Wenn ich den Gedanken der eierlegenden Wollmilchsau ähnlich bedeutungsschwer auf ein technisches Gerät der Gattung DJ-Equipment übertragen sollte, müsste mich dieses Wunderding natürlich nicht mit Getränken versorgen und obendrein noch die Grundzutaten für das morgendliche Bacon & Eggs stellen. Nein, von dieser Mischpult-Lichtgestalt wünsche ich mir vielmehr hochkarätigen Sound, viele innovative Beat-gesteuerte Effekte samt Sampler und taktvariablen Loops, ein vollwertiges USB-Interface, Multi-PC-Unterstützung und einen eingebauten MIDI-Controller. Gibt’s nicht? – Gibt’s doch, denn all dies gehört zu den Ausstattungsmerkmalen meines heutigen Testkandidaten Pioneer DJM-2000.
Mit einer UVP von 2299 Euro reiht sich der Japaner preislich in die Top-Five der Vierkanal-Clubmixer ein, wo auch Ranes 68 (UVP 3964,68 €), Allen & Heaths Xone:DB (UVP 2616,81 €), Allen & Heaths Xone:4D (UVP 2081 €) und Denons X1700 (1799 €) gastieren. Bei seiner Entwicklung standen zahlreiche international erfahrene DJs, wie James Zabiela oder Roger Sanchez Pate. Wie es um die Qualität bestellt ist und ob die Umsetzung der vielen spannenden Features für Begeisterungsstürme in der Testredaktion sorgt, erfahrt ihr, wenn ihr weiterlest.
Erster Eindruck Je nach Straßenbelag wird so ein Paket bei der Anreise im Postauto schon mal gut durchgerüttelt. Als ich den Testkandidaten aus seiner Kartonage befreie, habe ich jedoch überhaupt nicht den Eindruck, als würde er mir eine Schüttelpartie On-Top übel nehmen, was wohl auch an der sicheren Verpackung liegt. Gesagt, getan. Ich höre: Nichts Auffälliges! Fader, Pots und vor allem auch die Buchsen sind fest eingebaut, im Trockenlauf zeigen die Schaltflächen praxistaugliche Druckpunkte, die Flachbahn- und Drehregler angenehme Widerstände. Was das Layout angeht, trifft der Proband für meinen Geschmack voll ins Schwarze, denn der Platz zwischen den Bedienelementen auf dem nachtschwarz-anthrazitfarbenem Gehäuse ist sehr großzügig bemessen. Auch die Anordnung des Touchpads, die Farbgebung der einzelnen Kreativabteilungen mit ihren beleuchteten Buttons und die gute Ablesbarkeit der Funktionsbezeichnungen reihen sich stimmig ins Gesamtkonzept ein. Man merkt, hier waren Menschen mit Liebe zum Detail am Reißbrett. Zeitlos. Schick. Mein Eindruck wird jedoch noch von einem weiteren Schlagwort geprägt. Und dieses lautet: Riesenbrocken. Wieso? – Weil der Testkandidat immerhin achteinhalb Kilo auf die Waage bringt und unbescheidene 43 x 40 x 11 Zentimeter misst . Im direkten Vergleich zum DJM900, dem 68er Rane oder einem Denon DN-X1700 ist das schon üppig. Was die grundsätzliche Formgebung angeht, lehnt er sich zwar an klassische Pioneer Clubmixer an, hat aber an vorderster Front einen aufgeschraubten Kunststoffschutz spendiert bekommen. Die Metalloberplatte und das Blech an der Unterseite sind zudem massiv ausgefallen. Ja, der DJM-2000 ist ein richtig robuster Kerl. Zum Lieferumfang gehören neben den Handbüchern ein Netzkabel, eine USB-Strippe und vier LAN-Verbindungen. Zusätzlich liegt eine CD mit Treibern für Mac-OSx und Windows bei.
