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MXR Yngwie Malmsteen Overdrive Test

Mit dem MXR Yngwie Malmsteen Overdrive würdigt der New Yorker Pedalspezialist die Neoklassik- und Shred-Legende mit einem Signature-Overdrive. Nutzte der flinke Schwede in seiner Anfangszeit noch den DOD 250 Overdrive/Preamp als Booster, so schneiderte ihm schon bald DOD und später Fender einen entsprechenden Custom-Verzerrer auf den Leib. Nun hat es MXR übernommen, Yngwies „always-on“-Pedal nach des Meisters Wünschen zu formen. Ob das gelungen ist und ob das Pedal auch Nicht-Malmsteen-Fans beglücken kann, möchte ich hier herausfinden.

Rotes Pedal für den flinken Schweden: der neue MXR Overdrive von Yngwie Malmsteen.
Rotes Pedal für den flinken Schweden: der neue MXR Overdrive von Yngwie Malmsteen.

MXR Yngwie Malmsteen Overdrive – Das Wichtigste in Kürze

  • Yngwie Malmsteen Signature-Pedal
  • Overdrive auf Basis des DOD 250 Overdrive/Preamp 
  • Level- und Gain-Poti
  • True-Bypass

Gehäuse und Bedienung des MXR Yngwie Malmsteen Overdrives

Der MXR Yngwie Malmsteen Overdrive kommt, ganz nach Yngwies Vorliebe für rote Ferraris, in einem roten Metallgehäuse mit den Maßen 65 x 111 x 51 mm (B x L x H). Hinsichtlich der Bedienelemente geht es, wie beim DOD 250 Overdrive/Preamp, spartanisch zur Sache: Lediglich ein Level- und ein Gain-Poti sind auf der Oberseite anzutreffen. Im hinteren Pedaldrittel befindet sich der Fußschalter, der das Pedal anwirft oder in den True-Bypass versetzt. Die Anschlüsse befinden sich an den Pedalseiten, links der Output und rechts der Input sowie die Buchse für das optionale Netzteil, das das Pedal mit 9 Volt und 6 mA speisen muss. Batteriebetrieb ist ebenfalls gestattet, das entsprechende Fach findet sich unter der abschraubbaren Bodenplatte. Zum Lieferumfang gehören das Manual und vier anklebbare Gummifüße. 

Fotostrecke: 5 Bilder Das Gehäuse ist ganz nach Yngwies Vorliebe für rote Ferraris gestaltet.
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So werden die Klangbeispiele des MXR Yngwie Malmsteen Overdrive in der Praxis aufgezeichnet

Für die Soundfiles setze ich das Pedal direkt vor einen 73er Fender Bassman Top sowie einen Marshall Plexi und gehe von dort in die Impulsantwort eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Die Gitarren werden jeweils angegeben.

So klingt der MXR Yngwie Malmsteen Overdrive 

Zu Beginn möchte ich den Grundsound des Pedals für euch erst einmal grob einordnen. Die Wurzeln des MXR Yngwie Malmsteen Overdrives liegen im DOD 250 Preamp/Overdrive, der um 1974 entwickelt wurde und eine starke Ähnlichkeit mit dem kurz zuvor erschienenen MXR Distortion+ aufweist. Beide Pedale sind Hardclipper und werden daher von vielen eher der Distortion-Kategorie zugeordnet. 

Unser Testkandidat schlägt klanglich ebenfalls in diese Kerbe, allerdings handelt es sich nicht einfach nur um ein DOD-Reissue, denn der MXR Overdrive liefert etwas mehr Gain und auch ein deutlich aufgeräumteres Low-End. Die Zerrtextur kommt vor einem cleanen Amp sehr körnig und liegt für mich klanglich irgendwo zwischen Overdrive und Distortion. Dem Urteil, dass solche Drives primär vor einem angezerrten Amp funktionieren, kann ich mich zwar teilweise anschließen, allerdings ist das auch sehr stark vom Verstärkertyp abhängig. Vor meinem cleanen Bassman erledigt der MXR Yngwie Malmsteen auf jeden Fall einen tollen Job, sowohl mit Singlecoils als auch mit Humbuckern. Im Low-Gain-Bereich erhält man einen schönen Break-Up mit guter Dynamik. Dreht man das Gain-Poti zu weit auf, kann das Pedal, wie der DOD 250 und der MXR Distortion Plus, schnell etwas fuzzig werden. 

