Der 3D-Druck ist einer der großen Trends unserer Zeit. Nicht nur technikaffine Menschen vertreiben sich ihre Zeit mit dem Herstellen kleiner und großer Teile. Auch im Mainstream ist die Kombination aus Design-Programm und Drucker-Hardware angekommen. Die Firma Pearl Drums hat nun erstmals getan, was viele schon länger erwartet hatten: ein gedrucktes Schlagzeug zu produzieren. In einem YouTube-Werbeclip demonstriert der in Japan lebende US-Drummer Shane Gaalaas ein sechsteiliges Artisan Custom Drumset. Es besteht aus einem speziellen Granulat. Dabei kann man dem Produktionsprozess zuschauen.

Der Fertigungsprozess ist in vielen Schritten einsehbar. Zunächst handelt es sich um feine Späne verschiedener Hölzer. Diese werden offenbar mit einer Art Composite-Kleber zu einer Paste verbunden. Stränge des noch weichen Materials werden anschließend kreisförmig übereinander getürmt. Das Ganze erinnert entfernt an die Produktion einer Torte. Heraus kommen Kessel, die innen und außen eine Textur besitzen. Optisch sehen die Trommeln aus, als hätte man die Holzlagen nicht vertikal, sondern horizontal miteinander verklebt. (Das hat die Firma Reiter Drums mit ihren Funkey Snaredrums übrigens tatsächlich mal gemacht.) Ein großer Punkt für Pearl scheint die Nachhaltigkeit zu sein. Mehrfach wird betont, wie „environmentally friendly“ die Produktion mit dem 3D-Drucker ist.

Drummer Shane Gaalaas demonstriert ein Pearl-Drumset mit 3D-gedruckten Kesseln
Klanglich scheint das Ergebnis zu überzeugen. Für Puristen dürfte die Vorstellung, auf Holzspänen zu trommeln, allerdings zu den Albtraumszenarien gehören. Wie auch immer ihr der Idee gegenübersteht: Bisher wurden die Drums der „Artisan Custom“-Serie nur auf der japanischen Pearl-Website vorgestellt. Ob sie es in den Rest der Welt schaffen, steht noch nicht fest. Mal draufhauen würden sicherlich nicht nur die bonedo-Autoren gerne.