Backpanel Jeder Kanal zeigt zunächst vier obligatorische Stereo-Cinch-Paare. Je zwei sind Phono/Line und CD/Line tauglich. Erstgenannte haben zudem Erdungsschrauben gegen Brummschleifen verbaut. Die analogen Eingangsignale werden von den A/D-Wandlern mit 96 kHz und 24 Bit digitalisiert. Der CD-Eingang kann für kompatible Gerätetypen optional auf digital umgeschaltet werden. Dieser Switch steht auch den beiden anderen Einspielwegen zur Verfügung, allerdings haben diese zusätzlich noch 3,5 Millimeter Faderstartbuchsen mit auf den Weg bekommen. Daneben sehe ich vier digitale S/PDIF-Eingänge, die einen problemlosen Betrieb im Zusammenspiel mit meinen Vestax-Playern CDX-05 ermöglichten. Die Effektschleife ist standesgemäß als Mono-Klinken-Quartett ausgelegt.
Ausgangseitig spendieren Pioneers Konstrukteure einen schaltbaren XLR-Master (-6 dB, -3 dB, 0 dB), der auch als geklonter Cinch-Output vorliegt. Dazu gesellen sich ein Stereo-Cinch Record-Out und ein paar symmetrische Standardklinken für die Monitoranlage. Besonders zu erwähnen sind sechs Netzwerkschnittstellen, von denen vier für den Austausch mit den hauseigenen CD-Playern CDJ-9000 und CDJ2000 bestimmt sind. Zwei weitere LAN-Ports dienen als Kommunikationsschnittstellen mit Recordbox-Computern. Damit ist jedoch noch nicht Schluss, denn auf der linken Außenposition sind eine DIN-MIDI-Buchse und ein USB-Typ-B Port arrangiert. Und dann wäre da noch der Kaltgerätestecker, ein schutzumrandeter Power-Knopf und eine Aussparung für eine Kensington-Diebstahlsicherung.
Das USB-Audio-Interface arbeitet mit einer Auflösung von 16 oder 24-Bit und einer Samplerate von 44,1 oder 48 kHz. Einem professionellen Einsatz, zum Beispiel mit vier Traktor-Decks, steht von dieser Seite also nichts im Wege. Ein paar Worte zur Software-Kompatibilität seien mir an dieser Stelle erlaubt. Sämtliche Programme, deren Funktionsweisen nicht an ein bestimmtes Interface gekoppelt sind und die über eine Learn-Funktion verfügen, arbeiten mit dem Pioneer-DJM-2000 zusammen. Dazu gehören unter anderem Traktor Pro-2, VDJ7, Torq-2, Deckadance und Mixvibes. Lediglich die scratchfähigen Varianten von Traktor und die Serato-Brothers Itch und Scratch-Live bleiben zum Testzeitpunkt außen vor. Ehrlich gesagt, finde ich dies etwas schade. Interessant ist eventuell noch die Frage, warum es nicht für einen zweiten USB-Port wie beim Rane-68 gereicht hat. Vielleicht auch, weil aktuell lediglich Scratch Live-DJs von einem Dual-Interface mit Simultanzugriff und on-the-fly Live-Integration per Hotplugging während einer Performance profitieren. Vielleicht aber auch, um den eigenen digitalen Workflow-Hub mit Recordbox voranzutreiben, denn immerhin können so vier kompatible CDJs und zwei Rechner integriert werden. Wie man es auch dreht und wendet: Wer die Platzhirsche mit Timecodes nutzt, muss nach wie vor sein Interface mit zum Set schleppen und verkabeln. Wer allerdings mit einem oder mehreren flankierenden Controllern auflegt, kann sich dies durchaus schenken.
