Anzeige

Mipro MI-58RT-DNT Test

Mipro MI-58RT-DNT im Praxischeck


Die Kopfhörer klingen schonmal gut. Zumindest ist das mein Empfinden. Für einige mag die abgeflachte Basskurve vielleicht in Zeiten des Bass-Boost-Wahns erstmal ungewohnt sein, ich habe allerdings das Gefühl, dass die Lows trotzdem gut, aber eben nicht überbetont durchkommen. Das sorgt für eine gut ausbalancierte Soundwiedergabe, bei der sich alle Instrumente gut im Stereo-Bild raushören lassen. 

Insgesamt haben die E-8S ein breites Wiedergabespektrum von 15 bis 20000 Hz und bieten mit ihren maximal 103 dB SPL genug Lautstärke. Definitiv ausreichend, um auch abgenutzteren Musikerohren ein zuverlässiges Hörerlebnis bieten zu können. Mit einer Noise-Isolation von 26 dB eignen sich die mitgelieferten Headphones dazu auch für lautere Bühnenumgebungen. Einziger Makel scheint zu sein, dass sich die Treiber nicht so ohne weiteres auswechseln lassen, wie es etwa bei den bekannten Shure-SE215 der Fall ist. Trotzdem kann man hier echt nicht meckern, die Verarbeitung ist gut, der Klang angenehm ausgeglichen. 

Jetzt aber an das eigentliche System

Zunächst schraube ich die Antenne an den Sender, schließe ihn an den Strom an und schalte ihn ein. Ein paar Sekunden lang leuchtet das große Mipro-Logo auf dem Bildschirm auf, dann wechselt es auf die allgemeine Statusoberfläche, die alle wichtigen Infos für mich bereithält. 

So werden mir die Quelle, also Line oder Dante, Mono und Stereo-Betrieb und der genaue Pegel auf beiden Seiten von -40 bis 0 dB angezeigt. Ganz wichtig natürlich auch die Gruppen- und Channel-Auswahl. Die lassen sich per Knopfbewegung in einem der Untermenüs festlegen.

Dann verbinde ich den Sender via Klinkenkabel mit dem Output meines Universal Audio Interfaces und beschicke das Gerät mit meiner Soundcheck-Playlist. Schon wird der Pegel auf dem Display anhand eines Balkens angezeigt, den Input kann ich in Dreier-Schritten anhand der Pfeiltasten erhöhen und absenken. 

Vom Apollo direkt Mono in den Transmitter
Vom Apollo direkt Mono in den Transmitter

Mipro MI-58RT-DNT Test-Aufbau

Jetzt ist es an der Zeit, den Sender mit dem Empfänger zu verbinden. Dazu wähle ich am eingeschalteten 58R über die Pfeiltasten die gleichen Adress-Einstellungen wie am Sender und schon empfängt der Receiver auf dem passenden Frequenzband Signal. 

Einfacher geht’s sogar per Infrarot. Hierfür muss nur der Arc-Button am 58T gedrückt und der Sensor des Empfängers, versteckt zwischen den Beiden Pfeilknöpfen, davorgehalten werden. Das dient auch der Synchronisierung von Pre-Sets über den Engineer Mode und dessen zu vergebenen IDs. Letztere stellen sicher, dass auf gegebener Frequenz auch wirklich nur ein synchronisiertes Gerät Daten empfangen kann. 

Mipro MI-58RT-DNT, Receiver eingeschaltet
Mipro MI-58RT-DNT, Receiver eingeschaltet

Der Empfänger bietet ein breites Frequenzband von 20 Hz bis 23 kHz. Für mein Empfinden wirkt der Klang über die mitgelieferten Kopfhörer nun doch etwas zu höhenbetont. Darum muss nun der EQ im 58R herhalten. Der bietet vier Presets: Flat, High-Boost, Low-Cut und, wofür ich mich nun entscheide, einen vorprogrammierten Low-Boost, der den Sound direkt sehr viel ausgeglichener erscheinen lässt. 

Was vor allem Bands mit kleinem Budget interessieren dürfte: Es ist auch möglich, zwei Empfänger über einem Sender mit individuellen Signalen zu beschicken. Ähnlich wie beim Focus-Modus bei den Sennheiser-Pendants, muss ich dafür links und rechts jeweils einen Output ansteuern. Dann wechsle ich am Empfänger vom Stereo- in den Mixed-Mode, der das Ausgangssignal auf Dual-Mono stellt und panne das Signal nun hard right oder hard left, je nachdem, welches Signal ich grade wo empfangen möchte. Der Sound ändert sich dabei nicht. Auch was den Volume-Output des 58R angeht, kann ich nicht meckern. Zumindest reicht mir die halbe Power vollkommen aus, alles darüber hinaus wäre für meinen Geschmack dann schon wieder zu laut. 

Auch per Dante-Netzwerk kann das Gerät angesteuert werden

Das gestaltet natürlich etwas komplizierter, als einfach zwei analoge Signale in den Sender zu schicken, lohnt sich aber aus verschiedenen Gründen. Da ich grade kein Dante-Mischpult zur Verfügung habe, richte ich mir die Dante Virtual Soundcard und den Dante-Controller auf meinem MacBook ein. Jetzt noch Ethernet-Switch an den Start gebracht, alles angeschlossen und IP-Adressen im so entstandenen Netzwerk zuteilen. Das klingt erstmal umständlich. Einmal eingerichtet, spart das Ganze allerdings Kabel und sorgt für mehr Übersichtlichkeit. Außerdem kann per Dante digital jedes gewünschte Audiosignal an beliebige Empfangsgeräte geroutet werden. Aufwändiges analoges Umpatchen ist so nicht mehr notwendig. Und da nicht erst AD/DA-Wandlungen stattfinden, verbessert sich, in der Theorie auch die Soundqualität bei der Wiedergabe – Ganz abgesehen von Latenz, die mit jeder Wandlung dazu kommt. 

Jetzt kann ich meine Outputs des Rechners an das Mipro-System als Empfänger senden. Dieses schnappt das Signal ohne Probleme auf. Dieses Mal entscheide ich mich für die Stereo-Wiedergabe am MI-58R. Auch hier klingt alles gut, Aussetzer habe ich keine wahrnehmen können. Auch das Stereobild wird gut differenziert dargestellt. Alle Instrumente werden detailliert und klar abgebildet. 

Mipro MI-58RT-DNT – mögliche Alternativen 

 Mipro MI-58RT-DNTSennheiser ew IEM G4 A-BandShure PSM 300 Premium H20
Preis798 €1049 €859 €
Empfänger-Gewicht98 g mit Batterien125 g mit Batterien98 g ohne Batterien
Ethernet-Schnittstellejajanein
Ladeboxjaneinnein
Max. Reichweite100 m100 mCa. 90 m
Audioübertragungsbereich20 Hz – 23 kHz25 Hz – 15 kHz38 Hz – 155 kHz
Schaltbandbreite125 MHz 42 MHz24 MHz
Band5,8 GHz516 – 558 MHz 518 – 542 MHz
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.