Für den Malmsteen-Sound empfiehlt sich ein Amp mit britischem Charakter  

Wer Malmsteen-artige Sounds abrufen will, darf sich natürlich nicht alleine auf diesen Overdrive verlassen. Hierzu muss man schon die Kombination mit einem verzerrten britischen Amp suchen. Der MXR eignet sich in diesem Szenario ganz hervorragend als Booster, und auch wenn der Mittenbereich weitestgehend neutral bleibt, profitiert der Sound von der Bassverschlankung. Das typische Malmsteen-Setting wäre nun das Aufreißen beider Potis auf den Maximalwert, und ab geht es in den crunchenden Plexi. Yngwie-Kenner wissen vermutlich um dessen zusätzliche Noise-Gates – und die werden in dieser Einstellung auch dringend benötigt, denn der Klang hat etwas sehr Unbändiges und kommt bei voll aufgerissenem Gain und Level naturgemäß mit einigen Nebengeräuschen daher. Dennoch erhält man vor allem mit Singlecoils ein absolut authentisches Ergebnis und das Spielen macht richtig Spaß.

Audio Samples
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Pedal Off/On – Mid Setting – Stratocaster Low Gain – Stratocaster Medium Gain – Les Paul Gain Pot Check – Les Paul Dynapick – Les Paul Lead – Les Paul Pedal Off/On – Medium Gain – Marshall Plexi – Les Paul Malmsteen Setting – Marshall Plexi – Stratocaster
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FAZIT

Der MXR Yngwie Malmsteen Overdrive präsentiert sich als toller Overdrive in der Tradition des DOD 250. Der Grundcharakter der Vorlage ist authentisch getroffen, allerdings liefert der Testkandidat für meine Ohren etwas mehr Gain und einen klareren Bassbereich. Soundmäßig bewegen wir uns irgendwo zwischen einer traditionellen Overdrive- und Distortion-Klangwelt, wobei der Verwendung als Booster, aber auch als Standalone-Drive nichts im Wege steht. Vor einem cleanen Amp gibt es Zerrsounds alter Schule mit einem eigenen, körnigen Klangcharakter und einer wirkungsvollen Dynamik, die sowohl mit Singlecoils als auch Humbuckern umzugehen weiß. Mit angezerrten Amps harmoniert das Pedal ganz hervorragend, und die Kombination aus Plexi und Stratocaster trifft den Malmsteen-Sound extrem gut. Preislich sind wir hier ganz klar über dem DOD 250 Reissue angesiedelt. Die Differenz liegt jedoch aus meiner Sicht für ein Signature-Pedal im absolut akzeptablen Rahmen, zumal sich der MXR Yngwie Malmsteen Overdrive durchaus auch klanglich abhebt und bessere Boost-Qualitäten aufweist.

Toller Overdrive mit einem eigenen, körnigen Klangcharakter und einer wirkungsvollen Dynamik: der MXR Yngwie Malmsteen.
Toller Overdrive mit einem eigenen, körnigen Klangcharakter und einer wirkungsvollen Dynamik: der MXR Yngwie Malmsteen
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Sound zwischen Overdrive und Distortion
  • tadellose Verarbeitung
  • gute Dynamik
  • authentischer Malmsteen-Sound vor Marshall-Plexi
Contra
  • keins
Artikelbild
MXR Yngwie Malmsteen Overdrive Test
Für 159,00€ bei
  • Hersteller: MXR
  • Name: Yngwie Malmsteen Overdrive
  • Type: Overdrive-Pedal
  • Regler: Level, Gain
  • Schalter: Pedal On/Off Footswitch
  • Anschlüsse: In- & Output (je 6,3 mm Klinke), Netzteileingang (9 V)
  • True Bypass: ja
  • Batteriebetrieb: ja
  • Stromverbrauch: 6 mA
  • Abmessungen (B x L x H): 65 x 111 x 51 mm
  • Gewicht: 208 g
  • Ladenpreis: 159,00 Euro (Februar 2025)

Herstellerseite: https://www.jimdunlop.com/products/electronics/mxr

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