Bedienoberfläche Standardmäßig verbaut Pioneer den Kopfhöreranschluss links unten auf der Oberfläche und positioniert die Regler für die Lautstärke, den Cuemix und den Mono-Split-Schalter darüber. So ist es auch in diesem Fall. Ein waschechter Club-Rocker benötigt natürlich einen Mikrofonanschluss, der sich wie so oft rechts oben befindet. Ihr merkt schon, Mixer-Design ist in manchen Belangen auch eine konservative Angelegenheit. Eine Kombo-Buchse nimmt XLR- und Klinkenmodelle auf. Dynamische Mikros sind angesagt, denn Phantomspeisung ist nicht implementiert. LEVEL pegelt die Stimme ein, das Klangbild formt ein nachgelagerter +/-12 dB British-EQ. Via Kippschalter trennt OFF das Signal ohne lästiges Knacksen von der Summe. In Stellung TALKOVER sinkt die Lautstärke des Masterkanals um maximal 25 dB ab. Wer‘s nicht so hart mag, kann alternativ auf 20, 15 oder 10 runtergehen. Auch der Schwellwert lässt sich individuell anpassen. Was das Timing der Absenkung angeht, kann ich nichts Negatives berichten, denn sie erfolgt auf dem Fuß und der Sound kommt mit einem angenehmen Sekündchen Fade-In obendrein im Nullkommanix wieder zurück. Klasse!
Eine Kleinigkeit hätte ich dennoch anzumerken, denn die Potis der Mikrofonsubgruppe sind für meinen Geschmack etwas klein geraten. Damit auch MCs, Rapper, Karaokesterne und andere Stimmwunder auf ihre Kosten kommen, lässt sich das Mikrofonsignal mit der mittleren „BEAT“-Effektsektion aufpeppen. INST-FX, Sidechain-Remix und Frequency-Mix bleiben ihr allerdings verwehrt.
Auf der gegenüberliegenden Seite ist die Mastersektion platziert, die mit einem Regler für die Hauptlautstärke, einem Balance-Knopf für das Stereopanorama, einem Mono-/Stereo Switch und einem separaten Poti für den Pegel in der DJ-Kanzel aufwartet. Drei Schalter legen die Funktionsweise der Equalizer und die Charakteristika der Faderkurven fest. Den Linefadern stehen zwei Blendausprägungen zur Auswahl: linear ansteigend oder sanft zunehmend mit einem Extra-Punch auf den letzten Millimetern. Der Crossfader kennt drei Mischformen zwischen scharf und weich ansteigend.
Kanalzüge Sehen wir uns nun einen Kanalzug im Detail an. Hoch im Norden schaltet der Auswahlkippschalter externe Zuspieler oder den USB-Sound zu, die mittels eines Infinite-/+9 Gain-Regler eingepegelt werden. Damit der DJ jederzeit die optische Kontrolle über die Pegelverhältnisse behält, hat Pioneer 15 LEDs pro Zug (-24 dB bis 10+Over dB) und am Master beibehalten. Der Equalizer arbeitet auf allen drei Bändern mit einem Cut/Boost von -26/+6dB und kann alternativ in einen Isolator-Betrieb versetzt werden, wo er das jeweilige Frequenzband komplett absenkt. Die griffigen, gummierten EQ-Potis sind weder zu leicht noch zu schwergängig, sondern gut austariert. Sie gefallen mir besser als am DDJ-T1 (Test hier) und an meinem altgedienten DJM-600.
Vier Channelfader wollen mit Bestimmtheit angeschoben werden und gleiten mit einem vortrefflichen Widerstand auf den Leiterbahnen. CUE gibt den Sound auf den Kopfhörer aus, und zwar Pre-Fader, Post-EQ und Post-FX. CF-ASSIGN schickt anliegende Signale auf eine Seite des austauschbaren, leichtgängigen 45-Millimeter-Überblendreglers oder deaktiviert die Zuweisung gänzlich. Und dann wäre da noch der dicke, orange-umrandete Filterknopf.
