Mixing #9 – Subgruppen

Immer schön den Bus nehmen – nur welchen?

Üblicherweise schicken die Kanalzüge eures Audioprogramms und auch die eines Mischpults ihren Ausgang auf die Stereosumme, die oft auch mit “LR” bezeichnet wird. Dies ist eine Sammelschiene, die man sich wie einen kleinen Fluss vorstellen kann: Alle Kanäle “entwässern” in diesen kleinen Fluss. Beim Mixdown ist es diese Stereoschiene, aus der wir bouncen/rendern, und die wir zum Beurteilen der gesamten Mischung auch abhören. Es geht aber auch anders: Kanäle können erst auf einen Bus geschickt (“geroutet”) werden und von dort aus auf die Stereosumme. In einer DAW lässt sich meistens dort, wo “Stereo”(-summe), “1-2 Out” oder etwas Vergleichbares steht, stattdessen eine Busschiene auswählen, zu der das Ausgangssignal eines Kanals geschickt wird, bei Mischpulten sind dies meist kleine Schalter in der Nähe der Fader.

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Wenn ihr genauere Informationen zum Routing auf Gruppenkanäle haben wollt, dann ist der Artikel aus Mischpulte verstehen sicher der richtige für euch: Subgruppen 
Die Nutzung dieser Busse kann unter einigen Gesichtspunkten Sinn machen:

Subgruppen: Gitarren lauter? Alle? Kein Problem!

Instrumente können nach Gruppen sortiert werden. Somit ist es möglich, später Lautstärkeverhältnisse zwischen diesen mit jeweils einem Fader zu regeln – denn auch Busse haben Fader auf ihrem Weg zurück zur Stereoschiene. Für eine klassische Bandbesetzung ist es etwa eine gute Idee, folgende Gruppen anzulegen: Schlagzeug, Gitarren/Bass, Stimmen, Keyboards. Durch diese entstandenen Subgruppen hat man deutlich einfachere Kontrolle über die Pegel. Auf die Eingebung “Die Drums sind zu laut!” müssen nun nicht mehr alle zugehörigen Fader bewegt werden, sondern nur ein einzelner. Alle Fader um den gleichen Wert zu verändern, ist übrigens gar nicht so leicht, wenn ihr mal einen Blick auf die Skalierung neben den Schiebereglern achtet. Die Pegelverhältnisse bleiben bei der Verwendung von Subgruppen also absolut gleich!

Links: Kanalfader, rechts Subgruppenfader eines Mischpults.

Subgruppen-Routing: Mono, stereo, odd und even

Eine Busschiene kann mono oder stereo sein (sogar mehrkanalig). Oft verwenden DAWs Stereobusse, denn es stehen ausreichend Ressourcen bereit. Bei Mischpulten sind die Busse oft durchnummeriert (z.B. 1-8) und mono. Allerdings kommt hier der Panorama-Regler ins Spiel, der für den Fall, dass anstatt auf LR beispielsweise auf die Busse 3 und 4 geroutet werden, das Verhältnis zwischen dem ungeraden (engl. „odd“) und dem geraden (eng. „even“) Bus regelt. Bleibt das Panpot in der Mitte, bekommen beide Busse den gleichen Signalanteil.

Gemeinsam sind wir stark –  Busse und Effekte

Genauso, wie man das Level aler Signale in einer Subgruppe gemeinsam verändern kann, kann man die Signale auch gemeinsam bearbeiten. Verwaschen die Hammond-Orgel in der Strophe, das Rhodes im Refrain und das Pad den Bassbereich? Mit einem Low Shelf in der Gruppe lässt sich das leicht beheben. Oft genutzt wird das gemeinsame Komprimieren von Bestandteilen einer Gruppe, besonders des Drumkits. Durch die gemeinsame Bewegung durch die Kompression kann das Kit „zusammengebacken“ werden. Außerdem kann es bis zu einem gewissen Grad durchaus angenehm sein, wenn durch einen Bassdrumschlag die anderen Signale kurz ein brechen – das lässt ihn wuchtiger und massiver wirken. Und natürlich darf das Thema des letzten Workshops hier noch einmal vorbeischneien: Reverb! Unterschiedliche Gitarren, vielleicht sogar von unterschiedlichen Instrumentalisten gespielt, können somit eine unaufdringliche Gemeinsamkeit erhalten. Richtig spannend wird es, wenn man „advanced“ zu Werke geht und beispielsweise die Kompression einer Gruppe per Sidechaining regelt.

Wie man seine Busstruktur organisieren kann, klärt übrigens der Artikel zur Busorganisation – mit praktischen Beispielen!

Der nächste und vorletzte Teil der Einsteiger-Tutorial-Reihe widmet sich einem Thema, das aus heutigen Produktionen nicht mehr wegzudenken ist: Automation.
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