noch einen kleinen Cymbal-Roll, den ich aus der Orchester-Library “Vienna Instruments Special Edition” habe.

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Rihanna – Diamonds: Cymbal

Jetzt können wir uns das Intro und die Strophe schon einmal anhören:

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Rihanna – Diamonds: Intro, Strophe
Kommentieren
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Tim Heinrich sagt:

#1 - 05.12.2012 um 04:15 Uhr

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Es heißt "Celli" und nicht "Cellos!

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Seb sagt:

#2 - 05.12.2012 um 11:25 Uhr

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@Tim: Auch wenn dein Kommentar natürlich fachlich alererste Sahne ist, so muss ich dich belehren, dass sowohl Cellos als auch Celli der aktuellen deutschen Rechtschreibung entsprechen. Klugscheißen will eben auch gelernt sein. Eure Produce Alike Serie finde ich übrigens absolut top. Weiter so :-) Seb

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Lasse Eilers (bonedo) sagt:

#3 - 05.12.2012 um 13:39 Uhr

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Ihr werdet lachen, ich hab' das diesmal tatsächlich nachgeguckt, bevor ich es geschrieben habe. Jetzt weiß ich, dass ich guten Gewissens "Cellos" schreiben kann ;-) "Celli" ist aber natürlich auch richtig. Grüße, Lasse

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Charly sagt:

#4 - 05.12.2012 um 14:35 Uhr

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Hallo! Wow... Super Workshop! Der Virus Sound ist der Knaller. Ist der mit dem TI oder mit dem TI2 gemacht? (oder auf Beiden Units verfügbar?)

Profilbild von Lasse Eilers (bonedo)

Lasse Eilers (bonedo) sagt:

#5 - 05.12.2012 um 20:56 Uhr

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Hallo Charly, mein Virus TI ist Baujahr 2007, also noch aus der ersten Baureihe. Das Preset heißt SynthPianoJL. Müsste dann ja eigentlich auch auf dem TI2 verfügbar sein. Grüße, Lasse

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Charly sagt:

#6 - 06.12.2012 um 15:30 Uhr

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Hi Lasse, danke für die schnelle Antwort! Fällt Dir zufällig noch ein Software Synth ein, welcher einen ähnlichen Sound liefert? Hab in Logic eigentlich schon alles was in Richtung FM Sound/Bells/Crystal geht ausprobiert... Nichts vergleichbares dabei :| Danke!!

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Chris sagt:

#7 - 18.12.2012 um 15:21 Uhr

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Hallo,mir gehts genauso. Ich habe das ganze Komplete 8 Ultimate durchsucht, leider finde ich keinen E-Pianosound wie diesen :( Die meisten sind typischerweise sehr drahtig und dünn im Sound. Mist! ;) Was kann man denn da machen?
Danke übrigens für dieses tolle Tutorial, es ist immer wieder super!
Viele Grüße!

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Chris sagt:

#8 - 19.12.2012 um 20:49 Uhr

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Hallo nochmal,nach langem Herumgesuche und -geschraube habe ich mich jetzt für ein Preset namens "Malletophone" aus Absynth 5 entschieden. Es klingt nicht exakt wie das aus dem Virus, aber fürs Erste ist es eine gute Alternative ;)
Viele Grüße!

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