EFX1 – Instant FX Die Instant-FX Sektion kann mit insgesamt sechs Effektprogrammen aufwarten, die auf jeden der vier Hauptkanäle wirken können. Der Parameter-Regler sitzt unter den Auslösern und steuert die Intensität. Für die Effektattribute ist ein separates Poti (Filter) in jedem Kanal zuständig. Die Positionierung dieser Sektion ist kein Novum, denn es gab ja bereits beim DJM-800 vier Sound Color-FX auf der rechten Seite. Ist ein Effekt scharf geschaltet, beginnt die zugehörige Taste zu blinken. Die Vertreter im Einzelnen: NOISE erzeugt ein weißes Rauschen. Jet ist ein klassischer Flanger. ZIP verschiebt die Tonlage ähnlich einer Key Transpose-Funktion, wobei hier je nach Ausgangsmaterial ab zwei bis drei Schritten digitale Artefakte auftreten können. CRUSH ist ein grundsolider Bitcrusher. Und natürlich hat das Geschwader auch zwei Filter an Bord, nämlich einen Hochpass (HPF) und einen Tiefpass (LPF). Instant-FX können nur alternativ aktiviert werden, der verkettete Betrieb einzelner Programmroutinen ist nicht möglich. Dafür kann man jedoch multiple Effektgewitter aus den unterschiedlichen FX-Sektionen auf den Tanzflur abfeuern.
IFX FlangerIFX CrushIFX HPFIFX LPFIFX NoiseIFX Zip
EFX2 – Frequenzielles rhythmusgesteuertes DSP-Stakkato Gleich elf „Sound-Verwurstungs-Algorithmen“ präsentiert die zweite FX-Abteilung. Mit von der Partie sind Delay, Multi-Tap-Delay, Roll, Rev Roll, Trans, Gate, Echo, Reverb, Slip Roll, Filter und Phaser. Bis auf die Roll Effekte (sie samplen auf Tastendruck Audio-Material in den Puffer und spielen ihn als Loop ab), sind die Bezeichnungen wohl selbst erklärend. Grundsätzlich sind die Effekte von der richtigen Einschätzung des Beatcounters oder der Kopf-zu-Hand-Koordination des einklopfenden Protagonisten abhängig. Ferner ist bei den Rolls darauf zu achten, das eventuelle Längenveränderungen (Cut-Down und Scale-Up) nicht wie bei Traktor quantisiert sind, sondern direkt ausgelöst werden, was naturgemäß zu Offbeats führen kann. Zudem zeigte sich beim fünfzig prozentigen Dry/Wet-Mix zwischen Originalsignal und Puffer ein Lautstärkenabfall von rund drei Dezibel. Im Gegensatz zu den Instant-FX können die „Shredder“ dieser Sektion nur auf einen Sound (CH1, CH2, CH3, CH4, Master, Booth, Aux) abgefeuert werden, dafür aber im Takt. Mit sieben festgelegten Modulationszyklen von 1/8 bis vier vollen Beats. Die Grundlage für das Timing lässt sich über das Auto-BPM Zählwerk beziehen, ferner kann der DJ einen Wert manuell einklopfen. TIME dirigiert stattdessen die freie Taktung in Millisekunden. DEPTH regelt die Tiefe im Verhältnis zum Originalsignal. Eine Stellung ganz besonderer Art haben die drei riesigen Frequenzregler inne, denn sie ermöglichen es, die Wirkung des Effektes auf selektive Frequenzbereiche anzuwenden. Und natürlich lassen sich die Sounds zuerst auf dem Kopfhörer prüfen, bevor sie auf die Partycrowd niederprasseln. Jetzt noch ein paar Hörproben? Na klar. Die erste Audiodatei beinhaltet die Effekte der oberen Reihe, die zweite spielt die unteren ab. Zwei der drei Effektsektionen (Pad, Mitte) müssen im Übrigen über einen separaten Taster eingeschaltet werden, der praktischerweise genau da liegt, wo er hingehört. Nämlich südlich der jeweiligen Abteilung, so wie man es seit jeher von den Mischern der DJM-Serie kennt. Da braucht man sich nicht großartig umgewöhnen. Die Effekte spielen klanglich auf dem Niveau eines EFX-1000 (Test hier), der ebenfalls über die Bandbeschränkung via Drehregler verfügt, aber einige Algorithmen mehr unter der Haube hat. Zudem ist die Steuerung mit dem großen Jogdial anders geartet.
