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Mackie MC-100 Test

Der amerikanische Hersteller Mackie besitzt mittlerweile ein respektables Portfolio an Studiokopfhörern, dessen zuletzt getestete Modelle MC-350 und MC-450 bei unseren Autoren einen durchweg positiven Eindruck hinterlassen haben.

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Der MC-100 ist das neueste und zugleich mit Abstand günstigste Modell. Tatsächlich wildert das Testobjekt im untersten Preissegment. Ob es sich dennoch um einen brauchbaren Studiokopfhörer handelt und für welche Klientel der Mackie MC-100 interessant sein könnte, lest ihr in unserem Testbericht.

Details & Praxis

Merkmale und Besonderheiten

Die dynamischen 40mm-Wandler des MC-100 werden von geschlossenen und ohrumschließenden Ohrmuscheln beherbergt, deren ovale Form stark an den Studioklassiker ATH-M50(X) von Audio-Technica erinnert, was ich einfach mal als hohe Ambition bewerte. Die Verarbeitung und Materialanmutung von Mackies Einstiegsmodell, das erwartungsgemäß in China gefertigt wird, wirkt – dem Preis entsprechend – eher pragmatisch und einfach als hochwertig und luxuriös. Allerdings erweckt der Kopfhörer in mir aber keine unmittelbaren Zweifel, dass die Konstruktion den Anforderungen im Studio nicht gewachsen sein könnte. Der MC-100 passt sich meiner Kopfform hervorragend an und sitzt bei einem moderaten Anpressdruck ausreichend sicher auf meinem Kopf. Die Ohrpolster (Kunststoff) sind durchaus komfortabel, wobei man die Polsterung des Kopfbügels eher als spartanisch bezeichnen kann. Dank der guten Anpassung an meine Schädelform hat dies aber keine dramatischen Auswirkungen auf den (subjektiven) Tragekomfort. Ohne Frage würde eine effektivere Polsterung den Langzeittragekomfort noch erhöhen, hierfür muss man aber bei eigentlich allen Herstellern tiefer in die Tasche greifen, sodass ich davon absehe, dies als Kritikpunkt zu bewerten.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Polster des MC-100 sind aus Kunstleder gefertigt.

Klang

Der MC-100 wird vom Hersteller als Profigerät beworben, wo man bei dem sehr niedrigen Preis zunächst einmal eine Augenbraue skeptisch hochzieht – ich zumindest habe das so getan. Tatsächlich erfüllt der Low-Budget-Kopfhörer alle klanglichen Anforderungen, die man an einen professionellen Monitoring-Kopfhörer stellt, unerwartet souverän! Die Wiedergabe ist überraschend transparent und auch die einzelnen Frequenzbereiche wirken weitgehend homogen. Der Bassbereich ist potent, ohne dabei zu dominant zu klingen, insgesamt eine zweckdienliche Abstimmung zum Monitoring und Kreativeinsatz. Auch bei den Mitten gibt es weder an der Quantität als an der Natürlichkeit des Klangs etwas auszusetzen. So lassen sich beispielsweise Gesangsstimmen und Tonalitäten gut beurteilen, was u.a. beim Recording ein wichtiger Aspekt ist. Für mein Empfinden klingen auch die hohen Frequenzen weder zu scharf noch zu muffig und runden die Wiedergabeeigenschaften des MC-100 ab, sodass man den günstigen Mackie-Kopfhörer als absolut allround-tauglich bewerten kann. Auch zum Kreativeinsatz und Musikkonsum lässt sich der Mackie MC-100 also verwenden. Hierzu möchte ich anmerken, dass für ein sehr lautes Monitoring (z.B. bei lauten Umgebungsgeräuschen) eine reduziertere Höhenwiedergabe vorteilhaft sein kann, andersherum gibt es populäre Mitbewerber, die deutlich „schärfer“ klingen. Der MC-100 trifft hier genau die Mitte. Allerdings sind die Dämmeigenschaften im Vergleich zu meinen anderen geschlossenen Studiokopfhörern etwas moderat, sodass der MC-100 unter sehr lauten Bedingungen nicht unbedingt die erste Wahl ist. Natürlich gibt es einige (meist deutlich teurere) Konkurrenzmodelle, die in Einzeldisziplinen (Dämmung, Auflösung, etc.) bessere Ergebnisse liefern, die ausgewogenen Wiedergabeeigenschaften des Mackie MC-100 offenbaren aber trotz des äußerst günstigen Preises keine Achillesferse – bemerkenswert!

Fotostrecke: 2 Bilder Die geschlossenen Ohrmuscheln mit dem Markenenblem des Herstellers.

Fazit

Preisbezogen ist Mackies Studiokopfhörer MC-100 ein No-Brainer und auch aufgrund der insgesamt zweckdienlichen Produkteigenschaften macht mit dem Einstiegsmodell nichts falsch! Aus meiner Sicht ist der MC-100 ist ein besonders empfehlenswerter Kandidat für Aufnahmeräume, in denen mehrere Musiker gleichzeitig performen, ohne dass man gleich ein Vermögen investieren möchte. Auch als kostengünstige Allround-Abhöre zum Bedroom-Producing kann man den MC-100 durchaus daraufhin checken, ob er den subjektiven Höranforderungen entspricht. Ein toller Einstiegskopfhörer mit spürbaren Profiambitionen!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • ausgewogene Frequenzabstimmung
  • preisbezogen hervorragende Auflösung und Raumabbildung
  • pragmatisch-robuste Konstruktion
  • guter Sitz
  • preiswert
Contra
  • vergleichsweise mäßige Dämmeigenschaften
Artikelbild
Mackie MC-100 Test
Für 35,00€ bei
Mackie_MC_100_B07_Schlussbild
Features & Spezifikationen
  • geschlossene Bauweise
  • dynamische 40mm-Wandler
  • ohrumschließend
  • austauschbare Ohrpolster
  • festes Kabel (gerade, 3m)
  • 3,5mm-Klinkenstecker mit vergoldetem Schraubadapter auf 6,35 mm
  • maximaler Eingangspegel 20 mW
  • Empfindlichkeit 9 5dB
  • Gewicht 209 g (ohne Kabel)
  • Impedanz 32 Ohm
  • Übertragungsbereich 15 – 20000 Hz
  • Preis: € 29,90 (Straßenpreis am 1.11.2020)
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