Fulltone Robin Trower Overdrive Test

PRAXIS UND SOUND
Die Kreationen von Fulltone gelten gemeinhin als die verbesserten Versionen alter Schaltungen und legendärer Gitarreneffekte. Zumindest setzen die meisten von ihnen dem Glanz der Klassiker noch ein Sahnehäubchen auf, und das gilt nicht nur für den Klang, sondern auch für die Verarbeitung und die Betriebssicherheit. Dass Mike Fuller schon einmal mit einem Tubescreamer nähere Bekanntschaft gemacht hat, lässt sich spätestens beim Testen dieses Pedals nicht mehr leugnen. Ich schwimme ja im Moment geradezu in einem Meer von Verzerrern und habe neben dem Fulldrive 2 Mosfet auch den Maxon OD-9 sowie meinen alten Tubescreamer zum Direktvergleich. Nach dem Hype, der vor allem aus USA auch um diesen Robin Trower Signature Verzerrer gemacht wurde, ging ich mit der großen Vorfreude eines bekennenden Liebhabers und Besitzers etlicher Fulltone Pedale ans Werk.

Audio Samples
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Soundbeispiel 1 Soundbeispiel 2

Aber leider muss ich zugeben, dass mich dieser Neuling tatsächlich etwas enttäuscht zurückgelassen hat. Beim Testen ließ mich das Gefühl nicht los, als hätte ich das Pedal schon einmal in der Mangel gehabt. Dann packte ich den OD-9 von Maxon aus und siehe da, die beiden scheinen eineiige Zwillinge zu sein. Im direkten A/B Vergleich mit dem Maxon habe ich die beiden Pedale dann mit unterschiedlichen Gitarren sowohl an Fender- als auch Marshall-Amps gehängt, und ich konnte keine wirklichen Unterschiede feststellen. Mal hatte ich den Eindruck, dass der Maxon offener klingt, mal war es umgekehrt. Beide Geräte erzeugen einen weichen, harmonischen Overdrivesound, beim Zurückdrehen des Tone-Reglers bleiben beim Maxon mehr Obertöne erhalten als bei seinem Pendant von Fulltone. Der Unterschied verliert sich jedoch ab der 11-Uhr-Stellung wieder. Und natürlich spielt auch der nachgeschaltete Amp eine entscheidende Rolle für das Klangergebnis. Eines kann ich aber definitiv schon mal sagen: Beide Pedale schlagen meinen uralten TS 9 um Längen. Bei allem Voodoo für altes Analog-Equipment sollte immer das Ohr entscheiden. Im Zweifelsfall offenbart ein A/B Vergleich sofort die Stärken und Schwächen. Für mich war es jedenfalls schwer, einen gravierenden Unterschied zwischen den beiden Kandidaten auszumachen. Insgesamt ist der Robin Trower Overdrive eine Spur weicher und unaggressiver, was man mit der Klangregelung des Amps teilweise ausgleichen kann.

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