Einige besondere Leckerbissen für musikalische Frickelbrüder hält das 110 x 65 Millimeter lange LCD-Multisensor-Display bereit, das mit drei unterschiedlichen (ihr habt richtig gelesen) Betriebsarten glänzt.
LCD 1.1: Touch-Slider Frequalizer Im Mix-Mode zeigt das Display sieben virtuelle Slider an, die das Frequenzspektrum in ebenso viele unterschiedliche Felder zerlegen. Jeder Fader mischt nun das ihm zugeordnete Frequenzband der maximal zwei zugeschalteten Kanäle ineinander. Wenn man so möchte, kann man dies als erweiterten Frequenz-Crossfader oder als Slider-EQ betrachten. Diese speziellen Überblendungen mit dem Pad ermöglichen, bestimmte Songelemente wie die Gesangs- oder Drumspur, noch feiner herauszufiltern oder zu ersetzen, als dies mit einem Dreiband-EQ möglich ist. Besonders wer auf Mash-ups steht, wird dieses Feature nach einiger Zeit kaum noch missen wollen. Harte sofortige Cuts erfolgen über die 14 Pfeiltasten auf den Außenflanken. Die beteiligten Signalquellen (CH1, CH2, CH3, CH4, THRU) dürfen on-the-fly ausgetauscht werden. Wie sich die Cuts für einen einzelnen Song und im Mix anhören, erfahrt ihr anhand der nachfolgenden Audiobeispiele.
LCD 1.2: Sidechain-Remix Remix Der Sidechain-Remix steuert die Effekte eines zugeschalteten Kanals, indem ein anderer oder der gleiche Kanal als Trigger dient. Zunächst wählt der DJ einen Effekt aus dem gegebenen Repertoire aus (vier Oszillatoren, Sampler, Pitch und Gate). Dann bestimmt er den Quellkanal und legt die auslösenden Bänder (Hi, MID, LOW) fest. Dabei steht es ihm frei, diese separat oder kombiniert einzusetzen. Als Nächstes gilt es, den Kanal festzulegen, auf dem das Signal wirken soll. Die Remix-Parameter selbst werden per Zwei-Achsen Pad gesteuert, wobei Y für die Rate oder die Frequenz steht, X hingegen legt das Timing fest. Level bestimmt die Lautstärke.
MIDI zum Ersten Der Testkandidat ist mit einem 5,8-Zoll in der Diagonale messenden Multitouch-Sensor Display ausgestattet. Es kann mit vier unterschiedlichen Layouts auf zwei identischen Seiten konzeptionell einen zusätzlichen DJ-Controller ersetzen. PAGE1 beinhaltet acht Schaltflächen, zum Beispiel für die Transportkontrollen, PAGE2 spielt dem DJ vier Fader und acht Buttons zu, PAGE3 hat eine Zwölf-Tasten-Matrix im Gepäck, PAGE4 ein X/Y Touchpad mit je drei Schaltflächen. Sicherlich ist das Feeling nicht mit realen Schaltflächen und Fadern zu vergleichen, doch die Übertragung geschieht gefühlt in Echtzeit. Nur fehlt mir eine bidirektionale Kommunikation mit der Software, zum Beispiel für Schaltflächenzustände. Dennoch ist das Touchfeld eine tolle Idee mit weitgehend gelungener Umsetzung. Wir haben für euch eine Konfigurationsdatei für das brandneue Traktor Pro 2 ausgearbeitet, die wie folgt definiert ist.
Mapping für Traktor Pro 2 Als Erstes ist ein passendes Layout für den Sampleplayer auszuwählen. Am sinnvollsten erscheint mir hier das Fader-Skin, und zwar in doppelter Ausführung für zwei Sample-Decks. In unserem Beispiel bedienen die einzelnen Horizontalen jeweils ein Sample-Slot des entsprechenden Vierer-Blocks. Die obere Taste startet und stoppt den jeweiligen Audiozyklus, der Fader bestimmt die Einzellautstärke des Platzes. Die zweite Buttonzeile übernimmt Modifier. Mod-1 aktiviert das Filterpoti mit Einschaltknopf. Mod-2 ändert den Abspielmodus von Shot nach Loop und zurück. SHIFT drei eröffnet Deck-Loading (Buttons) und Browsing per Fader (3=Liste, 4=Favoriten). Grafik: TypB
Wer möchte, kann den DJM auch zum Abfeuern von Hotcues oder festgelegten Loop-Intervallen benutzen. Vorlage Typ-C bietet zu diesem Zweck vier Mal drei Taster pro Page. In unserem Mapping kommen die oberen Zeilen für sechs Hotcues zum Einsatz, die unteren für die Loop-Größen 1/8-2/1. Dazu kommt eine Shift-Taste zum Löschen der Cuepoints.
Vorlage Typ A übernimmt die Transportfunktionen für die übrigen zwei Decks (Play/Pause, Sync, Master, Pitchbend). Typ D browst mit dem XY-Pad und beinhaltet Load, Load Looped, Duplicate Deck. Das Mapping findet ihr im Anhang, genau wie eine Video-Demonstration.
MIDI zum Zweiten und Dritten Wer nicht mit dem Bildschirm als Controller arbeiten möchte, kann auch die Bedienelemente des Mischpults verwenden, um die Funktionen einer kompatiblen DJ-Software zu steuern. Dazu betätigt er die Taste MIDI/On. Der überwiegende Teil der Oberflächenbauteile sendet nun Kommandos, die hinsichtlich ihrer Notenwerte im Handbuch aufgeführt sind. Dies umfasst die meisten Taster, Schalter, Fader, Potis und das Touchfeld. Eine Deaktivierung der Equalizer im MIDI-Modus konnte ich nicht feststellen. Für die Fraktion der Video-affinen Plattendrescher ist vielleicht noch die optionale Fader-Link-Option für Serato Scratch Lives Video-SL oder VDJs Videomixer interessant, denn die erforderlichen Zuweisungen sind innerhalb weniger Minuten vorgenommen.
Wer einen externen Sequenzer, eine Drum-Maschine oder ähnliche Gerätschaft synchronisieren möchte, schließt sein Equipment an die MIDI-Out Buchse auf der Rückseite an und stellt den frisch verbundenen Neuankömmling auf Slave. Die BPM des DJM-2000 sind fortan der Taktgeber.
Handling und Workflow So eine Mixsession am DJM-2000 macht schon aufgrund der sehr geräumigen Bedienoberfläche ordentlich Spaß. Das Pult ist sehr übersichtlich aufgebaut, und selbst wenn der DJ mal mit etwas mehr Schmackes in die Regler greift, läuft er kaum Gefahr, an einem benachbarten Bedienelement hängen zu bleiben oder einen Fader oder Knopf unbeabsichtigt mitzureißen. Das möchte ich noch einmal in aller Deutlichkeit hervorheben. Auch bei den Equalizern ist Pioneer einen guten Schritt auf die Anwender zugegangen und trennt sich von der “-26/+6-Philosophie” zugunsten frei zuschaltbarer Kill-Isolatoren.
Für eine praxisgerechte Arbeitsweise stehen auch die äußere und mittlere Effektsektion. Alles ist klar definiert, jeder Effekt unterliegt dem unmittelbaren Zugriff, was mir persönlich lieber ist als ein gerasterter Drehregler. Die Zuweisung und Steuerung der Klangkrümmer wirft keine Fragen auf und die frequenzselektiven BEAT-FX mit den zusätzlichen Instant-Taktungen sind ebenfalls benutzerfreundlich umgesetzt. In Abhängigkeit von der Beatcounteranalyse tritt allerdings auch mal ein Versatz auf. Nimmt man nun das Remix-Pad und den siebenfach geteilten Crossfader dazu, können schon kreative Impulse aufkommen. Die DJ-Effekte klingen gut und sprudeln dancefloortauglich aus den Monitorboxen – ohne den Zuhörer zu überfordern. Was die Komplexität angeht, denke ich ist für jeden Geschmack etwas dabei. So kann sich der DJ, sollte er unvorbereitet auf die Pioneer-Referenz treffen, im Laufe der Zeit von den eher einfach zu handhabenden Instant-FX zu den komplexeren Beat-FX vorarbeiten.
Hat man sich erstmal eingefuchst, bereitet der fliegende Wechsel zwischen EFX, Frequency-Mix, Remix und MIDI-Sektion keine Probleme. Beim MIDI-Touchpad hätte ich mir zwar gewünscht, vier Seiten statt zwei aufrufen zu können – immerhin könnte man ja bis zu vier Decks steuern wollen. Weiterhin finde ich es schade, dass beide Pages identisch sein müssen, statt frei kombinierbar zu sein. Allerdings sollte auch erwähnt werden, dass Pioneer vom Fader über den Button bis zum X/Y Pad ausschließlich praxistaugliche Touchelemente untergebracht hat. Virtuelle Drehregler zum Beispiel machen hier meiner Meinung nach keinen Sinn. Zudem werden viele Anwender sicherlich die eingebauten Effekte und die interne Klangregelung nutzen, was für die timecode-orientierten User obendrein bedeutet, dass sie das Touchpad vornehmlich für Loops, Cues und den Sampler verwenden werden. Für die Controllerfreaks trifft dies wohl in ähnlichem Maße zu, mal abgesehen von denen, die den DJM auch zusätzlich zum Einstarten und syncen der Softwaredecks nutzen wollen. Aufgrund der Preisstruktur spricht der DJM-2000 primär die professionellen unter den experimentierfreudigen Anwendern an und natürlich die Inhaber der globalen Beschallungstempel.
Klang Einen wichtigen Aspekt haben wir bisher noch nicht unter die Lupe genommen, und das ist die – wie sagt man so schön – uneingeschränkt clubtaugliche Audioqualität. Der Pioneer-Mixer brilliert durch einen äußerst kräftigen, präzisen Klang, bei dem auch sehr feine Soundnuancen zur Geltung kommen. Ferner ist er sehr übersteuerungsfest. Die Pegel liegen laut Herstellerangaben bei einer Nennleistung / Standardleistung von +26/+8 dB am symmetrischen Ausgang und bei +20/+2 dB am Cinch-Master. Die Phono-Preamps produzieren ein natürliches und druckvolles Signal. Um die Sache rund zu machen, ist ein lauter, glasklarer Kopfhörerverstärker implementiert. Schade ist allerdings, dass nur ein Ausgang verbaut wurde. Hier habt ihr einen Vergleich zum DJM-600 und dem Vestax PCM05 ProV.
Die Mikrofonvorverstärker liefern ein authentisches Stimmbild ab, die Möglichkeiten der Klangformung über den zweibändigen EQ (+/- 12 dB) und die Effektoption (leider nur Beat-FX) sind sowohl zu Moderationszwecken als auch für den rappenden MC als praxistauglich einzustufen. Dem spielt auch ein niedriges Eingangsrauschen zu.
Audio
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Mikrofonvorverstärker
Sytem-Link-Funktion und Preferences Erwähnen möchte ich auch noch die System-Link-Funktion, mit der maximal vier kompatible CDJ-Player und bis zu zwei Computersysteme auf denen die Pioneer Software Recordbox läuft kollektiv auf den Datenbestand zugreifen können. Ferner bietet der Verbund die Möglichkeit, den Live-Sampler am Mixer zu nutzen und die Samples auf einem CDJ-2000 zu scratchen, sowie Verwaltungsdaten per SD-Card oder USB-Stick/HD austauschen und Statusinformationen angeschlossener Abspieleinheiten zu überblicken. Via Monitor-Link lassen sich Musikdateien, die auf maximal zwei Rechnern vorliegen auch auf dem Kopfhörer vorhören, bevor sie an einen kompatiblen CD-Player geschickt werden. Zudem können nahtlose DJ-Wechsel vollzogen werden. Prima. Allerdings gelingt dies alles nur mit den kompatiblen Playern CDJ-2000 (UVP pro Stück: 1899 € ) und CDJ-900 (UVP pro Stück: 1399 €). Schade. Der CDJ-350 (UVP: 599 Euro) beispielsweise ist zwar Recordbox-kompatibel, hat aber keine Netzwerkbuchse.
Preferences Um in das DJM-2000-User-Setup zu gelangen, betätigt man den Sampler-Button etwa zwei Sekunden und schon erscheint das Konfigurationsmenü auf dem Touchscreen. Es beinhaltet unter anderem Faderstart und MIDI-Optionen. Das Club-Setup Menü wird aufgerufen, indem der Sampler-Knopf während des Einschaltvorgangs betätigt wird. Hier werden unter anderem der Schwellwert und die Absenkung der Talkover-Funktion, der Ausgangspegel der digitalen Ausgänge, die Samplerate und die Vorhör-Option der Mikrofonsubgruppe auf dem Booth-Out eingestellt. Auch findet sich hier eine Funktion zum Kalibrieren des Touch-Feldes.
Der Pioneer DJM-2000 ist ein qualitativ hochwertiger und eindrucksvoller Clubmixer, der mit innovativen Features und einem brillanten kräftigen Sound überzeugt. Wandler und Vorverstärker leisten gute Arbeit und klingen druckvoll, der Kopfhörer transparent und laut, die effekttaugliche Mikrofonsektion natürlich. Ferner punktet der Japaner mit einem effizienten Layout und viel Raum zum Austoben zwischen den einzelnen Bedienelementen auf der Oberfläche. Den braucht man auch, denn der DJM-2000 fährt ein tolles Kreativarsenal auf. Allen voran zwei eigenständige Effektsektionen, ein Touchpad für Sidechain-Remixing und den siebenfach unterteilten Frequency-Slider. Die teilweise BPM-synchroniserbaren Effektprogramme klingen schön dancefloortauglich, machen Spaß und laden dank Direktzugriff zu spontanen Remix-Einlagen ein. Präzise Fader, sanfte Potis, optionale Kill-EQs, variable Faderkurven und lange Pegelmeter unterstützen den DJ dabei. Dennoch muss man den Pioneer DJM-2000 nicht mit Samthandschuhen anfassen, denn das stylishe Pult ist sehr robust verarbeitet – wie gemacht für die raue Party-Nacht. Da gehören natürlich auch professionelle Ein-und Ausgänge zum Pflichtprogramm. Obendrein spendiert Pioneer noch ein Vierkanal USB-Interface, Standard-MIDI-Schnittstellen und eine externe Effektschleife. Weitere Punkte fährt der komplexe MIDI-Touch Controller ein, dem allerdings frei kombinierbare User-Pages gut getan hätten. Ferner hätte ich in dieser Preisklasse gern einen zweiten Kopfhörerausgang und darüber hinaus eine Scratch-Zertifizierung gesehen. Schade ist zudem, dass der DJM-2000 erst im Verbund mit seinen CDJ-Geschwistern und der Pioneer-Software Recordbox zur Höchstform aufläuft und der Live-Sampler nur im Verbund funktioniert. Das schmälert zwar in meinen Augen nicht unbedingt den Spaßfaktor und die Qualität des Gerätes, doch es bringt Abzüge in der B-Note, wie man so schön sagt. Und was unseren Ausflug ins Tierreich angeht: Ein paar kleinere Änderungen und das Wollmilch-Ferkel wird erwachsen. Der DJM-2000 legt die Messlatte für eine Controller-Mixer-Symbiose mit vielen innovativen und kreativen Features ganz schön hoch.
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